Die Todeskarawane der Shaolin - Li Su

Moderator: jogiwan

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Blap
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Die Todeskarawane der Shaolin - Li Su

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Grosse Hartbox von X-Rated


Die Todeskarawane der Shaolin (Hongkong, Taiwan 1972, englischer Titel: The Adventure)

Blinde Rache, die Pelzmütze schlägt zu

Vor zehn Jahren fielen Meister Lo und seine Begleiter einem heimtückischen Überfall zum Opfer. Wang Yu (Wang Yu) hat Rache geschworen, will den/die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Der Zeitpunkt der Entscheidung rückt näher! Auch die Familie Wan, mit der Wang Yu befreundet ist, scheint in das Netz aus Machtspielen und Rachegelüsten verstrickt zu sein...

Die herrlichen deutschen Titel etlicher Eastern aus den siebziger Jahren, haben häufig wenig bis gar nichts mit den Originaltiteln zu tun. So wird der geneigte Fan auch hier weder "Shaolin" noch eine "Todeskarawane" vorfinden, für ein zufriedenes Schmunzeln sorgt die hiesige Namensgebung jedoch mühelos. Wang Yu ist nahezu ein Garant für kernig-knuffige Easternunterhaltung, allerdings zählt "Die Todeskarawane" nicht zu den Höhepunkten innerhalb seiner Filmographie.

Keine Panik, ein Griff ins Klo ist der Flick keineswegs, er bleibt lediglich spürbar hinter den üblichen Qualitäten eines Streifens mit Wang Yu zurück. Die Kampfszenen muten teils holprig an, gleiten ab und an in unbeholfenes Gezappel ab. Ungewöhnlich, denn Wang Yu versteht es sonst blendend, seine nicht unbedingt meisterlichen Martial Arts Künste geschickt ins rechte Licht zu setzen. Zusätzlich sorgt der Gebrauch von Schusswaffen für ein "unrudes" Bild. Immerhin verhilft die unfassbar ungelenke Anwendung der Knarren dem Film zu zahlreichen Lachern, wen kümmert es da schon, dass diese Schenkelklpofer vermutlich nicht beabsichtigt waren. Wang Yu war in den frühen siebziger Jahren sehr beschäftigt, diesmal kommt er mir fast ein wenig lustlus und ausgelaugt vor. Es passt daher ins Bild, wenn der "Rachefeldzug" erstaunlich zahm und manchmal fast lahmarschig über den Bildschirm flimmert. Gegen Ende wird es sogar richtig unangenehm für den Helden, da hilft ihm selbst seine neckische Kopfbedeckung nicht weiter. In den Nebenrollen entdeckt man diverse Gestalten, die immer wieder in Beiträgen zum Genre auftauchen. Fiese Schurken, verschlagene Intriganten, tragische Figuren, hübsche Frauen. Handwerklich bestenfalls durchschnittlich, vor allem der Schnitt kommt mir holprig vor.

Einsteiger schauen sich besser an anderer Stelle um, Fans und Sammler kommen auf ihre Kosten. Die DVD aus dem Hause X-Rated reisst wahrlich keine Bäume aus, doch die Zielgruppe wird mit der gebotenen Qualität leben können. Mich stören die unzähligen Kratzer und sonstigen Verschmutzungen nicht, Technikfetischisten und Pixelzähler sollten die Scheibe meiden!

Fazit: Nette Unterhaltung. Von den Perlen des Genres ist "Die Todeskarawane der Shaolin" mindestens 999999 Kampfschreie & Knochenbrüche weit entfernt! Freundlich gestimmte 6/10 (Obere Mitttelklasse) von meiner Seite.

Lieblingszitat:

"Sag deinem Chef, ich werd' auf ihn warten! Um ihm das Genick zu brechen!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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