The Lost Bladesman - Felix Chong & Alan Mak (2011)
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 22:06
The Lost Bladesman
(Guan Yun Chang)
mit Donnie Yen, Wen Jiang, Betty Sun, Alex Fong, Hong Chen, Bing Shao, Andy On, Siu-hou Chin, Yuan Nie, Yong Dong, Zonghan Li, Bo Zhou, Ailei Yu, Zi Hei, Bo-Chieh Wang
Regie: Felix Chong / Alan Mak
Drehbuch: Felix Chong / Alan Mak
Kamera: Chi Ying Chan
Musik: Henry Lei
FSK 16
China / Hongkong / 2011
Zur Zeit des Krieges der 3 Königreiche herrscht in China Chaos. Um den Krieg für sich zu entscheiden versucht General Cao Cao sich die Dienste Guans, des größten Kämpfers des chinesischen Reiches, zu sichern. Doch der ist Sympathisant Liu Bei, des größten Feindes Caos. Um Guan umzustimmen, lässt Cao dessen Geliebte Qi Lan entführen und droht sie zu töten, sollte er sich nicht ihm anschließen. Guan bleibt keine Wahl und er verhilft den Truppen Caos zum Sieg. Doch kaum ist Qi Lan wieder frei, entfacht Guan den Krieg erneut und eilt seinem alten Freund zu Hilfe.
Donnie Yen (Ip Man) zählt nicht gerade zu den Darstellern, die mit einem riesigen schauspielerischen Talent ausgestattet sind. In Sachen Kampfkunst jedoch gibt es momentan nur wenige Kollegen, die ihm das Wasser reichen können. Und so bekommt man auch im vorliegenden Historien-Epos einmal mehr eine gelungene Kostprobe von den Kampffähigkeiten des charismatischen Schauspielers, der die Hauptrolle in der hier erzählten Geschichte spielt. Im Prinzip dreht sich das ganze Geschehen einmal mehr um Loyalität und Ehre, was in Filmen dieser Machart sicherlich keine Überraschung darstellt. Auch die unglückliche Liebe zu einer Frau ist eine der üblichen Zutaten, wodurch der zumeist übliche leicht melancholische Anstrich asiatischer Filme sehr gut zum Ausdruck kommt. Nun braucht man allerdings keine Angst haben, das es sich bei "The Lost Bladesman" um eine romantische Schnulze handelt, denn der Nebenerzählstrang der unglücklichen Liebe nimmt doch nicht mehr als einen Neben-Part ein, im Focus des Geschehens stehen streckenweise richtig gelungene Kampfpassagen, die zwar streckenweise leicht übertrieben erscheinen, in ihrer Gesamtheit jedoch einen überdurchschnittlich guten Eindruck hinterlassen.
Die Geschichte ist gut strukturiert und verläuft weitesgehend sehr geradlinig, ständige Tempowechsel in der Erzählweise sorgen dabei für ein äusserst abwechslungreiches Filmerlebnis. Immer wieder wechseln sich temporeiche Kampfszenen mit etwas dialoglastigen Phasen ab, wobei Letztgenannte aber zu keiner Zeit langatmig oder gar uninteressant erscheinen. Wenn der Film überhaupt ein Manko beinhaltet, dann sind es eventuell einige der Kampfszenen, die doch manchmal etwas zu überzogen erscheinen. Ansonsten aber passen die einzelnen Elemente der Geschichte hervorragend zusammen, gut agierende Darsteller, eine spannende Story und eine sehr bildgewaltige Gesamt-Inszenierung sorgen für kurzweilige Unterhaltung.
Natürlich dürfen bei einem solchen Historienfilm auch diverse Intrigen nicht fehlen, denen sich die Hauptfigur ständig ausgesetzt sieht. Angebliche Freunde entpuppen sich auf einmal als Meuchelmörder, so das Guan (Donnie Yen) niemandem vertrauen kann ausser sich selbst. Dennoch geht er unbeirrbar seinen Weg und versucht lediglich, das Richtige zu tun. Dabei muss er etliche brenzlige Situationen überstehen, in denen sein Leben mehr als einmal an einem seidenen Faden hängt. Aber immer wieder kann Guan durch seine aussergewöhnlichen Fähigkeiten auch die auswegloseste Situation meistern, wobei gerade hier einige Szenen doch eher unglaubwürdig erscheinen. Ein Paradebeispiel dafür dürfte insbesondere die Passage herhalten, in der der Einzelkämpfer sich unzähligen Bogenschützen des Kaisers gegenübersieht. Dennoch ist auch diese Phase des Filmes hervorragend in Szene gesetzt worden und sorgt vor allem für einen sehr großen Unterhaltungswert.
Trotz kleinerer Beanstandungen ist "The Lost Bladesman" insgesamt gesehen ein sehr guter Historienfilm, in dem Donnie Yen einmal mehr eine gelungene Kostprobe seines Könnens abliefert. Bildgewaltigund imposant in Szene gesetzt wird eine ganzzeitig spannende Geschichte erzählt, die den Zuschauer ganz unwillkürlich in ihren faszinierenden Bann zieht. Eine erstklassige Choreografie der Kämpfe, für die übrigens auch der Hauptdarsteller verantwortlich zeichnet, ergeben ein starkes Gesamtpaket, an dem man sich jederzeit erfreuen kann.
Fazit:
Der "Ip Man" versteht es auch in anderen Rollen zu glänzen und stellt dies in vorliegendem Film sehr eindrucksvoll unter Beweis. Freunde des asiatischen Kinos werden an diesem Historien-Epos ihre wahre Freude haben und mit einem opulent ausgestatteten Film belohnt, der sämtliche Zutaten beinhaltet, die man aus diesem Genre her kennt.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 107 Minuten
Extras: Interviews mit Cast & Crew, Behind the Scenes, Making Of