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Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Do 5. Apr 2012, 18:30
von jogiwan
Dschungel Django

Bild

Originaltitel: Il Cacciatore di squali

Herstellungsland: Italien / 1979

Regie: Enzo G. Castellari

Darsteller: Franco Nero, Werner Pochath, Jorge Luke, Enzo G. Castellari, u.a.

Story:

Ein Flugzeug stürzt über dem Karibischen Meer ab. Es hat 10 Millionen Dollar an Bord. Nur ein Mann überlebt - Django. Er läßt sich auf einer nahe gelegenen Insel nieder, nimmt eine schöne Eingeborene zur glutvollen Geliebten und sinnt darüber nach, wie er an die 10 Millionen Dollar kommt, die jetzt 80 Meter unter der Meeresoberfläche liegen. Er verbündet sich mit Acapulco, einem unbekümmerten und leichtsinnigen Burschen, der aber ein hervorragender Taucher ist. Nach einer Reihe von gefahrvollen Tauchversuchen müssen sie sich eingestehen, daß das Heben des Schatzes nicht so einfach ist, wie sie sich das gedacht haben. Die Ankunft Donovans, eines amerikanischen Versicherungsdetektivs, kompliziert die Situation. Donovan nämlich durchschaut sehr schnell, was Django vor hat. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt... (quelle: ofdb.de)

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Do 5. Apr 2012, 18:58
von Italo-West-Fan
Joa, ordentlicher Trash ! Der Film ist zwar relativ unterhaltsam, aber wie gut er wirklich ist braucht man wohl ned zu sagen ! :D Würd den gern mal in ner bessere Quali sehen, hab nur ne echt miese DVD-R von ner V2000 Kassette !
Wenn die V2000 übrigens jemand haben will, bitte PN an mich,...

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Do 5. Apr 2012, 19:03
von Nello Pazzafini
das taugt mir, einfaches, handgemachtes Abenteuer Grossbubenkino von unserem Enzo mit seinem Liebling Franco und der Werner ist fürn Jogschi auch dabei :D
Dazu noch die zwiebeligen Brüder und alora - das Italo Cuore hüpft uno metre - mindestääns :D
 ! Nachricht von: buxtebrawler
Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.
Glasboxxeee

ich brauche keine dvdäääääää :lol:

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Do 5. Apr 2012, 19:24
von Onkel Joe
Nello Pazzafini hat geschrieben: Glasboxxeee

ich brauche keine dvdäääääää :lol:
1A Nello wirklich 1A :thup: .

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Sa 12. Mär 2016, 23:27
von McBrewer
Der Dschungel Django vom guten Enzo ist auch ganz nett, ganz ohne Pferde, dafür mit Haien. Und bietet auch sonst allerlei Schauwert, z.B. eine Blondperückten DjangoFranco Nero & einem durch trainierten Enzo Girolami, der sogar selbst Hand anlegen & den Helden vermöbeln darf
Leider ein wenig zu wenig sleaze für meinen Geschmack, aber zum Ende hin wird es dann doch noch deftig :rambo: wie gesagt, ganz nett. Nicht mehr, nicht weniger.
Das Haie-Theama muß Castellari dann so gut gefallen haben, das er sich nur wenige Zeit später an seine eigene Jaws-Variante probierte :arrow: http://deliria-italiano.org/phpbb/horror-f16/the-last-jaws-der-weisze-killer-enzo-castellari-1981-t1628.html?hilit=last%20jaws

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: So 13. Mär 2016, 19:58
von Dick Cockboner
Ganz toller Film,der mir schon so manch verregneten Sonntagnachmittag gerettet hat.
Die Szene mit dem Kneipen-Gestänker,wo Werner Pochath von Franco Nero seinen Kaugummi auf die Stirn geklebt bekommt ist "davvero grande"!
Der Zwiebel-score lädt zum mitschnippen ein und Eduardo Fajardo ist ein ganz brauchbarer Lump.

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: So 13. Mär 2016, 20:28
von Dr. Monkula
lasst Nero einfach mit der tollen Musik am Ende in Endlosschleife am Strand lang rennen ! mehr brauch ich nicht

Hab den Soundtrack mit Keoma drauf als Spilt-LP mit Sticker (lim.500)

Re: Dschungel Django - Enzo G. Castellari (1979)

Verfasst: Mo 4. Okt 2021, 20:21
von sid.vicious
Originaltitel: Il cacciatore di squali
Regisseur: Enzo G. Castellari
Kamera: Raúl Pérez Cubero
Musik: Guido De Angelis, Maurizio de Angelis
Drehbuch: Tito Carpi, Jaime Comas Gil, Jesús R. Folgar, Alfredo Giannetti, Gisella Longo
17427_Dschungel_Django_Plakat_01.jpg
17427_Dschungel_Django_Plakat_01.jpg (74.35 KiB) 359 mal betrachtet
Mit dem Absturz eines Flugzeugs über dem Karibischen Meer gerät auch dessen exquisites Transportgut, stolze 100 Millionen US-Dollar, in die buchstäbliche Versenkung. In den Tiefen des Meeres, umgeben von einer Armada ausgehungerter Haie, lungern fortan das Flugzeugwrack und sein kostbarer Inhalt. Der einzige Überlebende des Flugzeugunglücks, Mike di Donato, hat sich mittlerweile auf einer benachbarten Insel niedergelassen, um dort – zumindest offiziell – als Haisucher seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Inoffiziell doktert der für die Einheimischen als Aussteiger verschriene di Donato, hin und wieder auch Django genannt, emsig daran, die 100 Millionen Dollar zu bergen. Zu diesem Behufe verbündet er sich mit Acapulco, einem Schürzenjäger, Witzbold wie Profitaucher zugleich. Nahezu gleichlaufend trifft auf dem malerischen Eiland ein neugieriger Fremder namens Donovan ein, der Mike kraft geschickter Fragen die allegorischen Würmer aus dem Riechkolben ziehen will. Auch der suspekte Ramon, der aus dem Dunstkreis des gewissen- wie gesinnungslosen Capitano Gómez kommt, scheint mehr über die 100 Millionen Dollar zu wissen, als Mike es ad interim annimmt.

Wäre dem Residenz-Filmverleih nicht die fabelhafte Idee entsprossen, die Firmierung „Der Haijäger“ zu ignorieren und stellvertretend die Fanfare DSCHUNGEL DJANGO zu komponieren, dann wäre Castellaris Film in den frühen 1980ern mit der Geschwindigkeit eines ultraschnellen Kurzflossen-Makohai an mir vorbei gerauscht. Doch der feine Titel ließ mich aufhorchen, sodass ich DSCHUNGEL DJANGO tatsächlich und freilich jünger als es die Altersfreigabe eigentlich forderte, im Bochumer Union Theater geschaut habe. In Erinnerung blieb mir neben dem herausragenden Titel jedoch einzig ein langhaariger Franco Nero. Der Rest war mir gänzlich entfallen. Da freut man sich doch wesentlich doller, wenn sich plötzlich die Gelegenheit bietet, das Vergessene kraft der VMP-VHS aufzufrischen. Aber: So doll wie die infantile Vorfreude es erhoffen ließ, ist der Film aber beileibe nicht geraten.

Mittels einer rasanten Fahrt entlang eines karibischen Strands macht sich die von Raúl Pérez Cubero (der u. a. DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN fotografierte) geführte Kamera auf die Suche nach unserem Titelhelden Mike di Donato alias Django. Begleitet von einer Musik, die fernab von Easy Listening-Klängen (die ich mir von einer Action-Abenteuer-Mixtur, die ihren Schauplatz auf eine Insel verlegt, gelegentlich schon mal wünsche) beheimatet ist. Der belanglose Score besitzt im Übrigen keinerlei Anlagen, um sich in den Gehörgängen seiner Zuhörer einzunisten und einhergehend zum traditionell geschätzten Ohrwurm zu mutieren.

Der vor der Kamera erspähte Mike ist ein gesellschaftlicher Aussteiger wie Haijäger, der uns prompt einen kurzen Einblick in seine gefährliche Tätigkeit erlaubt. Währenddessen sowie darüber hinaus wirken die Bilder als wurden sie in der zweiten Hälfte der 1980er und nicht Ende der 1970er fotografiert. Was allerdings nichts zu bedeuten hat, denn auch DER WEIßE HAI wirkt auf mich, gemessen an seiner Optik, jünger als es ihm sein Erscheinungsjahr (1975) attestiert. Das soeben mehr oder minder gelenk aufgerufene Spielbergsche Fahrwasser (DER WEIßE HAI erhielt 1978 ein meines Erachtens gelungenes Sequel) brachte Castellari Anfang der 1980er und rund 2 Jahre nach DSCHUNGEL DJANGO gar dazu, sich intensiver mit dem Hai-Thema auseinanderzusetzen und der gebürtige Römer inszenierte mit dem großartigen Vic Morrow in der Hauptrolle das kostengünstige JAWS-Plagiat THE LAST JAWS – DER WEIßE KILLER.

DSCHUNGEL DJANGO ist von solchen Remake-Ambitionen weit entfernt. Der Film stellt seinen Hauptcharakter zwar als Haijäger vor, beobachtet ihn zeitweise bei der Jagd und lässt die Knorpelfisch um ein versunkenes Flugzeugwrack kreisen, bestätigt auf diesem Wege aber nur einen Hauch von Tierhorror. Schließlich gefährdet keiner der blitzschnellen Killer in irgendeiner Weise die Inselbewohner. Das Mensch-Hai-Motto (Mike alias Django ausgeklammert) lautet schlicht und ergreifend: Leben und leben lassen. Das Hauptthema des Films definiert sich stattdessen über die Jagd nach Geld sowie dem damit verbundenen Zugang zum versunkenen Flugzeugwrack.

Der Verlust von Ehefrau und Sohn trieben Mike di Donato in die weite Ferne, um dort eine neues Leben anzustimmen, die Depressionen abzuschütteln, die alte Fitness wiederzuerlangen und simultan neuen Schwung aufzunehmen. Es ist die Flucht vor den Dämonen der Vergangenheit, die auf einem paradiesischen Eiland endet, welches jeden Freak und Spinner duldet, der (s)ein neues Glück (ver)suchen will. Wer träumt nicht von diesem Zufluchtsort und davon dem alltäglichen Trott sowie der Ellbogengesellschaft Adieu zu sagen? Ich! Zumindest würde es mich nicht in die sonnendurchflutete Karibik, sondern nach Schottland verschlagen, um es mir bei wesentlich angenehmeren Temperaturen in den Highlands gut gehen zu lassen und tagtäglich über den schottischen Exportschlager, die Punkzerstörer mit dem unangemessenen Namen The Exploited, abzulästern.

Mike reflektiert jenen Aussteiger, den man sich Ende der 1970er in optischer Hinsicht auch genauso vorgestellt hat. Entspannt, lange Haare, Stirnband. Und er besitzt - man lese und staune - tatsächlich eine Parallele zur Django-Figur, nämlich die Gier nach Reichtum, welche die Bergung von 100 Millionen Dollar provoziert. Eine solche horrende Geldsumme ist natürlich polyvalent begehrt, sodass alsbald gleich mehrere schräge Vögel Mikes Wege kreuzen: Capitano Gómez (gespielt von „Major Jackson“ – eine weitere Linie zu Corbuccis DJANGO), der zwielichtige Ramon und der neugierige Donavon. Die Figuren sind (inklusive des Scherzkekses Acapulco, der Mike hin und wieder mit Gringo anspricht) übrigens eindeutig skizziert, denn die Exposition betreibt kein Verwirrspiel um Gut und Böse und lässt alles nach dem bewährten Schema F ablaufen.

Ähnlich der Unverkennbarkeit seiner Figuren respektive Charaktere demonstriert sich auch der Handlungsverlauf. Spannungssteigerung, Retardierung und Katharsis werden zwar allesamt bedient, aber die Narrative bietet keine besonderen Überraschungen. Man schaut sich DSCHUNGEL DJANGO an und weiß nach rund 15 Minuten (Exposition) was innert der restlichen Spielzeit abgehen wird. Zudem wirken, was mich überraschte, die Actionmomente eher enttäuschend und minder mitreißend. Von einem Actionspezialisten wie Castellari erwarte ich deutlich mehr, als er mir schlussendlich offeriert. Auch die für den Regisseur typischen Zeitlupenszenen, die ich partout zu den wenigen Highlights des Films zähle, sind wider Erwarten rar gesät.

Fazit: DSCHUNGEL DJANGO (die Firmierung reflektiert mindestens 5 Richtige im Zahlenlotto) ist ein äußerlich ab und an gefälliges und inhaltlich weitestgehend dürftiges Karibik-Action-Abenteuer, das vornehmlich von der Präsenz seines sympathischen Hauptdarstellers und der erfrischenden deutschen Kinosynchronisation speist.
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