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Dementia 13/Fright Night - Francis Ford Coppola (1963)

Verfasst: Mo 25. Nov 2013, 18:30
von sergio petroni
DEMENTIA 13

Bild

Alternativtitel: Fright Night

Herstellungsland-/jahr: GB 1963

Regie: Francis Ford Coppola

Darsteller: William Campbell, Luana Anders, Bart Patton, Mary Mitchel, Patrick Magee, Eithne Dunne,
Peter Read, Karl Schanzer, Ron Perry, Derry O'Donavan, Barbara Dowling, ...

Story: Das Erbe ihrer leicht verrückten Mutter ist das Streitthema zwischen John und Louise Haloran, als John per Herzinfarkt verscheidet. Da durch sein Ableben Louise das Erbe verlustig gehen würde, entsorgt sie die Leiche in dem See auf dem sie gerade rudern und fingiert es so, als würde John noch leben. Das fällt natürlich irgendwann auf und deswegen plant Louise auch, die Mutter ebenfalls umzubringen. Dumm nur, daß im Umfeld der Halorans ein Axtmörder sein Unwesen treibt, der auch Louise in die Quere kommt. Damit ist es bald an dem Hausarzt der Familie, das mörderische Rätsel zu lösen...
(quelle: ofdb.de)

Re: Dementia 13/Fright Night - Francis Ford Coppola (1963)

Verfasst: Mo 25. Nov 2013, 18:34
von sergio petroni
Nachfolgend eines gelungensten Cover von Great Movies: :kicher:
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:kotz:

Re: Dementia 13/Fright Night - Francis Ford Coppola (1963)

Verfasst: Mo 25. Nov 2013, 22:34
von CamperVan.Helsing
sergio petroni hat geschrieben:Nachfolgend eines gelungensten Cover von Great Movies: :kicher:
Bild
:kotz:
:palm:

Re: Dementia 13/Fright Night - Francis Ford Coppola (1963)

Verfasst: Mo 7. Apr 2014, 17:05
von buxtebrawler
„Du fürchtest dich zu Tode! Du zitterst vor Angst!“

Auch ein Francis Ford Coppola („Der Pate“-Trilogie) fing einmal klein an, nämlich zu Beginn der 1960er-Jahre und u.a. mit Arbeiten für Low-Budget-Papst Roger Corman. So drehte der US-Regisseur als 24-Jähriger im Jahre 1963 in Irland den Psycho-Thriller „Dementia 13“ mit einem Budget von nicht einmal 30.000 Dollar und in Schwarzweiß. Es handelt sich um die Zweitverwertung der Sets, der Crew und Teilen des Ensembles des Corman-Streifens „Schnelle Autos und Affären“.

Louise (Luana Anders, „Das letzte Kommando“) ist nicht sonderlich erfreut darüber, dass das Testament Ihres Gatten John (Peter Read, „Black Roses“) ihr sein Vermögen erst zuschreibt, wenn auch die Schwiegermutter (Eithne Dunne, „Das Labor des Grauens“) das Zeitliche segnet. Während sie wieder einmal auf ihn einwirkt, doch bitte das Testament zu ihren Gunsten zu ändern, erleidet er einen Herzinfarkt und stirbt. Louise lässt den Leichnam verschwinden und beschließt, seine Familie nicht zu informieren. Stattdessen reist sie allein nach Irland zum Anwesen von Johns Familie, erklärt Johns Abwesenheit mit einer Geschäftsreise und versucht, während der jährlichen Trauerfeierlichkeiten zum Gedenken an Johns als Kind ertrunkener Schwester die Mutter endgültig in den Wahnsinn und ins Grab zu treiben. Doch ein weiterer, unbekannter Mensch hegt ebenfalls mörderische Pläne und lässt die Axt kreisen…

Im Prolog ertönt Musik von Elvis Presley, nach dem Vorspann verstummt der King und stattdessen sind Louises Gedanken zu hören – so wird der Zuschauer in ihren Plan eingeweiht. Und fürwahr, „Dementia 13“ sieht für einen Lowest-Budget-Film nicht nur prima aus, sondern wird von Coppola auch ohne jeden trashigen Ausreißer konsequent inszeniert. Hauptdarstellerin Luana Anders hat Charisma und begibt sich unter bizarre bis undurchsichtige Charaktere, denen sie auf dem irischen Anwesen begegnet. Eine Handlung, die zunächst wie aus einem klassischen Kriminalfilm anmutet, wird aus Sicht der Täterin erzählt, was in Zusammenhang mit den psychischen Traumatisierungen der Familie einen waschechten Psycho-Thriller gebärt, der um Prä-Slasher-Elemente in Form des Axtmörders und des sich um ihn rankenden Whodunit? erweitert wird. Gruselig ist „Dementia 13“ über längere Zeit nur bedingt, wenn sich Coppola auch von vornherein um eine unheilschwangere Atmosphäre bemüht. Unheimliche bewegte Puppen besorgen dann jedoch tatsächlich einen gewissen Gänsehautfaktor. Aufwändig und perfide sind die Vorbereitungen Louises, um ihre Schwiegermutter in den Wahnsinn zu treiben. Dass sie kurz darauf selbst dem Axtmörder zum Opfer fällt, ist ein krasser Einschnitt in der Handlung, die sich fortan auf den Mörder konzentriert und ihm letzten Endes ein psychopathologisches Motiv, dessen Ursache in der bereits bekannten Familientragödie zu finden ist, andichtet.

So großartig und für die damalige Zeit verhältnismäßig explizit Louises Tod auch inszeniert wurde, so wenig spannend gestaltet sich die Suche nach dem Mörder und so überraschungsarm ist letztlich die Auflösung des nun verstärkt den Horror-Bereich bedienenden Films. Man merkt ihm an, dass Coppola noch experimentierte, Vorbilder zitierte; zeitweise wirkt „Dementia 13“ wie eine Fingerübung, die zu beweisen antritt, was auch mit einem Mini-Budget möglich ist. Die moritatische, fast schon comichaft-schwarzhumorige Moral, die sich möglicherweise nicht sofort erschließt – versuchst du jemanden in den Wahnsinn und damit in den Selbstmord zu treiben, nimm dich an Acht vor den bereits wahnsinnig Gewordenen -, gefällt mir hingegen gut und ihr Augenzwinkern verrät mir, dass man „Dementia 13“ nicht als bierernsten Thriller oder Horrorfilm auffassen sollte. Ein sehr respektables Frühwerk eines Regisseurs, der noch Großes leisten sollte und ein nicht uninteressanter Genre-(Crossover-)Film für Freunde des Thrills.

Re: Dementia 13/Fright Night - Francis Ford Coppola (1963)

Verfasst: Mo 7. Apr 2014, 19:19
von purgatorio
ich erinnere mich nur noch an die großartige Eröffnungssequenz (heller Steg und helles Boot auf schwarzem See, die Perspektive und die Stimmung - ganz großes Kino!) und an den Kill am See, der durchaus für Überraschungen sorgte. Der Rest ist erloschen. Aber ich glaube, mein Gesamteindruck war eher ein mäßiger.