Das Mörderschiff - Etienne Perier (1971)
Verfasst: Fr 31. Aug 2012, 21:24
Das Mörderschiff
(Wgen Eigth Bells Toll)
mit Anthony Hopkins, Robert Morley, Nathalie Delon, Jack Hawkins, Corin Redgrave, Derek Bond, Ferdy Mayne, Maurice Roeves, Leon Collins, Wendy Allnutt, Peter Arne, Oliver MacGreevy, Jon Croft, Tom Chatto, Charlie Stewart
Regie: Etienne Perier
Drehbuch: Alistair MacLean
Kamera: Arthur Ibbetson
Musik: Angela Morley
FSK 16
Großbritannien / 1971
Geheimagent Calvert ist auf ein skrupelloses Gangster-Syndikat angesetzt. Eine Bande von modernen Piraten überfällt Yachten und Schiffe mit besonders wertvoller Ladung. Bei einem dieser spektakulären Raubzüge fällt eine millionenschwere Goldladung in die Hände der perfekt organisierten Bande. Calvert entdeckt ein übles Komplott aus Korruption und Erpressung. In einem gnadenlosen Alleingang greift er das Syndikat an. Ein lebensgefährliches Abenteuer, das für zwei seiner Agenten-Kollegen bereits ein tödliches Ende nahm. Nur knapp entgeht Calvert einer Serie von Mordanschlägen.
In diesem britischen Agenten-Thriller kann man Sir Anthony Hopkins in einer seiner ersten Rollen betrachten und es ist schon gewöhnungsbedürftig, ihn als Agenten im Dienst des britischen Empires zu sehen, verbindet man seine Person doch fast zwangsläufig immer wieder mit der Figur des Hanninal Lecter, die er so perfekt ausgefüllt hat und vergisst schnell einmal, das er auch etliche andere Figuren gespielt hat. Und so gibt er auch in diesem spannenden Thriller eine sehr gute Figur ab und nicht nur sein dargestellter Charakter ähnelt dem eines James Bond, auch die gesamte Geschichte könnte ohne weiteres zu einem Bond-Film gehören, auch wenn es hier eventuell nicht ganz so spektakulär zugeht, wie man es aus den 007-Filmen gewohnt ist.
So bekommt der Zuschauer hier eine wirklich gute und interessante Story geboten, die über einen konstanten Spannungsaufbau verfügt und auch teilweise echt gelungene Action-Passagen beinhaltet. Zudem bekommt man erstklassige Landschaftsaufnahmen geboten, von denen insbesondere die Bilder hervorstechen, die einem während eines Helikopterfluges geboten werden. So entsteht hier ein wirklich gelungenes Gesamtbild eines Agenten-Thrillers, der jederzeit spannend und kurzweilig zu unterhalten weiss. Dazu trägt auch die Charakter-Darstellung von Hopkins bei, der seiner Figur sehr viel Charisma verleiht. Hier sind vor allem die Dialoge zwischen ihm und seinem Vorgesetzten ein absolutes Highlight, in denen sich ganz eindeutig herauskristallisiert, das es sich bei Geheimagent Calvert (Anthony Hopkins) nicht gerade um einen pflegeleichten Charakter handelt, sondern vielmehr um einen Menschen, der sich auch einmal gegen die Befehle seiner Vorgesetzten durchsetzt.
Wie man sieht, sind die Ähnlichkeiten zu den berühmten James Bond-Abenteuern unübersehbar, lediglich im Action-Bereich hätte man hier noch eine Schippe drauflegen können. Zwar geht es phasenweise recht rasant zur Sache, aber einige spektakuläre Einlagen hätten dem Film sicherlich nicht unbedingt geschadet. Dennoch handelt es sich um einen wirklich guten Thriller, der auch das typische Agenten-Feeling verströmt, das man gerade aus den 007-Filmen her kennt und im Laufe der Jahre so schätzen gelernt hat. Wenn jetzt noch zwei Charaktere in der Art von Miss Moneypenny und "Q" in die Geschichte eingebunden worden wären, würde "Das Mörderschiff" einen nahezu perfekten Bond-Film darstellen, doch auch so gibt es beste britische Agenten-Kost, die man sich immer gut anschauen kann.
Fazit:
Vor längerer Zeit musste ich auf irgendeiner Seite lesen, das es sich bei "Das Mörderschiff" um einen James Bond-Film für Arme handeln würde, doch diese Bezeichnung wird dem Film überhaupt nicht gerecht, denn hier wird man mit einer immer interessanten und spannenden Geschichte konfrontiert, in der gute Darsteller überzeugende Leistungen abliefern. Letztendlich ist das Gesamtpaket gänzlich überzeugend, so das Fans von Agenten-Thrillern bedenkenlos zugreifen können.
7/10