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Landhaus der Verfluchten - Monthon Arayangkoon (2007)
Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 15:38
von buxtebrawler
Originaltitel: Baan phii sing
Herstellungsland: Thailand / 2007
Regie: Monthon Arayangkoon
Darsteller: Intira Jaroenpura, Chutcha Rujinanon, Chamanun Wanwinwatsara, Khomsan Nanthajit, Kongdej Jaturanrasamee, Nuttawat Plengsiriwat, Worapong Nimwijitr u. A.
Brutale Morde schockieren Thailand. Die Täter halten sich für unschuldig, doch scheinbar war immer Eifersucht das Motiv. Eine Journalistin wird auf diese mysteriösen Fälle angesetzt und findet bald eine weitere Gemeinsamkeit: Die mordenden Ärzte haben alle in demselben Haus gewohnt. Bald muss sie erkennen, dass auch ihre Ehe auf dem Spiel steht und dass sie sich zu weit vorgewagt hat. (Quelle: Covertext / Internet)
Quelle:
www.ofdb.de
Re: Landhaus der Verfluchten - Monthon Arayangkoon (2007)
Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 15:39
von buxtebrawler
„Wieso fragen Sie mich nach diesem Haus?“
Der dritte von bis dato vier Filmen des thailändischen Phantastik-Regisseurs Monthon Arayangkoon („The Victim“) ist der im Jahre 2007 entstandene Horrorfilm „Landhaus der Verfluchten“.
Journalistin Chalini (Intira Jaroenpura, „Mother“) befasst sich mit dem Fall des zum Tode verurteilten Arztes Vasan (Worapong Nimwijitr) – dieser hat vor einiger Zeit seine Ehefrau ermordet. Chalini stößt darauf, dass der Arzt, der vor Vasan im selben Haus lebte, Dr. Chalerm (Khomsan Nanthajit, „O-Negative“), ebenfalls seine Frau getötet hatte und daher dasselbe Schicksal teilt. Sie versucht, dieser mysteriösen Analogie auf den Grund zu gehen, sucht das Haus mit der Nummer 700/5 auf und wird mit unheimlichen Geistererscheinungen konfrontiert – was sie nicht davon abhält, an diesem Fall dranzubleiben. Schließlich gerät auch ihr Freund Nu (Chutcha Rujinanon, „The Eye“) in den Bann des unheimlichen Gemäuers…
„Dieses Haus ist gefüllt mit Hass!“
Wenig originell präsentiert sich Arayangkoons Film, der sich sowohl stilistisch als auch inhaltlich eng an gängigen ostasiatischen Geistergrusel anlehnt, ohne wirklich an die Vorbilder heranzureichen. Einmal mehr geht es um einen Rachegeist und einmal mehr sind die Ursachen in verlorener bzw. ausgenutzter, missbrauchter Liebe zu finden. Während Chalini von Geisterscheinungen verfolgt wird und aufgrund dessen ständig am Kreischen ist, wird billige Effekthascherei mittels unwillkürlich einsetzender Gewitter betrieben und somit jedes Klischee bedient. Die auf viel Kunstblut zurückgreifende Masken- und Spezialeffektarbeit geht in Ordnung, solange sie handgemacht ist, die CGI-Effekte fallen etwas ab. Zwingend gruselig wird es nur selten, per Kunstblut setzt man immerhin erfolgreich auf einen gewissen Ekelfaktor. Die typisch ostasiatische Technik-Affinität spiegelt sich im häufigen Gebrauch elektronischer Geräte wider, die sich zum Teil auch verselbständigen. Aufgezeichnete Statements die Todesfälle betreffend werden zwischenzeitlich immer wieder eingestreut.
Das Geheimnis des Haunted House und der immer wieder auftauchenden Krankenschwester in der blauen Bluse wird schließlich kurzerhand gelüftet, indem sich Chalini mit dem Geist letztgenannter verhältnismäßig normal unterhält. Wenn es doch nur immer so einfach wäre… Eine wirklich überraschende Wendung ist dies jedenfalls nicht und auch sicherlich nur schwerlich geeignet, den Horroranteil auf die Spitze zu treiben. Dies geschieht eher durch die charakterlichen Veränderungen, denen sich Chalinis Freund Nu ausgesetzt sieht, wodurch tatsächlich ernsthaft bedrohliche Stimmung aufkeimt. An den übrigen Spukerscheinungen nach Schema F hat man sich als Genrefreund tendenziell bereits in vergleichsweise besseren Produktionen sattgesehen. Am besten wissen prinzipiell die Kameraarbeit und die düstere Farbgebung zu gefallen, die noch am ehesten geeignet sind, „Landhaus der Verfluchten“ mit Grusel-Atmosphäre zu versehen.
Ist erst einmal ermittelt worden, dass sich der aus verlorener Liebe resultierende Hass im Haus gebündelt hat, wird der Film leider krampfhaft auf Beziehungsdrama zu bürsten versucht, was ihm nicht sonderlich gut zu Gesicht steht – auch diese grundsätzlich nicht uninteressante Melange haben andere bereits weitaus ansprechender, aufregender/emotionaler, spannender hinbekommen. So bleibt unterm Strich nur schauspielerisch passable Durchschnittsware, an der vornehmlich Ostasia-Grusel-Allesgucker noch ihre Freude haben dürften. Wirklich etwas verpassen tut man nicht, lässt man diesen Film aus.