Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 13:30
Dorotheas Rache
Deutschland 1973
Regie : Peter Fleischmann
Mit Anna Henkel, Gunther Thiedicke, Regis Genger, Reinhard Hansel, Klaus Kucker und Monika Steffens.
![Bild](http://img837.imageshack.us/img837/3920/18547532.jpg)
Die Story klingt eigentlich simpel . Die 17jährige Dorothea macht sich in Zeiten der sexuellen Revolution auf die Suche nach der wahren Liebe .Anfangs scheint diese Suche sehr unbeschwert und witzig ,im Freundeskreis werden kleine , freizügige Aufklärungsfilmchen gedreht . Was nach unbeschwerter Experimentierfreude klingt wandelt sich zunehmend zu einer bedrückenden , emotionslosen Odyssee in die Abgründe der Sexualität ! Nachdem sich ein Soziologe , der zuvor Dorothea einen Heiratsantrag gemacht hatte ,weggehängt hat folgt eine Aneinanderreihung von Ausschweifungen ! Wenn diese Szenen einen satirisch oder sozialkritischen Charakter haben sollten ... ich hab nichts derartiges mitbekommen ! Dorothea stolpert orientierungslos und völlig distanziert von einer Ausschweifung in die nächste : Sie läßt sich von asozialen Geschäftsmännern ficken , geht auf den Strich , besucht eine St. Pauli Sexshow ( Chauvinismus deluxe ) und einen Sado-Maso Club - eine Sequenz die man wohl eher in Mattei`s Libido Mania erwartet hätte ! Spätestens wenn Jesus höchstpersönlich bei Dorothea zuhause vorbeischaut und ihr rät es mit Kindern und geistig Behinderten zu treiben (und dieser Vorschlag umgehend in die Tat umgesetzt wird) war der Drops für mich gelutscht ...
Was hier als Satire auf die Report / Aufklärungsfilme angepriesen wurde wirkt auf mich wie ein psychotronischer Schlag ins Gesicht ! Surreale Szenen wechseln mit deftigsten Exploitation-Tiefschlägen und dokumentarisch anmutenden Szenen , in denen uns jugendliche Sponti-Kackbratzen mit lustigen Akzent aufgetischt werden .Das Gesamtbild wird abgerundet von regelmäßig eingeblendeten Schrifttafeln , aber werter Herr Fleischmann ... mit solchen Taschenspieler-Tricks lasse ich mir keine Gesellschaftskritik vorgaukeln ! Wenn DAS Kunst ist muß ich wohl mal wieder ins Museum gehen !
Für mich verliert der Film völlig seine erzählerische Distanz und schwelgt stattdessen in seinen Schockszenen - und das ist gut so ! Zudem ist der Grundtenor fast schon depressiv - vor allem wenn Dorotheas Vater (ein Lachsack-Fabrikant) , allein und tieftraurig versucht , neue Lacher aufzunehmen um seine isolvente Scherzartikelfirma zu retten . Die Einladung zum Inzest und das abrupte , quietschvergnügte "Happy End" mit Omas selbstgemachten Zwetschgenmus hinterlassen den Zuschauer eher verstört als erleichert ! Cool auch daß der Film ungeschnitten in der Arthaus Edition erschienen ist ... ich bin sicher manchem aufgeschlossenen "Intellektuellen" werden beim Genuß dieses Kunstwerks die Bärlauch-Gnocchi hochgekommen sein !
Deutschland 1973
Regie : Peter Fleischmann
Mit Anna Henkel, Gunther Thiedicke, Regis Genger, Reinhard Hansel, Klaus Kucker und Monika Steffens.
![Bild](http://img837.imageshack.us/img837/3920/18547532.jpg)
Die Story klingt eigentlich simpel . Die 17jährige Dorothea macht sich in Zeiten der sexuellen Revolution auf die Suche nach der wahren Liebe .Anfangs scheint diese Suche sehr unbeschwert und witzig ,im Freundeskreis werden kleine , freizügige Aufklärungsfilmchen gedreht . Was nach unbeschwerter Experimentierfreude klingt wandelt sich zunehmend zu einer bedrückenden , emotionslosen Odyssee in die Abgründe der Sexualität ! Nachdem sich ein Soziologe , der zuvor Dorothea einen Heiratsantrag gemacht hatte ,weggehängt hat folgt eine Aneinanderreihung von Ausschweifungen ! Wenn diese Szenen einen satirisch oder sozialkritischen Charakter haben sollten ... ich hab nichts derartiges mitbekommen ! Dorothea stolpert orientierungslos und völlig distanziert von einer Ausschweifung in die nächste : Sie läßt sich von asozialen Geschäftsmännern ficken , geht auf den Strich , besucht eine St. Pauli Sexshow ( Chauvinismus deluxe ) und einen Sado-Maso Club - eine Sequenz die man wohl eher in Mattei`s Libido Mania erwartet hätte ! Spätestens wenn Jesus höchstpersönlich bei Dorothea zuhause vorbeischaut und ihr rät es mit Kindern und geistig Behinderten zu treiben (und dieser Vorschlag umgehend in die Tat umgesetzt wird) war der Drops für mich gelutscht ...
Was hier als Satire auf die Report / Aufklärungsfilme angepriesen wurde wirkt auf mich wie ein psychotronischer Schlag ins Gesicht ! Surreale Szenen wechseln mit deftigsten Exploitation-Tiefschlägen und dokumentarisch anmutenden Szenen , in denen uns jugendliche Sponti-Kackbratzen mit lustigen Akzent aufgetischt werden .Das Gesamtbild wird abgerundet von regelmäßig eingeblendeten Schrifttafeln , aber werter Herr Fleischmann ... mit solchen Taschenspieler-Tricks lasse ich mir keine Gesellschaftskritik vorgaukeln ! Wenn DAS Kunst ist muß ich wohl mal wieder ins Museum gehen !
Für mich verliert der Film völlig seine erzählerische Distanz und schwelgt stattdessen in seinen Schockszenen - und das ist gut so ! Zudem ist der Grundtenor fast schon depressiv - vor allem wenn Dorotheas Vater (ein Lachsack-Fabrikant) , allein und tieftraurig versucht , neue Lacher aufzunehmen um seine isolvente Scherzartikelfirma zu retten . Die Einladung zum Inzest und das abrupte , quietschvergnügte "Happy End" mit Omas selbstgemachten Zwetschgenmus hinterlassen den Zuschauer eher verstört als erleichert ! Cool auch daß der Film ungeschnitten in der Arthaus Edition erschienen ist ... ich bin sicher manchem aufgeschlossenen "Intellektuellen" werden beim Genuß dieses Kunstwerks die Bärlauch-Gnocchi hochgekommen sein !