Doc West - Nobody ist zurück (Giulio Base)
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 23:53
OT: Doc West
Jahr: I 2009
R: Giulio Base, Terence Hill
D: Terence Hill, Paul Sorvino, Clare Carey, Alessio di Clemente
Handlung:
Doc West hat seit vielen Jahren das Skalpell eingetauscht gegen Pokerkarten und Colt: Damals hatte er versucht, im Suff eine junge Mexikanerin zu operieren. Schlechter Versuch, das. Nun reist er als professioneller Kartenhai durch die Lande und überweist jeden Monat Pennunzen an die kleine Tochter seines Opfers, die behütet in einem Mädchenpensionat an der Ostküste aufwächst.
Der ansonsten recht entspannte Doc wird allerdings ungehalten, als zwei Banditen das Postamt von Santa Fé überfallen, wo er gerade seine monatlichen Alimente abgereicht hat. Im Rahmen der Verfolgung erreicht er den kleinen Weiler Holy Sand. Hier warten nicht nur ein sympathischer Sheriff, eine verwitwete Lehrerin und jede Menge warmer Apfelkuchen. Ein dräuender Weidekrieg und einige anstehende Gewissensentscheidungen bringen zusätzliche Würze ins raue Westerner-Dasein.
Hier ein Auszug aus unserer Review:
Tja, wer hätte das gedacht, dass sich Terence Hill mit rund 70 Lenzen noch einmal in den Staubmantel und auf den Sattel schwingt. Zwar drehte man fürs Fernsehen – hier ist „Doc West“ erster Film eines Mehrteilers – und nicht in Almeria, sondern in New Mexico; aber das muss ja erstmal nix Schlechtes bedeuten.
Gleich vorausgeschickt: Wer hier einen waschechten Spaghettiwestern erwartet und – verführt vom deutschen Untertitel – gar ein Wiederauferstehen des „Trinità“-Charakters, kann diese Erwartungen gleich im Holster stecken lassen. Der vor allem mit amerikanischen Darstellern realisierte Streifen wartet zwar mit der grandiosen Landschaft New Mexicos auf, hat aber ansonsten einen eher staubfreien, US-amerikanischen Look. Die Story ist aus verschiedenen bekannten Versatzstücken zusammengeschustert. Der so kompilierte Plot rutscht zwar reibungsfrei durch, bremst sich aber selbst immer wieder ein wenig aus mit den beiden romantischen Nebensträngen. So kommt West der verwitweten Lehrerin Denise (Clare Carey) auf Eintopfdistanz nahe, und auch bei Millie Mitchell (Mary Petruolo) und Burt Baker (Micah Alberti) ist Amor nicht untätig geblieben. Maurizio de Angelis serviert einen streicherdominierten Orchesterscore mit einem Leitthema, das seine Westernnähe erst offenbart, wenn es ein einsames Banjo darbietet. Erst im Titelsong erkannte ich die Handschrift des guten Maurizio.
Was den Streifen aber dennoch sehenswert macht, ist die Darbietung Terence Hills, der, ähnlich wie „George Hilton“, erst in Rollen abseits des schlagkräftigen Schlitzohrs seine wahre Klasse zeigt. Dank Hill, der sein Alter nicht verleugnet, durchzieht den Film eine sympathische Melancholie. Zwar kann der West noch kräftig hinlangen, wenn’s drauf ankommt. Doch ist der Lausbub nicht mehr unverwundbar. So setzt ihn beispielsweise ein Unfall beim Training der Baker-Fraktion richtig außer Gefecht. Ein paar milde Scherze, wie der Baker-Buddy Larry (Gianni Biasetti) mit seinen unglaublichen Nehmerqualitäten, werden gleich mit eingerührt.
Jahr: I 2009
R: Giulio Base, Terence Hill
D: Terence Hill, Paul Sorvino, Clare Carey, Alessio di Clemente
Handlung:
Doc West hat seit vielen Jahren das Skalpell eingetauscht gegen Pokerkarten und Colt: Damals hatte er versucht, im Suff eine junge Mexikanerin zu operieren. Schlechter Versuch, das. Nun reist er als professioneller Kartenhai durch die Lande und überweist jeden Monat Pennunzen an die kleine Tochter seines Opfers, die behütet in einem Mädchenpensionat an der Ostküste aufwächst.
Der ansonsten recht entspannte Doc wird allerdings ungehalten, als zwei Banditen das Postamt von Santa Fé überfallen, wo er gerade seine monatlichen Alimente abgereicht hat. Im Rahmen der Verfolgung erreicht er den kleinen Weiler Holy Sand. Hier warten nicht nur ein sympathischer Sheriff, eine verwitwete Lehrerin und jede Menge warmer Apfelkuchen. Ein dräuender Weidekrieg und einige anstehende Gewissensentscheidungen bringen zusätzliche Würze ins raue Westerner-Dasein.
Hier ein Auszug aus unserer Review:
Tja, wer hätte das gedacht, dass sich Terence Hill mit rund 70 Lenzen noch einmal in den Staubmantel und auf den Sattel schwingt. Zwar drehte man fürs Fernsehen – hier ist „Doc West“ erster Film eines Mehrteilers – und nicht in Almeria, sondern in New Mexico; aber das muss ja erstmal nix Schlechtes bedeuten.
Gleich vorausgeschickt: Wer hier einen waschechten Spaghettiwestern erwartet und – verführt vom deutschen Untertitel – gar ein Wiederauferstehen des „Trinità“-Charakters, kann diese Erwartungen gleich im Holster stecken lassen. Der vor allem mit amerikanischen Darstellern realisierte Streifen wartet zwar mit der grandiosen Landschaft New Mexicos auf, hat aber ansonsten einen eher staubfreien, US-amerikanischen Look. Die Story ist aus verschiedenen bekannten Versatzstücken zusammengeschustert. Der so kompilierte Plot rutscht zwar reibungsfrei durch, bremst sich aber selbst immer wieder ein wenig aus mit den beiden romantischen Nebensträngen. So kommt West der verwitweten Lehrerin Denise (Clare Carey) auf Eintopfdistanz nahe, und auch bei Millie Mitchell (Mary Petruolo) und Burt Baker (Micah Alberti) ist Amor nicht untätig geblieben. Maurizio de Angelis serviert einen streicherdominierten Orchesterscore mit einem Leitthema, das seine Westernnähe erst offenbart, wenn es ein einsames Banjo darbietet. Erst im Titelsong erkannte ich die Handschrift des guten Maurizio.
Was den Streifen aber dennoch sehenswert macht, ist die Darbietung Terence Hills, der, ähnlich wie „George Hilton“, erst in Rollen abseits des schlagkräftigen Schlitzohrs seine wahre Klasse zeigt. Dank Hill, der sein Alter nicht verleugnet, durchzieht den Film eine sympathische Melancholie. Zwar kann der West noch kräftig hinlangen, wenn’s drauf ankommt. Doch ist der Lausbub nicht mehr unverwundbar. So setzt ihn beispielsweise ein Unfall beim Training der Baker-Fraktion richtig außer Gefecht. Ein paar milde Scherze, wie der Baker-Buddy Larry (Gianni Biasetti) mit seinen unglaublichen Nehmerqualitäten, werden gleich mit eingerührt.