Deliria-Italiano

Wenn man von Tierhorror spricht, dann spricht man automatisch von diesem Film, denn das ist wohl mit der größte Tierhorror - Klassiker, den es überhaupt gibt. Als dieser Film damals erschienen ist, haben sich etliche Leute das Schwimmen im Meer abgewöhnt.

Steven Spielberg ist es mit diesem Film gelungen, ein zeitloses Meisterwerk zu schaffen, das auch nach mittlerweile über 30 Jahren rein gar nichts von seiner Faszination verloren hat. "Der weisse Hai" ist sicherlich einer der prägendsten Filme im Tierhorror - Bereich, das steht wohl ausser Frage. Es gab in den letzten Jahrzehnten noch sehr viele Filme, in denen Haie die Hauptfigur waren, aber keiner davon kam auch nur annähernd an die Klasse dieses Meisterwerkes heran.

Auch die 3 Ableger, die dieser Film nach sich zog, machen da keine Ausnahme, wobei der zweite Teil noch eine sehr gelungene Fortsetzung war. Aber spätestens nach dem zweiten Teil hätte man es dabei belassen sollen, denn Teil 3 & 4 sind wirklich nicht der Rede wert.

"Der weisse Hai" beinhaltet eine so extreme Spannung und auch eine fantastisch dichte Atmosphäre, das einem selbst nach mehrmaligem anschauen immer noch kalte Schauer über den Rücken laufen, der Film versteht es, den Zuschauer immer wieder für sich zu begeistern und gefangenzunehmen. Und ich bin der Meinung, es gibt nicht so viele Filme, die das von sich behaupten können.

Leider wurde dem Film bei der Neuauflage zum 30 - Jährigem Jubiläum eine neue Synchro verpasst, die vor allem für Leute wie mich, die schon etwas älter sind und mit dem Film aufgewachsen sind, doch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Wer den Film nicht kennt, dem kann es egal sein, denn er kennt es ja nicht anders, allen anderen rate ich von der Neuauflage ab. Den Film sollte man dann schon lieber in der alten Original - Synchro genießen und wenn es das alte VHS Band ist.



10/10

@horror: hast du den eigentlich damals im Kino gesehen?

purgatorio hat geschrieben:@horror: hast du den eigentlich damals im Kino gesehen?

Erinnere mich bitte nicht immer an mein biblisches Alter , aber ja, ich hatte das Vergnühen, diesen einzigartigen Film auf der großen Leinwand zu begutachten.

horror1966 hat geschrieben: , aber ja, ich hatte das Vergnühen, diesen einzigartigen Film auf der großen Leinwand zu begutachten.

!	Nachricht von: buxtebrawler
	Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.

jogiwan hat geschrieben:

horror1966 hat geschrieben: , aber ja, ich hatte das Vergnühen, diesen einzigartigen Film auf der großen Leinwand zu begutachten.

!	Nachricht von: buxtebrawler
	Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.

made my day! So geil das Bild!

Ich bin ein bekennender Fan von "Jaws". Der Film hat meine Kindheit und meine Beziehung zu offenem Wasser entscheidend geprägt. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Es waren nur Bilder aus dem Film, die die Fantasie eines Knaben natürlich auf Hochtouren laufen ließen. Wie dem auch sei. Den Film sah ich das erste Mal Mitte der 80er, bei seiner TV-Premiere. So schrecklich gruselig, wie meine Fantasie, war er nicht, aber mordsmäßig spannend.
Für mich ist "Jaws" ganz nah dran an der perfekten Filmmaschine. Übertroffen nur noch von "Psycho". Wie hier jedes Rädchen ineinander greift und von den Charakteren, über deren Darsteller bis hin zu Kamera und vor allem Musik (!!!) alles ganz im Dienst des Filmes und der Stimmung, die er hervorrufen soll, steht, ist wirklich beeindruckend. Was mich besonders freut, ist die wunderbare Verbindung aus Horror- (erster Teil) und Abenteuerfilm (zweiter Teil). Ja, es ist Popcorn-Kino. Perfektes Popcorn-Kino mit echten Charakteren (nicht den Abziehbildern heute) und wunderbaren Fressen (Roy Scheider und Robert Shaw). So etwas wird heute leider nicht mehr gemacht. Da gibt es (fast) nur noch glatte Coverboys und CGI. 10/10

Um doch noch mal auf den weißen Hai einzugehen:

Blap hat geschrieben:Wenn ich Sätze lese wie "...ich habe dem Mainstream abgeschworen..." bekomme ich Magenschmerzen. Wo ist da die Grenze, ab wann ist ein Film "Mainstream"? So ein Blödsinn! ...und dann auch noch einen Western-Avatar zu Schau stellen, wo der Western doch DAS Mainstream-Genre des italienischen Kinos war. ...und selbstverständlich hat es in Filmen abseits des Mainstreams nie plumpe Komik gegeben.

OPEN YOUR MIND, SUCKERS!

Spielberg sehe ich ebenfalls kritsich, "Jaws" ist jedoch ein packender Film geworden, Horror für die Massen kann auch für ach so versierte "Kultglotzer" funktionieren. Richtig ärgerlich sind lediglich die neueren DVD-Ausgaben, bei denen die alte deutsche Kinosynchro fehlt. Naja, es gibt eine britische DVD für wenig Geld, auf der glücklicherweise auch die ursprüngliche deutsche Synchro zu finden ist.

Davon abgesehen kann ich verstehen wenn Zuschauer den Film nicht mögen, die hier vorgebrachte Argumentation ist jedoch erschreckend und befremdlich.

(...)

Du musst des Buxens kleiner Bruder sein, windest dich wie ein glitschiger Aal.

Ich winde mich höchstens vor deiner windigen Argumentation, vor deinen lauen Lüftchen im Haifischwasserglas

"Dem Mainstream abschwören" heißt doch nicht, mit Scheuklappen gegenüber "Mainstream"-Produktionen umherzulaufen, sondern beschreibt eher den Punkt, an dem man feststellte, dass kleinere Produktionen, Genreware, Exploitation häufig interessanter sind als teure Blockbuster. Davon einmal abgesehen hast du natürlich damit recht, dass "Mainstream"-Produktionen nichtsdestotrotz ebenso unterhaltsam sein können wie das andere Zeug. Ich bin z.B. erklärter Fan der "Zurück in die Zukunft"-Reihe.

Mit Spielbergs Stil hingegen bin ich nie richtig warm geworden. Habe ihm ja viele Chancen gegeben: Seinen Horrorfilm "Das Haus des Bösen" hab ich nur noch vage und als ziemlichen Schnarcher in Erinnerung, im "Twilight Zone"-Film konnte man ohne auf die Credits zu achten aufgrund des Kitschanteils sofort Spielbergs Episode erraten, "Die Farbe lila" hat mich genervt, "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" macht mit unpassendem Humor und Kitsch ebenfalls zuviel zunichte (z.B. meine Lust auf weitere I.J.-Filme), "Jurassic Park" siehe Kritik hier an Board, "Der Soldat James Ryan" ist eine Anti-Kriegsfilm-Mogelpackung, "Minority Report" habe ich gehasst und was "E.T." betrifft, verweise ich auf Chaotic Dischord:



Nee, im Ernst: Gerade letzterer könnte mir noch am ehesten gefallen, damals als Kind fand ich ihn ganz ok - weil er eben für Kinder ist. Spielbergs Erwachsenenunterhaltung stellt in vielerlei Hinsicht hingegen tatsächlich das dar, was mir am typischen "Ami-Mainstream-Kino" nicht gefällt. Und davon finde ich einfach zuviel in "Der weiße Hai".

ugo-piazza hat geschrieben:Sorry, aber ich kann dem Bux da doch teilweise nicht folgen. DASS es Haiattacken auf Menschen gibt, ist ja nun nicht Spielbergs Hirn entsprungen, vor der australischen Küste soll das ja nun nicht sooo selten sein. Und es mag sicher auch eine Urangst des Menschen sein, im Wasser großen fleischfressenden Fischen ausgeliefert zu sein. Allerdings wirkte der Hai (wenn ich mich richtig erinnere) aber ja doch arg künstlich, was ja doch auch zuschauenden Dummbratzen auffallen sollte.

Und generell wäre dann doch die Frage: Muss ein Regisseur/Autor/Produzent stets vom dümmsten anzunehmenden Zuschauer ausgehen, um die Folgen seines Tuns abzuschätzen?

Klar gibt es auch mal Haiangriffe auf Menschen, aber meines Wissens entstand die große, für die Gattung existenzbedrohliche Hysterie durch die "Der weiße Hai"-Reihe. Ich weiß noch, wie damals im deutschen TV immer mal wieder Dokus und Reportagen liefen, die um eine Versachlichung des Themas bemüht waren und versuchten, darzustellen, dass Haie eben keine superaggressiven Monster sind, die ständig arglose Menschen in Ufernähe zu Fischfutter verarbeiten.

Die englischsprachige Wikipedia schreibt übrigens:

The film had broader cultural repercussions, as well. Similar to the way the pivotal scene in 1960's Psycho made showers a new source of anxiety, Jaws led many viewers to fear going into the ocean.[156][157] Reduced beach attendance in 1975 was attributed to it,[158] as well as an increased number of reported shark sightings.[159] It is still seen as responsible for perpetuating negative stereotypes about sharks and their behavior,[160] and for producing the so-called "Jaws effect", which allegedly inspired "legions of fishermen [who] piled into boats and killed thousands of the ocean predators in shark-fishing tournaments."[161] Benchley stated that he would not have written the original novel had he known what sharks are really like in the wild.[162] Conservation groups have bemoaned the fact that the film has made it considerably harder to convince the public that sharks should be protected.[163]

Deine interessante Frage könnte man zum Gegenstand einer vom Film losgelösten Debatte machen. Ich denke schon, dass eine gewisse Verantwortung mit künstlerischem Schaffen einhergeht, möchte aber keinesfalls auch nur annähernd mit moralistischen Pädagogen etc. in Verbindung gebracht werden, für die ein rein zur Unterhaltung gedrehter Film schon grundsätzlich verdächtig ist etc. pp...

Es wird immer wieder Idioten geben, die Fiction und Realität nicht auseinander halten können, aber ich schätze trotzdem den Anteil der intelligenten Cineasten weit höher ein, als den von solch hirnlosen Spinnern, die sowas für bare Münze nehmen.
Und was die Verantwortung im künstlerischen Schaffen betrifft...
Na ich weiß nicht, da gibts Schlimmeres als den Weißen Hai, finde ich, dann müsste man pauschal alle Tierhorrorfilme kritisieren, die harmlose Tierchen als mordende Bestien darstellen, Splatterfilme verbieten, Zensur, Verbote, blablabla, halt ich absolut garnix von!

Was den weißen Hai betrifft, der Film ist schlicht ein Meisterwerk, Punkt!

10/10

buxtebrawler hat geschrieben:Klar gibt es auch mal Haiangriffe auf Menschen, aber meines Wissens entstand die große, für die Gattung existenzbedrohliche Hysterie durch die "Der weiße Hai"-Reihe. Ich weiß noch, wie damals im deutschen TV immer mal wieder Dokus und Reportagen liefen, die um eine Versachlichung des Themas bemüht waren und versuchten, darzustellen, dass Haie eben keine superaggressiven Monster sind, die ständig arglose Menschen in Ufernähe zu Fischfutter verarbeiten.

Mensch, Haiangriffe hin oder her, das ganze ist Fiction und wenn du bei jedem Tierhorror Film bedenken hast dann gute Nacht .Schauste dir einen Film mit Schnecken(Slugs) an, kommt dann "Oh mein Gott nun werden die Schnecken aber dafür büßen müssen".Oder nehmen wir den unsagbaren Trashigen Rabbits von 1972, rennste dann in die Zoohandlung und kaufst alle Hasen auf die dort rumhüpfen um sie zu beschützen.Mensch das ist ein Film und der ist richtig gut gemacht.Mag sein das es bestimmt einige bedenken gab danach aber es wurde deshalb nicht mehr und nicht weniger Hai getötet was unzählige Dokus über Haie bestätigen.