King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
Moderator: jogiwan
King Kong VS Godzilla - Ishirô Honda (1962)
Cover der UK-DVD von Universal
King Kong VS Godzilla (Japan 1962, Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira)
Der König der Monster trifft den verlausten Affen
Ein U-Boot stört Godzillas Ruhe. Das gigantische Monster befreit sich aus einem Eisberg, macht sich auf den Weg in Richtung Japan. Zu dieser Zeit fangen die Mitarbeiter eines japanischen Unternehmens King Kong ein, der auf einer kleinen Insel im Pazifik lebt, wo er von den Eingeborenen als Gottheit verehrt wird. Japan bereitet sich auf die erwartete Attacke Godzillas vor, doch weder militärische Mittel noch sonstige Maßnahmen können das Ungeheuer stoppen. King Kong wird derweil auf einem riesigen Floß in Richtung Japan transportiert, kann sich aber aus seiner mißlichen Lage befreien. Nun planieren zwei Monster das geplagte Japan, der Kampf der Giganten scheint unausweichlich. Liegt vielleicht im Aufeinandertreffen der Ungetüme die Rettung für das Land der aufgehenden Sonne...???
Hach, dieser Film ist (mal wieder) eine perfekte Vorlage für eine sentimentale Geschichte aus meiner Jugend. Zwar will vermutlich kaum jemand solche Sülzereien lesen, doch das hat mich noch nie davon abgehalten meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Ok, ich versuche mich ein wenig im Zaum zu halten, versprochen. Meine erste Begegnung mit diesem Film fand im alten Kino des kleinen Ortes statt, in dem ich einige Jahre meiner Kindheit verbrachte (Im Ort, obwohl ich lieber im Kino gelebt hätte). In den siebziger Jahren gab es dort am Wochenende Jugendvorstellungen, die für kleines Geld grosse Filmerlebnisse versprachen. Meist wurden in diesen Vorführungen Streifen gezeigt, die bereits damals einige Jahre auf dem Buckel hatten (Auch den ersten Godzilla-Film von 1954, durfte ich in den siebziger Jahren während einer dieser Vorstellungen sehen). Die Kopien waren oft ziemlich abgenudelt, was so sein musste, so fühlte sich Kino an (Und es fühlte sich soooo gut an). Wenn man uns nicht verjagte, schlichen wir uns auf die -zu dieser Zeit leeren- Logenplätze, manchmal reichte es sogar für einen Platz auf dem Balkon. Viele Erinnerungen gingen im Laufe der Zeit verloren, doch diese Erlebnisse brannten sich in mein Gedächtnis ein. Trotzdem fehlen mir diverse Details, wie z.B. die genaue Startzeit der Vorstellungen. Ich glaube es war um 15h, um 17(15/30?)h begann die erste Erwachsenenvorstellung. Damals waren die Alterskontrollen sehr nachlässig, wir landeten daher auch in manchen Vorführungen nach 17h, die mit Sicherheit nicht für unsere Augen bestimmt waren. Aber ich schweife zu weit ab, denn der hier kurz vorgestellte Godzilla-Flick war eindeutig ein Fall für die Jugendvorstellung. Schon tut sich eine weitere Erinnerungslücke auf, denn ich bin mir nicht mehr sicher, unter welchem Titel der Film damals gezeigt wurde (Vermutlich "Die Rückkehr des King Kong", aber ich weiss es nicht mehr genau). Laut dem sehr empfehlenswerten Buch "Japan - Die Monsterinsel" von Jörg Buttgereit, lief der 1962 produzierte Film in Deutschland erst 1974 an, ich habe ihn -erneut kann ich nur vermuten- wohl um 1976/77 gesehen.
Doch nun endlich zum Kern der Sache. Der erste Godzilla-Film aus dem Jahr 1954, überzeugte mit seiner sehr düsteren und hoffnungslosen Atmosphäre. Bereits 1955 ging der Nachfolger "Godzilla kehrt zurück" an den Start, der im Vergleich zu seinem übermächtigen Vorgänger deutlich abfiel. "Godzilla kehrt zurück" ist zwar kein Ausfall, gehört aber meiner Meinung nach zu den schwächeren der insgesamt 28 Godzilla-Filme, die im Zeitraum von 1954 bis 2004 in Japan entstanden. Erst 1962 folgte der dritte Beitrag zu der grössten und schönsten Monsterfilmreihe aller Zeiten, nun in Farbe und Cinemascope. Mit der ernsthaften Ausrichtung des "Ur-Godzilla" hat diese Produktion nicht mehr viel gemeinsam, hier beherrschen wüst-lustige Monsterkloppereien und wahnsinnige Einfälle das Geschehen. Bereits im zweiten Werk kam es zu einer netten Balgerei, dort traf Godzilla auf ein Monster namens Angilas, doch erst im dritten Film machen die Kämpfe der Ungetüme richtig Spass. Bevor King Kong in Japan auf Godzilla prallt, muss sich der fette Affe auf seiner Heimatinsel mit einer Riesenkrake beschäftigen. Man verwendete -was im Rahmen der Reihe einzigartig ist- ein echtes Tier, das wirklich bedrohlich und "irgendwie eklig" aussieht. Der Gipfel schräger Ideen wird recht spät geboten, nicht der Beruhigungstrank aus roten Beeren ist in dieser Hinsicht das Highligt, auch nicht das grosse Floß samt Sprengladung. Viel, viel besser: Um den schlafenden King Kong in Richtung Godzilla zu transportieren, bindet man ihn mit extrem reissfesten Drähten (!) an grosse Ballone (!!!) die zuvor mit Gas gefüllt wurden. Wie meinen, das hört sich gar nicht so irre an? Na, dann schaut euch bitte den Film an, die Umsetzung ist unfassbar grotesk (und liebenswert).
Wer sich ein wenig mit Godzilla und King Kong beschäftigt hat, wird sich zwangsläufig die "Größenfrage" stellen. Wie kann King Kong dem König der Monster Paroli bieten? Betrachtet man die US-Produktionen mit King Kong, war der Affe dort längst nicht so riesig wie Godzilla in den japanischen Filmen. Während Kong ein Hochhaus hinaufklettern muss, hat Godzilla die Abmessungen eines solchen Gebäudes. Die Antwort ist denkbar einfach, die pfiffigen Japaner haben King Kong kurzerhand auf Godzillas Dimensionen aufgeblasen, zwei nahezu gleich große Giganten stehen sich gegenüber. King Kong sieht extrem bescheuert aus, der Monster Suit ist wirklich so schlecht, dass er schon wieder Spass macht. Als Fan von Monstern aller Art und Grösse, war ich freilich auch King Kong stets zugeneigt. Doch Godzilla ist mein absoluter Liebling, da kann der dicke Affensack nicht mithalten. Treffen die beiden Krawallbrüder aufeinander, bleibt bei den Prügeleien kein Auge trocken. Da wird mit Felsen geworfen, es werden Salti geschlagen, nebenbei gehen etliche Gebäude zu Bruch. Godzilla hat meist Oberwasser, der Affe muss einige Prügel einstecken. Das Ende werde ich nicht verraten, es lässt der Phantasie viel Freiraum, was ich ausdrücklich begrüße. 1954 war Godzilla vor allem eine Warnung vor weiteren Atomschlägen, sicher auch eine Anklage in Richtung der USA (In der Originalversion). 1962 weicht diese Aussage der spassigen Unterhaltung, beide Ausrichtungen haben ihre Berechtigung.
Teils wurden unterschiedliche Fassungen japanischer Monsterfilme produziert. Schon beim ersten Godzilla war dies der Fall, auch bei "King Kong VS Godzilla" drehte ein amerikanischer Regisseur einige Szenen nach, um den Streifen an den US-Markt anzupassen. Im Vergleich zur japanischen Version fehlen diverse Dialogszenen, dafür bekommen wir ein paar Amis zu Gesicht, die den Japanern per Satellitenschaltung mehr oder weniger kluge Ratschläge geben. King Kong kommt dabei besser weg als Godzilla, die Amis haben doch keine Ahnung von Monstern, grins. Die nachträglich einbauten Szenen wirken teils ein wenig befremdlich, doch nach all den Jahren hat man sich daran gewöhnt. Auf der mir vorliegenden DVD ist diese überarbeitete Fassung zu sehen, die es auf eine Laufzeit von rund 87 Minuten bringt (90 Minuten auf der US-DVD (NTSC)). In Deutschland wurde offenbar eine noch kürzere Version aufgeführt, die es auf nichtmal 80 Minuten Spieldauer brachte. Die vollständige Fassung wurde in Japan von Toho veröffentlicht. Mit der Universal-DVD kann man leben, der Film liegt in schöner Qualität vor, leider gibt es keinerlei Bonusmaterial, der Ton liegt lediglich in englischer Sprache vor. Für die Zukunft wünsche ich mir eine Blu-ray Auswertung, auf der man alle relevanten Schnittfassungen und Synchronisationen vorfindet, Träume sind glücklicherweise erlaubt und grenzenlos.
Uff, wie soll ich diesen Film per Zahlenraster bewerten? Nostalgiewert, Wohlfühlatmosphäre und Knuffigkeit lassen nur gigantische 10/10 zu! Versuche ich jedoch den Film angemessen in das Godzilla-Universum einzuordnen, scheint mir 8/10 (sehr gut) eine nachvollziehbare Bewertung zu sein.
Lieblingszitat:
"Kong has retreated! Godzilla now reigns supreme!" (So wie es sich gehört!)
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An dieser Stelle ein kleiner Buchtipp:
Japan - Die Monsterinsel (Jörg Buttgereit)
Für alte, junge, erfahrene, frische und angehende Freunde japanischer Monsterfilme eine feine Lektüre!
Zuletzt geändert von Blap am Fr 27. Mai 2011, 06:37, insgesamt 1-mal geändert.
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- AL NORTHON
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Re: King Kong VS Godzilla - Ishirô Honda
Der Film müsste im Kino unter DIE RÜCKKEHR DES KING KONG gelaufen sein.Durchweg unterhaltsamer Monsterfilm und die von Blap erwähnte (unknuffige) Krake hat ihr Unwesen glaube ich noch in FRANKENSTEIN- ZWEIKAMPF DER GIGANTEN und FRANKENSTEIN-DER SCHRECKEN MIT DEM AFFENGESICHT getrieben.
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Re: King Kong VS Godzilla - Ishirô Honda
@ Blap: Jetzt mal nicht als stummer Mitleser, grandioser Beitrag mit viel Spaß an der "Sache" (jede Zeile)
@ Al N.: Die Bodenfliesen sind akurat sauber. Was ist denn das für ein Videoregal, sind da Schienen mit bei?
Sah jedenfalls so aus, kannst auch im Ordnungsfred antworten
http://deliria-italiano.org/phpbb/offto ... 67-20.html
@ Al N.: Die Bodenfliesen sind akurat sauber. Was ist denn das für ein Videoregal, sind da Schienen mit bei?
Sah jedenfalls so aus, kannst auch im Ordnungsfred antworten
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Re: King Kong VS Godzilla - Ishirô Honda
Sehr sehr schöner und lesenswerter Bericht (passte super zum Kaffee!). Überhaupt - zum Godzilla-Thema könnte ruhig noch ein wenig was kommen, wenn du da ohnehin in der Materie steckst. Ich erinnere mich gut, dass ich die früher sehr gern gesehen habe - ob der Masse hab ich aber keinen Dunst von Chronologie, Monsteruniversum etc. Ein wenig Licht im Dunkeln wäre wünschenswert.
Aber eine Sache muss doch bitte korrigiert werden:
Aber eine Sache muss doch bitte korrigiert werden:
Du meintest doch sicherlich "Wie kann Godzilla dem König der Monster Paroli bieten?"!!! Kong war schon 1933 King, da war Godzilla noch ne EidechseBlap hat geschrieben:Wie kann King Kong dem König der Monster Paroli bieten?
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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- kein Wasser
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Re: King Kong VS Godzilla - Ishirô Honda
Zugegeben, King Kong wurde schon einige Jahre vor Godzilla mit einem Film bedacht. Dies ändert aber nichts daran, dass Godzilla schon immer da war, gewissermaßen Gott ist. Vermutlich erschuf Godzilla sogar das Universum!purgatorio hat geschrieben: Du meintest doch sicherlich "Wie kann Godzilla dem König der Monster Paroli bieten?"!!! Kong war schon 1933 King, da war Godzilla noch ne Eidechse
Was hat ein kleiner, stinkender und verlauster Affe da schon zu melden!? Hätte man King Kong in seiner Originalgröße dargestellt, wäre er nichtmal als Frühstück für den König der Monster tauglich. Godzilla regiert! Natürlich mag ich den Affen auch, aber die japanischen Monster sind weitaus knuffiger!
Danke für die Ergänzung, dann hat mir meine Erinnerung vermutlich doch keinen Streich gespielt.AL NORTHON hat geschrieben:Der Film müsste im Kino unter DIE RÜCKKEHR DES KING KONG gelaufen sein.Durchweg unterhaltsamer Monsterfilm und die von Blap erwähnte (unknuffige) Krake hat ihr Unwesen glaube ich noch in FRANKENSTEIN- ZWEIKAMPF DER GIGANTEN und FRANKENSTEIN-DER SCHRECKEN MIT DEM AFFENGESICHT getrieben.
Stimmt, der liebe Frankenstein musste sich auch mit einer Krake plagen. Dort handelt es sich aber um ein knuffiges Gummitier, nicht um echtes Geschleim. Ich war mir nicht sicher, daher habe ich gerade die Anolis-DVD zwecks Überprüfung herangezogen. Nur in der japanischen Fassung (auch auf der Scheibe enthalten) taucht das Krakengezücht auf.
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King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
KING KONG VS. GODZILLA
Schlachtfest der Giganten
Schlachtfest der Giganten
Deutscher Titel: King Kong vs. Godzilla - Schlachtfest der Giganten
Alternativtitel: Godzilla - Die Rückkehr des King Kong / Die Rückkehr des King Kong / King Kong kommt zurück / Schlachtfest der Giganten
Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira
Regie: Ishirô Honda (Thomas Montgomery)
Produktionsland: Japan, USA (1962)
Darsteller: Tadao Takashima, Kenji Sahara, Yû Fujiki, Ichirô Arishima, Jun Tazaki, Akihiko Hirata, Mie Hama, Akiko Wakabayashi, Akemi Negishi, Ikio Sawamura, Shôichi Hirose, Ko Mishima...
Story:
(via ofdb)Godzilla kann sich aus seinem Eisberg befreien und bewegt sich wieder auf Japan zu. Zur gleichen Zeit wird King Kong zu Werbezwecken nach Tokio gebracht. Einige Wissenschaftler glauben, dass wenn sie die beiden Monster miteinander kämpfen lassen nur King Kong gewinnen kann, da er Intelligenter ist. Also lassen sie die beiden Monster aufeinander los...
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Re: King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
KING KONG VS. GODZILLA – Schlachtfest der Giganten (KINGU KONGU TAI GODJIRA, Japan/USA 1962, Regie: Ishirô Honda)
Während Godzilla vom Eise befreit in Richtung Japan trampelt versuchen Wissenschaftler eines Pharmakonzerns King Kong von seiner Heimatinsel zu entführen. Auf dem japanischen Festland kommt es zum Showdown der beiden Urviecher…
Ich sah die US-amerikanische Fassung des Films, die besonders dadurch auffällt, dass punktuell hinzu geschnittene Amerikaner, die das Geschehen aus sicherer Distanz (New York) heraus kommentieren, die Wirkung des Films amerikanisieren sollen. Am auffälligsten ist dies wohl bei der Erweckungsszene des Godzilla geschehen. Mich würde ja sehr interessieren, welche Ursache für Godzillas Auftauen im japanischen Original gewählt wurde. Jedenfalls ist KING KONG VS. GODZILLA, oder im Bezug auf KING KONG UND DIE WEISSE FRAU (1933) auch DIE RÜCKKEHR DES KING KONG tituliert, über weite Strecken sehr unterhaltsam. Dies mag sowohl an den komödiantisch bis teils slapstickhaft überzogenen Einlagen als auch an den wirklich tollen Monsterfights liegen – speziell hervorgehoben sei der Kampf mit einem Riesenkraken, der ganz offensichtlich ein echter, in die Modellanlage gesetzter Kraken war.
Die Sets sind absolut gigantisch, entsprechend erfrischend ist auch die finale Zerstörungsorgie. Bis zu diesem Zeitpunkt kommt der Film mal mehr und mal weniger schnell in die Gänge, hält den Zuschauer jedoch überwiegend gut bei Laune. Einen Faible für trashige Nachmittagsunterhaltung sollte man aber definitiv zur Sichtung mitbringen, Stichwort: Elektro-Kong. Vom brachialen Ernst des 8 Jahre zuvor erschienen GODZILLA ist in diesem nun dritten Streich nichts mehr übrig. Hier wird auf Teufel komm raus die Kulisse zertrampelt und die Fülldialoge zwischen den Monsterauftritten werden mit flachen Witzen gespickt. 6/10 Felsen auf die Mütze ist mir das aber durchaus Wert!
Während Godzilla vom Eise befreit in Richtung Japan trampelt versuchen Wissenschaftler eines Pharmakonzerns King Kong von seiner Heimatinsel zu entführen. Auf dem japanischen Festland kommt es zum Showdown der beiden Urviecher…
Ich sah die US-amerikanische Fassung des Films, die besonders dadurch auffällt, dass punktuell hinzu geschnittene Amerikaner, die das Geschehen aus sicherer Distanz (New York) heraus kommentieren, die Wirkung des Films amerikanisieren sollen. Am auffälligsten ist dies wohl bei der Erweckungsszene des Godzilla geschehen. Mich würde ja sehr interessieren, welche Ursache für Godzillas Auftauen im japanischen Original gewählt wurde. Jedenfalls ist KING KONG VS. GODZILLA, oder im Bezug auf KING KONG UND DIE WEISSE FRAU (1933) auch DIE RÜCKKEHR DES KING KONG tituliert, über weite Strecken sehr unterhaltsam. Dies mag sowohl an den komödiantisch bis teils slapstickhaft überzogenen Einlagen als auch an den wirklich tollen Monsterfights liegen – speziell hervorgehoben sei der Kampf mit einem Riesenkraken, der ganz offensichtlich ein echter, in die Modellanlage gesetzter Kraken war.
Die Sets sind absolut gigantisch, entsprechend erfrischend ist auch die finale Zerstörungsorgie. Bis zu diesem Zeitpunkt kommt der Film mal mehr und mal weniger schnell in die Gänge, hält den Zuschauer jedoch überwiegend gut bei Laune. Einen Faible für trashige Nachmittagsunterhaltung sollte man aber definitiv zur Sichtung mitbringen, Stichwort: Elektro-Kong. Vom brachialen Ernst des 8 Jahre zuvor erschienen GODZILLA ist in diesem nun dritten Streich nichts mehr übrig. Hier wird auf Teufel komm raus die Kulisse zertrampelt und die Fülldialoge zwischen den Monsterauftritten werden mit flachen Witzen gespickt. 6/10 Felsen auf die Mütze ist mir das aber durchaus Wert!
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Re: King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
purgatorio hat geschrieben:KINGU KONGU
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
da musst ich auch drüber lachenbuxtebrawler hat geschrieben:purgatorio hat geschrieben:KINGU KONGU
ich vermute nun übrigens, dass in diesem Film hier des Blaps Ablehnung dem Kingu Kongu gegenüber fußt
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Re: King Kong vs. Godzilla - Ishirô Honda (1962)
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Älterer Kurzkommentar:
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King Kong VS Godzilla (Japan 1962, Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira)
Der König der Monster trifft den verlausten Affen
Ein U-Boot stört Godzillas Ruhe. Das gigantische Monster befreit sich aus einem Eisberg, macht sich auf den Weg in Richtung Japan. Zu dieser Zeit fangen die Mitarbeiter eines japanischen Unternehmens King Kong ein, der auf einer kleinen Insel im Pazifik lebt, wo er von den Eingeborenen als Gottheit verehrt wird. Japan bereitet sich auf die erwartete Attacke Godzillas vor, doch weder militärische Mittel noch sonstige Maßnahmen können das Ungeheuer stoppen. King Kong wird derweil auf einem riesigen Floß in Richtung Japan transportiert, kann sich aber aus seiner mißlichen Lage befreien. Nun planieren zwei Monster das geplagte Japan, der Kampf der Giganten scheint unausweichlich. Liegt vielleicht im Aufeinandertreffen der Ungetüme die Rettung für das Land der aufgehenden Sonne...???
Hach, dieser Film ist (mal wieder) eine perfekte Vorlage für eine sentimentale Geschichte aus meiner Jugend. Zwar will vermutlich kaum jemand solche Sülzereien lesen, doch das hat mich noch nie davon abgehalten meine Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Ok, ich versuche mich ein wenig im Zaum zu halten, versprochen. Meine erste Begegnung mit diesem Film fand im alten Kino des kleinen Ortes statt, in dem ich einige Jahre meiner Kindheit verbrachte (Im Ort, obwohl ich lieber im Kino gelebt hätte). In den siebziger Jahren gab es dort am Wochenende Jugendvorstellungen, die für kleines Geld grosse Filmerlebnisse versprachen. Meist wurden in diesen Vorführungen Streifen gezeigt, die bereits damals einige Jahre auf dem Buckel hatten (Auch den ersten Godzilla-Film von 1954, durfte ich in den siebziger Jahren während einer dieser Vorstellungen sehen). Die Kopien waren oft ziemlich abgenudelt, was so sein musste, so fühlte sich Kino an (Und es fühlte sich soooo gut an). Wenn man uns nicht verjagte, schlichen wir uns auf die -zu dieser Zeit leeren- Logenplätze, manchmal reichte es sogar für einen Platz auf dem Balkon. Viele Erinnerungen gingen im Laufe der Zeit verloren, doch diese Erlebnisse brannten sich in mein Gedächtnis ein. Trotzdem fehlen mir diverse Details, wie z.B. die genaue Startzeit der Vorstellungen. Ich glaube es war um 15h, um 17(15/30?)h begann die erste Erwachsenenvorstellung. Damals waren die Alterskontrollen sehr nachlässig, wir landeten daher auch in manchen Vorführungen nach 17h, die mit Sicherheit nicht für unsere Augen bestimmt waren. Aber ich schweife zu weit ab, denn der hier kurz vorgestellte Godzilla-Flick war eindeutig ein Fall für die Jugendvorstellung. Schon tut sich eine weitere Erinnerungslücke auf, denn ich bin mir nicht mehr sicher, unter welchem Titel der Film damals gezeigt wurde (Vermutlich "Die Rückkehr des King Kong", aber ich weiss es nicht mehr genau). Laut dem sehr empfehlenswerten Buch "Japan - Die Monsterinsel" von Jörg Buttgereit, lief der 1962 produzierte Film in Deutschland erst 1974 an, ich habe ihn -erneut kann ich nur vermuten- wohl um 1976/77 gesehen.
Doch nun endlich zum Kern der Sache. Der erste Godzilla-Film aus dem Jahr 1954, überzeugte mit seiner sehr düsteren und hoffnungslosen Atmosphäre. Bereits 1955 ging der Nachfolger "Godzilla kehrt zurück" an den Start, der im Vergleich zu seinem übermächtigen Vorgänger deutlich abfiel. "Godzilla kehrt zurück" ist zwar kein Ausfall, gehört aber meiner Meinung nach zu den schwächeren der insgesamt 28 Godzilla-Filme, die im Zeitraum von 1954 bis 2004 in Japan entstanden. Erst 1962 folgte der dritte Beitrag zu der grössten und schönsten Monsterfilmreihe aller Zeiten, nun in Farbe und Cinemascope. Mit der ernsthaften Ausrichtung des "Ur-Godzilla" hat diese Produktion nicht mehr viel gemeinsam, hier beherrschen wüst-lustige Monsterkloppereien und wahnsinnige Einfälle das Geschehen. Bereits im zweiten Werk kam es zu einer netten Balgerei, dort traf Godzilla auf ein Monster namens Angilas, doch erst im dritten Film machen die Kämpfe der Ungetüme richtig Spass. Bevor King Kong in Japan auf Godzilla prallt, muss sich der fette Affe auf seiner Heimatinsel mit einer Riesenkrake beschäftigen. Man verwendete -was im Rahmen der Reihe einzigartig ist- ein echtes Tier, das wirklich bedrohlich und "irgendwie eklig" aussieht. Der Gipfel schräger Ideen wird recht spät geboten, nicht der Beruhigungstrank aus roten Beeren ist in dieser Hinsicht das Highligt, auch nicht das grosse Floß samt Sprengladung. Viel, viel besser: Um den schlafenden King Kong in Richtung Godzilla zu transportieren, bindet man ihn mit extrem reissfesten Drähten (!) an grosse Ballone (!!!) die zuvor mit Gas gefüllt wurden. Wie meinen, das hört sich gar nicht so irre an? Na, dann schaut euch bitte den Film an, die Umsetzung ist unfassbar grotesk (und liebenswert).
Wer sich ein wenig mit Godzilla und King Kong beschäftigt hat, wird sich zwangsläufig die "Größenfrage" stellen. Wie kann King Kong dem König der Monster Paroli bieten? Betrachtet man die US-Produktionen mit King Kong, war der Affe dort längst nicht so riesig wie Godzilla in den japanischen Filmen. Während Kong ein Hochhaus hinaufklettern muss, hat Godzilla die Abmessungen eines solchen Gebäudes. Die Antwort ist denkbar einfach, die pfiffigen Japaner haben King Kong kurzerhand auf Godzillas Dimensionen aufgeblasen, zwei nahezu gleich große Giganten stehen sich gegenüber. King Kong sieht extrem bescheuert aus, der Monster Suit ist wirklich so schlecht, dass er schon wieder Spass macht. Als Fan von Monstern aller Art und Grösse, war ich freilich auch King Kong stets zugeneigt. Doch Godzilla ist mein absoluter Liebling, da kann der dicke Affensack nicht mithalten. Treffen die beiden Krawallbrüder aufeinander, bleibt bei den Prügeleien kein Auge trocken. Da wird mit Felsen geworfen, es werden Salti geschlagen, nebenbei gehen etliche Gebäude zu Bruch. Godzilla hat meist Oberwasser, der Affe muss einige Prügel einstecken. Das Ende werde ich nicht verraten, es lässt der Phantasie viel Freiraum, was ich ausdrücklich begrüße. 1954 war Godzilla vor allem eine Warnung vor weiteren Atomschlägen, sicher auch eine Anklage in Richtung der USA (In der Originalversion). 1962 weicht diese Aussage der spassigen Unterhaltung, beide Ausrichtungen haben ihre Berechtigung.
Teils wurden unterschiedliche Fassungen japanischer Monsterfilme produziert. Schon beim ersten Godzilla war dies der Fall, auch bei "King Kong VS Godzilla" drehte ein amerikanischer Regisseur einige Szenen nach, um den Streifen an den US-Markt anzupassen. Im Vergleich zur japanischen Version fehlen diverse Dialogszenen, dafür bekommen wir ein paar Amis zu Gesicht, die den Japanern per Satellitenschaltung mehr oder weniger kluge Ratschläge geben. King Kong kommt dabei besser weg als Godzilla, die Amis haben doch keine Ahnung von Monstern, grins. Die nachträglich einbauten Szenen wirken teils ein wenig befremdlich, doch nach all den Jahren hat man sich daran gewöhnt. Auf der mir vorliegenden DVD ist diese überarbeitete Fassung zu sehen, die es auf eine Laufzeit von rund 87 Minuten bringt (90 Minuten auf der US-DVD (NTSC)). In Deutschland wurde offenbar eine noch kürzere Version aufgeführt, die es auf nichtmal 80 Minuten Spieldauer brachte. Die vollständige Fassung wurde in Japan von Toho veröffentlicht. Mit der Universal-DVD kann man leben, der Film liegt in schöner Qualität vor, leider gibt es keinerlei Bonusmaterial, der Ton liegt lediglich in englischer Sprache vor. Für die Zukunft wünsche ich mir eine Blu-ray Auswertung, auf der man alle relevanten Schnittfassungen und Synchronisationen vorfindet, Träume sind glücklicherweise erlaubt und grenzenlos.
Uff, wie soll ich diesen Film per Zahlenraster bewerten? Nostalgiewert, Wohlfühlatmosphäre und Knuffigkeit lassen nur gigantische 10/10 zu! Versuche ich jedoch den Film angemessen in das Godzilla-Universum einzuordnen, scheint mir 8/10 (sehr gut) eine nachvollziehbare Bewertung zu sein.
Lieblingszitat:
"Kong has retreated! Godzilla now reigns supreme!" (So wie es sich gehört!)
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An dieser Stelle ein kleiner Buchtipp:
Japan - Die Monsterinsel (Jörg Buttgereit)
Für alte, junge, erfahrene, frische und angehende Freunde japanischer Monsterfilme eine feine Lektüre!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen