M3GAN - Gerard Johnstone (2022)

Moderator: jogiwan

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Borderline666
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M3GAN - Gerard Johnstone (2022)

Beitrag von Borderline666 »

Bild

Originaltitel: M3GAN
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Gerard Johnstone

Inhalt:

Für eine Spielzeugfirma hat die Robotik-Expertin Gemma die mit fortschrittlicher künstlicher Intelligenz ausgestattete Hightech-Puppe M3GAN (Model 3 Generative Android) entwickelt, die demnächst ihren Siegeszug in Kinderzimmern auf der ganzen Welt antreten soll. Als die Wissenschaftlerin eines Tages ihre Nichte Cady bei sich aufnimmt, die kürzlich ihre Eltern bei einem schrecklichen Unfall verloren hat, hat Gemma eine Idee: Sie nimmt den Prototyp der lebensechten M3GAN mit nach Hause, um Cady aufzumuntern und endlich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Der Plan geht auf – zumindest zunächst. Doch schon bald entwickelt die Puppe ein eigenes Bewusstsein und einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt für ihre neue Freundin – mit verheerenden Konsequenzen für alle anderen Menschen in ihrem Umfeld.

Review:

Nach dem Tod von Cady´s Eltern, nimmt ihre Tante Gemma sie in ihre Obhut und hat mitunter damit zu kämpfen, sie behalten zu dürfen, weil sie beruflich als Roboteringenieurin arbeitet und an einem verheißungsvollen Roboter-Projekt arbeitet, was den Namen M3GAN trägt. M3GAN funktioniert mit künstlicher Intelligenz und soll eine Hilfe im Alltag darstellen. Nachdem Cady M3GAN kennen lernt ist sie natürlich hin und weg von ihrer neuen elektronischen Freundin und kann zunehmend nicht mehr ohne sie leben. Doch M3GAN entwickelt im Laufe der Zeit einen etwas größeren Beschützerinstinkt gegenüber Cady, was so manchem das Leben kostet.

Wenn man sich mit der Thematik des Puppenhorrors befasst, denkt man traditionell nahezu schon an CHUCKY, dicht gefolgt von anderen Vertretern wie die DEMONIC DOLLS, ANNABELLE oder Brahms aus THE BOY. Zugegebenermaßen sind Puppen mitunter doch recht gruselige Gesellen, weil sie menschenähnliche Züge haben und einem in manchen Situationen Angst machen können, was ich selber schon erlebt habe, wenn die Atmosphäre dazu gegeben ist. Man kann mir jetzt vorwerfen, dass ich vermutlich schon zu viele Filme gesehen habe, aber von der Hand weisen lässt es sich trotzdem nicht.

Ich für mich persönlich hadere wie mancher weiß, oftmals mit Filmen die aus der heutigen Zeit kommen, weil ich nach wie vor immer noch der Vertreter dessen bin, das altes bewährt ist und bleibt, dennoch gibt es Filme, die trotz allem mein Interesse wecken und oftmals ist der Grund in in der Namenschaft der Macher zu suchen und hier war es zum einen Drehbuchautor und Produzent James Wan, aus dessen Werke ich nahezu traditionsbewusst ein Auge habe, weil mir sein Tun und Handeln bisher immer bestes gefallen hat, je nach dem, was ich seinerseits schon gesehen habe. Ein anderer Aspekt hierzu ist, dass ich ein großes Faible für Puppenhorror habe, somit ist der nächste thematische Schwerpunkt der künstlichen Intelligenz weniger der Grund dazu.

Nun, M3GAN! Sie ist eine Puppe mit einem engelsgleichen Gesicht, aber was wäre es für eine Puppe, wenn sie nicht irgendwas böartiges im Schilde führen würde? Und genau das macht sie so geheimnisvoll. Denn in diesem unschuldig aussehenden Gesicht steckt auch noch was anderes und ich würde fast schon sagen, dass etwas teuflisches in ihr drin steckt und das macht sie zu dem geheimnisvollen, was sie ist: Engel und Teufel in einem.

Die Geschichte hinter dem Film an sich ist eine Mischung aus Familiendrama, gepaart mit etwas Horror und einer winzigen Dosis Komödie, wobei das komödiale eher im Auge des Betrachters liegt, denk ich mal. Eine sehr positive Leistung ist den Darstellern zu zu sprechen, die ihre Rollen im Gesamten gut und glaubhaft gespielt haben, insbesondere der Kurzen gebührt ein großes Lob, weil ich es immer noch faszinierend finde, dass Kinder derartig gute schauspielerische Leistungen von sich geben können.

Für einen Puppenhorrorfilm fällt M3GAN recht unblutig aus. Es gibt ei paar wenige Szenen, die "härter" ausgefallen sind, aber die sind nicht mal so wirklich der Rede wert, weil der Fokus darauf liegt, was sich im Kopf des Zuschauers abspielt, beispielsweise die Vorstellung, dass das eigene Kind mehr Liebe, Respekt und Achtung vor einem künstlich erschaffenen ´Wesen´ haben könnte als vor einem selber.

Für das Jahr 2025 ist schon eine Fortsetzung geplant, die den Namen M3GAN 2.0 tragen wird. Bezeichnend für eine Vorfreude ist, dass die beiden Hauptdarstellerinnen wieder zu sehen werden und auch am Drehbuch und der Produktion die selben Leute stehen werden, we beim ersten Teil. Man darf nur hoffen, dass man beim zweiten Teil etwas mehr ausschweifen darf in Sachen Härte, andernfalls muss eben ein Directors Cut auf unbestimmte Zeit her.
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jogiwan
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Re: M3GAN - Gerard Johnstone (2022)

Beitrag von jogiwan »

Drehbuchautor James Wan wildert weiter durch die Genre-Filmgeschichte und präsentiert hier unter der Regie von Gerard „Housebound“ Johnstone ein modernes Chucky-Update in Form einer lebensechten Puppe mit künstlicher Intelligenz, deren Beschützerinstinkte bald fatale Ausmaße annehmen. Dabei geht es aber weniger um Puppen-Horror, sondern mehr um Fragen wie familiäre Bindung, Trauerbewältigung, Bezugspersonen und Erziehung bei modernen Lebensentwürfen und Kindern, für die niemand mehr so wirklich Zeit hat. Allerdings fand ich die Figurenzeichnung sehr oberflächlich, das junge Gör samt Erziehungsberechtigte eher nervig und sowieso und überhaupt fand ich den Film auf seltsame Weise nicht wirklich gelungen, obwohl er technisch sicherlich sehr gut gemacht ist. Der Drama-Anteil funzt nicht wirklich, für Horror ist er insgesamt zu harmlos und nach einem lahmen Start muss man beim Finale wohl mehr als nur ein Auge zudrücken um das als halbwegs gelungen zu bezeichnen. Ecken und Kanten sucht man bei dem Blumhouse-Horror von der Stange leider vergeblich, bei dem auch offensichtlich mehr Wert auf technische Perfektion, als auf seine Geschichte gelegt wurde. Wer sich richtig gruseln möchte, dem empfehle ich auch eher „With Love, Megan“ :kicher:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Blap
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Re: M3GAN - Gerard Johnstone (2022)

Beitrag von Blap »

Erstsichtung 7/10, Zweitsichtung 8/10.

Mir sagt es sehr zu, dass die beiden Hauptcharaktere sich dem Zuschauer nicht anbiedern. Die Beziehung zwischen der in ihrer Arbeit aufgehenden Tante und ihrer traumatisierten Nichte ist angespannt. Da passt es perfekt ins Bild, wenn das Kind via Technik auf Kurs gebracht wird. Robo macht das schon.

M3GAN finde ich großartig ausgeführt. Man baut auf eine Mischung zwischen "Kind im Kostüm" und modernen Techniken, setzt das kleine Ungetüm perfekt in Szene. So meistert M3GAN den Spagat zwischen niedlichem Helferlein und Killermaschine völlig mühelos.

Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, hoffentlich bewege ich meinen alten Hintern diesmal ins Kino.
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