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Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 16:49
von Arkadin
Bild

UK/USA 2012
OT: Skyfall
Regie: Sam Mendes

In Istanbul soll James Bond (Daniel Craig) eine gestohlene digitale Liste mit verdeckten Identitäten von Geheimdienstlern, die sich in Terrororganisationen eingeschleust haben, wiederbeschaffen. Doch die Aktion wird zum Debakel, als die zu seiner Unterstützung eingesetzte Agentin Eve (Naomie Harris) auf Befehl von MI6-Chefin M (Judi Dench) auf ihn schießt und dabei scheinbar tötet. In London wird M wegen der verschwundenen Liste von Gareth Mallory (Ralph Fiennes), dem Leiter des Sicherheitskomitees der Regierung, unter Druck gesetzt. Als das MI6-Hauptquartier durch einen Bombenanschlag zerstört wird, kehrt Bond „von den Toten zurück“, befindet sich aber in denkbar schlechter Verfassung. Trotzdem wird er auf die Spur des Cyber-Terroristen Silva (Javier Bardem) gesetzt, mit dem Bond mehr verbindet, als er ahnt…

Da ist er nun als: Bond No. 23. Eine ganze Zeit lang stand Daniel Craigs dritter Einsatz als Geheimagent Ihrer Majestät auf der Kippe. Mitten in den Vorbereitungen ging MGM, das Studio, welches die Rechte zur Serie besitzt, pleite. Damit wurden alle Arbeiten an dem Film gestoppt und es hieß zeitweise sogar,die Reihe würde gar nicht mehr fortgesetzt. Aber das war natürlich Quatsch. Niemand würde ein so lukratives Franchise, wie die Bond-Filme, einfach aufgeben. Und so fand sich mit Sony rasch ein Helfer für das marode MGM-Studio und nach einer Pause von vier Jahren (übrigens die längste, ohne dass der Hauptdarsteller wechselte. Die längste Auszeit – sechs Jahre – gab es beim Wechsel von Dalton zu Brosnan) ging nun, pünktlich zum 50. Jahrestag der „Dr. No“-Premiere, „Skyfall“ an den Start.

Die Erwartungshaltung war natürlich immens. Nach dem eher verunglückten „Ein Quantum Trost“, dem jegliches „Bond-Feeling“ durch einen hypernervösen Filmschnitt ausgetrieben wurde, und nach der langen Wartezeit, erwartet natürlich jeder zum Jubiläum große Dinge. Dass mit Sam Mendes ein waschechter Oscar-Gewinner (für „American Beauty“, zudem Regisseur des großartigen „Zeiten des Aufruhrs“) verpflichtet wurde und mit Javier Bardem ein grandioser Schauspieler als Schurke, der bereits in „No Country For Old Men“ bewiesen hat, wie furchteinflössend er agieren kann, hob die Stimmung weiter. Auch wenn Mendes – wie sein Vorgänger bei „Ein Quantum Trost“, Marc Forster – nicht gerade für Actionfilme bekannt ist.

Ich bin Bond-Fan durch und durch. Als die ersten Teaser zu „Skyfall“ im Netz zu finden waren, sog ich diese begierig in mich auf. Was ich da sah, war sehr vielversprechend und verursachte dieses gewisse Kribbeln der Vorfreude in meiner Bauchgegend. Gleichzeitig meldete sich da aber auch diese kleine Stimme im Hinterkopf, die sich vor einer riesigen Enttäuschung fürchtete. Die rauschende Begeisterung, die nach der Weltpremiere des Filmes in London durch den Blätterwald fegte, ließ die Stimme zwar leiser werden, brachte sie aber nicht zum Verstummen. So saß ich dann mit einer Mischung aus erregter Erwartung und leiser Angst im Kino. Würde dieser Bond, auf den ich mich so sehr gefreut hatte, meine Erwartungen erfüllen?

Bereits die legendäre Pre-Titel-Sequenz – ein Muss bei allen Bond-Filmen und quasi der Appetitanreger für die folgende Haupthandlung, ließ meine Bedenken sich in Luft auflösen. Sie knüpfte direkt an die besten Traditionen der Serie an. Von der Rasanz erinnert sie an die Connery-Zeit und vom Spektakulären her an die Moore-Ära. Gute, alte Stuntarbeit, ein furioser Kampf auf einem fahrenden Zug, atemlose Spannung und sogar Humor. Diese Sequenz belegt eindrucksvoll: Bond is back! Wenn sie dann in die an den legendären Maurice Binder gemahnende Titelsequenz übergeht und diese mit dem Adeles Titelsong – ein ganz klassisches Bond-Stück und weit entfernt von vorherigen Rock-Experimenten – unterlegt wird, dann geht einem als Fan das Herz über. Nur die kleine Stimme fragte weiterhin leise: Kann der Film dieses Niveau halten?

Im Großen und Ganzen: Ja. Auf charmante und clevere Weise wird in „Skyfall“ der Bogen zurück zu den Klassikern der Serie gespannt. Nachdem Bond in „Casino Royale“ neu erfunden wurde und „Ein Quantum Trost“ eine Art Zwischenzustand darstellte, wird Daniel Craig – überzeugend und physisch ungeheuer präsent – in „Skyfall“ endgültig zu dem James Bond, den wir seit 50 Jahren kennen und lieben. Zurück zum Start und doch völlig neu: So präsentiert sich James Bond im Jahre 2012. Der Reboot ist gelungen, Craig IST James Bond. Für Fans und Nostalgiker hält „Skyfall“ viele schöne Überraschungen und Anspielungen bereit, die ich hier nicht näher ausführen werde – auch wenn es in den Fingern juckt – um allen, die den Film noch nicht gesehen haben, nicht die Freude zu verderben. Das macht einfach Spaß und ist erfreulicherweise auch nicht „gezwungen“, sondern entwickelt sich aus der Geschichte heraus. Sogar der lange vermisste Humor zieht wieder in die Serie ein und Craig lässt einige charmante Oneliner vom Stapel, die an die glorreiche Zeit mit Sean Connery erinnert.

Auch ein Film wie „Skyfall“ ist nicht ganz ohne Schwächen. So sind einige am Computer entstandene Effekte extrem offensichtlich (Warum? Am Budget kann es ja kaum gelegen haben). Insbesondere wenn Bond einen Riesenwaran als Sprungbrett benutzt, fühlt man sich fast in das Uralt-PC-Spiel „Pitfall“ hineinversetzt. Auch wird Craigs Gesicht etwas zu deutlich per Computer auf den Körper eines Stuntmens kopiert. Aber gut, in den alten Bonds waren die Szenen vor einer Rückpro-Leinwand auch nicht gerade realistisch. Am Anfang der zweiten Hälfte – wenn ein Schurke scheinbar mühelos festgenommen wurde – zieht sich der Film etwas. Auch bleiben die Bond-Girls eher blass. Doch das alles verzeiht man gerne, denn insgesamt macht der Film vieles richtig.

Ja, es ist wahr. James Bond wird hier noch mehr vermenschlicht, als in den beiden Vorgängern. Bis dahin stand Bonds Psyche ja eher selten im Vordergrund, den ungewöhnlichen und für mich besten Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ – und einige zaghafte Versuche in der Brosnan-Periode – mal abgesehen. Dieser Bond zeigt seine ganze Spannbreite und ist sich auch nicht zu schade, Schwächen zu zeigen. Interessant – und etwas unlogisch – , dass er immer als „Relikt“ aus einer anderen Zeit und als „zu alt für diese Welt“ bezeichnet wird. In der Chronologie der Filme mit Daniel Craig steht Bond ja eigentlich erst am Anfang seiner Geheimdienstkarriere. Aber diese Bemerkungen sollte man wohl auf die 50jährige Kinogeschichte des James Bond, nicht auf die Daniel.Craig-Inkarnation beziehen. Craig macht sich die Rolle ganz zu eigen und ist mit keinem seiner Vorgänger direkt vergleichbar. Am wenigsten mit den „leichten“ Bonds Moore und Brosnan. Sein Bond schwitzt, blutet, zweifelt und zeigt Gefühle. Auch erfahren wir mehr über seine Kindheit und wie er der wurde, der er ist. Ob man „Skyfall“ nun mag oder nicht, hängt auch stark davon ab, ob man mit dieser „Vermenschlichung“ der Ikone Bond mitgeht oder nicht. Schön in früheren Bonds hatte ich Probleme, wenn seine Fälle zu persönlich wurden – so habe ich die jahrelange Gefangenschaft Brosnans in „Stirb an einem anderen Tag“ nie so richtig akzeptieren können. Andererseits mochte ich – wie gesagt – „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“. Vielleicht kommt es auch darauf an, wer Bond spielt. Frische, unverbrauchte Gesichter wie Lazenby oder Craig kann ich hier eher akzeptieren, als Connery, Moore oder Brosnan. Dalton liegt da so in der Mitte. Wer also seinen James Bond als über allen stehenden Superhelden, ja als Mythos, bevorzugt, könnte Probleme mit „Skyfall“ bekommen. Denn „Skyfall“ ist für die Bond-Serie in etwa das, was „The Dark Knight Returns“ für die Batman-Comics war.

Und am Ende stehen wir dann dort, wo die Serie vor 50 Jahren begann. James Bond Lehrjahre sind abgeschlossen, die Trilogie zu einem Ende gekommen. James Bond ist nun James Bond, sein Universum ist komplett und die Geschichte kann endlich wieder von vorne losgehen. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Vielleicht – was konsequent wäre – ein „Dr. No“-Remake? Oder etwas ganz anderes? „James Bond Will Return“ steht im Abspann und ich freue mich drauf.

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 19:36
von Nello Pazzafini
Für mich gabs da viel licht aber auch viel schatten, insgesamt zwiespältig, lag vielleicht auch an meiner erwartungshaltung, vorabreviews sollte man wirklich nie lesen von einem film den man sich sowieso antut, und ich war auf weiten strecken wirklich gut unterhalten und obwohl ich ja puristisch angehaucht bin hat mir die neuinterpretation der figur wie auch der geschichte von bond an sich recht gut gefallen aber dann waren da immer wieder dinge wo man sich denkt wieso bzw was soll das jetzt.
Als bondfan Unbedingt im kino gucken und ich bin gespannt wie es weiter geht

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 19:41
von Onkel Joe
Interessanter Text Arkadin, nächste Woche werde ich mir den Bond mal anschauen und ich werde berichten, ausführlich! Darauf nun einen TEE :prost: .

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 20:10
von McBrewer
McBrewer hat geschrieben:JAMES BOND - SKYFALL (KiNO)...nun, wir waren gestern begeistert von SKYFALL, müssen aber auch gestehen, das wir ziemlich große Fans der letzten Bond-Abenteuer mit Dän Craig sind. Nach dem (durchaus sympathischen) Quatsch-Abenteuer mit Brosnan ist der Bond-Charakter nun endlich wohlverdient im (realitätsnahem) Jahrtausend angekommen. Javir Bardem als Bösewicht bringt auch genau die richtige Dosis aus Wahnsinn & Humor mit in den Film. Nur leider sind die (Bond-)Girls dieses mal im Film ein wenig blass. Dafür gibt es am Ende eine kleine Überraschung ;) :thup:

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Mi 12. Dez 2012, 15:15
von karlAbundzu
oh, da gibt es ja nen fred zu, da zitier ich mich mal wieder selbst:
"Bond goes Ödipus. Und M ist für die eine ex-00 der vater und die unsterbliche 00Bond die Mutter, ihr wißt schon, mit töten und ficken, wie die Doors sangen. Aber eigentlich ist das gar nicht wichtig. Hauptsache viel Verfolgung, Shoot-Out, wenig Gimmicks und so ein aufgesetztes New School gegen Old School Thema / Witzeleien, aber das wird auch nicht wirklich aufgegriffen...
Guter Cast (siehe zB die Tags), schöne Bond-Frauen (viel zu wenig Tonia Sotiropoulou!!!), Bond läßt auch mal wieer ohne Zucken und Reue einige über die Klinge springen, die ihm grad noch vertraut (oder das Bett geteilt) haben wie in Connery Zeiten.
Extrasatz zum Bösewicht Jaier Bardem: der macht das ganz toll als Kinski Ripp off mit leichtem Tunteneinschlag, kommt weit nach vorn in der Riege der Bond-Bösewichter, das machte Spaß!
Die Schauspieler allesamt unterfordert, da kaum Script und Charaktertiefe vorhanden, Bond wird in den Dialogen älter gemacht als Sean in Sag niemals nie, der Vorspann allererste Sahne wie in den 80ern! Der angebliche Versuch mit Sam Mendes von dem allgemein überschätzten American Beauty da Tiefe hineinzuregissieren mißlingt wie gedacht, obwohl Bond auch weinen darf.
Gute Unterhaltung! "

ansonsten warte ich noch auf des onkels bericht ;)

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: So 3. Mär 2013, 21:05
von horror1966
Skyfall
(Skyfall)
mit Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomie Harris, Berenice Marlohe, Albert Finney, Ben Whishaw, Rory Kinnear, Ola Rapace, Helen McCrory, Nicholas Woodeson, Bill Buckhurst
Regie: Sam Mendes
Drehbuch: Neal Purvis / Robert Wade / John Logan
Kamera: Roger Deakins
Musik: Thomas Newman
FSK 12
Großbritannien / USA / 2012

Auf der Jagd nach einer Liste von Undercoveragenten, die mit diesem Dokument enttarnt und in den sicheren Tod geschickt werden könnten, stürzt James Bond, von einer Kugel getroffen, in eine tiefe Schlucht. Von Freund und Feind für tot gehalten, hält sich 007 versteckt, bis ihn ein Bombenanschlag auf seinen Geheimdienst zum Handeln zwingt. So kehrt Bond zum MI6 zurück, kämpft gegen einen unbekannten Gegner, der nur ein Ziel kennt: Dem britischen Geheimdienst empfindlich zu schaden und dessen Chefin M zu töten.


Es gab wirklich einmal Zeiten, da konnte man es als Fann kaum aushalten, bis endlich das neueste Abenteuer mit dem legendären James Bond in die Kinos kam. Mittlerweile hat sich das jedoch auf meine Person bezogen total geändert, haben doch die heutigen Filme eigentlich gar nichts mehr an sich, was diese Film-Reihe immer so sehenswert gemacht hat. Schon mit der Verpflichtung von Pierce Brosnan für die Hauptrolle war ein leise schleichender Qualitäts-Verlust zu bemerken, doch seit Daniel Craig in die Rolle des Geheimagenten geschlüpft ist, kann man schon fast von einem erdrutschartigem Abfall sprechen. "Skyfall" offenbart sich nun als Beitrag, der im Prinzip alles vermissen lässt, was man an der Bond-Thematik doch immer so geschätzt hat und so bekommt man es mit einem äußerst lauen Agenten-Thriller zu tun, dessen dünne Geschichte zudem auch noch künstlich in die Länge gezogen wurde, um den Zuschauer länger als nötig zu quälen. Nicht nur, das Mr. Craig in meinen Augen die perfekte Fehlbesetzung darstellt und überhaupt nichts mehr vom damaligen Stil und Charme der ehemaligen Bond-Darsteller üräsentiert, auch sein Schauspiel kann zu keiner Zeit auch nur annähernd überzeugen.

OK, der Figur wurden nun menschliche Züge verliehen, indem dem guten Mann etliche Schwächen verliehen wurden, doch ehrlich gesagt will man das bei einer solchen Kult-Figur doch gar nicht sehen. 007 war docj immer der Gentleman-Agent im Dienst ihrer Majestät und die Auswahl der jeweiligen Darsteller für die Rolle war doch ein untrügliches Indiz dafür, das man den Charakter auch ein wenig überzogen ins Bild rücken wollte. Gutes Aussehen und ein leicht affektiertes Auftreten sind seit jeher ein absolutes Markenzeichen, was nun aber vollkommen entfällt. Mit Craig wird einem jetzt ein menschliches Wrack vor die Nase gesetzt, das hier einfach vollkommen fehl am Platz erscheint und rein gar nichts mehr mit der Figur zu tun hat, die einen über mehrere Jahrzehnte begleitet hat. Und so präsentiert sich auch der gesamte Film, der mit der guten alten Tradition absolut nichts mehr zu tun hat. Vorbei sind die Zeiten des Humors, die Dialoge enthalten keinerlei Wortwitz und wirklich spektakuläre Passagen braucht man erst gar nicht mehr erwarten. Manch einem mag das eventuell sogar besser gefallen und nicht wenige Leute werden diese Art von Film als viel realistischer ansehen, doch James Bond darf ganz einfach nicht realistisch sein, sondern sollte weiterhin die kurzweiligen Spektakel bieten, die man von ihm gewohnt ist.

In "Skyfall" jedoch hat 007 endgültig den letzten Rest seiner Seele verloren und meiner bescheidenen Meinung nach wurde hier eine Legende zu Grabe getragen. Bevor man weiterhin solch uninspirierte Szenarien mit einem fehlbestzten Daniel Craig auf den Weg bringt, sollte man lieber gar keinen weiteren Film auf den Markt bringen, der vielen alteingesessenen Fans einen weiteren Messerstich ins Herz setzen würde. Nach dem schon extrem schlechten "Casino Royale" hat man hier nun den absoluten Tiefpunkt erreicht, ich kann mich an keinen anderen Bondfilm erinnern der so wenig Spannung verbreitet hat wie die vorliegende Produktion. Vielmehr beinhaltet das Szenario etliche Längen und erscheint an vielen Stellen richtigehend ermüdend. Als Zuschauer hat man eigentlich nur den Wunsch, das die quälende Langeweile doch endlich ein Ende haben möge und nicht selten ertappt man sich bei dem Gedanken, das es doch das Beste wäre, wenn die Hauptfigur sterben würde, damit das Elend endlich ein Ende hat. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht das ich einmal diesen Wunsch verspüren würde, doch diese Verfilmung zeigt ganz eindeutig auf, das die Figut James Bond wirklich ausgedient hat und schon längst ihre ureigensten Stärken verloren hat.

"Skyfall" ist nicht mehr und nicht weniger als ein extrem lauer Agenten-Thriller, der den Titel James Bond bicht einmal ansatzweise verdient. Eine Ikone des Films wird dermaßen demontiert das es einem fast schon in der Seele schmerzt. Und so sollten die Macher ein Einsehen haben und die reighe beerdigen, bevor man noch weitere vollkommen unnötige Werke auf den Markt bringt, die maximal bei Schlafstörungen des Betrachters eine willkommene Hilfe darstellen dürften. Doch ganz egal wie schlecht dieser Film ist, der größte Fehler war immer noch, die Rolle mit einem Daniel Craig zu besetzen, der ebenso überzeugend in der Rolle des Agenten erscheint, als wenn man Otto Waalkes den Rambo spielen lassen würde.


Fazit:


Wie schön waren doch die Zeiten, als Connery, Moore und Dalton noch auf Verbrecherjagd gingen und dabei mit Witz, Charme und Ausstrahlung agierten. Ausgestattet mit herrlichen Waffen und umgeben von den schönsten Frauen wurden die wahnwitzigsten Abenteuer überstanden, doch diese Zeiten sind anscheinend endgültig vorbei. Die Legende James Bond hat ihre Seele verloren und entpuppt sich mittlerweile als menschliches Wrack ohne jegliche Ausstrahlung und leider verhält es sich mit den Filmen nicht anders.


3/10

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: So 3. Mär 2013, 21:21
von DrDjangoMD
horror1966 hat geschrieben:Wie schön waren doch die Zeiten, als Connery, Moore und Dalton noch auf Verbrecherjagd gingen und dabei mit Witz, Charme und Ausstrahlung agierten. Ausgestattet mit herrlichen Waffen und umgeben von den schönsten Frauen wurden die wahnwitzigsten Abenteuer überstanden, doch diese Zeiten sind anscheinend endgültig vorbei.
Guter Text von dir, aber ich wäre um die Figur James Bond doch ein wenig optimistischer. Ich persönlich denke, dass der menschlichere verletzlichere uncharmantere Bond einfach eine Modeerscheinung ist. In letzter Zeit scheinen Franchises oft auf tragisch und realistischer getrimmt zu werden, denke beispielsweise an die neuen Batman-Filme (Anm.: Ich sage lediglich dass es eine Modeerscheinung ist, ich sage nicht, dass es eine schlechte Modeerscheinung ist) an. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Craig-Bond einfach eine Reaktion auf den total überdrehten (und in meinen Augen auch sehr schwachen) "Stirb an einen anderen Tag" ist, aber sobald sich die Mode ändert, wird sich James wieder ändern, da bin ich schon zuversichtlich. Zu Craigs Performance selbst: Ich find er ist ein toller Schauspieler, der eine gute Figur spielt, aber ich persönlich stimme unserem horror1966 zumindest darin zu, dass ich mich wohler gefühlt hätte, hätte man diese interessante Figur nicht James Bond sondern z.B. Geheimagent Hansi genannt, oder irgendwas anderes halt, aber naja, was solls.

Zusammengefasst: Wer den Craig-Bond mag, soll ihn meinetwegen genießen; wer den Craig-Bond nicht mag, soll meinetwegen darauf hoffen, dass der nächste (es wird sicher einen nächsten geben) ihm besser mundet; und sowohl die Leute, die den Craig-Bond mögen, alsauch die, welche ihn nicht mögen...sollten Timothy Dalton als Gott verehren. 8-) :kicher:

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: So 3. Mär 2013, 21:34
von horror1966
Eine über Jahrzehnte hervorragend funktionierende Figur so dermaßen zu verändern, ist für mich persönlich eher eine Demontage als eine Modeerscheinung. Das störte mich auch schon bei den Halloween Filmen von Zombie, denn es gibt einfach Charaktere, die meiner Meinung nach unantastbar sind. Bond gehört definitiv dazu und Craig passt da ganz einfach nicht rein. Am meisten stört mich jedoch, das jeglicher Charme verloren gegangen ist und einfach gar kein echtes Bond-Feeling aufkommt. Der größte Witz ist beispielsweise der neue Q, was die sich bei dieser Witzfigur gedacht haben, wissen die Macher wahrscheinlich selbst nicht.

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 21. Mai 2013, 14:02
von Vinz Clortho
Bux bat berüchtigten Bullshitter, Bewertung bezüglich Bonds bislang banalster Bagatelle below bereitzustellen:

SKYFALL

Selten war mir ein Bond egaler, zumal man das Gefühl hatte, die besten Szenen bereits vorab im dazugehörigen Trailer präsentiert bekommen zu haben. Da fand ich die Titelsequenz inkl. Adeles oscarprämierter Bombast-Ballade noch am lohnenswertesten. Ansonsten (mal wieder) recht überraschungsarm und erschreckend uninspiriert das Ganze. Auch innerhalb der Reihe hat man vieles bereits anderswo gesehen. Und besser. Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde mit Daniel Craig als Bond-Darsteller einfach nicht warm, zumal der Typ derart unterkühlt spielt, als gelte es, jedwede menschliche Gefühlsregung im Keim zu ersticken. Javier Bardem beweist Mut zur Hässlichkeit und weiß in der einen oder anderen Szene zu glänzen, leider wird sein Spiel aber letzten Endes von der gewohnt schnieken Top Notch-Hochglanzproduktion überlagert. Da zeigt sich mal wieder: Perfektion ist kontraproduktiv (aka scheiße) - und furchtbar langweilig noch dazu. Selbst der von mir geschätzte Ralph Fiennes hinterlässt keinen wirklich nachhaltigen Eindruck, hinzu kommt der wohl kürzeste Auftritt eines Bond-Girls ever. Fazit: viel Kohle, geschniegeltes Ambiente, null Substanz. Oder auch: Stagnation galore. Angesichts der vielen guten Beiträge der Reihe bestenfalls Durchschnitt. Aber genaugenommen ein Ärgernis sondergleichen - und deshalb noch etwas drunter. Ätsch! :P 4/10

Merke: Too much Broccoli can kill you. Or your favourite secret agent. :thdown:

Re: Skyfall - Sam Mendes (2012)

Verfasst: Di 21. Mai 2013, 14:15
von Reinifilm
Ach ja, der "Skyfall" - der war in der Tat eher "Durchfall" - wenn die Linie so fortgeführt wird, dürfte der nächste Bond ein asexueller Veganer sein, der für den absoluten Konsumverzicht kämpft - aber bitte ja nicht mit zuviel Spannung! :nixda: