Sie wollten schon immer wissen, warum die Deutschen im Zweiten Weltkrieg keine Siegeschance hatten? Ganz klar: Die amerikanischen Streitkräfte hatten einen Baseball und ein Trampolin!
Diese und andere wichtigen Fragen werden in dem italienischen Kriegsfilm „
Todeskommando Pantersprung“ hinlänglich beantwortet.
Todeskommando Panthersprung dürfte sicherlich zu den schrillsten Werken von Klaus Kinski gehören (auch wenn dieser Effekt sicherlich nicht beabsichtigt war). Dem äußeren Rahmen nach ist „
Todeskommando Panthersprung“ ein Kriegsfilm, wirkt jedoch meistens wie eine Parodie auf dieses Genre. Man kann nur hoffen, dass dies von Produzent und Regisseur so gewollt war, ansonsten waren hier die unglaublichsten Laien am Werk, die man sich vorstellen kann. Dieser Film hat wirklich ein Feuerwerk an unfreiwilliger Komik zu bieten, die dann wiederum schnell in brutalste Szenen übergeht. Gerade noch wurde lustig auf dem Trampolin gehüpft, schon wird die nächste arme Sau exekutiert.
Die Handlung unterscheidet sich nicht sonderlich von Klaus Kinskis anderen Kriegsstreifen wie „
Churchills Leoparden“ oder „
Die Leoparden kommen“, nur dass „
Todeskommando Panthersprung“ halt der erste dieser Genrefilme war. Im späteren Vergleich wird man feststellen können, dass ein und dieselbe Story immer wieder auf banalste Weise neu verarbeitet wird. Auch hier sind die Deutschen natürlich die Bösen, die Amis sind superschlau usw. Irgendwie hat sich seit den frühen Kinski-Movies wie „
Entscheidung vor Morgengrauen" (1950) keine Weiterentwicklung im Denken der Filmemacher gezeigt.
Eine fünfköpfige Elitetruppe der Amerikaner bekommt den Auftrag, ein deutsches Hauptquartier aufzumischen und den dortigen Safe mit wichtigen Unterlagen zu knacken (siehe dazu auch „
Eroi all´inferno“, 1973).
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Natürlich gelingt unseren Helden dieses gefährliche Unterfangen, auch wenn drei von ihnen am Ende wahrhaft heroisch ihr Leben lassen müssen.
Aber mittels heftig und gezielt geworfener Baseballs wird ein Feind nach dem anderen außer Gefecht gesetzt. Hohe Mauern? Zäune? Kein Problem! Die Jungs haben ja schließlich ihr tragbares Trampolin dabei und überwinden so im freien Flug jedes Hindernis ! Da kann der arglistige Deutsche noch so viele Maschinengewehre haben – gegen das Trampolin kommt er nicht an!
Den Helden – in Person von Leutnant Hoffmann – stellt Gianni Garko dar, der mit Klaus Kinski im selben Jahr noch in „
Sartana – Bete um deinen Tod“ zu sehen sein sollte. In „
Todeskommando Panthersprung“ stellt Klaus Kinski den SS-Standartenführer Müller dar. Außerdem ist wieder einmal Margaret Lee mit von der Partie, diesmal als Doppelagentin Helga Ritter.
War schon der "geniale" Trampolin-Einfall skurill genug, wird das alles noch durch eine mir vorliegende Fassung dieses Film getoppt: die englische Version „
Five For Hell“ mit holländischen Untertiteln. Dort unternehmen dann also die italienischen Schauspieler den Versuch, Amerikaner zu spielen, die aber ihrerseits versuchen, Deutsche zu spielen. Die echten deutschen Soldaten haben jedoch wundersamerweise einen grauslichen Akzent, der selbst jeden Ur-Bayern beleidigen würde.
Bemerkenswert ist auch, dass der Zuschauer nach vielen Meuchel- und Metzelszenen stets die eben getöteten Schauspieler wiedersieht. Hier hat man brilliant sowohl Kosten als auch Mühen gescheut. Gerade wurde ein Trupp deutscher Soldaten getötet – und schon stehen dieselben Schauspieler munter und fidel in der nächsten Szene bereits wieder ihren Mann. Das alles ist so lächerlich, dass es fast schon wieder Kult-Charakter hat.
Sämtliche Klischees werden hundertprozentig erfüllt. So heißt der Oberbefehlshaber der Deutschen „General Gerbordstadt“. Allerdings wird sein Name in der englischen Fassung „Geburtstag“ ausgesprochen, was nicht wesentlich dazu beiträgt, diesen Mann als sonderlich gefährlich anzusehen.
Herrlich ist auch der Soundtrack dieses Film. Während nach Lust und Laune geschossen und getötet wird, hört man Töne, die doch sehr an die gute alte Marschmusik erinnern. Es erklingen richtige fröhliche Töne, die zum Mitschunkeln einladen. Was einen davon abhält sind dann allerdings die zahlreichen Leichen, die alle ganze Ladungen von Maschinengewehr-Kugeln abbekommen … aber zum Glück sterben sie grundsätzlich ohne Blutverlust … und außerdem wissen wir ja: Sie kommen alle wieder!
Kinski selbst hat ausreichend Gelegenheit sich von seinen besten Seiten zu präsentieren (soll heißen: von seinen fiesesten Seiten). Sein Standartenführer Müller ist ein echter Arsch. Gleich in seiner ersten Szene lässt Freund Kinski ein niedliches Kätzchen von seinen beiden (deutschen) Schäferhunden jagen, dann greift er erbarmungslos durch und lässt den Liebhaber von Doppelagentin Ritter (Margaret Lee) exekutieren. Und um sich zu entspannen schlürft der feine Herr Müller lecker Champagner und haut erstmal so richtig mit Wonne in die Tasten seines Klaviers und gibt uns den Richard Clayderman.
Wären zwischendurch nicht einige ziemlich brutale Szenen in diesem Streifen zu finden – er würde glatt als gutgemachte Parodie durchgehen. Doch dafür gibt es ja einen Kinski. Der wirbt während der gesamten Spielfilmdauer um die Gunst von Frau Lee. Zum Schein gibt sie sich ihm schließlich auch hin, aber nur um den Amerikanern das unbemerkte Eindringen ins deutsche Lager zu ermöglichen.
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Kinski/Müller bemerkt den Verrat, bringt sein „Anliegen“ jedoch erstmal zu Ende und lässt die Lee danach sofort hinrichten … auch eine Form der „Zigarette danach“.
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Doch auch Kinski/Müller entgeht seiner gerechten Strafe nicht. Die flüchtenden Helden entkommen durch einen Stacheldrahtzaun und können diesen gerade noch rechtzeitig wieder unter Strom setzen. Dumm für Standartenführer Müller – der war nämlich gerade im Begriff durch den Zaun zu klettern …
Wenn der Zuschauer nicht den Fehler begeht diesen Film allzu ernst zu nehmen, dann wird man bestens unterhalten bei „
Todeskommando Panthersprung“ (auf der holländischen VHS-Kassette wird dieses Kommando übrigens sinnigerweise als „Speciale Commandogroep
Samengesteld“ bezeichnet). Kinski-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten, darf unser Liebling doch wieder einmal so richtig fies sein
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und einen schrecklich schönen Tod sterben
.
Kinski selbst beging auch nicht den Fehler, irgendeine Ernsthaftigkeit in seiner Rolle zu suchen. Er legte den Müller gleich parodistisch an und bewegte sich wie ein eitler Pfau durchs Bild. Andererseits wirkt Kinski in den entscheidenden Momenten als einziger Akteur wirklich gefährlich. Alles in allem verdient dieser Film eigentlich einen Sonderplatz in der Filmografie von Klaus Kinski. „
Todeskommando Panthersprung“ gehört eindeutig zur Top Ten der besten unter seinen schlechtesten Filmen.
Den Helden – in Person von Leutnant Hoffmann – stellt Gianni Garko dar, der mit Klaus Kinski im selben Jahr noch in „Sartana – Bete um deinen Tod“ zu sehen sein sollte. In „Todeskommando Panthersprung“ stellt Klaus Kinski den SS-Standartenführer Müller dar. Außerdem ist wieder einmal Margaret Lee mit von der Partie, diesmal als Doppelagentin Helga Ritter.
War schon der "geniale" Trampolin-Einfall skurill genug, wird das alles noch durch eine mir vorliegende Fassung dieses Film getoppt: die englische Version „Five For Hell“ mit holländischen Untertiteln. Dort unternehmen dann also die italienischen Schauspieler den Versuch, Amerikaner zu spielen, die aber ihrerseits versuchen, Deutsche zu spielen. Die echten deutschen Soldaten haben jedoch wundersamerweise einen grauslichen Akzent, der selbst jeden Ur-Bayern beleidigen würde.
Bemerkenswert ist auch, dass der Zuschauer nach vielen Meuchel- und Metzelszenen stets die eben getöteten Schauspieler wiedersieht. Hier hat man brilliant sowohl Kosten als auch Mühen gescheut. Gerade wurde ein Trupp deutscher Soldaten getötet – und schon stehen dieselben Schauspieler munter und fidel in der nächsten Szene bereits wieder ihren Mann (was offensichtlich dann andere Filmemacher zu Streifen wie „Zombie Lake“ oder „Shock Waves“ inspiriert hat). Das alles ist so lächerlich, dass es fast schon wieder Kult-Charakter hat.
Sämtliche Klischees werden hundertprozentig erfüllt. So heißt der Oberbefehlshaber der Deutschen „General Gerbordstadt“. Allerdings wird sein Name in der englischen Fassung „Geburtstag“ ausgesprochen, was nicht wesentlich dazu beiträgt, diesen Mann als sonderlich gefährlich anzusehen.
Herrlich ist auch der Soundtrack dieses Film. Während nach Lust und Laune geschossen und getötet wird, hört man Töne, die doch sehr an die gute alte Marschmusik erinnern. Es erklingen richtige fröhliche Töne, die zum Mitschunkeln einladen.
Was einen davon abhält sind dann allerdings die zahlreichen Leichen, die alle ganze Ladungen von Maschinengewehr-Kugeln abbekommen … aber zum Glück sterben sie grundsätzlich ohne Blutverlust … und außerdem wissen wir ja: Sie kommen wieder!
Kinski selbst hat ausreichend Gelegenheit sich von seinen besten Seiten zu präsentieren (soll heißen: von seinen fiesesten Seiten). Sein Standartenführer Müller ist ein echter Arsch. Gleich in seiner ersten Szene lässt Freund Kinski ein niedliches Kätzchen von seinen beiden (Deutschen) Schäferhunden jagen, dann greift er erbarmungslos durch und lässt den Liebhaber von Doppelagentin Ritter (Margaret Lee) exekutieren. Und um sich zu entspannen schlürft der feine Herr Müller lecker Champagner und haut erstmal so richtig mit Wonne in die Tasten seines Klaviers und gibt uns den Richard Clayderman.
Wären zwischendurch nicht einige ziemlich brutale Szenen in diesem Streifen zu finden – er würde glatt als gutgemachte Parodie durchgehen. Doch dafür gibt es ja einen Kinski. Der wirbt während der gesamten Spielfilmdauer um die Gunst von Frau Lee. Zum Schein gibt sie sich ihm schließlich auch hin, aber nur um den Amerikanern das unbemerkte Eindringen ins deutsche Lager zu ermöglichen. Kinski/Müller bemerkt den Verrat, bringt sein „Anliegen“ jedoch erstmal zu Ende und lässt die Lee dananch sofort hinrichten … auch eine Form der „Zigarette danach“.
Doch auch Kinski/Müller entgeht seiner gerechten Strafe nicht. Die flüchtenden Helden entkommen durch einen Stacheldrahtzaun und können diesen gerade noch rechtzeitig wieder unter Strom setzen. Dumm für Standartenführer Müller – der war nämlich gerade im Begriff durch den Zaun zu klettern …
Wenn der Zuschauer nicht den Fehler begeht diesen Film allzu ernst zu nehmen, dann wird man bestens unterhalten bei „Todeskommando Panthersprung“ (auf der holländischen VHS-Kassette wird dieses Kommando übrigens sinnigerweise als „Speciale Commandogroep Samengesteld“ bezeichnet). Kinski-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten, darf unser Liebling doch wieder einmal so richtig fies sein und einen schrecklich schönen Tod sterben.
Kinski selbst beging auch nicht den Fehler, irgendeine Ernsthaftigkeit in seiner Rolle zu suchen. Er legte den Müller gleich parodistisch an und bewegte sich wie ein eitler Pfau durchs Bild. Andererseits wirkt Kinski in den entscheidenden Momenten als einziger Akteur wirklich gefährlich. Alles in allem verdient dieser Film eigentlich einen Sonderplatz in der Filmografie von Klaus Kinski. „Todeskommando Panthersprung“ gehört eindeutig zur Top Ten der besten unter seinen schlechtesten Filmen.
Bewertung :
unter ernsthaften Gesichtspunkten : 1/10
aber ansonsten : 9/10