Zumeist sind die Horrorfilmchen, die Vincent Price nach den Edgar Allan Poe-Filmen gedreht hat, zwar ganz nett, aber selten echte Reißer. „
Das Haus der langen Schatten“ bildete da z.B. eine Ausnahme. Doch zumeist konzentrierte sich die Handlung zu sehr auf seinen Hauptdarsteller und ließ wenig Raum für anderes. Vom Prinzip her ist „
Das Schreckenshaus des Dr. Death“ da auch nicht großartig anders, nur vermag man hier dem Ganzen den entscheidenden Kick zu geben. Das mag zum einen an der Mitwirkung von Peter Cushing liegen, aber auch an dem skurrilen Flair des Streifens.
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Das Schreckenshaus des Dr. Death“ ist nicht immer ganz schlüssig und hat auch so manche Lücke, dennoch findet der Streifen immer wieder zurück in die Spur. Durchgeknallte Nebenrollen wie die der Faye (großartig gespielt von Adrienne Corri), rollende Köpfe, zerquetschte Körper … und mittendrin ein verzweifelter Vincent Price alias Paul Toombes alias Dr. Death.
Der Film ist ein typischer 70er Jahre-Gruselstreifen britischer Machart – aber auch gleichzeitig eine Hommage an Vincent Price und an den Horrorfilm an sich. Immer wieder werden Ausschnitte aus alten Dr. Death-Filme gezeigt – die in Wirklichkeit natürlich die Werke von Vincent Price sind („
Das Pendel des Todes“ etc.) und nebenbei dem Zuschauer auch ein Wiedersehen mit Boris Karloff und Basil Rathbone bescheren. Es bleibt aber auch genügend Zeit, um sich selbst und das Genre auf die Schippe zu nehmen: Peter Cushing (bekannt geworden als Draculas alter Widersacher Dr. van Helsing) verkleidet sich auf einer Party als … Vampir.
Und so schafft es „
Das Schreckenshaus des Dr. Death“ ein wenig aus dem Schatten des üblichen Einerlei hervor zu treten. Extrapunkte bekommt der Film noch für seinen Schluss,
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bei dem sich Peter Cushing und Vincent Price wirklich einen großartigen Finalkampf liefern, wo die beiden Legenden noch einmal all das zeigen können, was sie all die Jahrzehnte an der Spitze des Horrorfilms ausgemacht hat.
Fazit: überraschend sehenswerter Streifen mit vielen kleinen Gimmicks und genau der richtigen Mischung aus Spannung und dezentem Gemeuchel.
8,5/10