Tödliches Erbe - Vittorio Sindoni (1968)
Verfasst: Fr 7. Mai 2010, 16:27
Tödliches Erbe - Vittorio Sindoni
Originaltitel: L'assassino ha le mane pulite
Italien, 1968
Regie: Vittorio Sindoni
Darsteller: Tom Drake, Femi Benussi, Virgilio Gazzolo, Ernesto Colli
In einem französischen Dorf wird der etwas exzentrische und taube Oscar (Arnaldo de Angelis) wird eines Tages bei Arbeiten an einem Bahndamm von einem herannahenden Zug überrollt. Bei dessen Testamentseröffnung unterbreitet der Notar den überraschten Kindern, dass Oscar trotz karger Lebensweise der gesamten Familie über ein stattliches Vermögen verfügte. Damit die etwas seltsame Familie aber nicht aufgrund des unerwarteten Geldsegens auseinander bricht, hat Oscar vorrausschauend in seinem Testament verfügt, dass das Geld den Kinder Simone (Femi Benussi), Rosalie (Giovanna Lenzi) und Colette (Valeria Ciangottini) erst bei Erreichen der Volljährigkeit des verkrüppelten und etwas zurückgebliebenen Adoptivsohnes Janot (Ernesto Colli) übergehen soll.
Jules (Isarco Ravaioli), der cholerische und hoch-verschuldete Ehemann von Rosalie ist erzürnt und plant das Testament anzufechten. Auch Simone bräuchte eigentlich dringend Geld, um ihren Geliebten aus der Hand seiner erpresserischen Ex-Frau freizukaufen. Und auch der Rest der Familie würde über die Reichtümer am liebsten sogleich verfügen. Der etwas seltsame Janot setzt sich zunehmend selbst unter Druck und als dessen unkenntliche Überreste auf 30 Meter verteilt am Bahndamm gefunden werden, deutet alles darauf hin, dass er seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat.
Inspektor Greville (Tom Drake) glaubt jedoch nicht so recht an einen Selbstmord und ermittelt weiter. Der Verdacht fällt zuerst auf Simones Geliebten, der jedoch selbst kurze Zeit später ein grausames Ende nimmt. Als auch noch Rosalie in der Nähe ihres Hauses ermordet wird, fällt der Verdacht der ermittelten Beamten auf deren verschuldeten Ehemann Jules, der auch allen Grund hätte, alle restlichen Erben aus dem Weg zu räumen. Simone und Colette werden von den Polizisten unter Personenschutz gestellt, doch das Morden ist zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht zu Ende...
„L´assassino ha le mani pulite“ von Regisseur Vittorio Sindoni ist eigentlich ein klassischer, wenn auch weitgehend unbekannter Giallo aus dem Jahre 1968. Die Geschichte bietet jedenfalls hübsche Frauen, jede Menge Habgier und zwielichtige Verdächtige, die auch der Reihe nach dezimiert werden. Am Ende des Streifens wird kurzerhand ein vollkommen unerwarteter Täter aus dem Ärmel gezaubert, die man selbst als geeichter Fan kaum zu erraten vermag. Die Geschichte über das todbringende Erbe ist jedenfalls recht überzeugend und hat mir auch ganz gut gefallen. Das von Regisseur Sindoni mitverfasste Drehbuch bietet jedenfalls genug Wendungen um den Zuschauer bei Laune zu halten.
Oscar ist ein reicher Witwer, der neben seinen drei leiblichen Töchtern auch noch einen behinderten und verhaltensauffälligen Jungen aus dem Heim adoptiert. Das gesamte Dorf und seine Nachkommen glauben, dass er sein ganzes Vermögen verloren hat und die Familie lebt daher mehr schlecht als recht in einem kleinen französischen Dorf in der Nähe von Lyon. Jahre später verstirbt der schwerhörige Mann unter seltsamen Umständen und als sich herausstellt, dass der Verstorbene noch immer wohlhabend war, beginnt bei den habgierigen Nachkommen eine mysteriöse Mordserie. Die Polizei steht natürlich vor einem Rätsel und der Mörder scheint ihr auch immer einen Schritt voraus.
Der ganze Streifen ist jedenfalls sehr kurzweilig geraten, auch wenn man sich angesichts des Entstehungsjahres keine Gore-Szenen erwarten kann. Die Mordszenen geschehen daher zumeist im Off oder sind auch nur ganz kurz angedeutet. Die Inszenierung ist jedenfalls sehr solide und auch sonst bietet der Streifen wenig Anlass zur Kritik. Warum man aber den damals 28jährigen Ernesto Colli mit schütteren Haupt- und Brusthaar ausgerechnet einen 15jährigen (!!!) Jungen spielen lässt, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei den restlichen Darstellern hat man hingegen alles richtig gemacht und vor allem Femi Benussi überzeugt wieder einmal in einer freizügigen Rolle.
Leider ist dieser sympathische Streifen bis dato noch nicht auf DVD erschienen und die einzige Möglichkeit sich derzeit den Streifen anzusehen ist meines Wissens die deutsche VHS von dem Label Sauerland Kunststoffe GmbH & Co KG (?) die auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Die Sicherheitskopie davon auf DVD überzeugt jedenfalls durch eine unerwartet gute Qualität und lässt sich auch sehr gut schauen. Ob es sich bei der Fassung jedoch um eine ungekürzte Fassung handelt, lässt sich mangels Vergleichsmöglichkeiten jedoch nicht eruieren.
Und so bleibt unterm Strich ein mehr als solider Streifen, der auch in keiner gut sortierten Giallo-Sammlung fehlen sollte. Eine interessante Geschichte, die kurzweilige Inszenierung, ein schmissiger Soundtrack, die französischen Schauplätze und auch die sympathischen Darsteller heben „Tödliches Erbe“ jedenfalls aus der Masse italienischer Thriller aus der Zeit heraus und auch die haarsträubende Auflösung sorgt in Fankreisen für allerlei Erheiterung. Mir hat Sindonis früher Beitrag zum Giallo-Genre jedenfalls sehr gut gefallen und auch wenn der Streifen nicht sonderlich spektakulär ist, so ist er doch schwer unterhaltsam. 7-8/10 Punkten
Originaltitel: L'assassino ha le mane pulite
Italien, 1968
Regie: Vittorio Sindoni
Darsteller: Tom Drake, Femi Benussi, Virgilio Gazzolo, Ernesto Colli
In einem französischen Dorf wird der etwas exzentrische und taube Oscar (Arnaldo de Angelis) wird eines Tages bei Arbeiten an einem Bahndamm von einem herannahenden Zug überrollt. Bei dessen Testamentseröffnung unterbreitet der Notar den überraschten Kindern, dass Oscar trotz karger Lebensweise der gesamten Familie über ein stattliches Vermögen verfügte. Damit die etwas seltsame Familie aber nicht aufgrund des unerwarteten Geldsegens auseinander bricht, hat Oscar vorrausschauend in seinem Testament verfügt, dass das Geld den Kinder Simone (Femi Benussi), Rosalie (Giovanna Lenzi) und Colette (Valeria Ciangottini) erst bei Erreichen der Volljährigkeit des verkrüppelten und etwas zurückgebliebenen Adoptivsohnes Janot (Ernesto Colli) übergehen soll.
Jules (Isarco Ravaioli), der cholerische und hoch-verschuldete Ehemann von Rosalie ist erzürnt und plant das Testament anzufechten. Auch Simone bräuchte eigentlich dringend Geld, um ihren Geliebten aus der Hand seiner erpresserischen Ex-Frau freizukaufen. Und auch der Rest der Familie würde über die Reichtümer am liebsten sogleich verfügen. Der etwas seltsame Janot setzt sich zunehmend selbst unter Druck und als dessen unkenntliche Überreste auf 30 Meter verteilt am Bahndamm gefunden werden, deutet alles darauf hin, dass er seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hat.
Inspektor Greville (Tom Drake) glaubt jedoch nicht so recht an einen Selbstmord und ermittelt weiter. Der Verdacht fällt zuerst auf Simones Geliebten, der jedoch selbst kurze Zeit später ein grausames Ende nimmt. Als auch noch Rosalie in der Nähe ihres Hauses ermordet wird, fällt der Verdacht der ermittelten Beamten auf deren verschuldeten Ehemann Jules, der auch allen Grund hätte, alle restlichen Erben aus dem Weg zu räumen. Simone und Colette werden von den Polizisten unter Personenschutz gestellt, doch das Morden ist zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht zu Ende...
„L´assassino ha le mani pulite“ von Regisseur Vittorio Sindoni ist eigentlich ein klassischer, wenn auch weitgehend unbekannter Giallo aus dem Jahre 1968. Die Geschichte bietet jedenfalls hübsche Frauen, jede Menge Habgier und zwielichtige Verdächtige, die auch der Reihe nach dezimiert werden. Am Ende des Streifens wird kurzerhand ein vollkommen unerwarteter Täter aus dem Ärmel gezaubert, die man selbst als geeichter Fan kaum zu erraten vermag. Die Geschichte über das todbringende Erbe ist jedenfalls recht überzeugend und hat mir auch ganz gut gefallen. Das von Regisseur Sindoni mitverfasste Drehbuch bietet jedenfalls genug Wendungen um den Zuschauer bei Laune zu halten.
Oscar ist ein reicher Witwer, der neben seinen drei leiblichen Töchtern auch noch einen behinderten und verhaltensauffälligen Jungen aus dem Heim adoptiert. Das gesamte Dorf und seine Nachkommen glauben, dass er sein ganzes Vermögen verloren hat und die Familie lebt daher mehr schlecht als recht in einem kleinen französischen Dorf in der Nähe von Lyon. Jahre später verstirbt der schwerhörige Mann unter seltsamen Umständen und als sich herausstellt, dass der Verstorbene noch immer wohlhabend war, beginnt bei den habgierigen Nachkommen eine mysteriöse Mordserie. Die Polizei steht natürlich vor einem Rätsel und der Mörder scheint ihr auch immer einen Schritt voraus.
Der ganze Streifen ist jedenfalls sehr kurzweilig geraten, auch wenn man sich angesichts des Entstehungsjahres keine Gore-Szenen erwarten kann. Die Mordszenen geschehen daher zumeist im Off oder sind auch nur ganz kurz angedeutet. Die Inszenierung ist jedenfalls sehr solide und auch sonst bietet der Streifen wenig Anlass zur Kritik. Warum man aber den damals 28jährigen Ernesto Colli mit schütteren Haupt- und Brusthaar ausgerechnet einen 15jährigen (!!!) Jungen spielen lässt, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei den restlichen Darstellern hat man hingegen alles richtig gemacht und vor allem Femi Benussi überzeugt wieder einmal in einer freizügigen Rolle.
Leider ist dieser sympathische Streifen bis dato noch nicht auf DVD erschienen und die einzige Möglichkeit sich derzeit den Streifen anzusehen ist meines Wissens die deutsche VHS von dem Label Sauerland Kunststoffe GmbH & Co KG (?) die auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Die Sicherheitskopie davon auf DVD überzeugt jedenfalls durch eine unerwartet gute Qualität und lässt sich auch sehr gut schauen. Ob es sich bei der Fassung jedoch um eine ungekürzte Fassung handelt, lässt sich mangels Vergleichsmöglichkeiten jedoch nicht eruieren.
Und so bleibt unterm Strich ein mehr als solider Streifen, der auch in keiner gut sortierten Giallo-Sammlung fehlen sollte. Eine interessante Geschichte, die kurzweilige Inszenierung, ein schmissiger Soundtrack, die französischen Schauplätze und auch die sympathischen Darsteller heben „Tödliches Erbe“ jedenfalls aus der Masse italienischer Thriller aus der Zeit heraus und auch die haarsträubende Auflösung sorgt in Fankreisen für allerlei Erheiterung. Mir hat Sindonis früher Beitrag zum Giallo-Genre jedenfalls sehr gut gefallen und auch wenn der Streifen nicht sonderlich spektakulär ist, so ist er doch schwer unterhaltsam. 7-8/10 Punkten