Die schwarze 13 - J. Lee Thompson (1967)

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Die schwarze 13 - J. Lee Thompson (1967)

Beitrag von dr. freudstein »

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Originaltitel: Eye of the Devil

Herstellungsland: Großbritannien / 1967

Regie: J. Lee Thompson

Darsteller: Deborah Kerr, David Niven, Donald Pleasence, Edward Mulhare,
Flora Robson, Emlyn Williams, Sharon Tate u.a.

Story:
Philippe de Montfaucon (David Niven) wird in seine Geburtsstadt zurückgerufen, wo seine Weinberge unter einer erneuten Dürreperiode leiden. Entgegen ihren Anweisungen fährt ihm seine Frau Catherine (Deborah Kerr) mit den Kindern nach. Das familiäre Schloß wimmelt nur so von seltsamen und geheimnisvollen Gestalten und auch Philippe macht sich verdächtig. Bald schon kommt Catherine einem alten Familienritual satanischer Herkunft auf die Spur, das ihrem Mann das Leben kosten wird...

http://www.ofdb.de/film/9842,Die-Schwarze-13
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Nello Pazzafini
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von Nello Pazzafini »

ein wunderschöner film mit einer grossartigen stimmung und einem imposanten cast.
Hollywood, bitte kein remake machen, danke, setzen.
angucken und geniessen dieses okkulte wohlfühlfilmchen!
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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Adalmar
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von Adalmar »

Meine OFDb-Kritik:
"Die schwarze Dreizehn" ist ein hochklassig-kultivierter, an stimmungsvollen Bildern und überzeugenden darstellerischen Leistungen reicher Gruselfilm mit einem völlig untypischen Thema und Verlauf. David Niven spielt einen Gutsherrn, der nach Jahren des Stadtlebens mit seiner Familie auf seinen Erbsitz zurückkehrt und mit der desolaten Situation des dortigen Weinbaus konfrontiert wird. Dort führen undurchschaubare Charaktere wie der von Donald Pleasence gespielte Priester sowie ein mysteriöses Geschwisterpaar, sehr charismatisch von David Hemmings und Sharon Tate dargestellt, eine subtile Herrschaft, der sich auch Baron Montfaucon (Niven) nicht entziehen kann.

Des Barons Ehefrau, die von Deborah Kerr gespielt wird, spielt die Hauptrolle in dem folgenden Verwirrspiel, dessen Fäden sie aufzulösen sucht, um ihren Mann vor einem unbekannten Verhängnis zu retten. Dieses Verwirrspiel enthält Szenen wie aus surrealen Gemälden, wenn z. B. Hemmings, gefährlich am Turm eines Gebäudes balancierend, ein Jagdhorn ertönen lässt oder - symbolträchtig genug - eine weiße Taube mit Pfeil und Bogen erlegt. Dies ist auch virtuos in die Eröffnungssequenz des Films hineinmontiert worden, die in gelungenen Kameraperspektiven die Ankunft eines Zuges zeigt, um dann in den Salon des Ehepaar Montfaucon überzuleiten, wo durch meditatives Harfenspiel und die in großartigen Schwarzweißbildern eingefangene Innenarchitektur eine traumhafte dekadente Atmosphäre erzeugt wird.

Weitere großartige Szenen hat der Film im folgenden zu bieten, beispielsweise die Hypnotisierung der von Kerr dargestellten Ehefrau durch die Figur Sharon Tates - oder die Verfolgungsszene, als Kerr sich im Wald umschaut und sich plötzlich von kapuzenbewehrten Männern umringt sieht (ein kameratechnisches Glanzstück). Aber auch Szenen, die nicht direkt horrorträchtig sind, wie die Prozession der Dorfleute, sind so gekonnt in Perspektive und Schnittfolge gestaltet, dass sich eine morbide Spannung einstellt.

Der Film mündet schließlich in ein Finale, in dem klar wird, wie durch ein altes Ritual die Krisensituation des Guts aufgehoben werden soll. Dies ist in einer faszinierend archaischen Bildsprache realisiert, die die Schicksalhaftigkeit des Geschehens gänsehauterzeugend vermittelt und im Horrorfilm wenig Entsprechungen finden dürfte. Auch die Schlusspointe reiht sich in die beunruhigende, still voranschreitende Konsequenz der gewagten Erzählung ein.

Fazit: Ein Juwel des späten Schwarzweiß-Horrors. Bilder voll von Atmosphäre und todbringender Schönheit.
Den Film gibt es nach langem Veröffentlichungsnotstand inzwischen inzwischen in sehr guter Bildqualität auf US-"DVD on Demand". Dieses System ist zwar nicht die Ideallösung, aber besser als nichts.
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dr. freudstein
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von dr. freudstein »

Ich lass das vom Onkel Adi mal so stehen, damit seid ihr ausreichend informiert.
In jedem Fall ein sehr schöner Okkultfilm, der in s/w hervorragend funktioniert und sehr unheimlich rüberkommt.
Und mein knuffiger Donald Pleasance ist auch dabei, wenn auch eher rar als Priester zu sehen.
Spitzenmäßig gefilmt, besonders die Aufnahmen von und auf der Burg. Dank Fan-Dub sah ich ihn ungeschnitten, ich hoffe, es kommt mal etwas von offizieller Seite raus auf dem deutsprachigen Markt.

7,5-8/10
dr. freudstein
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von dr. freudstein »

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sergio petroni
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von sergio petroni »

Philippe de Montfaucon (David Niven) ist Besitzer eines alten Weingutes im Süden Frankreichs.
Als eine Dürre die Weinernte gefährdet, fährt Montfaucon aus Paris gen Süden, um zu retten,
was zu retten ist. Montfaucon möchte, daß seine Frau (Deborah Kerr) und die zwei gemeisamen
Kinder nicht mitfahren. Doch da hat er die Rechnung ohne seine Familie gemacht, denn
diese folgt ihm kurzerhand.
Auf dem Weingut herrscht eine düstere Stimmung. Sonderbares Verhalten allenthalben, vor allem vom
dubiosen Geschwisterpaar Odile (Sharon Tate) und Christian (David Hemmings), das sogar zeitweise
in offene Feindseligkeit gegenüber Montfaucons Frau umschlägt. Was plant der ebenso
undurchsichtige Priester Dominic (Donald Pleasance)?
Jeder scheint auf Regen zu warten, doch manch einem scheint das nicht genug....

J. Lee Thompson inszenierte diesen frühen Vertreter des Folk Horrors an Schauplätzen in
Frankreich (Schloß, Ortschaft) und in britischen Studios (Innenaufnahmen). Die düstere Geschichte
steuert auf ein spannendes Finale hin und hat unterwegs einiges zu bieten. Da der Film bis zu zwei
Jahre vor Veröffentlichung auf Halde lag, wird Sharon Tate hier in ihrer Debütantinnenrolle
angepriesen. Bei Veröffentlichung war sie dann schon ein Star. Ähnlich erging es David Hemmings.
Die Kosten des Films trieb ebenfalls in die Höhe, daß Kim Novak eigentlich die Rolle von
Deborah Kerr innehatte und ihre Szenen nahezu abgedreht waren. Dann hatte sie wohl
einen schweren Reitunfall und wurde durch Kerr ersetzt, inklusive umfangreicher Neudrehs.
Gerüchte besagen, daß Novak aufgrund ihrer Affäre mit Hemmings gefeuert wurde.
Heraus kam ein von J. Lee Thompson wie immer souverän gefilmter Grusler,
der finanziell ein Flop wurde.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Maulwurf
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von Maulwurf »

sergio petroni hat geschrieben: So 13. Okt 2024, 16:50 Die düstere Geschichte steuert auf ein spannendes Finale hin und hat unterwegs einiges zu bieten.
Oh ja, den habe ich vor zwei Wochen erst gesehen, und war sehr angetan. Meine Schlussfolgerung war "EYE OF THE DEVIL ist klassisches Wohlfühlgruselkino der altmodischen Gattung", was sich mit Deiner Einschätzung ziemlich decken dürfte. Große Empfehlung!
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Blap
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson

Beitrag von Blap »

Fehlt in meiner kleinen J. Lee Thompson Sammlung. Welche -aktuell erhältliche- Scheibe könnt ihr empfehlen?
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Adalmar
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson (1967)

Beitrag von Adalmar »

Gibt es auf DVD und Bluray aus der Warner Archive Collection. Ich habe die DVD (gute Bildqualität).

LINK

Bei OFDb ist noch eine französische DVD gelistet, scheint aber dasselbe nur mit frz. Untertiteln zu sein.
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Blap
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Re: Die schwarze 13 - J. Lee Thompson (1967)

Beitrag von Blap »

Adalmar hat geschrieben: Mo 14. Okt 2024, 11:07 Gibt es auf DVD und Bluray aus der Warner Archive Collection. Ich habe die DVD (gute Bildqualität).

LINK

Bei OFDb ist noch eine französische DVD gelistet, scheint aber dasselbe nur mit frz. Untertiteln zu sein.
Danke. Scheibe wurde auf die Wunschliste gesetzt. "Irgendwie" hatte ich im Hinterkopf -offenbar keine gute Speicherposition- es würde eine Scheibe von Indicator geben.
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