Bruce Lee gegen die Supermänner - Wu Chia-Chun
Verfasst: So 13. Jan 2013, 01:31
HK 1975
OT: Maang Lung Zing Dung
R: Wu Chia-Chun (Vorspann: C.C. Wu)
D: Bruce Li, Lung Fei, Lulu Wen
Der berühmte Biochemiker Dr. Ting hat eine revolutionäre Entdeckung gemacht. Es ist ihm gelungen, aus Petroleum eßbare Proteine herzustellen. Kein Wunder, dass die Regierungen der ganzen Welt an dieser großartigen Erfindung interessiert sind. Leider aber auch skrupellose Verbrecher, die den Doktor alsbald entführen.
Aber da treten Green Hornet (DF: Roter Drache) und sein Partner Kato (DF: Bruce), die Schrecken der Unterwelt, in Aktion. Die Gangster reagieren sofort und beauftragen einen Profikiller, der aber seinen Anschlag auf Kato mit dem Leben bezahlt. Der Gangsterboss tobt vor Wut und engagiert für eine Unsumme Geld "Superman", einen Meister der Kampfkunst. Das Aufeinandertreffen der Superfighter hebt die Welt aus den Angeln..
(OFDB)
Die Story um einen berühmten Wissenschaftler samt attraktiver Tochter, der eine geniale Erfindung gemacht hat, die auch für die Bad Guys von Interesse ist, weshalb der Doktor kurzerhand entführt wird, ist ja die klassische 60er-Eurospy-Nummer. Die einfach 10 Jahre später nach Hongkong zu verlegen, klingt verwegen. Außerdem hat man auch eine Prise amerikanisches Superheldentum eingebaut, das ganze durch den heimischen Eastern-Wolf gedreht und mit einer gehörigen Prise Trash abgeschmeckt.
Das Ergebnis taugt auf alle Fälle als wohlschmeckende Filmmahlzeit zwischendurch, die man allerdings nicht allzu ernst nehmen sollte. (Kann man das bei Eastern überhaupt?) Da führt die weibliche gegenseitige Eifersucht zu einem Catfight zwischen Tings Tochter Alice (die übrigens Anhängerin des Nacktbadens ist) und Bruces Liebschaft Eva, der aber nicht allzu arg ausfällt: Die Unterwäsche bleibt heil!
Sehr schön auch die Szene, in der Bruce die in einem Auto fliehenden Gangster verfolgt. Er tut dies nicht nur zu Fuß (!), und zieht dabei auch noch eine leere Rikscha hinter sich her!
Der glatzköpfige (Nein, es ist nicht Otto Retzer! ) Chefgangster heuert danach hunderttausend Dollar, zehn Frauen und viel Whiskey Superman (der eigenartigerweise keinen Superman-Umhang trägt ) an, der außerdem noch zwei Schüler mitschleppt, die sich später aber von ihm abwenden, als sie erfahren, dass ihr Meister käuflich ist.
Weiter auf die Story einzugehen lohnt eigentlich nicht, ist eh etwas konfus. Das sollte aber niemanden abhalten, sich dieses Bruceploitationers anzunehmen. Die Synchro ist OK und weist u.a. Thomas Danneberg und Gerd Duwner auf. Die Musik schwankt progrockigem (angeblich Emerson, Lake & Palmer! ) und synthetischem (angeblich Kraftwerk! )
Es gibt anscheinend jetzt eine Bootleg-Scheibe, weshalb ich mir wünsche, dass die dafür Verantwortlichen mal Besuch von Bruce Li, Bruce Le und Bruce Lai bekommen.
Ich hab den aber selbstverfreilich in einer alten RTL-Aufnahme gesehen, die aus den frühen 90ern stammen dürfte. Seitdem ist RTL ja im permanenten Niveauverfall, damals Bruceploitation, jetzt Dschunkelcamp. Was man sich da anschaut, ist doch wohl keine Frage. Dieser Film ist zwar kein Qualitätsprodukt, unterhält den geneigten Zuschauer aber blendend.