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Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Fr 14. Feb 2014, 07:35
von jogiwan
Stuck
Originaltitel: Stuck
Herstellungsland: USA, Kanada, Großbritannien / 2007
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: Mena Suvari, Stephen Rea, Russell Hornsby, Rukiya Bernard, John Dartt
Story:
Krankenschwester Brandi, fürsorglich und einfühlsam im Beruf, steht gerade kurz vor der ersehnten Beförderung, als ihr auf der drogenumnebelten Heimfahrt von der Tanzdiele der frisch vom Geschäftsmann zum Penner degenerierte Thomas vor die Kühlerhaube prallt und sich wie ein Pfahl in die Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite bohrt. In Panik begeht Brandi Fahrerflucht, parkt Wagen samt Körper in ihrer Garage und berät mit dem Dealerfreund das weitere Vorgehen. Doch Thomas ist nicht tot. (quelle: amazon.de)
Re: Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Fr 14. Feb 2014, 07:58
von jogiwan
Basierend auf den wahren Fall einer kanadischen Altenpflegerin, die mit dem Auto einen Obdachlosen rammte und diesen danach drei Tage lang in ihrer Garage verbluten ließ, liefert uns Regisseur Stuart Gordon einen düsteren Streifen, der einem wie seine Horrorfilme mühelos das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte. Dabei ist "Stuck" auch von seinem Figuren und Umfeld so nüchtern gehalten, dass man sich zweitweise fast schon in einem Ulrich Seidl-Film vermutet und zu sehen, wie es die eigentlich fürsorgliche Person so derartig aushängt, ist schon ziemlich herb inszeniert, genauso wie die Vorstellung hilflos und schwer verletzt in einer Windschutzscheibe zu stecken und vergeblich auf Hilfe zu warten. Mena Suvari als Hip-Hop-Braut ist eigentlich ziemlich gegen den Strich gecastet und Stephen Rea war bei den Dreharbeiten wohl auch nicht wirklich zu beneiden. Alles in allem ein packender Film, der in die Richtung von "King of the Ants" schlägt und dem Zuschauer auch ebenfalls einiges abverlangt.
Re: Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Fr 14. Feb 2014, 09:37
von Reinifilm
Krankenschwester Brandi hilft hauptberuflich Menschen, wirft aber aufgrund Karrierehoffnung ihre gesamte Moral über den Haufen. Thomas hingegen hat eigentlich alles verloren, hängt aber gerade jetzt um so mehr an seinem Leben - "Stuck" ist ein absolut starker und äußerst unangenehmer Film, eine echte Empfehlung!
Re: Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Mo 23. Sep 2024, 15:05
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 28.11.2024 bei cmv-Laservision noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:

Cover A

Cover B
Extras:
- Audiokommentar mit Stuart Gordon, John Strysik und Mena Suvari
- die Entstehung von Stuck
- Make-Up Effekte
- die Adaption der wahren Geschichte
- AFI Filmfestival, Darstellerinfos
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Re: Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Sa 8. Feb 2025, 21:54
von Arkadin
Stuart Gordons Letzter. Leider. Denn wenn man "Stuck" sieht, weiß man, was uns da verloren gegangen ist. Die Geschichte, um eine junge Frau, die Nachts einen Stadtstreicher umfährt und ihn eingeklemmt in ihrer Windschutzscheibe in ihrer Garage dem Tod überlässt, mag sich weit hergeholt erscheinen - beruht aber auf einer wahren Geschichte. Gordon spinnt diese weiter und macht daraus eine ziemlich bittere und wütende Kapitalismus-Abrechnung. Unangenehm realistisch zeichnet er ein leider wieder sehr aktuelles Bild der USA, indem jeder gezwungen wird, nur an sich zu denken. Die Angst vor dem Verlust des hart errungenen Status die Menschen wortwörtlich über Leichen gehen lässt. Wer diesen verliert wird unsichtbar. Wird verzichtbar. Hört quasi auf zu existieren. Gleichzeitig werden auch Themen wie der Umgang mit Alten und Migranten gestreift. Daneben funktioniert der Film aber auch als bitter-schwarzer Thriller und man ist dankbar für die finale Katharsis - auch wenn diese wieder ein Opfer fordert. Gut/Böse - das kommt nur darauf an, wer etwas zu verlieren hat und wer nicht (mehr). Starker Film.
Re: Stuck - Stuart Gordon (2007)
Verfasst: Mo 10. Feb 2025, 01:02
von Adalmar
Ein wirklich starker Film ... Zeigt, dass Gordon auch abseits von Lovecraft-inspirierten Monstergeschichten richtig was draufhatte. Schade, dass es sein letztes Regiewerk war.