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Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Di 24. Feb 2015, 17:29
von buxtebrawler
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Originaltitel: Do You Wanna Know a Secret?

Herstellungsland: USA / 2001

Regie: Thomas Bradford

Darsteller: Joseph Lawrence, Chad Allen, Dorie Barton, Jeff Conaway, Britton Purvis, Tom Jay Jones, Leonora Scelfo, Elsie Escobar, Del Tenney, Jack McGee, Michael Sarysz, Sara Premisler u. A.
Sommer, Sonne, Spaß: Collegestudentin Beth (Dorie Barton) und ihre Freunde wollen in Florida mal richtig die Sau rauslassen. Beth wird jedoch von ihrer Vergangenheit eingeholt: Vor einem Jahr ist ihr Freund ermordet worden - und nun treibt der Killer wieder sein Unwesen. Quelle: TV Movie
Quelle: www.ofdb.de

Re: Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Di 24. Feb 2015, 17:55
von buxtebrawler
„Saufereien und Orgien – es ist die Hölle!“

Einer der misslungensten Versuche, auf dem in den 1990ern von Filmen wie „Scream“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ und „Düstere Legenden“ erfolgreich initiierten Slasher-Revival mitzureiten, dürfte US-Regisseur Thomas Bradfords nach der Komödie „Screenland Drive“ zweiter Film „Do You Wanna Know a Secret?“ alias „Dark Summer“ sein, der 2001 zwischen den empfehlenswerten Subgenre-Beiträgen „Valentine“ und „Jason X“ erschien.

„Du warst schon mal in der Psychiatrie!“

Nachdem vor einem Jahr ihr Freund ermordet und der Täter nie gefasst wurde, tritt College-Studentin Beth (Dorie Barton, „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“) zusammen mit ihren Freunden einen Urlaub in Florida an, wo sie es ordentlich krachen lassen wollen. Doch die Feierlaune wird jäh von einem maskierten Serienmörder getrübt, der es auf sie abgesehen hat…

Der Prolog informiert den Zuschauer über den Mord (im Off) an Beth‘ Freund, über Beth‘ Alpträume etc., bevor die eigentliche Handlung ein Jahr nach dem Ereignis einsteigt. Der Urlaub in Florida bedeutet für Beth & Co. vor allem endloses Schwachsinnsgelaber am Pool, ein paar False Scares und (in einer ebenfalls sehr ausgedehnten Szene) Gehampel zu Elektro-Pop in der Disco. Bis zum zweiten Mord dauert es unfassbare 40 Minuten; unfassbar nicht unbedingt, weil es eine ungewöhnlich geringe Frequenz für Slasher-Morde ist, sondern weil man offenbar genau NULL Ideen hatte, wie man die Zeit einigermaßen interessant hätte gestalten können. Die Karikaturen oberflächlicher und dekadenter Jugendlicher passen natürlich normalerweise prima in einen Film des Subgenres, doch verfügen diese hier in ihrer Flachheit über keinerlei Charme oder Witz, plappern die ganze Zeit über Sex, ohne sich auch einmal auszuziehen und werden somit zu uninspirierten Abziehbildern jener Karikaturen, auf der Leinwand (bzw. auf Video) verewigt von Menschen ohne Gespür für den schmalen, aber wichtigen Grat, der davor rettet, dass der Zuschauer sich desinteressiert abwendet und ob der debilen Dialoge nach kurzer Zeit automatisch auf Durchzug schaltet.

„Wir sind Freunde – keine Mitglieder einer Sekte!“

Nach über 40 Minuten (inkl. einer Kickbox-Einlage in der Disco) wird man also Zeuge des zweiten Mords durch eine albern kostümierte Person, der wie die Einstiegssequenz ebenfalls größtenteils im Off stattfindet. Ein FBI-Mann beginnt zu ermitteln, zwei Mädels am Pool müssen dran glauben, der Zuschauer wird vor vollendete Tatsachen gestellt, der Dunkelhäutige wird verhaftet, ist aber natürlich der Falsche. Ständig wird à la „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ irgendwo „Do You Wanna Know a Secret?“ hingeschmiert, bevor der Mörder fürs Finale eine Zeremonie in der Kirche anberaumt, sich demaskiert und während eines billig gemachten Klischee-Unwetters dem gefesselten Final Girl Beth zu erkennen sowie Minderwertigkeitskomplexe als Motiv angibt. Wahnsinn, wat’n Secret!

„Dieser Vorfall festigt wirklich mein Vertrauen in diesen Staat!“

Nachdem also die Pointe auch so überhaupt gar nichts reißen konnte, wird es Zeit zu bilanzieren: Slasher-Kompetenzen wie ein spannendes Whodunit? oder eine abgefahrene Hintergrundgeschichte sind ebenso Fehlanzeige wie blutige Morde, nackte Haut und eine unheilschwangere Atmosphäre. Bei den Soft Skills versagt „Do You Wanna Know a Secret“ ebenfalls auf ganzer Linie und kann weder mit wenigstens ein, zwei auffälligen Darstellern punkten noch mit einem interessanten Soundtrack und die eingestreuten Handkamera- und kurzen Point-of-View-Perspektiven bin ich nicht bereit, als „originelle Kameraarbeit“ durchgehen zu lassen, vom albernen, unlustigen Humor ganz zu schweigen. So entpuppt sich als das größte Geheimnis dieses seelenlosen Mists, dass es sich um eine langweilige, miese, verkrampfte, billige Mischung aus „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ und „Valentine“ handelt, die in einer gerechten Welt nie wäre gedreht worden. Mr. Voorhees, übernehmen Sie – und bringen Sie mir den Kopf von Thomas Bradford!

Re: Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Fr 27. Feb 2015, 17:23
von amateurhorror
Schade das er dir nicht gefallen hat. Ich hoffe du bereust den kauf nicht. :angst:

Re: Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Mo 2. Mär 2015, 14:16
von buxtebrawler
amateurhorror hat geschrieben:Schade das er dir nicht gefallen hat. Ich hoffe du bereust den kauf nicht. :angst:
Nee, ich fand's stattdessen interessant, auch mal einen wirklich schlechten Slasher zu sehen. ;) Als ich um diese Billigst-Slasher noch einen Bogen gemacht habe, hatte ich bisher quasi ausschließlich welche gesehen, die ich zumindest durchschnittlich fand. Mich würde aber auch interessieren, was dir an diesem Film so gefällt...? Während der Sichtung kam ich zumindest nicht drauf, was es sein könnte :lol:

Re: Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Do 5. Mär 2015, 08:13
von amateurhorror
Ich finde es einfach gelungen einen Film gefunden zu haben der ein richtiger Klon von Scream und Ich weiß was du letzten sommer getan hast darstellt. Ich meine der Film klaut Namen (z.B. Hank der auch bei Scream vorkam) Drehorte z.B. der Bootssteg was mich sehr an Ich weiß noch immer... erinnert hat, die kirche und noch so einiges. Ich bin halt ein großer fan von den beiden kult slashern und darum hat mir dieser rip off film sehr angesprochen. Außerdem fand ich die einfachen und billigen effekte genial z.b. wenn sich die leute gegenseitig erschrecken, die szene wo das bügelbrett runterfällt oder die fackeln am steg. Steh halt auf low budget :mrgreen:

Achtung Insider Spoiler:

Ich weiß sogar warum diese maske angefertigt wurde. Einer der produzenten hatte mal einen klassischen zombie film namens i eat your skin gemacht. Da wurden zumindest die augen eines zombies für die maske aus dark summer übernommen.

Dark Summer

http://videos.videopress.com/ghkuVx1C/d ... iginal.jpg

I eat your skin

http://farm4.static.flickr.com/3192/303 ... b966e5.jpg


Das budget betrug 1,5 millionen Dollar. Bin mit t. bradford auf fb befreundet. Is ne richtig coole socke.


Spoiler Ende



Cheers :kicher:

Re: Do You Wanna Know a Secret? - Thomas Bradford (2001)

Verfasst: Mo 9. Aug 2021, 06:59
von jogiwan
Sieht und liest man die Bewertungen von „Do you wanna know a Secret“ weiß man ja schon vorher, dass man es hier wohl eher nicht mit einem unterschätzten Streifen aus der Slasher-Ecke zu tun hat. Leider ist der im Fahrwasser von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ Streifen auch nicht sonderlich prickelnd. Das liegt aber neben den eher nervigen Figuren hauptsächlich am Drehbuch, dass hier dem Zuschauer keinerlei Höhepunkte und ein unspektakuläres Kopfschüttel-Finale vorsetzt, dass man sich nicht hätte schlechter ausdenken können. Anstatt die scheinbar willkürlich stattfindenden Morde irgendwie unter einen Hut zu bringen, bekommt man dann eine Auflsöung präsentiert, die denkbar ungünstig erscheint. Auch davor sucht man so etwas wie Spannung eher vergeblich und mehr als dass sich die Figuren ständig gegenseitig erschrecken passiert hier auch nicht. Zwar ist „Do you wanna know a Secret“ meines Erachtens kein absoluter Rohrkrepierer, aber schon ein Beispiel, wie man es in Punkt Spannung und Handlungsbogen eigentlich nicht machen sollte. So bleibt ein eher mäßig unterhaltsamer Film, der die meiste Zeit eher öde dahinplätschert und im Finale den Zuschauer dann auch noch für dumm verkaufen möchte. Was ja kein Geheimnis ist: "Do you wanna know a Secret" ist schlichtweg entbehrlich und besitzt - sofern überhaupt - auch eher aus unbeabsichtigten Gründen Unterhaltungswert.