Dschungelinferno - Roberto Bianchi Montero (1979)
Verfasst: Do 30. Jun 2011, 07:25
Italien/Kolumbien 1979
OT: Savana Violenza Carnale
D: Aldo Sambrell, Giuseppe Scarcella, Rosa Gloria Vasquez
Welcome to the jungle (Guns ‘n’ Roses)
Irgendwo im südamerikanischen Dschungel: Die Freunde Carlos und Miguel sind auf Großwildjagd, wobei sie auf einen Mann namens Damian (Sambrell) stoßen, der von einer Giftschlange gebissen wurde. Da Miguel ärztlicher Konfession ist, greift er unverzüglich zu erster Hilfe, um das weitere Ausbreiten des Giftes zu verhindern: Machete her und Hand abhacken! In Damians Hütte stoßen die beiden dann auf ein junges angekettetes Mädchen namens Rita. Damian war offenbar kein Menschenfreund, Rita und ihre Mutter betrieben nämlich ein kleinen Laden mit angeschlossenem Imbiss, wo eines Tages Damian mit zwei Komplizen auftauchten und unverzüglich begannen, Rita sexuell zu belästigen. Ritas Mutter gelang es zwar, einem der Männer kochendes Wasser ins Gesicht zu gießen und ihn danach abzustechen, konnte aber nicht verhindern, dass die beiden Übrigen Rita entführten, die nun ihr Dasein als Vergewaltigungsopfer in der Hütte fristen musste. Verständlicherweise ist ihr Interesse gering, dass ihr Peiniger wieder gesundet, doch Miguel besteht auf seinem hippokratischen Eid und dass man ihn der Polizei übergeben müssen. Der Polizeichef hat übrigens eine zutiefst irritierende äußerliche Ähnlichkeit mit Adolf Eichmann!
Allerdings gelang es Damian im Dschungel zu flüchten, also nix mit Übergabe an die Polizei. Rita (Vasquez) und Carlos (Scarcella) haben sich unterdessen ineinander verliebt und so lässt Montero den Film erstmal etwas auf der Stelle trippeln, denn der Großgrundbesitzer Carlos setzt nun seine Stute Stella (und damit ist wirklich ein Pferd gemeint) ein, um ein Dressurreitturnier (was hier allerdings meiner unmaßgeblichen Meinung eher nach betrunkenen Gäulen ausieht…) zu gewinnen!
Damian hat inzwischen zwei neue Kumpane um sich geschart, um Carlos’ Hacienda zu attackieren, wobei schon wieder Frauen geschändet werden. Carlos platzt nun die Blutwurst, es wird Zeit für das große Finale in einem piranhaverseuchten Fluß…
Wer nun sich sagt, das klingt nach einem Piero-Regnoli-Script, liegt nicht falsch, denn der war in der Tat einer der Drehbuchautoren. Das Ergebnis ist freilich eher durchwachsen ausgefallen und lässt den Film nach einem furios schmierigen Beginn doch ziemlich durchhängen (ich bin glatt eingeschlafen…), wer aber in Italo-Sleazosophie promovieren will, kommt an diesem Montero nicht vorbei.
Die Filmmusik ist von jenem Kaliber, bei der man den ersten Ton beim zweiten Akkord sofort vergessen hat. Sie wird von mir auch nur deshalb erwähnt, weil sich der Komponist hinter dem unglaublichen Pseudonym „El Macho“ versteckt! Da wundert man sich über den Kameramann Gino Santini auch nicht mehr…
In Deutschland erschienen bei einer Winzfirma namens „Trend Video“ in der schönsten und stabilsten Box, die ich je sah. DAS wurde leider kein Trend…