Muscle Heat - Ten Shimoyama
Moderator: jogiwan
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Muscle Heat - Ten Shimoyama
Muscle Heat
(Massuru hito)
mit Kane Kosugi, Sho Aikawa, Masaya Kato, Misato Tachibana, Noboru Kaneko, Ikkei Watanabe, Joe Li, Ken Lo, Shinya Hashimoto, Noriko Watanabe, Yoshihiro Takayama, Naoto Takenaka
Regie: Ten Shimoyama
Drehbuch: Tetsuya Oishi / Ushio Higushi
Kamera: Hideo Yamamoto
Musik: Koji Endo
SPIO/JK
Japan / 2002
Joe ist Ex-Mitglied einer Spezialeinheit und wird seit seinem letzten Einsatz immer wieder von schrecklichen Alpträumen heimgesucht. Zusammen mit seinem Freund und Partner Katsuragi soll er nun einen Drogenring platzen lasen - doch bei dem Auftrag verläuft nicht alles wie geplant und Katsuragi gerät in die Fänge des Drogenbosses Kenji. Dieser betreibt neben seinen Drogengeschäften noch den verbotenen Fight Club "Muscle Doom", in dem Katsuragi nun um sein Leben kämpfen muss, aber dort ist Niemand lebend heraus gekommen. Joe macht sich, zusammen mit Akane der Schwester seines Partners, auf um seinen Freund zu retten. Dabei tappt er in die Falle der Mafia und muss im "Muscle Doom" um sein Leben kämpfen...
Diesen Film von Ten Shimoyama sollte man nicht unbedingt nach seiner inhaltlichen Substanz bewerten, handelt es sich doch um eine eher dünne Rahmenhandlung, die allerdings meiner Meinung nach für das Geschehen vollkommen ausreichend erscheint. Die Stärken der Story liegen ganz eindeutig bei den vorhandenen Action-Passagen, von denen der Zuschauer dann auch reichlich zu sehen bekommt. Dabei handelt es sich erfreulicherweise nicht um banale 08/15 Klopperszenen, sondern vielmehr um wirklich gelungene Kampf-Choreografien, die Action-Fans sehr viel Freude bereiten dürften. Dabei sticht insbesondere Hauptdarsteller Kane Kosugi besonders hervor, der durch seine Kampfkunst ganz erheblich am hohen Unterhaltungswert dieses Filmes beteiligt ist. Und nach dem Unterhaltungsfaktor sollte man "Muscle Heat" dann auch bewerten, ist dieser doch ziemlich hoch angesiedelt, so das während der Sichtung des Werkes zu keiner Zeit Langeweile aufkommt, was man durchaus als Qualitätssiegel ansehen kann.
Ansonsten wird man mit den üblichen Zutaten für einen Film dieser Machart bedient, die Rache für den Tod eines Freundes dient als Triebfeder für den Haupt-Charakter, um sich mit einer schier übermächtigen Mafia-Organisation anzulegen, die durch eine neuartige Superdroge viel Leid über ihre Mitmenschen bringt. Inhaltliche Tiefe sollte man also nicht unbedingt vorraussetzen, handelt es sich doch viel eher um den typischen Stoff, aus dem ein einzelner Held geboren wird, der am Ende selbstverständlich als Siger aus dem ungleichen Kampf hervorgeht. Nun mag das zwar nicht immer unbedingt logisch nachvollziehbar erscheinen und einige Passagen hinterlassen dabei auch einen ziemlich unglaubwürdigen Eindruck, doch letztendlich bekommt man genau das geboten, was man sich von einer solchen Geschichte verspricht. Jede Menge herrliche Action, einen nahezu heroischen Hauptdarsteller und Kampfkunst, die sich wirklich sehen lassen kann. Das dabei die inhaltliche Tiefe größtenteils auf der Strecke bleibt, kann man dabei ruhig vernachlässigen, denn für diesen Aspekt ist der Film auch überhaupt nicht ausgelegt.
Doch auch wenn die Story an sich nicht besonders viel hergibt so ist sie keineswegs uninteressant, denn die Mixtur aus Drogen-Thriller-und Kampfsportfilm ist keineswegs schlecht geraten. Zwar sind die Ereignisse größtenteils absolut vorhersehbar und bieten keinerlei Überraschungsmomente, dennoch entfaltet sich ein gewisses Maß an Spannung, das man dem Film auf keinen Fall absprechen kann. Zudem hat Ten Shimoyama sogar versucht, seiner Geschichte wenigstens etwas Tiefe zu verleihen, indem die sogenannten "Kanalratten" einen nicht unwesentlichen Platz im Szenario einnehmen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die in unterirdischen Kanälen hausen müssen, da sie ihre Eltern durch die chinesische Mafia verloren haben. Der Versuch, dadurch inhaltliche Tiefe zu erzeugen gestaltet sich allerdings eher oberflächlich und dient in der Hauptsache nur dazu, die Symphatien des Zuschauers in eine bestimmte Richtung zu lenken. Trotzdem passt dieser Aspekt hervorragend in das Szenario hinein und verleiht dem Ganzen zum Ende hin auch eine noch stärkere heroische Note, als es schon von Haus aus der Fall ist.
Im Endeffekt handelt es sich bei "Muscle Heat" ganz sicher nicht um ein herausragendes Filmerlebnis, aber auf jeden Fall weiss dieses Werk ganzzeitig sehr kurzweilig zu unterhalten. Wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung an die Geschichte herangeht, kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen und bekommt ein richtig gutes Kampfsport-Szenario geboten, an dem man seine pure Freude hat. Darstellerische Glanzleistungen bekommt man zwar nicht geboten, doch das Schauspiel ist äusserst solide und in den Action-Passagen die hauptsächlich aus Nahkämpfen bestehen merkt man ziemlich schnell, das die Akteure etwas von dem Metier verstehen. Action-Fans sollten sich den Film keinesfalls durch die Lappen gehen lassen, der zudem auch noch mit einigen äusserst blutigen Momenten aufwarten kann, die die hohe Alterseinstufung durchaus rechtfertigen.
Fazit:
"Muscle Heat" ist sicherlich kein Film, der seine Stärken in der erzählten Geschichte sucht, ist das Hauptaugenmerk doch ganz eindeutig auf den Actiongehalt des Szenarios gelegt. Eine temporeiche Erzählweise und die wirklich unterhaltsamen Action-Passagen sind aber ein Garant für gute-und äusserst kurzweilige Unterhatung, die zudem auch noch einige recht harte Momente beinhaltet, die zudem noch sehr blutig ausfallen. So bekommt man also kein cineastisches Meisterwerk präsentiert, aber die echten Action-Fans dürften bei diesem Film voll auf ihre Kosten kommen.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Making Of, Trailer & TV Spots
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