Keiler - Jeong-won Shin

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von horror1966 »

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Keiler - Der Menschenfresser
(Chaw)
mit Tae-woong Eom, Yoon Jae-Moon, Yu-mi Jeong, Josiah D. Lee, Earl Wayne Ording
Regie: Jeong-won Shin
Drehbuch: Jeong-won Shin
Kamera: Barry Stone
Musik: Jun-seong Kim
FSK 16
Südkorea / 2009

Schon seit Jahren haben keine Verbrechen die friedliche Idylle des Dörfchens Sameri getrübt. Das ändert sich schlagartig, als Forscher verstreute Leichenteile im Wald entdecken. Von da an steigt die Zahl der mehr oder weniger vollständigen Toten ständig an. Allerdings ist kein irrer Serienkiller für die Schlachterei verantwortlich, sondern ein riesiger Mutanten-Keiler, der beim Buddeln auf dem Friedhof Geschmack an Menschenfleisch gefunden hat. Nachdem etliche Jäger als Schweinefutter geendet sind, nimmt der coole Großstadt-Bulle Kim die Sache in die Hand. Ein kleiner, sehr entschlossener Suchtrupp bricht auf, um das blutrünstige Killer-Schwein abzuschlachten ...


Nach dem vor kurzem erschienenen Film "Pig Hunt" ist dies nun der zweite Film innerhalb kürzester Zeit, in dem ein besonders gewaltiges Wildschwein die Hauptrolle spielt. Diese südkoreanische Produktion stellt durchaus unter Beweis, das auch die Asiaten in der Lage sind, recht interessante Tierhorrorfilme zu kreieren. Allerdings sollte man auch gleichzeitig bemerken, das es sich auch hier wie bei so vielen Filmen dieser Art verhält, denn den eigentlichen Hauptdarsteller bekommt der Zuschauer doch eher recht selten zu sehen. Das ist sehr schade, denn so baut sich nur phasenweise ein wirkliches Tierhorror-Feeling auf, zu viele Passagen des Films sind etwas langatmig gestaltet, da hätte man an der Laufzeit von knapp 2 Stunden doch etwas mehr Action einbauen können, um die Konzentration des Zuschauers konstant aufrechtzuerhalten.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist die humorige Seite dieses Films, da es sich um die Art von asiatischem Humor handelt, die doch ziemlich oft etwas albern wirkt, so fällt es dann auch teilweise äusserst schwer, das Geschehen mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu sehen, die es eigentlich verdient hätte. An einigen Stellen wirkt das Ganze schon etwas zu überzogen, was insbesondere bei den einzelnen Charakteren der Geschichte besonders hervorsticht. Denn die für die Story wichtigen Personen versprühen fast durch die Bank diese alberne Note, die meiner Meinung nach gar nicht in den Film hineinpasst, ich hätte mir viel lieber einen gänzlich ernsten Vertreter des Tierhorrors gewünscht, in dem auch die Darsteller das dazu passende Schauspiel beigetragen hätten. So aber ist es nicht weiter verwunderlich, das sich kein wirklich konstanter Spannungsaufbau entwickeln kann, die ganze Szenerie animiert vielmehr zum Schmunzeln, als das sie so etwas wie eine bedrohliche Atmosphäre hervorrufen würde.

Das soll jetzt aber keineswegs bedeuten, das es sich hier um einen schlechten oder uninteressanten Film handelt, denn "Keiler" bietet bis auf wenige etwas zu langatmig geratene Passagen gute und kurzweilige Unterhaltung und wenn man eine Vorliebe für den hier vorhandenen Humor hat, ist der Film eine echte Granate, nur hätte ich es besser gefunden, wenn es sich um einen ernsteren Vertreter des Sub-Genres gehandelt hätte. Und so hat auch der gewaltige Keiler selbst eine eher belustigende Wirkung auf mich gehabt, denn trotz-oder gerade wegen seiner gewaltigen Erscheinung konnte ich mir bei seinem Anblick ein Schmunzeln kaum verkneifen. Nun mag das auch darin begründet sein, das ich nicht unbedingt der große Fan des Tierhorrors bin, aber das echte Horror-Feeling wollte einfach nicht aufkommen.

Was man dem Film aber auf jeden Fall zugestehen muss, ist die hervorragende Optik, denn dem Zuschauer werden erstklassige Bilder und Kameraeinstellungen geboten, die man gerade bei Filmen dieser Art nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Rein optisch wird man also richtiggehend verwöhnt und findet keinerlei Grund zur Beanstandung. Insgesamt gesehen ist also ein recht gutes Gesamtpaket entstanden, an das man lediglich mit den richtigen Erwartungen herangehen sollte. Alle, die einen eher ernsten Vertreter des Tierhorrors erwarten, könnten im Endeffekt etwas enttäuscht sein, wer aber auf einen humorigen Vertreter dieser Art hofft, der dürfte schlichtweg begeistert sein.


Fazit:


"Keiler" bietet gute und größtenteils kurzweilige Unterhaltung, lediglich einige Passagen des Films hätte man etwas straffen können, denn die Laufzeit von knapp 2 Stunden ist im Endeffekt etwas zu lang geraten. Ansonsten sollte man sich darauf einstellen, das man mit dem teils etwas überzogen wirkendem asiatischen Humor konfrontiert wird, der phasenweise wie ein kleiner Fremdkörper wirkt und dem Film etwas von seiner Ernsthaftigkeit nimmt. Aber wie schon erwähnt, das ist lediglich meine persönliche Meinung und viele werden das sicher ganz anders sehen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 16:9 Anamorph Widescreen
Laufzeit: 117 Minuten
Extras: Making of, Interviews, Originaltrailer, Trailershow
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untot
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von untot »

Oh Ja, "Keiler", den Film vergess ich nicht so leicht, weil Trash vom allerfeinsten! :thup:
Kommt mir vor wie Police Academie auf Koreanisch!
Der Keiler selber ist richtig gut gelungen, die Gags, na ja, die Koreaner haben eben ne andere Art von Humor.
Trotzdem ein ansehbares kleines Filmchen und für nen Abend in geselliger Runde ist der Film top!

6,5/10
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horror1966
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von horror1966 »

Aber es hätte dem Film gut getan, wenn man ihn um einige Minuten kürzer gestaltet hätte, er hatte doch einige Längen.
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untot
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von untot »

An Längen kann ich mich jetzt nicht erinnern, ist allerdings auch schon ne Ecke her das ich den gesehen hab.
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horror1966
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von horror1966 »

untot hat geschrieben:An Längen kann ich mich jetzt nicht erinnern, ist allerdings auch schon ne Ecke her das ich den gesehen hab.

Bei mir auch, aber diverse Passagen waren etwas in die Länge gezogen, das hätte man durchaus verhindern können. Aber insgesamt gesehen war es schon ein gut unterhaltendes Filmchen.
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untot
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von untot »

Für nen netten Filmabend taugt der auf jeden Fall!
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horror1966
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von horror1966 »

untot hat geschrieben:Für nen netten Filmabend taugt der auf jeden Fall!

Da stimme ich Dir auf jeden Fall zu. :thup:
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italofreak1970
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Re: Keiler - Jeong-won Shin

Beitrag von italofreak1970 »

War nicht so mein Fall der Film. Hatte halt was anderes erwartet. Fand den Film auch defenitiv zu lang geraten. Mit den koreanischen Humor konnte ich auch nicht so viel anfangen.
Mal schauen ob ich den Film nochmal ne zweite Chance gebe, auch wenn ich nicht glaube das er mir dann besser gefallen wird. :)
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