Der Knochenbrecher von Singapur - Lo Kei (1973)
Moderator: jogiwan
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Der Knochenbrecher von Singapur - Lo Kei (1973)
Deutsches Kinoplakat
Originaltitel: Mai Ming
Herstellungsland/-jahr: Hongkong 1973
Darsteller: Ko Keung, Woo Yeon-Jeong, Wilson Tong, Choi Sam, Sammo Hung u.a.
Story:
Der Chef des asiatischen Rauschgifthandels, Kok Hum, wird von seinem Partner, Chan Kwai, ermordet. Die Witwe Kok Hums will die Geschäfte ihres Mannes weiterführen und Rache an den Männern nehmen. Sie beauftragt Wong Ping, den sie auch den "Knochenbrecher von Singapur" nennen, den Racheplan auszuführen. Sein Lohn: 50.000 Dollar.
Doch Wong Ping versucht viel mehr aus dem Auftrag herauszuholen.
(den letzten spoilerlastigen Satz hab ich nicht übernommen)
ofdb. Link: http://www.ofdb.de/film/3259,Karato---D ... s-Singapur
Story: Backcovertext
Originaltitel: Mai Ming
Herstellungsland/-jahr: Hongkong 1973
Darsteller: Ko Keung, Woo Yeon-Jeong, Wilson Tong, Choi Sam, Sammo Hung u.a.
Story:
Der Chef des asiatischen Rauschgifthandels, Kok Hum, wird von seinem Partner, Chan Kwai, ermordet. Die Witwe Kok Hums will die Geschäfte ihres Mannes weiterführen und Rache an den Männern nehmen. Sie beauftragt Wong Ping, den sie auch den "Knochenbrecher von Singapur" nennen, den Racheplan auszuführen. Sein Lohn: 50.000 Dollar.
Doch Wong Ping versucht viel mehr aus dem Auftrag herauszuholen.
(den letzten spoilerlastigen Satz hab ich nicht übernommen)
ofdb. Link: http://www.ofdb.de/film/3259,Karato---D ... s-Singapur
Story: Backcovertext
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2519
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Der Knochenbrecher von Singapur - Lo Kei (1973)
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- FarfallaInsanguinata
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Re: Der Knochenbrecher von Singapur - Lo Kei (1973)
Hier findet der Zuschauer ein Paradebeispiel für das, was sich in den siebziger Jahren aus Hongkong aufmachte, die Kinos der Welt zu überschwemmen – inhaltlich und gestalterisch uninspirierte B- bis C-Ware. Alle Versatzstücke stammen aus dem Eastern-Baukasten für Anfänger - das Drogensyndikat, der fiese Gangsterboss, das Rachemotiv, die gegenseitigen Intrigen und Undercoveraktionen, das auf den Helden angesetzte Mädchen, das sich wider Erwarten in ihn verliebt, das Finale, wo alle Beteiligten an einem Schauplatz zusammenkommen und der Gute siegt; so und ähnlich zuvor und danach zu hunderten gesehen. Auch Stil, Kampfchoreographie und Kameraführung halten sich an altbewährtes.
Trotzdem versprüht der Film für Genrefans einen gewissen Charme und wartet mit einigen kleinen Besonderheiten auf. Zum ersten entstand er nicht nur 1973, sondern spielt auch in der damaligen Gegenwart, es gibt also viel Zeitkolorit in Form von Klamotten, Wohnungen und Autos, dann passt sich die leicht schnoddrige, aber überraschend gelungene Synchronisation wunderbar in diese Epoche ein. Die obligatorische Verfolgungsjagd findet einmal nicht zwei- bzw. vierrädrig zu Lande statt, sondern zu Wasser mit Motorbooten. Der orchestrale Soundtrack erinnert stark an die Sechziger, moderne Rockmusik wie in Konkurrenzprodukten öfters kommt hier nicht vor. Zwei relativ ausführliche Nacktszenen der Hauptdarstellerin sind eher ungewöhnlich im Kontext Eastern, wobei bei der angedeuteten Sexszene als Kuriosum sogar Standbilder von unbekleideten westlichen (!) Frauenkörpern eingeschnitten werden. Und natürlich gibt es auch Dinge, die heute so undenkbar wären, etwa wenn der Undercover-Polizist die widerspenstige Frau mal eben zu Boden schlägt, weil sie ihm nicht antworten mag.
Die DVD-Veröffentlichung wurde mit viel Liebe erstellt, die rekonstruierte Langfassung zeigt sehr eindrucksvoll, welche Szenen damals dem deutschen Verleih zum Opfer fielen, dass am Ende trotzdem 7 Sekunden nicht eingefügt wurden, Schwamm drüber. Von der alten Videofassung würde ich allerdings die Finger lassen, da fehlt schlicht zu viel.
Für ausgesprochene Freunde des Genres also durchaus einen Blick wert, wobei der Trailer leider fast mehr Spaß macht als der komplette Film.
Fazit:
- DVD-Langfassung: 6/10
- deutsche Kinofassung: 5/10
- deutsche VHS: 4/10
- deutscher Trailer: 7/10
Trotzdem versprüht der Film für Genrefans einen gewissen Charme und wartet mit einigen kleinen Besonderheiten auf. Zum ersten entstand er nicht nur 1973, sondern spielt auch in der damaligen Gegenwart, es gibt also viel Zeitkolorit in Form von Klamotten, Wohnungen und Autos, dann passt sich die leicht schnoddrige, aber überraschend gelungene Synchronisation wunderbar in diese Epoche ein. Die obligatorische Verfolgungsjagd findet einmal nicht zwei- bzw. vierrädrig zu Lande statt, sondern zu Wasser mit Motorbooten. Der orchestrale Soundtrack erinnert stark an die Sechziger, moderne Rockmusik wie in Konkurrenzprodukten öfters kommt hier nicht vor. Zwei relativ ausführliche Nacktszenen der Hauptdarstellerin sind eher ungewöhnlich im Kontext Eastern, wobei bei der angedeuteten Sexszene als Kuriosum sogar Standbilder von unbekleideten westlichen (!) Frauenkörpern eingeschnitten werden. Und natürlich gibt es auch Dinge, die heute so undenkbar wären, etwa wenn der Undercover-Polizist die widerspenstige Frau mal eben zu Boden schlägt, weil sie ihm nicht antworten mag.
Die DVD-Veröffentlichung wurde mit viel Liebe erstellt, die rekonstruierte Langfassung zeigt sehr eindrucksvoll, welche Szenen damals dem deutschen Verleih zum Opfer fielen, dass am Ende trotzdem 7 Sekunden nicht eingefügt wurden, Schwamm drüber. Von der alten Videofassung würde ich allerdings die Finger lassen, da fehlt schlicht zu viel.
Für ausgesprochene Freunde des Genres also durchaus einen Blick wert, wobei der Trailer leider fast mehr Spaß macht als der komplette Film.
Fazit:
- DVD-Langfassung: 6/10
- deutsche Kinofassung: 5/10
- deutsche VHS: 4/10
- deutscher Trailer: 7/10
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.