Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Moderator: jogiwan
- horror1966
- Beiträge: 5597
- Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
- Wohnort: Hildesheim
Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Die Horde
(La Horde)
mit Claude Perron, Jean-Pierre Martins, Eriq Ebouaney, Aurelien Recoing, Doudou Masta, Antoine Oppenheim, Jo Prestia, Yves Pignot, Adam Pengsawang, Sebastien Peres, Laurent Dernianoff, Alain Figlarz, Stephane Orsolani, Maud Heywang, Ali Karamoko
Regie: Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Drehbuch: Arnaud Bordas / Yannick Dahan
Kamera: Julien Meurice
Musik: Christopher Lennertz
Ungeprüft
Frankreich / 2009
Eine Gruppe von korrupten französischen Cops schwört blutige Rache, als ein Kollege auf brutale Weise umgebracht wird. Schon bald finden sie heraus, dass sich die Gangster in einem verlassenen Hochhaus im Norden von Paris verschanzt haben. Der Vergeltungsakt endet jedoch in einem Fiasko, als sich die Cops in der Gewalt der Verbrecher wiederfinden. Ihrem Ende ins Auge blickend, werden sie überraschend befreit - von Horden entstellter Zombies, die von nichts anderem getrieben werden als von ihrem unstillbaren Hunger.
Dem Sub-Genre des Zombiefilms etwas Innovatives und Neues beizufügen, ist gar nicht einmal so leicht, gerade wenn man die regelrechte Schwemme an genre-Vertretern sieht, die in den letzten Jahren über uns gekommen ist. Zumeist versuchen die Macher der jeweiligen Filme, ihre Filme durch explizite Gewaltdarstellungen aufzupeppen und damit vor allem das junge Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Nicht anders verhält es sich bei "Die Horde", der rein auf den vorhandenen Härtegrad vollkommen überzeugen kann, denn blutige Passagen und jede Menge Splatter-und Gore sind hier keine Seltenheit. Da dies aber noch längst nicht alles für einen rundum gelungenen Film und ein kurzweiliges Film-Vergnügen ist, hat man bei vorliegendem Werk anscheinend vergessen, denn die Geschichte weist doch so einige unübersehbare Defizite auf, die man beim besten Willen einfach nicht übersehen kann. Ausserdem ist es auch ziemlich unverständlich, das die deutsche DVD um einige Minuten erleichtert wurde, denn härter und brutaler als einige vergleichbare Zombiefilme der letzten Jahre (Dawn of the Dead-Remake, 28 Weeks later usw.) ist "Die Horde" keineswegs, was einmal mehr den Verdacht der Willkür bei der FSK aufkommen lässt, denn logisch ist dieses Phänomen nicht zu erklären.
So kommen also die Freunde der härteren Welle hier durchaus auf ihre Kosten und es wird ganz sicher nicht wenige Leute geben, die schon einmal den Kultstatus ausrufen werden, doch um diesen zu erreichen, fehlt dem Film doch Einiges an Klasse. Die Geschichte an sich ist ganz einfach viel zu dünn geraten, so erfährt man überhaupt nicht, wie sich auf einmal die verheerende Zombie-Seuche entwickelt hat, die lieben Untoten sind einfach da und man hat es als Zuschauer zu akzeptieren. Sicherlich wirkt sich diese "Null Informations-Politik" nicht unbedingt negativ auf den Unterhaltungswert der Geschichte aus, der prinzipiell die ganze Zeit über vorhanden ist, aber ganz ehrlich gesagt wären einige Hintergrundinformationen doch ganz nett gewesen und hätten das gewonnene Gesamtbild schlüssiger erscheinen lassen. Statt sich aber darüber Gedanken zu machen, haben die Macher viel lieber auf teilweise äusserst überzogene Action-Passagen gesetzt, die zwar zugegebenermaßen sehr viel Spaß machen, aber stellenweise so unlogisch sind, das man sich nur an den Kopf fassen kann.
Die Logik scheint aber ganz generell nicht als Stärke der Story angesehen werden, so schnallt es anscheinend keiner der Protagonisten, das die Zombies nur durch Kopfschüsse endgültig zu töten sind, denn anders ist es nicht zu erklären, das die gesamte Laufzeit über tausende von Patronen in die Leiber der Untoten gejagt werden und diese nach kurzer Zeit wieder aufstehen, damit ihre Oberkörper die nächste Salve aus einem maschinengewehr entgegennehmen können. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, das diverse Sequenzen des Geschehens schon einen fast skurrilen Anstrich aufzeigen, zu unglaubwürdig und hanebüchen wirkt das Szenario. Die Krönung des Ganzen ist aber, das auch etliche Nahkämpfe mit den Zombies stattfinden, in denen diese minutenlang mit Tritten, Fäusten und Gegenständen maltretiert werden, bis endlich einmal jemand auf die Idee kommt, den Viechern das Genick zu brechen. Nun ist es bei einem Film dieser Art sowieso äusserst schwer, einen Begriff wie realitätsnah zu gebrauchen, doch die hier gezeigten Kampfszenen sind schon extrem unrealistisch, das selbst für einen Zombiefilm neue Maßstäbe gesetzt werden.
Stellvertretend für diese Behauptung möchte ich nur die Stelle anführen, an der einer der Polizisten kurz vor dem Ende auf einem Autodach stehend gegen hunderte von Untoten kämpft und diesen kampf doch wirklich einige Minuten durchhalten kann, bevor endlich einmal ein Zombie auf die Idee kommt, auch auf das Dach zu steigen. In der Zwischezeit hat der Polizist selbstverständlich etliche Gegner beseitigt, was einem als Zuschauer schon fast ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Man sollte meine Kritik aber nicht in den falschen Hals bekommen, das Ganze ist sehr unterhaltsam und auch actionreich inszeniert worden und auch der vorhandene Härtegrad ist sehr ansehnlich, aber etwas mehr Story und realistischere Action-Passagen hätten dem Gesamtbild ganz sicher nicht geschadet. So aber reduziert sich "Die Horde" doch selbst fast ausschließlich auf die vorhandenen Splatter-und Gore Szenen, was ich persönlich etwas schade finde. Zudem ist es auch nicht wirklich gelungen, eine überzeugende Endzeit-Atmosphäre zu schaffen, lediglich an einigen wenigen Stellen kommt diese wirklich zum Vorschein, was den gewonnenen Gesamteindruck nicht wirklich aufwertet.
Dafür bekommt man es allerdings mit äusserst überzeugenden und authentisch agierenden Charakteren zu tun, denn Polizisten wie auch die Gangster hinterlassen einen sehr realistischen Eindruck. Besonders gut hat mir die Tatsache gefallen, das eigentlich kein wirklicher Symphatieträger vorhanden ist, denn selbst auf der Seite der Ordnungshüter gibt es eher Charaktere mit Ecken und Kanten zu begutachten, die alles andere als äusserst symphatisch erscheinen. Letztendlich kann man so von einem Zombiefilm sprechen, der insgesamt gesehen als recht gelungen bewertet werden kann, sich allerdings nicht als der Überfilm offenbart, den viele in ihm erwartet haben.
Fazit:
"Die Horde" bitet stellenweise sehr harte, aber auch vollkommen unlogische Zombie-Unterhaltung, die rein auf die Härte reduziert absolut überzeugen kann. Wenn man allerdings seine Ansprüche etwas höher angesetzt hat, kann es durchaus zu einer kleinen Enttäuschung kommen. Für mich persönlich bewegt sich dieses Werk im oberen Mittelmaß, ohne jedoch daraus herausstechen zu können. Rein filmisch gesehen kann es der Film jedenfalls mit keinem der anderen harten Werke aus Frankreich aufnehmen, die in den letzten Jahren das Herz eines jeden Horror-Fans haben höher schlagen lassen.
6/10
Big Brother is watching you
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Die Erwartungen sind wirklich sehr hoch gewesen und die Entäuschung hat sich nach der ersten sichtung in grenzen gehalten.Bekommt man doch als eingefleischter Fan mehr oder weniger ein Sammelsurium an Szenen geboten die man schon aus diversern Klassikern des Genres kennt.Von Vorteil ist es das es gut ausschaut und nicht so dahingeschludert wirkt wie bei vielen anderen Filme aus den letzten 2-3 Jahren.Der Gore ist ordentlich und die SFX sind es auch.Ich denke 7/10 ist schon OK.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Horror1966 & Onkel Joe haben alles gesagt, was man wissen sollte.
Äktschen, Geballer, Spläddah - alles wird reichlich geboten.
Spannung kommt zumindest tlw. ebenfalls auf, die Atmo weiß durchaus zu überzeugen.
Die bereits von horror1966 angesprochene Szene im Finale (Cop steht auf Autodach, dezimiert unzählige Zombies & bleibt selber über Minuten unversehrt) ist mir auch als etwas "unglücklich inszeniert" in Erinnerung geblieben. Andererseits: Wer braucht Logik in einem Zombiefilm.
Bei "Die Horde" wurden zig Versatzstücke aus anderen Filmen durch den Äktschen-Fleischwolf gedreht.
Das Ergebnis dürfte den geneigten Horrorfan durchaus gnädig stimmen - einen zukünftigen "Klassiker" haben wir hier m. M. nach aber mit Sicherheit nicht vorliegen. Eher die Marke: Stumpf ist trumpf.
BTW: An diese ultra schnellen Zombies werde ich mich wohl nie gewöhnen können (wollen ).
Und wenn: Dann ist Lenzi's Großangriff das Maß der Dinge.
Äktschen, Geballer, Spläddah - alles wird reichlich geboten.
Spannung kommt zumindest tlw. ebenfalls auf, die Atmo weiß durchaus zu überzeugen.
Die bereits von horror1966 angesprochene Szene im Finale (Cop steht auf Autodach, dezimiert unzählige Zombies & bleibt selber über Minuten unversehrt) ist mir auch als etwas "unglücklich inszeniert" in Erinnerung geblieben. Andererseits: Wer braucht Logik in einem Zombiefilm.
Bei "Die Horde" wurden zig Versatzstücke aus anderen Filmen durch den Äktschen-Fleischwolf gedreht.
Das Ergebnis dürfte den geneigten Horrorfan durchaus gnädig stimmen - einen zukünftigen "Klassiker" haben wir hier m. M. nach aber mit Sicherheit nicht vorliegen. Eher die Marke: Stumpf ist trumpf.
BTW: An diese ultra schnellen Zombies werde ich mich wohl nie gewöhnen können (wollen ).
Und wenn: Dann ist Lenzi's Großangriff das Maß der Dinge.
- Il Grande Silenzio
- Beiträge: 4838
- Registriert: So 24. Jun 2012, 15:13
- Wohnort: Kiel
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
La Horde zum zweiten Mal gesehen und nur noch bedingt unterhalten worden. Das hat man alles schon besser und vor allem spannender gesehen und die Gewalt lockt auch keinen mehr hinter dem Ofen hervor.
Hauptmanko ist die langweilige Story und vor allem die strunz-dumm agierenden und extrem unsympathischen Protagonisten. Da ist man wirklich froh, dass diese nach und nach das Zeitliche segnen.
Hochhäuser als Schauplatz kann ich auch wirklich nicht mehr sehen.
Objektiv betrachtet vertretbare Infizierten-Action, subjektiv betrachtet finde ich den einfach Kacke.
4/10
Hauptmanko ist die langweilige Story und vor allem die strunz-dumm agierenden und extrem unsympathischen Protagonisten. Da ist man wirklich froh, dass diese nach und nach das Zeitliche segnen.
Hochhäuser als Schauplatz kann ich auch wirklich nicht mehr sehen.
Objektiv betrachtet vertretbare Infizierten-Action, subjektiv betrachtet finde ich den einfach Kacke.
4/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
mir hat der nicht gefallen und ich notierte nach der Sichtung folgendes:
hat geschrieben: Ein Satz mit X - das war wohl nix! Eigentlich hab ich mich auf "die Horde" ja richtig gefreut. Leider ist der Film nicht die erwartete, kompromisslose Zombie-Granate, sondern leider eine unausgegorene Gore-Granate der unsympathischen Sorte ohne einem Funken Spass oder Selbstironie. Wer diese vollkommen schablonenhaften Charaktere ausgedacht hat, der sollte zur Strafe mit 100 Folgen "GZSZ" am Stück bestraft werden. Technisch ist "die Horde" mit Handkamera-Optik eigentlich auch alles andere als überzeugend und vor allem die CGI-Effekte sind nicht sonderlich gelungen. Story gibts eigentlich auch keine und das Ende? Schnarch" Die 20 Euro für die Uncut-Variante hätte ich beim Thailänder meines Vertrauens wohl besser angelegt. Nach "Mutants" schon der zweite Rohrkrepierer aus dem Land des Baguettes! Prädikat: besonders ermüdend und langweilig!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
ich schiebe die Zweitsichtung offenbar auch schon länger vor mir her, was nicht unbedingt für den Film spricht:
DIE HORDE
hmmm... warten wir die Zweitsichtung ab. Aber im Grunde macht's schon Spaß, ist nur hier und dort unsinnig lang gedehnt. Die Charaktere sind einem auch völlig Wurst, nachdem der erste, der einen interessieren könnte, hopps ging. 5-6/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
schnarchige News zu einem schnarchigen Film:
Hat sich die Uncut-Ösi-Variante so schlecht verkauft, dass der Streifen wieder einen Popularitäts-Schub notwendig hat?
quelle: Schnittberichteschnittberichte hat geschrieben: Das hat sich abgezeichnet. Der französische Zombiehorrorthriller Die Horde kam im Mai 2010 nur in einer stark zensierten "FSK Keine Jugendfreigabe"-Fassung auf den deutschen Markt. Rechteinhaber Kinowelt (heute StudioCanal) sorgte jedoch schnell für Abhilfe für Uncut-Freunde und veröffentlichte die unzensierte Fassung in Österreich. Da auch solche Releases in die Hände der BPjM geraten können und dann meist nicht auf Milde hoffen dürfen, war es keine große Überraschung, dass der sehr explizite und düstere Horrorfilm von den Gutachtern auf Liste B indiziert wurde. Sie schätzten das Werk also als potentiell gewaltverherrlichend ein. Die Staatsanwaltschaft war nun am Zuge.
Wie schnell diese sich aber dann mit so einem Titel befasst, kann sehr unterschiedlich sein. In manchen Fällen geht es sehr schnell, in anderen warten die verdächtigen Titel noch heute auf eine Begutachtung (z.B. High Tension). Insofern hat Die Horde den Mittelweg beschritten, denn knapp ein Jahr nach B-Listung wurde der Titel wegen Gewaltverherrlichung (§ 131 StGB) bundesweit beschlagnahmt. Dies wurde uns vom Label bestätigt.
Hat sich die Uncut-Ösi-Variante so schlecht verkauft, dass der Streifen wieder einen Popularitäts-Schub notwendig hat?
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Ich mag den Streifen nach wie vor recht gern. Mir gefällt vor allem das räudige Umfeld, die Hochhaussiedlung wäre auch ohne Untote ein Albtraum.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
Meinst du, dass die BPjM eine Promotion-Agentur für Erwachsenenfilme werden könntejogiwan hat geschrieben: Hat sich die Uncut-Ösi-Variante so schlecht verkauft, dass der Streifen wieder einen Popularitäts-Schub notwendig hat?
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Die Horde - Yannick Dahan / Benjamin Rocher
das ist sie bereits und die ersten Ösi-Mailorder haben wohl auch schon auf die Nachricht reagiert
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)