Liverleaf - Eisuke Naitô (2018)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Liverleaf - Eisuke Naitô (2018)

Beitrag von jogiwan »

Liverleaf

Bild

Originaltitel: Misumisô

Herstellungsland: Japan / 2018

Regie: Eisuke Naitô

Darsteller: Anna Yamada, Hiroya Shimizu, Rinka Ôtani, Rena Ôtsuka

Story:

Die junge Haruka ist neu an einer Schule in einer Kleinstadt in Japan und wird dort nach einiger Zeit von ihren Mitschülern auf übelste Weise gemobbt. Während die Klassenlehrerin heillos überfordert ist und ebenfalls Opfer von Spott und Übergriffen wird, ist es Mitsuru, der als einziger zu der introvertierten Schülerin hält und versucht, sie von dem Übelsten zu bewahren. Als Haruka ihr Schicksal still erträgt, provoziert das die Mobber jedoch zu immer schrecklicheren Taten und die Spirale der Gewalt dreht sich weiter bis eines Tages das Haus von Harukas Eltern in Flammen steht. Doch von diesem Zeitpunkt an ändert sich das passive Verhalten von Haruka und sie beginnt sich zu wehren bis sich der neu gefallene Schnee der Kleinstadt blutrot verfärbt…
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jogiwan
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Re: Liverleaf - Eisuke Naitô (2018)

Beitrag von jogiwan »

Sieht man Filme wie „Liverleaf“ muss man sich schon zwangsläufig fragen, was in Japans Bildungssystem und seiner Jugend so alles im Argen liegt. Filme über Mobbing gibt es ja viele, aber mir ist bislang kein so derart herber und zynischer Film untergekommen, in dem wohl jeder irgendwie Opfer und zugleich Täter ist. Die Manga-Verfilmung scheint ja (hoffentlich!) in allen Dingen hoffnungslos überzogen und so wirken die Figuren und der Mobbing-Anteil zu Beginn genauso abstoßend wie der gorige Rachefeldzug danach, der ebenfalls keine Fragen und Wünsche offenlässt. Da flitzen Messer scheinbar mühelos durch Körper und Extremitäten, Augen werden ausgestochen und noch ganz andere Dinge gemacht, die hier dann auch ein Comic-haftes Ausmaß annehmen und den Zuschauer verwundert zurücklassen. Leider begeht der Streifen im letzten Drittel aber drei kleinere Fehler, die eigentlich gar nicht notwendig gewesen wären und den Film auch nicht wirklich weiterbringen: die Ereignisse ufern immer noch weiter aus, die CGI-Effekte werden billiger und auch der Erklär-Bär zu der Gesamtsituation wird ausgepackt. Ohne dem wäre dem Film nicht nur kürzer, sondern wohl auch knackiger geworden. Ansonsten gibt es bei der ansprechend gefilmten und völlig jenseitigen Schlachtplatte aus dem japanischen Schulalltag aber nicht viel zu meckern, außer der Tatsache, dass der durchaus eindrucksvolle Streifen zum übertriebenen Preis, nur auf DVD und ohne Originalfassung mit UTs unter die Leute gebracht wird.

PS: auch wenn es im Film überhaupt nicht so rüberkommt - Gewalt kann natürlich nie eine Lösung sein! :opa:
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supervillain
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Re: Liverleaf - Eisuke Naitô (2018)

Beitrag von supervillain »

jogiwan hat geschrieben:Sieht man Filme wie „Liverleaf“ muss man sich schon zwangsläufig fragen, was in Japans Bildungssystem und seiner Jugend so alles im Argen liegt.
Nicht nur bei der Jugend. Verdammt zur Leistung, man braucht sich ja nur mal die unzähligen Berichte und Dokumentationen unter dem Titel "death by overwork" ansehen. Wird der Druck zu groß, wird er weitergegeben. Die Zusammenhänge muss man hier nicht lange suchen, auch wenn man so ein komplexes Thema natürlich nicht auf einen Satz runterbrechen kann. :(
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