Das letzte Jahr habe ich unter anderem damit verbracht, mir im Bereich italienischer-Sandalenfilm neues Wissen anzueignen und in Michele Lupos "Der Stärkste unter der Sonne" habe ich den bisherigen Höhepunkt des Genres entdeckt.
Nicht, dass er jetzt allzu intellektuelle Fragen aufwerfen würde (aber das tun ja fast keine), aber vom reinen Unterhaltungswert her gesehen, ist er ganz oben: Im richtigen Tempo werden gerade so viele Charaktere eingeführt, dass wir uns noch nicht verwirrt sind und all unsere vielen Helden noch mögen können, während wir all unsere vielen Schurken verabscheuen können (ernsthaft, Paul Muller, Jungfrauen zu opfern ist einfach eine Unsitte, das macht man nicht
). Die Art und Weise übrigens wie Muller als großer Oberbösewicht im letzten Drittel eingeführt wurde, weckte bei mir starke Assoziationen zum Umgang mit dem Imperator in "Star Wars".
Über den ganzen Film verteilt ist extrem viel, was den Unterhaltungswert in die höhe Schießen lässt: Wagenrennen, Schlachten, Comedy, usw. gerade soviel, dass es noch nicht zuviel ist. Zudem glaubt man alle paar Minuten gerade den Höhepunkt zu erleben, nur damit dieser ein paar Minuten später noch getopt wird. Spätestens, wenn sich die Helden direkt in die Höhle des Löwen wagen wird einem Unterhaltungskino par Excellance geboten: spannend, leicht, positiv und gute Laune machend.
Als Genre ist vielleicht der Sandalenfilm nicht der Höhepunkt des italienischen Kinos, aber unter den Pebla selbst ist für mich diese Perle die Nummer Eins! (Und dabei gibt es nicht mal eine DVD-Veröffentlichung davon
)