Sasori - Scorpion - Shun'ya Itô (1972)
Verfasst: Do 11. Mär 2010, 23:36
Sasori - Scorpion (Japan 1972, Originaltitel: Joshû 701-gô: Sasori)
Matsu (Meiko Kaji) verliebte sich in einen Polizisten, der sie bösartig ausnutzte und für seine verbrecherischen Umtriebe mißbrauchte. Zutiefst verletzt wollte Matsu Rache an ihrem Peiniger nehmen, doch der Anschlag auf das Leben des Widerlings scheiterte. Die junge Frau landet in einem Zuchthaus, ihr Verflossener macht derweil grosse Karriere und geniesst das Leben in vollen Zügen. Im Knast herrschen entsetzliche, unmenschliche Zustände. Abstossende Wärter, sowie von diesen bevorzugte Insassinnen, drangsalieren und quälen mit grösster Freude, der alltägliche Terror ist nahezu unfassbar. Mit ihrer eigenwilligen, sturen Art macht sich Matsu die Machthaber des Gefängnisses zum Feind, nach einem Fluchtversuch wird sie mit aller Härte bestraft. Doch Matsu gibt keinen Millimeter weit nach, keine Macht der Welt scheint sie brechen zu können. Angetrieben von ihrer unbändigen Gier nach blutiger Rache, durchlebt Matsu die Hölle auf Erden. Da ihr Ex die für ihn lästige Frau endgültig loswerden möchte, bringt er einen niederträchtigen Plan ins Rollen...
Vor "Lady Snowblood" schlüpfte Meiko Kaji in die Rolle der Nami Matsushima, genannt Matsu, einer ebenfalls von Rache angetriebenen Frau, die dieses Ziel über alles andere stellt, sogar über ihr eigenes Leben. Insgesamt spielte Meiko Kaji die tragische Rolle der Matsu in vier Filmen, welche allesamt in den Jahren 1972 und 1973 entstanden. Anders als z.B. "Lady Snowblood" schwelgt "Sasori" nicht in schönen Bildern, sondern kommt mit einer harten, erdigen und teils regelrecht dreckigen Optik daher. Ab und an verwandelt sich das Szenario in eine Art Theaterbühne, diese Momente erscheinen in einer weniger harschen Form, sind aber nicht minder intensiv. Immer wieder arbeitet Regisseur Shun'ya Itô mit symbolischen Elementen. So verteilt sich das Blut der Defloration als roter Kreis auf weissem Stoff, erscheint als japanische Flagge. Es ist schon nahezu beängstigend, mit welcher Intensität Meiko Kaji die Figur Matsu auf die Leinwand bringt. Dazu bedarf es nicht vieler Worte, auch auf wüstes Entgleisen der Gesichtszüge wird verzichtet, die Präsenz dieser schönen Frau raubt dem Zuschauer den Atem. Zwar findet man hier typische "Women in Prison" Elemente in geballer Form, sadistische Wärter, ein ekelhafter Direktor, sadistische Mitinsassen, lesbischen Sex etc., jedoch wirken diese Szenen nicht wie Schauwerte die dem Selbstzweck dienen. Hier wird überzeugend ein hoher künstlerischer Anspruch vermittelt, ohne sich dabei in verquaster, pseudointellektueller Sülze und hohlen Gesten zu verlieren. Jeder Moment sitzt, packt den Betrachter eiskalt oder glutheiss im Nacken, Gnade wird nicht gewährt!
Am Auftakt der Sasori Reihe gibt es keine ernsthaften Kritikpunkte. Vielleicht hätte ich mir die Szenen ausserhalb der Gefängnismauern ein wenig ausführlicher gewünscht, besonders im Hinblick auf das Finale, doch wäre der Film dadurch eventuell seiner Atmosphäre -zumindest teilweise- beraubt worden. Zarte Gemüter sollten "Sasori" lieber meiden, wer allerdings eine wüste Orgie aus Sex und Gewalt erwartet, ist hier aber ohne Zweifel ebenfalls an der falschen Adresse (Für Freunde dieses Sports, empfehle ich ausdrücklich die "Laura" Filme von Bruno Mattei. Die ich übrigens auch sehr schätze, obwohl sie ein ganz anderes Kaliber sind). Shun'ya Itô ist eine Perle japanischer Filmkunst gelungen, ein intensives und eindrucksvolles Werk, gekrönt durch eine absolut phantastische Hauptdarstellerin! In Deutschland wurde der Film von Rapid Eye Movies veröffentlicht. Sehr zu empfehlen ist das Box-Set "Sasori Vol. 1-4". Man erhält die vier Sasori Streifen mit Meiko Kaji in ordentlicher Qualität, die Aufmachung des Sets ist ansprechend, der geforderte Preis sehr moderat.
Sehr gut und sehr beeindruckend! Dicke 8/10!
Lieblingszitat:
"Machst du wohl endlich das Maul auf!"
Matsu (Meiko Kaji) verliebte sich in einen Polizisten, der sie bösartig ausnutzte und für seine verbrecherischen Umtriebe mißbrauchte. Zutiefst verletzt wollte Matsu Rache an ihrem Peiniger nehmen, doch der Anschlag auf das Leben des Widerlings scheiterte. Die junge Frau landet in einem Zuchthaus, ihr Verflossener macht derweil grosse Karriere und geniesst das Leben in vollen Zügen. Im Knast herrschen entsetzliche, unmenschliche Zustände. Abstossende Wärter, sowie von diesen bevorzugte Insassinnen, drangsalieren und quälen mit grösster Freude, der alltägliche Terror ist nahezu unfassbar. Mit ihrer eigenwilligen, sturen Art macht sich Matsu die Machthaber des Gefängnisses zum Feind, nach einem Fluchtversuch wird sie mit aller Härte bestraft. Doch Matsu gibt keinen Millimeter weit nach, keine Macht der Welt scheint sie brechen zu können. Angetrieben von ihrer unbändigen Gier nach blutiger Rache, durchlebt Matsu die Hölle auf Erden. Da ihr Ex die für ihn lästige Frau endgültig loswerden möchte, bringt er einen niederträchtigen Plan ins Rollen...
Vor "Lady Snowblood" schlüpfte Meiko Kaji in die Rolle der Nami Matsushima, genannt Matsu, einer ebenfalls von Rache angetriebenen Frau, die dieses Ziel über alles andere stellt, sogar über ihr eigenes Leben. Insgesamt spielte Meiko Kaji die tragische Rolle der Matsu in vier Filmen, welche allesamt in den Jahren 1972 und 1973 entstanden. Anders als z.B. "Lady Snowblood" schwelgt "Sasori" nicht in schönen Bildern, sondern kommt mit einer harten, erdigen und teils regelrecht dreckigen Optik daher. Ab und an verwandelt sich das Szenario in eine Art Theaterbühne, diese Momente erscheinen in einer weniger harschen Form, sind aber nicht minder intensiv. Immer wieder arbeitet Regisseur Shun'ya Itô mit symbolischen Elementen. So verteilt sich das Blut der Defloration als roter Kreis auf weissem Stoff, erscheint als japanische Flagge. Es ist schon nahezu beängstigend, mit welcher Intensität Meiko Kaji die Figur Matsu auf die Leinwand bringt. Dazu bedarf es nicht vieler Worte, auch auf wüstes Entgleisen der Gesichtszüge wird verzichtet, die Präsenz dieser schönen Frau raubt dem Zuschauer den Atem. Zwar findet man hier typische "Women in Prison" Elemente in geballer Form, sadistische Wärter, ein ekelhafter Direktor, sadistische Mitinsassen, lesbischen Sex etc., jedoch wirken diese Szenen nicht wie Schauwerte die dem Selbstzweck dienen. Hier wird überzeugend ein hoher künstlerischer Anspruch vermittelt, ohne sich dabei in verquaster, pseudointellektueller Sülze und hohlen Gesten zu verlieren. Jeder Moment sitzt, packt den Betrachter eiskalt oder glutheiss im Nacken, Gnade wird nicht gewährt!
Am Auftakt der Sasori Reihe gibt es keine ernsthaften Kritikpunkte. Vielleicht hätte ich mir die Szenen ausserhalb der Gefängnismauern ein wenig ausführlicher gewünscht, besonders im Hinblick auf das Finale, doch wäre der Film dadurch eventuell seiner Atmosphäre -zumindest teilweise- beraubt worden. Zarte Gemüter sollten "Sasori" lieber meiden, wer allerdings eine wüste Orgie aus Sex und Gewalt erwartet, ist hier aber ohne Zweifel ebenfalls an der falschen Adresse (Für Freunde dieses Sports, empfehle ich ausdrücklich die "Laura" Filme von Bruno Mattei. Die ich übrigens auch sehr schätze, obwohl sie ein ganz anderes Kaliber sind). Shun'ya Itô ist eine Perle japanischer Filmkunst gelungen, ein intensives und eindrucksvolles Werk, gekrönt durch eine absolut phantastische Hauptdarstellerin! In Deutschland wurde der Film von Rapid Eye Movies veröffentlicht. Sehr zu empfehlen ist das Box-Set "Sasori Vol. 1-4". Man erhält die vier Sasori Streifen mit Meiko Kaji in ordentlicher Qualität, die Aufmachung des Sets ist ansprechend, der geforderte Preis sehr moderat.
Sehr gut und sehr beeindruckend! Dicke 8/10!
Lieblingszitat:
"Machst du wohl endlich das Maul auf!"