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Wu Dang - Auf der Jagd nach dem magischen Schwert

Verfasst: Sa 2. Feb 2013, 16:23
von horror1966
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Wu Dang - Auf der Jagd nach dem magischen Schwert
(Da Wu Dang)
mit Vincent Zhao, Mini Yang, Siu-Wong Fan,Yu-Hang To, Jiao Xu, Hee Ching Paw
Regie: Patrick Leung
Drehbuch: keine Information
Kamera: Tony Cheung
Musik: Kin Law
FSK 16
Hongkong / 2012

Seit einem halben Jahrtausend findet in den Wu-Dang Bergen ein legendäres Kampfturnier statt. Die besten Kämpfer der Republik messen sich vor einer atemberaubenden Naturkulisse. Während die Kämpfe ihre ersten Opfer fordern, ist Tian Xin nicht nur auf den Turniersieg aus. Das Geheimnis des sagenumwobenen, mächtigen Schatzes der Wu-Dang Berge ist das eigentliche Ziel. Doch auch Tang Yunlong ist mit einer kryptischen Schatzkarte auf der Jagd nach den „Elementen der Macht“. Sie müssen jedoch nicht nur die Wächter des Schatzes sondern auch einen skrupellosen Kunsthändler in die Irre führen.


Einmal mehr präsentiert sich hier ein asiatischer Mix aus Abenteuerfilm-und überzogenem Martial Arts Spektakel, das zudem noch mit etlichen Fantasy-Elementen angereichert wurde. "Wu Dang" dürfte dabei hauptsächlich für Zuschauer interessant sein, die ein Faible für die vollkommen unrealistischen Kampfszenen haben, denn was sich hier an Kämpfen offenbart, ist jenseits jeglicher Realität angesiedelt. Fast typisch für Filme dieser Art fliegen die Fighter fast spielerisch meterweit durch die Luft und vollführen dabei Kunststücke, die man einfach nicht für ernst nehmen kann. Verpackt ist das Ganze in eine nicht unbedingt sensationelle Story, die im Prinzip nur mäßig unterhaltsam daherkommt. Zugegebenermaßen ist das Werk von Regisseur Patrick Leung phasenweise recht bildgewaltig ausgestattet und präsentiert gerade zum Ende hin einige sehenswerte Effekte, doch insgesamt gesehen entsteht kein wirklich überzeugendes Gesamtbild, da das Geschehen in etlichen Passagen zu sehr vor sich hin plätschert.

Man hält sich zu sehr mit Belanglosigkeiten auf und auch der teilweise alberne humoristische Einschlag trägt nicht unbedingt dazu bei, das Szenario sonderlich aufzuwerten. Auch die romantischen Züge einer aufkeimenden Liebesgeschichte erscheinen in diesem Fall äußerst kitschig und überzogen, doch den absoluten Höhepunkt bildet dann das abschließende Finale der Ereignisse, das so dermaßen schnulzig in Szene gesetzt wurde, das es auf keine Kuhhaut mehr geht. Eine dezentere Inszenierung wäre hier sicherlich besser gewesen, so jedoch ist alles viel zu überladen. Selbst für Liebhaber dieser Film-Gattung dürfte die Geschichte etwas zu schwülstig erscheinen, hat man doch bei allen Zutaten ein wenig zu dick aufgetragen.

Obwohl ich persönlich von Haus aus kein riesiger Fan dieser asiatischen Genre Mixes bin versuche ich immer objektiv an die Filme heranzugehen, doch in vorliegendem Fall fällt das gar nicht einmal so leicht. Der dramaturgische Spannungsaufbau ist nicht wirklich gut, denn teils gute Ansätze verlaufen im Sand und werden ständig durch unnötigen Humor regelrecht zerstört. Dieses Manko kann auch nicht durch die streckenweise tollen Bilder ausgeglichen werden, die durchaus vorhanden sind. Zu den Kampf-Choreografien muss man nicht viel sagen, die Fights sind extrem unrealistisch und bieten auch nur einen mittelmäßigen Unterhaltungswert, so das selbst bei diesem Aspekt keine sonderliche Aufwertung des Ganzen erfolgt. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen, doch "Wu Dang" entpuppt sich im Prinzip in allen Belangen als vollkommen überladenes Filmchen, in dem von allen Zutaten zu viel eingefügt wurde.

Dadurch erscheint die Geschichte sehr unrund und kann keinen befriedigenden Gesamteindruck hinterlassen. Nicht selten ertappt man sich dabei, das man am liebsten die Vorlauf-Taste des heimischen DVD-Players betätigen möchte, da sich die Ereignisse auch künstlich in die Länge ziehen. Es fehlt ganz einfach an allen Ecken und Enden an der nötigen Substanz, um hier zu einem überdurchschnittlichen Eindruck zu gelangen, der sich beim besten Willen nicht einstellen will. Und so ist man letztendlich auch ganz froh darüber, wenn das Ganze nach etwas über 90 Minuten endlich ein Ende findet, denn viel länger hätte man diesen überflüssigen Kitsch auch nicht ausgehalten.


Fazit:


Es gibt immer wieder diese Filme zu denen man einfach keinen Zugang findet. Vorliegendes Werk zählt meiner Meinung nach ganz eindeutig dazu, dennoch bin ich mir sicher, das auch "Wu Dang" seine Fan-Gemeinde finden wird. Gibt es doch genügend Leute, die ihre Freude an solch überzogenen Action-Spektakeln haben und das ist auch gut so, nur mir selbst hat dieser Genre-Mix überhaupt nicht zugesagt.


4/10