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The Cat and the Canary - Radley Metzger

Verfasst: Mi 2. Mai 2012, 10:07
von sid.vicious
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Produktionsland: Großbritannien
Produktion: Ray Corbett, Richard Gordon
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Radley Metzger
Drehbuch: Radley Metzger
Kamera: Alex Thomson
Schnitt: Roger Harrison
Musik: Steven Cagan
Länge: ca. 89 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller:
[center]Carol Lynley: Annabelle West
Michael Callan: Paul Jones
Peter McEnery: Charlie Wilder
Edward Fox: Hendricks
Olivia Hussey: Cicily Young
Honor Blackman: Susan Sillsby
Daniel Massey: Harry Blythe
Wendy Hiller: Allison Crosby
Beatrix Lehmann: Mrs. Pleasant
Wilfrid Hyde-White: Cyrus West[/center]


Cyrus West hat schon vor seinem Ableben seine geldgierige Verwandtschaft auf sein Anwesen eingeladen um sein Testament zu verkünden. Dieses praktiziert der Exzentriker per Filmaufzeichnung. Als Universalerbin wird Wests Enkelin Annabelle eingesetzt. Es sei denn sie wird für wahnsinnig erklärt oder sie überlebt die Nacht nicht. Als der Psychologe Dr. Hendricks auftaucht und vor einem entflohenen Psychopathen warnt, scheint der Ärger mit dem Erbe bereits eingeläutet.

Radley Metzgers Remake des 1927 entstandenen Stummfilms weist so einiges an Schwächen auf. Dazu zählt auch das uninspirierte Spiel der Hauptdarsteller wie der lieblose Einsatz der Kamera und der Beleuchtung. Gerade in Großbritannien bzw. aus Filmen die aus Großbritannien stammen ist man hier wesentlich Besseres gewohnt. Wenn man allein die Art und Weise betrachtet wie eine Treppe innerhalb eines angeblich Unheilverkündenden Hauses präsentiert wird, so wird man zu einem abwertenden Kopfschütteln hingerissen. Gerade solche Momente machen so einen Film doch aus, sie sind wichtig um Atmosphäre zu schaffen um so den Zuschauer einzubinden. Von diesem wichtigen Element- nämlich der Atmosphäre, ist innerhalb Radley Metzgers Film so gut wie Nichts zu spüren.

Die Requisiten innerhalb der Villa sind ebenfalls vollkommen belanglos ausgewählt und tragen zu keinerlei Stimmigkeit bei. Wenn schon eine Essenstafel eingerichtet wird um das Testament zu verkünden, dann sollte man nicht den Tisch mit billigen Klappholzstühlen bestücken.

Was das oben angesprochene Spiel der Hauptdarsteller anbelangt, so ist hier eine Stimmung wie in der After Eight Werbung zu spüren. Ein gelangweiltes und versnobtes Auftreten dominiert die Verhaltenweise der Schauspieler/innen. Selbst eine Honor Blackman, die innerhalb der Avengers als Dr. Catherine Gale eine brillante Vorgängerin von Diana Rigg war, versteht es in diesem Film nicht ihren zweifelsohne vorhandenen Charme an den Zuschauer zu vermitteln. Der Part von Charlie Wilder sollte übrigens ursprünglich von Horst Buchholz gespielt werden, der wiederum rechtzeitig einen Rückzieher machte. Warum wohl?

Kommen wir zum Positiven des Films. Zum einen muss man „The Cat and the Canary” zu Gute halten, dass sich der Film steigert und zumindest ein ordentliches Finale bietet. Zum anderen sollte man auf den Originalton verweisen, da innerhalb der englischen Sprachgewandtheit schon eine gewisse Prise schwarzer Humor und leichter Sarkasmus versprüht wird.

Fazit: Der Schlag der Uhr führt zu übertriebener Theatralik bei den Hauptakteuren, beim Publikum führt der Blick allerdings eher gelangweilt auf die Uhr, da Radley Metzgers Film irgendwie gar nicht in die Gänge kommt und nebenbei gesagt, auch nicht allzu viel richtig macht.

4/10

Re: The Cat and the Canary - Radley Metzger

Verfasst: Mo 7. Apr 2014, 08:25
von jogiwan
Die obigen Angaben vom werten Sid kann ich nur bestätigen, allerdings fand ich "The Cat and the Canary" dabei durchaus unterhaltsam und spaßig. Ein gediegener und augenzwinkernder Krimi-Spaß im Stil von Agathe Christie über gierige Verwandtschaft und einen Verstorbenen mit extravagantem Lebensstil, der über den Tod hinaus sein Erbe durchaus spannend zu gestalten weiß. Zwar ist "The Cat and the Canary" nicht mit seinen früheren Italo-Produktionen vergleichbar, aber die Mischung aus Mystery, doppelbödigen Krimi und Komödie in Kombination mit ein paar lustigen Einfällen wie den Film mit der Realität zu verknüpfen fand ich sehr gelungen. Auch darstellerisch ist das Werk mit Honor Blackman und Olivia Hussey durchaus passabel besetzt und dass hier bewusst etwas übertrieben agiert wird, fand ich in Anbetracht des Charakters der Geschichte auch ganz okay. Zwar hätte man hie und da die Geschichte etwas straffen können und auf den finalen Twist wird etwas zu offensichtlich hingearbeitet, aber insgesamt ist der Streifen schon eine gute Sache.

Re: The Cat and the Canary - Radley Metzger

Verfasst: Mo 7. Apr 2014, 11:19
von Arkadin
Sicherlich Metzgers schwächster und untypischter Film, aber irgendwo auch altmodisch gediegen.
Ich mochte den auf eine nostalgisch-gemütliche Art und Weise.

Re: The Cat and the Canary - Radley Metzger

Verfasst: Mo 7. Apr 2014, 12:20
von Prisma
Seit ich bei dem Film ein paar mal eingeschlafen war, liegt die DVD schon sehr lange auf meinem Stapel herum.
Vielleicht sollte ich mich im Rahmen der Metzger-Wochen nochmal dran begeben. ;)