Man-Eater - Joe D'Amato (1980)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von dr. freudstein »

buxtebrawler hat geschrieben:
dr. freudstein hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Vergesst nicht Filme wie z.B.: "Die Mörderbestien", "Foltergarten der Sinnlichkeit" oder "2020 - Texas Gladiators"! :opa: Ich habe die nicht vergessen, weil noch gar nicht gesehen :oops: Muss ich mir erst noch zulegen
Kenne von denen nur "Die Mörderbestien", aber den würde ich mir an deiner Stelle nicht ungesehen zulegen. Lohnt meines Erachtens nicht.
Oh, dann MUSS ich den haben, der ist bestimmt geil, wenn Du ihn nicht so doll findest :P
Du Frank Trebbin :lol:
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CamperVan.Helsing
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von CamperVan.Helsing »

dr. freudstein hat geschrieben:
Arkadin hat geschrieben: Echt? Oh Mensch, das wusste ich gar nicht. :roll:
Heißt es etwa auch "Morgen" und nicht "Moin"? :shock:
Hier die Antwort auf Deine Frage:
http://de.wikipedia.org/wiki/Moin
Unser Polarmensch ugo piazza kann da sicherlich mit weniger Worten mehr zu sagen (viel weniger, sehr viel weniger, etwa so: "Nein!" oder eher: "Nö"
Du qualifizierst dich auch im neuen Lebensjahr als Sabbelkopp, gelle? :mrgreen:
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dr. freudstein
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von dr. freudstein »

Du qualifizierst dich auch im neuen Lebensjahr als Sabbelkopp, gelle? :mrgreen:

Jo!
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CamperVan.Helsing
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von CamperVan.Helsing »

dr. freudstein hat geschrieben: Jo!
Geht doch! :mrgreen:
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buxtebrawler
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von buxtebrawler »

Italo-Schundregisseur Joe D’Amatos 1980er Horrorschinken zählt zu dessen besten Filmen (was nicht unbedingt für sein Gesamtwerk spricht) und genießt bei mir Kult-Status – schließlich habe ich bereits im zarten Kindesalter von diesem „schlimmen“ Film erzählt bekommen; seither war er für mich ein Mythos. Bis ich ihn endlich einmal sah...

Mittlerweile habe ich „Man-Eater“ schon ein paar Mal öfter gesehen und noch immer bereitet es mir Freude, mir diesen in Deutschland nach wie vor beschlagnahmten „Video Nastie“ zu Gemüte zu führen. Denn hat man erst einmal die kruden Splatterszenen, auf die man als „Man-Eater-Newbie“ i. d. R. recht lange sehnsuchtsvoll wartet, gesehen und verdaut, kann man sich bei zukünftigen Sichtungen auf die Feinheiten des Films konzentrieren, wie die gelungene unheilvolle Atmosphäre und bedeutungsschwangere Einzelszenen, wenn z. B. eines der späteren Opfer in Erwartung des kommenden Unglücks seine Tarot-Karten ins Meer gleiten lässt. Das Motiv der (fast) menschenleeren Insel, die ein schreckliches Geheimnis birgt, in das unbedarfte Touristen unglücklich hineinstolpern, funktioniert hier trotz der billigen Machart des Films ziemlich gut. Sicherlich, bis zum eindrucksvollen ersten Auftauchen des „Menschenfressers“ in Form des hünenhaften George Eastmans mit Pizza-Make-Up vergeht einige Zeit und nicht jeder Dialog ist von Bedeutung. Ich verstehe diesen Umstand aber mittlerweile als Einladung zum Zurücklehnen und Genießen der morbiden Stimmung einerseits, der Vorfreude auf das, was da noch kommen mag, andererseits, der ich gerne nachkomme. Eines muss man D’Amato nämlich lassen: Wie sich die erschreckenden Hintergründe der Geschehnisse nach und nach dem Zuschauer offenbaren, ist zwar dramaturgisch nicht unbedingt die große Schule, aber immer noch souveräner quasi aus dem Handgelenk geschüttelt als in vielen zeitgenössischen Produktionen, bei denen ganz gerne mal mehr oder minder vollständig auf eine interessante Geschichte verzichtet wird. D’Amatos Konsequenz, auf Softsex-Einlagen oder ähnlich geartete Streckmittel, die den Zuschauer bei der Stange halten sollen, zu verzichten, hätte ihm in dieser Form sicherlich nicht jeder zugetraut und trägt angenehm dazu bei, die Handlung nicht zu verwässern. Auch der sehr gut passende Soundtrack reiht sich in die Armada der hörenswerten musikalischen Untermalung italienischer Genrefilme nahtlos ein und verfehlt nicht seine Wirkung. Bis auf den bereits erwähnten George Eastman sind die Schauspieler recht austauschbar, machen ihre Sache aber über weite Strecken vernünftig und stehlen dem „Man-Eater“ wenigstens nicht die Show. Doch genug der Lobhudelei: Neben von mir bereits angesprochenen Längen und dem Umstand, dass man dem Film sein geringes Budget permanent ansieht, muss ich auch den herrlich dämlichen, trashigen Prolog erwähnen, der mit seinem debilen Urlaubspärchen, deren Dialogen (auf deutsch! Unbedingt im O-Ton gucken!) und letztendlich der unfassbar grausamen Musik in den überdimensionalen Kopfhörern des männlichen Parts ein echter Lacher ist. Außerdem bleibt bei aller gelungenen Atmosphäre die Charakterisierung unserer tapferen Reisegruppe doch arg auf der Strecke, was sie ungewollt zu mehr oder weniger reinem Kanonen- bzw. Man-Eater-Futter macht. Eine stärker mögliche Identifikation mit ihr hätte die Wirkung des Films sicherlich verstärkt. Und dann wäre da noch die Erwartungshaltung des uninformierten Zuschauers, der sich unter einem „Man-Eater“ sicherlich Kannibalenszenen der härteren Gangart vorstellt, während tatsächlich das Pulver in zwar sehr herben und selbstzweckhaften, aber eben auch rar gestreuten Splatterszenen verschossen wird, was insbesondere Erstseher irritieren dürfte. Allerdings gibt es darüber hinaus eine handvoll effektiver Schockszenen, die auch heute noch gut funktionieren.

Fazit: „Man-Eater“ ist weder die Splatterorgie, zu der er von überambitionierten Sittenwächtern gemacht wurde, noch der öde Langweiler, zu dem ihn manch mit einer überzogenen Erartungshaltung herangegangenen Zuschauer nach der Erstsichtung enttäuscht erklären vermag. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und entfaltet sich bei wiederholtem Ansehen dem italo- und horrorphilen Zuschauer nach und nach, hat es aber schwer, sich gegen den eigenen Mythos, an dessen Erschaffung D’Amato mit seiner Spekulativität nicht unschuldig ist, zu behaupten.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Santini
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von Santini »

Danke für dieses interessante, aussagekräftige Review.
buxtebrawler hat geschrieben: Italo-Schundregisseur Joe D’Amatos 1980er Horrorschinken zählt zu dessen besten Filmen (was nicht unbedingt für sein Gesamtwerk spricht)
Kennst Du denn einen Großteil seiner Filme?
Wenn Man Eater (mit all seinen Stärken & Schwächen) zu seinen besten Filmen gehört - warum spricht das dann nicht für sein Gesamtwerk?
buxtebrawler hat geschrieben:Denn hat man erst einmal die kruden Splatterszenen, auf die man als „Man-Eater-Newbie“ i. d. R. recht lange sehnsuchtsvoll wartet, gesehen und verdaut, kann man sich bei zukünftigen Sichtungen auf die Feinheiten des Films konzentrieren, wie die gelungene unheilvolle Atmosphäre und bedeutungsschwangere Einzelszenen, wenn z. B. eines der späteren Opfer in Erwartung des kommenden Unglücks seine Tarot-Karten ins Meer gleiten lässt.
Diese absolut atmosphärische, stimmungsvolle Szene findet in Reviews eig. kaum (nie) Erwähnung.
Sehr schön, dass Du darauf verweist.
Diese Szene zeigt eindeutig auf, dass Man Eater außer "selbstzweckhaftem" Geschmodder noch Einiges mehr zu bieten hat! Gespür für Inszenierung, Spannungsaufbau und Atmosphäre. (Wenn auch nicht durchgehend 8-) :lol: )
buxtebrawler hat geschrieben:Man-Eater ist weder die Splatterorgie, zu der er von überambitionierten Sittenwächtern gemacht wurde...
"Solches Schundzeug", verkündet Familienminister Heiner Geißler (CDU) "verschwindet vom Markt."
(1984)
buxtebrawler hat geschrieben:...hat es aber schwer, sich gegen den eigenen Mythos, an dessen Erschaffung D’Amato mit seiner Spekulativität nicht unschuldig ist, zu behaupten.
Diese Aussage ist mir nicht klar.

Woher sollte D’Amato damals gewußt haben, dass es um diesen Film mal eine Art "Mythos" geben würde?

Der Film bricht einige Tabus & ist tlw. "jenseits des guten Geschmacks" - keine Frage.
Aber woher soll D’Amato damals gewußt haben, dass 20 Jahre später Kids, die aufgrund der Reputation von Man Eater ein Non-Stop-Gorefest erwarten, tlw. enttäuscht sind oder den Film gar als "langweilig" bezeichnen?


Ich selber habe den Film in den ganz frühen 80igern auf VHS gesehen.
Man Eater war damals mit das Non plus ultra in Sachen härtester Horror & es war klar, dass ich den irgendwie sehen mußte. ;)

Beim Man Eater liegen sowohl Licht als auch Schatten vor.

Ohne Frage: Der Film polarisiert - seit jeher.

Und genau so wolln wa unsere Genrefilme. ;)
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buxtebrawler
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von buxtebrawler »

Santini hat geschrieben:Kennst Du denn einen Großteil seiner Filme?
Wenn Man Eater (mit all seinen Stärken & Schwächen) zu seinen besten Filmen gehört - warum spricht das dann nicht für sein Gesamtwerk?
Ich habe zumindest einige weitere Filme seines zu einem beträchtlichen Teil aus Softsex-, Porno- und zweit- bis drittklassigen Horrorfilmen bestehenden Schaffens gesehen und der allgemeine Grundtenor ist doch auch, dass "Sado" und "Man-Eater" seine besten Filme sind. Und wenn ein Man-Eater mit seinen Schwächen schon einer seiner besten Filme ist, spricht das logischerweise nicht unbedingt für sein Gesamtwerk, oder?

Und wenn ich mich richtig erinnere, findet D'Amato seine Filme doch teilweise selbst scheiße und spricht ihnen sogar jeglichen künstlerischen Wert ab.
Diese Aussage ist mir nicht klar.

Woher sollte D’Amato damals gewußt haben, dass es um diesen Film mal eine Art "Mythos" geben würde?

Der Film bricht einige Tabus & ist tlw. "jenseits des guten Geschmacks" - keine Frage.
Aber woher soll D’Amato damals gewußt haben, dass 20 Jahre später Kids, die aufgrund der Reputation von Man Eater ein Non-Stop-Gorefest erwarten, tlw. enttäuscht sind oder den Film gar als "langweilig" bezeichnen?
Ich meinte damit, dass wer in seinem Film selbstzweckhaft Tabus um des Tabubrechen willens bricht, sich nicht zu wundern darf, wenn in der öffentlichen Wahrnehmung Feinheiten wie eine gelungene Atmosphäre wenig Beachtung finden und er auf die spekulativen Szenen beschränkt wird.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Onkel Joe
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von Onkel Joe »

Joe D'Amato war ein mittelmäßiger Director, sehr guter Kameramann und ein noch viel besserer Geschäftsmann :mrgreen: .Alles also ein mittel zum Zweck, um die liebe Kohle ranzuschaffen !!
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von dr. freudstein »

Onkel Joe hat geschrieben:Joe D'Amato war ein mittelmäßiger Director, sehr guter Kameramann und ein noch viel besserer Geschäftsmann :mrgreen: .Alles also ein mittel zum Zweck, um die liebe Kohle ranzuschaffen !!
Das war ja auch seine eigene Aussage!!!
Er macht die Filme nicht für Kritiker, sondern für sein Portemonnie.
Und wenn er (der Film) überall schlecht gemacht, umso besser!!! :mrgreen:

Und selbst George Eastmann, sein langjähriger Freund, warnte ihn davor, allzu geizig zu sein.
Denn Joe D'Amato hat lieber fast alles selbst gemacht, als die Kohle in weitere Mitarbeiter zu stecken.

Ja, ist die Frage. Hätte weniger Geiz zu besseren VÖ geführt?
Oder ist das so okay für einen Vielfilmer?
Lieber weniger Filme und bessere Qualität oder mehr Quantität?

Tja, wir hätten den einen oder anderen Film sicher besser ausgearbeitet gesehen, aber dann wären die Einnahmen für Joe gesunken und er hätte weniger Filme gedreht. Ich bin mit den Lieblingsfilmen ganz gut bedient.

An dem Budget ist ja auch des öfteren JOHN CARPENTER gescheitert. Die billigsten Filme waren sein größter Erfolg. An passender Stelle aber treffender diskutiert....
dr. freudstein
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Re: Man-Eater - Joe D'Amato

Beitrag von dr. freudstein »

Deutsche Lobby Card (AHF)
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