Das Grauen schleicht durch Tokio - Ishirô Honda (1958)
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Das Grauen schleicht durch Tokio - Ishirô Honda (1958)
DAS GRAUEN SCHLECHT DURCH TOKIO
Originaltitel: Bijo to ekitai ningen
Alternativtitel: Beauty and the Liquidman / The H-Man
Herstellungsland-/jahr: JAP 1958
Regie: Ishirô Honda
Darsteller: Yumi Shirakawa, Kenji Sahara, Akihiko Hirata, Koreya Senda, Makoto Satu, Yoshifumi Tajima,
Ichirô Chiba, Eitarô Ozawa, Yoshio Tsuchiya, Kamayuki Tsubono, Tadao Nakamura, Nadao Kirino, ...
Story: Eine grünliche, monströse Flüssigkeit wandert durch Tokio. Kommt man mit ihr in Berührung ist man wie vom Erdboden verschwunden. Das Wesen selber ist das Ergebnis eines gravierenden Fehlers. Seeleute schipperten durch ein nukleares Testgebiet und die Strahlung verwandelte sie in dieses glibbrige Etwas, das auch hin und wieder menschliche Gestalt annehmen kann. Erst als die Anzahl derer die verschwinden zu auffällig wird, beginnt die Polizei bei ihren Ermittlungen einem Wissenschaftler zu glauben, der die Gesetzeshüter schon viel früher von der Wahrheit überzeugen wollte.
(quelle: ofdb.de)
Originaltitel: Bijo to ekitai ningen
Alternativtitel: Beauty and the Liquidman / The H-Man
Herstellungsland-/jahr: JAP 1958
Regie: Ishirô Honda
Darsteller: Yumi Shirakawa, Kenji Sahara, Akihiko Hirata, Koreya Senda, Makoto Satu, Yoshifumi Tajima,
Ichirô Chiba, Eitarô Ozawa, Yoshio Tsuchiya, Kamayuki Tsubono, Tadao Nakamura, Nadao Kirino, ...
Story: Eine grünliche, monströse Flüssigkeit wandert durch Tokio. Kommt man mit ihr in Berührung ist man wie vom Erdboden verschwunden. Das Wesen selber ist das Ergebnis eines gravierenden Fehlers. Seeleute schipperten durch ein nukleares Testgebiet und die Strahlung verwandelte sie in dieses glibbrige Etwas, das auch hin und wieder menschliche Gestalt annehmen kann. Erst als die Anzahl derer die verschwinden zu auffällig wird, beginnt die Polizei bei ihren Ermittlungen einem Wissenschaftler zu glauben, der die Gesetzeshüter schon viel früher von der Wahrheit überzeugen wollte.
(quelle: ofdb.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Das Grauen schleicht durch Tokio - Ishirô Honda (1958)
Während eines heftigen Regenfalls gerät der Drogenschmuggler Misaki in Panik und schießt wild um sich, dann wird er von einem Taxi erfasst – und verschwindet. Nur seine Kleidung bleibt von ihm übrig. Die Polizei unter der Führung des Inspektors Tominaga (Akihiko Hirata) steht vor einem Rätsel. Tominaga vermutet, dass Misaki einem Bandenkrieg zum Opfer fiel und konzentriert seine Ermittlungen auf die Freundin Misakis, die Nachtclubsängerin Chikako Arai (Yumi Shirakawa). Diese wird auch von der Tokioter Unterwelt bedrängt, die ebenfalls auf der Suche nach Misaki ist. Bald schon verschwinden immer mehr Personen. Da schaltet sich der junge Wissenschaftler Dr. Masada (Kenji Sahara) ein, der glaubt, die seltsamen Vorgänge hingen mit einer hohen Strahlungsdosis zusammen. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. Erst als die Polizisten selber einer grünen, schleimartigen Masse gegenüberstehen, schenken sie Masada Gehör…
Für viele ist der Name Ishirō Honda lediglich mit seiner bekanntesten Kreatur „Godzilla“ verknüpft, die er 1954 auf die Leinwand hievte und damit einen Film schuf, der es ins kollektive Pop-Bewusstsein der Menschheit geschafft hat. Auch durch die mittlerweile insgesamt 28 Nachfolgefilme, einer Zeichentrickserie, Gastauftritt in TV-Serien, zwei US-Remakes (okay, wenn man streng ist, dann nur einem), Comics, Werbespots und, und, und. Dabei war Honda zwar an vielen, aber längst nicht allen Godzilla-Filmen beteiligt. Schon bei der Fortsetzung „Godzilla kehrt zurück“ übernahm Motoyoshi Oda den Regiestuhl. Danach gab es erst einmal eine lange Pause und Honda hatte erst 1962 bei „Die Rückkehr des King Kong“ wieder mit dem großen Grünen zu tun. Zwischenzeitlich erschuf er auch andere, legendäre Monsterfilme, deren Hauptfiguren wie Mothra oder Rodan sich später auch in der Godzilla-Serie wiederfinden sollten. Und er inszenierte einige SF-Horrorfilme, von denen „Das Grauen schleicht durch Tokio“ einer der Bekanntesten ist.
Im Grunde gehört „Das Grauen schleicht durch Tokio“ zu dem kleinen, aber feinen Subgenre des Body-Melt-Films, der seine Anfänge u.a. in dem britischen Hammer-Film „Schock“ hatte und dann in den 80ern mit Werken „Street Trash“ oder „Body Melt“ einen drastischen Höhepunkt feierte. Und natürlich spielt „Das Grauen schleicht durch Tokio“ auch auf den großen amerikanischen Kassenerfolg „Der Blob“ an. Er verbindet damit Elemente von „Der Blob“ mit „Schock“ und vermischt dies mit einer großen Prise Yakuza-Film. Tatsächlich drängt sich der Yakuza-Anteil gerade in der ersten Hälfte so stark in den Vordergrund, dass man die „Flüssigen Menschen“ (der Originaltitel des Filmes lautet recht treffend „Die Schönheit und der flüssige Mann“) fast schon vergisst. Zumal sie zunächst auch nicht direkt gezeigt werden. Panische Gesichter, Schüsse und dann zurückgelassene Kleidung ohne menschlichen Inhalt – das ist alles, was man zu sehen bekommt. Die Polizei mag keine andere Möglichkeit als einen Gangsterkrieg in Betracht ziehen, so dass die Staatsmacht lange im Dunkeln tappt, während der Zuschauer schon lange weiß, wer hier durch Tokio schleicht. Oder auch nicht. Denn die Geschichte um die schleimig-grüne Flüssigkeit ist trotz ewig langer Erklärungen des erst spät in die Handlung eingreifenden jungen Helden Masada etwas konfus. Was ist diese grün-schleimige Flüssigkeit? Ein Wesen, welches fremde Leben assimiliert? Die kollektive Existenz der Opfer? Oder verwandelt es jedes einzelne Opfer in einen Geist? Letztere tauchen ja dann auch öfter mal auf. Und warum scheint „das Grauen“ einen Rachefeldzug für das erste Opfer, den Drogenschmuggler Misaki, zu führen?
Obwohl der Film alle Möglichkeiten für ein großes Spektakel mitbringt, kehrt Honda mit schöner Regelmäßigkeit zu unzähligen Dialogszenen zurück. Ständig sitzt das Polizei-Team zusammen, verhört jemanden oder stellt Theorien auf, von denen man weiß, dass sie nicht stimmen. Diese Tendenz zur Geschwätzigkeit bremst den Film immer wieder aus. Dabei versteht sich Honda ja eigentlich auf finstere, ebenso wie auf bunte Bilder. Eine nächtliche Attacke auf die Nachtclub-Sängerin Chikako oder die Seeleute auf dem Geisterschiff sind entsprechend düster oder im letzteren Falle auch tatsächlich unheimlich inszeniert. Die Musikszenen im Nachtclub stören überraschenderweise nicht, sondern sind bunte Farbtupfer in einer eigentlich recht grimmigen Geschichte. Auch davon hätte man gerne etwas mehr gesehen, stattdessen darf man sich dann wieder minutenlang pseudo-wissenschaftliche Vorträge anhören. Wenn „das Grauen“ dann aber zuschlägt, wird man für das lange Warten entschädigt. Zwar klafft die Qualität der Spezialeffekte weit auseinander – von peinlich-lieblos bis beeindruckend-explizit – doch Honda beweist ein gutes Händchen für die, zugegeben rar gesäten, Höhepunkte seines Films. Und bei den eher absurden Momenten (wenn beispielsweise ein Polizist eine Fensterscheibe zerschlägt, obwohl das Fenster direkt neben ihm offen steht und generell alle minutenlang und natürlich ziemlich erfolglos auf die Flüssigkeit schießen) bin ich mir sicher, dass sie von Honda mit einem Augenzwinkern absichtlich so eingebaut wurden.
Auch wenn das große Finale nicht nur etwas enttäuschend, sondern vor allem arg auch unübersichtlich ausfällt, und wenn weitaus mehr geredet als gehandelt wird, kann man „Das Grauen schleicht durch Tokio“ durchaus mögen. In einem der ersten Cinemascope Farbfilme der Toho merkt man noch die Freude, mit der Honda die neuen Möglichkeiten zumindest visuell ausprobiert. Sehr schön auch die hübschen Modelle des Tokioter Hafens, die am – dem Publikum der internationalen Fassung vorenthaltenen – Ende ein Raub der Flammen werden. Diese internationale Fassung ist gut sieben Minuten kürzer als die japanische Fassung. Es fehlen hier vor allem Dialogszenen, die entweder gänzlich getilgt oder stark gekürzt wurden. Was dem Film durchaus gut tut, auch wenn dadurch viele Bezüge zu den Atombombenversuchen der Supermächte verloren gehen. Stark gestrafft wurden auch die Tanz- und Gesangszenen im Nachtclub, sowie das Schicksal einer Tänzerin, die dem grünen Killerschleim zum Opfer fällt. Die Anolis-Scheibe bietet beide Fassungen an. Welche man bevorzugt, dürfte Geschmackssache sein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Auch wenn „Das Grauen schleicht durch Tokio“ unter allzu vielen Dialogszenen leidet und das Drehbuch nicht wirklich glänzt, ist der Film doch für Freunde der japanischen Produktionsgesellschaft Toho und ihres bekanntesten Regisseurs Ishirō Honda essenziell. Aber auch alle anderen können mal einen Blick riskieren, selbst wenn die wirklich gelungen Szenen gegenüber den geschwätzigen klar in der Unterzahl sind.
Für viele ist der Name Ishirō Honda lediglich mit seiner bekanntesten Kreatur „Godzilla“ verknüpft, die er 1954 auf die Leinwand hievte und damit einen Film schuf, der es ins kollektive Pop-Bewusstsein der Menschheit geschafft hat. Auch durch die mittlerweile insgesamt 28 Nachfolgefilme, einer Zeichentrickserie, Gastauftritt in TV-Serien, zwei US-Remakes (okay, wenn man streng ist, dann nur einem), Comics, Werbespots und, und, und. Dabei war Honda zwar an vielen, aber längst nicht allen Godzilla-Filmen beteiligt. Schon bei der Fortsetzung „Godzilla kehrt zurück“ übernahm Motoyoshi Oda den Regiestuhl. Danach gab es erst einmal eine lange Pause und Honda hatte erst 1962 bei „Die Rückkehr des King Kong“ wieder mit dem großen Grünen zu tun. Zwischenzeitlich erschuf er auch andere, legendäre Monsterfilme, deren Hauptfiguren wie Mothra oder Rodan sich später auch in der Godzilla-Serie wiederfinden sollten. Und er inszenierte einige SF-Horrorfilme, von denen „Das Grauen schleicht durch Tokio“ einer der Bekanntesten ist.
Im Grunde gehört „Das Grauen schleicht durch Tokio“ zu dem kleinen, aber feinen Subgenre des Body-Melt-Films, der seine Anfänge u.a. in dem britischen Hammer-Film „Schock“ hatte und dann in den 80ern mit Werken „Street Trash“ oder „Body Melt“ einen drastischen Höhepunkt feierte. Und natürlich spielt „Das Grauen schleicht durch Tokio“ auch auf den großen amerikanischen Kassenerfolg „Der Blob“ an. Er verbindet damit Elemente von „Der Blob“ mit „Schock“ und vermischt dies mit einer großen Prise Yakuza-Film. Tatsächlich drängt sich der Yakuza-Anteil gerade in der ersten Hälfte so stark in den Vordergrund, dass man die „Flüssigen Menschen“ (der Originaltitel des Filmes lautet recht treffend „Die Schönheit und der flüssige Mann“) fast schon vergisst. Zumal sie zunächst auch nicht direkt gezeigt werden. Panische Gesichter, Schüsse und dann zurückgelassene Kleidung ohne menschlichen Inhalt – das ist alles, was man zu sehen bekommt. Die Polizei mag keine andere Möglichkeit als einen Gangsterkrieg in Betracht ziehen, so dass die Staatsmacht lange im Dunkeln tappt, während der Zuschauer schon lange weiß, wer hier durch Tokio schleicht. Oder auch nicht. Denn die Geschichte um die schleimig-grüne Flüssigkeit ist trotz ewig langer Erklärungen des erst spät in die Handlung eingreifenden jungen Helden Masada etwas konfus. Was ist diese grün-schleimige Flüssigkeit? Ein Wesen, welches fremde Leben assimiliert? Die kollektive Existenz der Opfer? Oder verwandelt es jedes einzelne Opfer in einen Geist? Letztere tauchen ja dann auch öfter mal auf. Und warum scheint „das Grauen“ einen Rachefeldzug für das erste Opfer, den Drogenschmuggler Misaki, zu führen?
Obwohl der Film alle Möglichkeiten für ein großes Spektakel mitbringt, kehrt Honda mit schöner Regelmäßigkeit zu unzähligen Dialogszenen zurück. Ständig sitzt das Polizei-Team zusammen, verhört jemanden oder stellt Theorien auf, von denen man weiß, dass sie nicht stimmen. Diese Tendenz zur Geschwätzigkeit bremst den Film immer wieder aus. Dabei versteht sich Honda ja eigentlich auf finstere, ebenso wie auf bunte Bilder. Eine nächtliche Attacke auf die Nachtclub-Sängerin Chikako oder die Seeleute auf dem Geisterschiff sind entsprechend düster oder im letzteren Falle auch tatsächlich unheimlich inszeniert. Die Musikszenen im Nachtclub stören überraschenderweise nicht, sondern sind bunte Farbtupfer in einer eigentlich recht grimmigen Geschichte. Auch davon hätte man gerne etwas mehr gesehen, stattdessen darf man sich dann wieder minutenlang pseudo-wissenschaftliche Vorträge anhören. Wenn „das Grauen“ dann aber zuschlägt, wird man für das lange Warten entschädigt. Zwar klafft die Qualität der Spezialeffekte weit auseinander – von peinlich-lieblos bis beeindruckend-explizit – doch Honda beweist ein gutes Händchen für die, zugegeben rar gesäten, Höhepunkte seines Films. Und bei den eher absurden Momenten (wenn beispielsweise ein Polizist eine Fensterscheibe zerschlägt, obwohl das Fenster direkt neben ihm offen steht und generell alle minutenlang und natürlich ziemlich erfolglos auf die Flüssigkeit schießen) bin ich mir sicher, dass sie von Honda mit einem Augenzwinkern absichtlich so eingebaut wurden.
Auch wenn das große Finale nicht nur etwas enttäuschend, sondern vor allem arg auch unübersichtlich ausfällt, und wenn weitaus mehr geredet als gehandelt wird, kann man „Das Grauen schleicht durch Tokio“ durchaus mögen. In einem der ersten Cinemascope Farbfilme der Toho merkt man noch die Freude, mit der Honda die neuen Möglichkeiten zumindest visuell ausprobiert. Sehr schön auch die hübschen Modelle des Tokioter Hafens, die am – dem Publikum der internationalen Fassung vorenthaltenen – Ende ein Raub der Flammen werden. Diese internationale Fassung ist gut sieben Minuten kürzer als die japanische Fassung. Es fehlen hier vor allem Dialogszenen, die entweder gänzlich getilgt oder stark gekürzt wurden. Was dem Film durchaus gut tut, auch wenn dadurch viele Bezüge zu den Atombombenversuchen der Supermächte verloren gehen. Stark gestrafft wurden auch die Tanz- und Gesangszenen im Nachtclub, sowie das Schicksal einer Tänzerin, die dem grünen Killerschleim zum Opfer fällt. Die Anolis-Scheibe bietet beide Fassungen an. Welche man bevorzugt, dürfte Geschmackssache sein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Auch wenn „Das Grauen schleicht durch Tokio“ unter allzu vielen Dialogszenen leidet und das Drehbuch nicht wirklich glänzt, ist der Film doch für Freunde der japanischen Produktionsgesellschaft Toho und ihres bekanntesten Regisseurs Ishirō Honda essenziell. Aber auch alle anderen können mal einen Blick riskieren, selbst wenn die wirklich gelungen Szenen gegenüber den geschwätzigen klar in der Unterzahl sind.
Früher war mehr Lametta
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Re: Das Grauen schleicht durch Tokio - Ishirô Honda (1958)
„Alles ist in Ordnung – nur die Mannschaft fehlt!“ (Na dann…)
„Godzilla“-Regisseur Ishirô Honda drehte nicht nur Kaijūs, sondern bediente auch anderen Sparten des phantastischen Films – beispielsweise mit „Das Grauen schleicht durch Tokio“ aus dem Jahre 1958, einem Science-Fiction- und frühen Bodymelt-Horrorfilm. Dem japanischen Atombomben-Trauma blieb Honda auch hier treu: War Godzilla einst ein Sinnbild für die zerstörerische Kraft der US-Atombomben-Abwürfe auf Nagasaki und Hiroshima, geht es hier offen metaphorisch um die Folgen der Verstrahlung durch nukleare Sprengsätze.
„So'n Blödsinn, ‚Geisterschiff‘!“
Es regnet junge Hunde, als Drogenschmuggler Misaki (Hisaya Itô, „Phantom 7000 – Weltraumbestien“) während einer Übergabe wie aus dem Nichts in Panik verfällt und vor ein Taxi läuft, das ihn erfasst. Und plötzlich ist er verschwunden, nur seine Kleidung bleibt am Unfallort zurück. Inspektor Tominaga (Akihiko Hirata, „Godzilla“) ermittelt in Misakis Umfeld und heftet sich an dessen Freundin, die Nachtclubsängerin Chikako Arai (Yumi Shirakawa, „Rodan“). Auch Misakis kriminelle Geschäftspartner rücken ihr auf der Suche nach ihrem Freund auf die Pelle. Doch der taucht nicht wieder auf, stattdessen verschwinden weitere Personen. Der junge, ambitionierte Wissenschaftler Dr. Masada (Kenji Sahara, „Die Rückkehr des King Kong“) glaubt, dass es sich um Opfer radioaktiver Strahlung handelt, doch will davon zunächst niemand etwas hören. Aber eine grüne amorphe Masse und grünschimmernde, menschenabsorbierende Geistererscheinungen machen Tokio unsicher, auf der Suche nach weiteren Opfern…
„Das könnte ja den Untergang der Menschheit bedeuten!“
Auf Bilder eines Nuklearsprengtests folgt ein Geisterschiff wie der fliegende Holländer, die Handlung steigt mit Misakis Verschwinden ein. Darauf folgen ausgiebige, dialogreiche Polizeiermittlungen, mit denen Honda eine Menge Zeit schindet. Aufgelockert werden sie, nein, nicht durch verstärkten Horror- und Spezialeffekteinsatz, sondern durch Gesangseinlagen im Nachtclub, die später sogar noch einmal aufgegriffen und um eine exotische Tanzdarbietung und ein Stück einer Jazzband erweitert werden. Dennoch handelt es sich natürlich mitnichten um einen Revuefilm. Eine Rückblende visualisiert Erzählungen eines Schiffsunglücksüberlebenden und liefert damit ein paar Hintergrundinformationen, bevor Honda sporadisch sein SFX-Team loslässt. Dieses versieht den Film zunächst mit recht einfach getricksten Spezialeffekten, einem Experiment mit einer Kröte und einem Freeze Frame sowie einer Art Zeichentrick, was doch etwas irritiert. Der nächste Kill wird dafür umso beeindruckender präsentiert und sieht hübsch schrecklich aus. Im Finale bekämpft man kurioserweise quasi Wasser mit Feuer.
„Ein flüssiges Wesen ist in der Stadt!“
Es ist mitunter schon reichlich eigenartig, wozu Honda hier einlädt, und was genau vor sich geht, kann einem auch das pseudowissenschaftliche Gequatsche nicht näherbringen. „Extrablatt!“-Rufe und Zeitungsschlagzeilen unterstreichen reißerisch die Brisanz der Ereignisse und skizzieren die Entwicklung, aber erzählerisch ist noch einige Luft nach oben. Anzuerkennen sind in jedem Falle Hondas Bemühungen um eine düstere Stimmung und einen ernsten Duktus. Der in tollen Farben – 1958 alles andere selbstverständlich – gestaltete, gut ausgeleuchtete und das Scope-Format prima ausnutzende „Das Grauen schleicht durch Tokio“ erinnert mit seiner originellen Bedrohung zuweilen stark an den „Blob“, der sich meinen Quellen zufolge allerdings erst einige Monate später durch die US-amerikanischen Kinosäle walzte…
„Godzilla“-Regisseur Ishirô Honda drehte nicht nur Kaijūs, sondern bediente auch anderen Sparten des phantastischen Films – beispielsweise mit „Das Grauen schleicht durch Tokio“ aus dem Jahre 1958, einem Science-Fiction- und frühen Bodymelt-Horrorfilm. Dem japanischen Atombomben-Trauma blieb Honda auch hier treu: War Godzilla einst ein Sinnbild für die zerstörerische Kraft der US-Atombomben-Abwürfe auf Nagasaki und Hiroshima, geht es hier offen metaphorisch um die Folgen der Verstrahlung durch nukleare Sprengsätze.
„So'n Blödsinn, ‚Geisterschiff‘!“
Es regnet junge Hunde, als Drogenschmuggler Misaki (Hisaya Itô, „Phantom 7000 – Weltraumbestien“) während einer Übergabe wie aus dem Nichts in Panik verfällt und vor ein Taxi läuft, das ihn erfasst. Und plötzlich ist er verschwunden, nur seine Kleidung bleibt am Unfallort zurück. Inspektor Tominaga (Akihiko Hirata, „Godzilla“) ermittelt in Misakis Umfeld und heftet sich an dessen Freundin, die Nachtclubsängerin Chikako Arai (Yumi Shirakawa, „Rodan“). Auch Misakis kriminelle Geschäftspartner rücken ihr auf der Suche nach ihrem Freund auf die Pelle. Doch der taucht nicht wieder auf, stattdessen verschwinden weitere Personen. Der junge, ambitionierte Wissenschaftler Dr. Masada (Kenji Sahara, „Die Rückkehr des King Kong“) glaubt, dass es sich um Opfer radioaktiver Strahlung handelt, doch will davon zunächst niemand etwas hören. Aber eine grüne amorphe Masse und grünschimmernde, menschenabsorbierende Geistererscheinungen machen Tokio unsicher, auf der Suche nach weiteren Opfern…
„Das könnte ja den Untergang der Menschheit bedeuten!“
Auf Bilder eines Nuklearsprengtests folgt ein Geisterschiff wie der fliegende Holländer, die Handlung steigt mit Misakis Verschwinden ein. Darauf folgen ausgiebige, dialogreiche Polizeiermittlungen, mit denen Honda eine Menge Zeit schindet. Aufgelockert werden sie, nein, nicht durch verstärkten Horror- und Spezialeffekteinsatz, sondern durch Gesangseinlagen im Nachtclub, die später sogar noch einmal aufgegriffen und um eine exotische Tanzdarbietung und ein Stück einer Jazzband erweitert werden. Dennoch handelt es sich natürlich mitnichten um einen Revuefilm. Eine Rückblende visualisiert Erzählungen eines Schiffsunglücksüberlebenden und liefert damit ein paar Hintergrundinformationen, bevor Honda sporadisch sein SFX-Team loslässt. Dieses versieht den Film zunächst mit recht einfach getricksten Spezialeffekten, einem Experiment mit einer Kröte und einem Freeze Frame sowie einer Art Zeichentrick, was doch etwas irritiert. Der nächste Kill wird dafür umso beeindruckender präsentiert und sieht hübsch schrecklich aus. Im Finale bekämpft man kurioserweise quasi Wasser mit Feuer.
„Ein flüssiges Wesen ist in der Stadt!“
Es ist mitunter schon reichlich eigenartig, wozu Honda hier einlädt, und was genau vor sich geht, kann einem auch das pseudowissenschaftliche Gequatsche nicht näherbringen. „Extrablatt!“-Rufe und Zeitungsschlagzeilen unterstreichen reißerisch die Brisanz der Ereignisse und skizzieren die Entwicklung, aber erzählerisch ist noch einige Luft nach oben. Anzuerkennen sind in jedem Falle Hondas Bemühungen um eine düstere Stimmung und einen ernsten Duktus. Der in tollen Farben – 1958 alles andere selbstverständlich – gestaltete, gut ausgeleuchtete und das Scope-Format prima ausnutzende „Das Grauen schleicht durch Tokio“ erinnert mit seiner originellen Bedrohung zuweilen stark an den „Blob“, der sich meinen Quellen zufolge allerdings erst einige Monate später durch die US-amerikanischen Kinosäle walzte…
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!