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Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Di 18. Jun 2013, 19:57
von Il Grande Silenzio
Die besten (Action-)Thriller liefern für mich schon seit vielen Jahren die Franzosen ab (neben den Skandinaviern).

Typische Merkmale sind eine spannende, realistische Story, ausgefeilte Charaktere, Dramaelemente und harte Action.

Als Wegbereiter kann man wohl Luc Besson bezeichnen, der vor fast 25 Jahren mit "Nikita" einen grandiosen Thriller schuf, der auch heute noch seinesgleichen sucht.

Imho empfehlenswerte Vertreter:

- 36 - Tödliche Rivalen
- 22 Bullets
- M 73
- Ohne Schuld
- On the Run
- Point Blank - Aus kurzer Distanz
- Public Enemy No. 1
- A Gang Story
- R.I.F. - Ich werde dich finden
- Gangsters
- Das Geheimnis der Geisha
- Secret Defense
- The Assassin next Door
- Switch - Ein mörderischer Tausch

Imho nicht sehenswerte Vertreter:

- Taken (96 Hours)
- Rivals

Wie seht ihr das? Kennt ihr weitere sehenswerte Vertreter?

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Di 18. Jun 2013, 20:12
von Adalmar
"Taken" fand ich bis auf die Einleitung (Sie telefoniert mit ihrem Vater, während die Entführer schon im Haus sind) ziemlich langweilig. Liam Neeson als unschlagbarer Supertyp, der bei seinem Feldzug gegen das Böse kaum Probleme hat. Würde ich auch nicht empfehlen.

Die anderen Filme kenne ich leider nicht. "Das Geheimnis der Geisha" habe ich mir vor einiger Zeit für ein paar Euro gekauft, habe ihn aber noch nicht geguckt.

"Un Crime" (frz.-US-Koproduktion) mit Emmanuelle Béart und Harvey Keitel hat mir ganz gut gefallen. Hat aber kaum Actionelemente.

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Mi 19. Jun 2013, 14:32
von Nello Pazzafini
also die Wegbereiter sind wohl eher in den 60ern und 70ern zu suchen aber die letzten Jahre waren in der Tat mit grossartigen Produktionen gesegnet. Schwer zu empfehlen Die Schlange....... :prost:

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Do 11. Jul 2013, 10:59
von Reinifilm
Ein guter, wenn auch nicht ganz so actionlastiger Frankreich-Thriller jüngeren Datums ist "Kein Sterbenswort", außerdem die arte-Serie "Serie in Schwarz - Suite Noire".

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Do 11. Jul 2013, 11:17
von Paco
Ebenfalls sehr empfehlenswerte französische Thriller der letzten Jahre:

Sleepless Night (Nuit blanche, 2011)

Off Limits -Wir sind das Gesetz (Gardiens de l'ordre, 2010)

Crime Insiders (Truands, 2007)

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: So 23. Feb 2014, 12:20
von Il Grande Silenzio
Nun auch endlich gesehen:

Kein Sterbenswort - Ne le dis à personne

Intelligenter wie gleichsam spannender französischer Thriller, der auf einem amerikanischen Roman ("Tell no one") beruht. Das nenne ich mal ungewöhnlich.

Schade, dass solche Filme nicht aus Deutschland kommen (können).

8,5/10

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: So 23. Feb 2014, 12:29
von Il Grande Silenzio
In Kürze erscheint übrigens eine neue Thrillerserie, auf die ich schon äußerst gespannt bin:

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Weg vom glamourösen Heldentum, hin zum dreckigen Geschäft: In der französischen Cop-Thriller-Serie "Braquo" machen sich Polizisten die Hände schmutzig, wie es sich für Fernsehgesetzeshüter des 21. Jahrhunderts gehört. Nun gibt es den ersten deutschen Trailer der ab 21. Februar 2014 via Watchever abrufbaren Serie, deren ersten beiden Staffeln zeitgleich auch auf DVD und Blu-ray erhältlich sein werden.

Das französische Wort ‚braquage‘ bedeutet ‚Raubüberfall‘ und soll wohl mehr sein als nur ein Fingerzeig auf das tägliche Handwerk jenes berüchtigten Sondereinsatzkommandos in den Pariser Vororten. Wenn die Undercovertruppe um Roxane Delgado (Karole Rocher), Théo Vachewski (Nicolas Duvauchelle), Eddy Caplan (Jeadn-Hugues Anglade) und Walter Morlighem (Joseph Malerba) zuschlägt, fällt oft genug Arbeit für die interne Ermittler an, deren Job es ist, Korruption und Dienstmissbrauch aufzudecken. Als sie den Gruppenführer der Undercovercops unter die Luppe nehmen und dieser plötzlich Selbstmord begeht, gerät mit jedem Verhör und jeder Verhaftung die Situation mehr und mehr außer Kontrolle.

"Braquo" von Genre-Spezialist Olivier Marchal ("36 - Tödliche Rivalen", "A Gang Story - Eine Frage der Ehre") startet in Deutschland am 21. Februar 2014 auf dem Onlineportal Watchever.

Quelle: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18482976.html


OFDb: http://www.ofdb.de/film/196302,Braquo

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: So 23. Feb 2014, 14:33
von Reinifilm
Guter Hinweis - Danke! :thup:

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Fr 2. Mai 2014, 22:43
von Il Grande Silenzio
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Wer auf harte Actionthriller steht, dem sei Crossfire empfohlen. Mit vielen Westernelementen versehen, erinnert die Action in Crossfire an einen Mix aus "Heat" und "Das Ende". Die Story ist straight, wartet aber mit einem überraschenden Ende auf.

7,5/10

Re: Das neue französische Thrillerkino

Verfasst: Sa 24. Mai 2014, 08:40
von Il Grande Silenzio
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Filmdaten:

Originaltitel: 11.6
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Philippe Godeau
Darsteller: François Cluzet, Bouli Lanners, Corinne Masiero, u.a.


Handlung:
Toni Musulin, gelernter Elektriker und Spross jugoslawischer Einwanderer, arbeitet seit zehn Jahren als Fahrer und Sicherheitsmann für eine Geldtransportfirma in Lyon. Zuletzt gab es dabei immer mal wieder Streit mit Kollegen und dem neuen Chef, und auch daheim steckt in der freudlosen Ehe bereits seit längerem der Wurm. So langsam wird es nach Tonis Ansicht Zeit für einen komplexen Befreiungsschlag. Und wie die Kollegen einmal draußen beschäftigt sind, gibt Toni im Panzerwagen Vollgas. Mit 11,6 Mio. Euro im Laderaum.


Quelle: http://www.ofdb.de/plot/240155,584988,1 ... French-Job


Kritik:

Das neue französische Thrillerkino hat in den letzten Jahren (mit) die besten Genrevertreter hervorgebracht. Mit einem Mix aus Drama, Action und Krimi liefern die Franzosen regelmäßig spannende und äußerst unterhaltsame Kost ab.

"11.6" wählt allerdings eine andere Richtung. Action gibt es überhaupt nicht, ermittelt wird auch nicht, da die Tat minutiös begleitet wird, sodass letztendlich ein lupenreines Drama bleibt.

Der wahre Fall des Toni Musulin, der noch seine Haftstrafe absitzt, weil er die Banque de France um besagte 11,6 Mio. Euro erleichterte, war im Jahre 2009 kurzzeitig in aller Munde.

Was den Fall besonders macht, ist der Umstand, dass Musulin die Tat so geschickt plante, dass er
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In Frankreich hat Musulin eigene Fanclubs und alle warten gespannt, was passiert, wenn er seine relativ kurze Haftstrafe beendet hat, da
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Das größte Manko des Films ist, dass er sich scheinbar dokumentarisch an das völlig unspektakuläre Leben des Toni Musulin hält, das keine wirkliche Erklärungen für die Tat liefert. Mit anderen Worten, es passiert "fast nichts".

Der Film wird allein von Francois Cluzet getragen, der eine solide Leistung abliefert, aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

Godeau hätte sich meines Erachtens vom wahren Fall entfernen müssen, so bleibt eine leidlich interessante Charakterstudie und die Darstellung eines bedingt interessanten Verbrechens.

Knappe 5/10