Dämonen 2 - Lamberto Bava (1985)
Verfasst: Do 18. Aug 2011, 22:36
Originaltitel: Démoni
Alternativtitel: Dance of the Demons
Land: Italien
Jahr: 1985
Regie: Lamberto Bava
Darsteller: Urbano Barberini, Natasha Hovey, Paola Cozzo, Karl Zinny, Bobby Rhodes, Michele Soavi,…
Handlung:
Ein unheimlicher stummer Typ mit Maske verteilt in einer Berliner U-Bahn-Station Freikarten für einen Horrorfilm in einem nahen Kino. Offenbar finden sich ein paar Leute denen das nicht VERDAMMT VERDÄCHTIG (!!!) vorkommt und das Kino ist recht gut besucht. Neben ein paar Jugendlichen haben wir das durchschnittliche Horrorpublikum: Einen Zuhälter mit zwei Prostituierten, ein altes Ehepaar und einen Blinden . Als sich die eine Prostituierte eine mysteriöse Maske aufsetzt und sich kurz darauf in einen Dämonen verwandelt bricht von einer Sekunde auf die Nächste die Hölle aus, Dämonen töten grausam Menschen, Menschen werden wiederum zu Dämonen. Können die letzten Überlebenden sicher aus dem Kino kommen?
Kritik:
„Dämonen 2“ ist das selbe wie „Dämonen“ nur in einem Kino. Wenn ihr also eine Kritik wollt, geht auf mein „Dämonen“-Review…
… OK überredet, angesichts der Tatsachen, dass „Dämonen 2“ der Originalfilm ist und vor dem anderen rauskam sowie dass seine Schwächen nicht ganz so ausgeprägt sind wie in „Dämonen“, bekommt er doch eine eigene Kritik:
Also erste Schwäche vor allem: Das Drehbuch macht wie in der Fortsetzung absolut keinen Sinn. Weder die Geschichte selbst noch die Handlungen der meisten Figuren sind in irgendeiner Weise nachvollziehbar. ABER! Es ist nicht ganz so schlimm wie in dem anderen Film. Wir bekommen zwar keine Erklärungen für das Geschehen, aber wir bekommen den Eindruck, dass es erklärbar wäre, während in „Dämonen“ einfach wirklich nur irgendwas irgendwie geschehen ist.
Kein Darsteller ist zwar mehr als mittelmäßig, in Erinnerung zu das, was uns „Dämonen“ bot, bin ich damit aber mehr als zufrieden. Außerdem haben wir wieder Bobby Rhodes als bad-ass Zuhälter, der wieder mal bis zu seinem Ableben den Höllenkreaturen zeigt wo der Hammer hängt. Michele Soavi übernimmt den mysteriösen Parts des Maskenmannes. (Weder eine große Rolle, noch eine große Leistung, aber ich mag Soavi einfach und daher ist alles was er tut erwähnenswert. )
Die Stärken dieses Filmes sind aber genauso groß wie die Stärken des ersten Teils zweiten Teils anderen Dämonen-Filmes. Die Farbwirkungen sind unglaublich stimmig. Sähe man einzelne Screenshots, könnte man meinen sie stammten aus „Suspiria“. Die Kameraperspektiven sind perfekt gesetzt, Zeitlupen werden genau richtig eingesetzt und Bilder werden kreiert, die mit ihrer Ästhetik einen genialen Kontrast zu dem simplen Geschehen liefern. Aber solche Höchstleistungen sind natürlich zu erwarten, wenn MICHELE SOAVI den Regieassistenten gibt…ja, Regisseur Bava und Produzent Argento werden wohl auch das ihrige dazu beigetragen haben.
Ein Kino ist als Schauplatz für so ein Spektakel natürlich perfekt. Wir haben einen ganz in roten Stoff getauchten Saal und einen Projektor, der andauernd einen gleißenden fast schon surrealen Lichtstrahl in das Geschehen sendet. Des Weiteren gefällt mir der total miese Film im Film, der gezeigt wird. Ich denke das ist Bavas Art zu sagen: „So, ihr Fritz-Lang-verwöhnten Horror-hassenden Filmkritiker (Lexikon des Internationalen Films, ich blicke in deine Richtung!), ihr denkt MEIN Film sei schlecht. Na dann schaut euch mal den da an .“
Abschließend zu sagen: Das Schönste an beiden Dämonen-Filmen ist, dass sobald die Dämonen da sind, unglaublich viel actionreiches spannendes Zeugs abgeht, zu vergleichen mit der zweiten Hälfte von „From Dusk till Dawn“. Während ich bei „Dämonen“ aber ein paar Minuten mit vollkommen dämlichen Charakteren verbringen musste, beginnt die Coolness hier nach einem kurzweiligen Einstieg.
Fazit: Unglaublich dumm, unglaublich unglaubhaft, aber unglaublich unterhaltsam. Ein kurzweiliges Spektakel, dessen fehlenden Sinn man durch die ganze Action und vor allem wie sie in Szene gesetzt wird, gerne vergisst. 8/10