Prisoners of War - Je-kyu Kang

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horror1966
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Prisoners of War - Je-kyu Kang

Beitrag von horror1966 »

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Prisoners of War
(Mai wei)
mit Dong-gun Jang, Jo Odagiri, Bingbing Fan, In-kwon Kim, Seung-hyeon Han, Jin-seok Yang, Ji-han Do, Hee-won Kim, Yeon-hee Lee, Ji-woong Wi, Jong-yeol Jeong, Ho-yeon Lee, Michael Arnold, Ismail Deniz
Regie: Je-kyu Kang
Drehbuch: Je-kyu Kang / Byung-in Kim
Kamera: Mo-gae Lee
Musik: Dong-jun Lee
FSK16
Südkorea / 2011

1938: Im von Japan besetzten Korea ist die sportliche Rivalität zwischen den Marathonläufern Jun-shik und Tatsuo schon längst in offene Feindschaft umgeschlagen. Nach einem blutigen Zwischenfall wird Jun-shik von der japanischen Armee zwangsrekrutiert, um in der Mongolei an vorderster Front zu kämpfen. Weit weg von der Heimat kreuzen sich die Wege der Sportler wieder: Tatsuo übernimmt als ideologisch verblendeter Kapitän die Befehlsgewalt über das Bataillon. Beide landen nach einer vernichtenden Schlacht gegen die Sowjets in einem sibirischen Arbeitslager. Von dort wird sie ihr unbeugsamer Überlebenswille über Deutschland bis nach Frankreich bringen, wo sie für die Nazis am Strand der Normandie gegen die Alliierten kämpfen sollen


Wieder einmal bescheren uns die Koreaner einen Kriegsfilm, den man kaum besser hätte in Szene setzen können. Gerade auf diesem Sektor haben es die Asiaten wirklich drauf und präsentieren immer wieder herausragende Werke, die in erster Linie durch ihre ungeheure Bildgewalt überzeugen können. Mit Je-kyu Kang (Brotherhood) nahm zudem auch der genau richtige Mann auf dem Regie-Stuhl platz, um dem Zuschauer diese epische Geschichte zu erzählen, die auf wahren Begebenheiten beruhen soll. "Prisoners of War beginnt für einen Kriegsfilm vollkommen untypisch, denn in den ersten gut 30 Minuten wird man mit der Rivalität zweier Jungen konfrontiert, die schon im frühesten Kindesalter beginnt. Dieser Erzählstrang steht dann auch die gesamte Laufzeit über im Mittelpunkt des Filmes und dient als roter Leitfaden durch die Geschehnisse. Handelt es sich zu Beginn noch um eine Rivalität im sportlichen Bereich, so entwickelt sich im weiteren Verlauf eine regelrechte Feindschaft unter den beiden, die sich insbesondere im folgenden Kriegs-Szenario zu erkennen gibt. Muss nämlich der Koreaner Jun-shik zwangsweise in die japanische Armee eintreten, so wird sein Intimfeind Tatsuo auch noch zu seinem Vorgesetzten der keine Möglichkeit auslässt, die koreanischen Soldaten zu demütigen. Bei diesem Aspekt nimmt der Film eine politisch eher neutrale Position ein, wobei das Pendel jedoch trotzdem ein wenig zur Seite der Koreaner tendiert. Die Japaner hingegen werden als fast schon hündisch ergebenen Untertanen ihres Kaisers dargestellt, die in blinder Ergebenheit freiwillig ihr Leben für das Vaterland geben. Befehle werden immer korrekt ausgeführt, auch wenn sie noch so absurd erscheinen. An dieser Stelle bekommt man als Zuschauer einen sehr tiefen Einblick in die asiatische Mentalität, in der Begriffe wie Disziplin und Loyalität eine vollkommen andere Bedeutung haben. Vor allem für uns Europäer dürfte diese unterwürfige Ergebenheit sehr gewöhnungsbedürftig sein, denn nur zu oft erweckt es den Anschein, das die japanischen Soldaten für ihren Kaiser auch lachend in eine Kreissäge springen würden.

Je-kyu Kang hat vor allem die Richtungsänderung der Geschichte ziemlich brachial in Szene gesetzt, denn nach der schon erwähnten Einführung erfolgt der Umschnitt auf das Kriegsgeschehen mit der Wucht eines Keulenschlages. Auf einmal ist es vorbei mit einer eher ruhigen Erzählweise, die lediglich mit einer Massenschlägerei aufwarten konnte und man wird ohne Vorwarnung mit grandiosen-und wuchtigen Bildern konfrontiert, die das Grauen eines Krieges unauslöschbar in das Gedächtnis des Betrachters einbrennen. Es offenbaren sich gewaltige Schlachten, deren visuelle Kraft sich auch nicht hinter diversen Hollywood-Blockbustern zu verstecken braucht. Das Geschehen entwickelt dabei eine unglaubliche Intensität, die einem merklich unter die Haut geht. Obwohl man jetzt praktisch bis zum Ende der Geschichte mit ständigem Kriegsgeschehen konfrontiert wird, gerät der eigentliche Kernpunkt des Filmes zu keiner Zeit in Vergessenheit. Immer wieder blitzt die Rivalität der beiden ungleichen Männer auf und nimmt dabei phasenweise Ausmaße an, die eine stetig ansteigende Gewaltspirale in Gang setzen. Aus einer Feindschaft entsteht der pure Hass, der sich jedoch zum Ende hin in eine echte Freundschaft verwandelt, von der Mann zu Beginn noch nicht einmal geträumt hätte. Möglich ist dies durch die charakterliche Wandlung von Tatsuo, der während der Kriegsgefangenschaft einige Verhaltensweisen kennenlernt, die ihm sein eigenes unmenschliches Verhalten gegenüber seinen Untergebenen vor Augen führt.

Dadurch erfährt der gute Mann eine Art charakterlicher Läuterung und stellt seine ganzen Prinzipien in Frage, die ihm von der Geburt an eingetrichtert wurden. An dieser Stelle nimmt sich Je-kyu Kang auch genügend Zeit, um etliche emotionale Momente in sein Werk einzufügen, was den bis zu diesem Zeitpunkt gewonnenen Gesamteindruck noch einmal zusätzlich aufwertet. Die selbstlose Hilfsbereitschaft von Jun-shik ist es dann letztendlich, die aus Tatsuo einen vollkommen anderen Menschen macht. Obwohl die beiden Männer durch etliche Kriegswirren immer wieder voneinander getrennt werden, führt das Schicksal sie nach einer gewissen Zeit wieder zusammen. Es ist fast so, als wenn eine höhere Macht dafür verantwortlich zeichnet, das sich ihre Wege stetig kreuzen, damit ihre persönliche Fehde endlich ein Ende nimmt. Das Ganze ist auch sicherlich mit einer gehörigen Portion Pathos angereichert, handelt es sich hier doch ganz eindeutig um eine Stoff, aus dem Helden geboren werden. Was in anderen Genre-Vertretern manchmal etwas störend und übertrieben erscheint, passt in vorliegendem Fall aber nahezu perfekt in ein Szenario, das streckenweise gerade von diesen pathetischen Zügen eine Menge Kraft gewinnt. Zudem ist dieser Umstand auch nicht unbedingt als Neuerung zu verbuchen, sondern vielmehr als Markenzeichen asiatischer Filme.

Und so ist es dann auch die absolut erstklassige Mischung die diesen Film so besonders macht. Ein menschliches Drama, gepaart mit einem bildgewaltigen Kriegsgeschehen, eine Menge Pathos und ein ordentlicher Schuss Melancholie ergeben letztendlich ein Gesamtwerk, das man als fast perfekt bezeichnen kann. Hinzu kommt ein Darsteller-Ensemble, das durch die Bank mit absolut überragenden Leistungen aufwarten kann. Nicht nur die beiden Hauptdarsteller liefern eine erstklassige Kostprobe ihres Könnens ab, denn "Prisoners of War" ist bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt. Die Schauspieler brillieren durch eine ungeheure Ausdruckskraft und eine Spielfreude, die man ihnen in jeder einzelnen Einstellung anmerken kann. Vielleicht mag manch einer das vollkommen anders sehen, aber mich persönlich hat dieses Werk wirklich tief berührt. Insbesondere das tragische Ende geht einem merklich unter die Haut und beschäftigt einen noch lange nach der Sichtung. Wer intensive Kriegsfilme mit einer tollen Geschichte und dem dazugehörigen Pathos zu schätzen weiß, kommt an diesem brillanten Werk auf keinen Fall vorbei. Trotz einer Länge von gut 138 Minuten offenbart die Story keinerlei Längen, jede einzelne Sequenz ist absolut notwendig, um einem dieses einfühlsame Kriegs-Drama näher zu bringen und dabei eine Kraft zu entwickeln, die nicht spurlos an einem vorüberzieht.


Fazit:


Etwas zu viel Pathos mag hier die Bewertung einiger Leute etwas einschränken, doch meiner persönlichen Meinung nach gehört diese Seite ganz einfach in die vorliegende Geschichte. Ansonsten bietet "Prisoners of War" aber keinerlei Ansätze für negative Kritik, denn handwerklich und visuell handelt es sich um eine echte Granate. Das bildgewaltige Kriegs-Epos dürfte auch höheren Ansprüchen genügen und besticht durch eine sehr intensive Charakter-Beleuchtung der beiden Hauptfiguren. Doch auch die vielen Nebenfiguren können sich äußerst gut entfalten und sind ein wichtiger Faktor für das insgesamt herausragende Gesamtbild, das sich einem hier präsentiert.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Koreanisch / Japanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 138 Minuten
Extras: Interviews, B-Roll, Original Trailer


9/10
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Arkadin
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Re: Prisoners of War - Je-kyu Kang

Beitrag von Arkadin »

horror1966 hat geschrieben: Etwas zu viel Pathos mag hier die Bewertung einiger Leute etwas einschränken,
8-)
horror1966 hat geschrieben:Ansonsten bietet "Prisoners of War" aber keinerlei Ansätze für negative Kritik,
8-) 8-)


:D
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Re: Prisoners of War - Je-kyu Kang

Beitrag von horror1966 »

Ich wusste, das du zuerst antwortest. :mrgreen:
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Re: Prisoners of War - Je-kyu Kang

Beitrag von Arkadin »

horror1966 hat geschrieben:Ich wusste, das du zuerst antwortest. :mrgreen:
Man kennt sich eben ;)
Ich tippe schon seit gestern fleißig an einer Review, aber gut Ding will Weile haben.
vielleicht kriege ich die heute noch hin, wenn nicht dann morgen oder eher übermorgen.
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Re: Prisoners of War - Je-kyu Kang

Beitrag von Arkadin »

Der Südkoreaner Jun-shik Kim und der Japaner Tatsuo Hasegawa wachsen zusammen im japanisch besetzten Korea auf. Sie eint die Begeisterung für den Marathonlauf, aber sie trennt die unterschiedliche Herkunft. Als Tatsuos Großvater bei einem Bombenattentat stirbt, wird Tatsuo vor Hass auf die Koreaner fast wahnsinnig. Als Jun-shik Kim ihn dann auch noch bei einem Marathon besiegt, kommt es zum Eklat. Obwohl Kim gewonnen hat, wird Tatsuo zum Sieger erklärt. Nach einem Handgemenge zwischen den Japanern und Koreanern, werden Kim und seine Freunde von der japanischen Armee zwangsverpflichtet und in die Mongolei zum Kampf gegen die Russen deportiert. Dort können Kim und seine Freunde gerade noch mit dem Leben davon kommen, aber Tatsuo ist mittlerweile zum Hauptmann befördert worden und wird ebenfalls in die Mongolei geschickt. Dort errichtet der verblendete Tatsuo ein wahres Schreckensregime…

1999 war die Actionfilm-Welle aus Asien, die mit Werken von z.B. John Woo und Tsui Hark Mitte der 80er Jahre die ganze Welt überrollt hatte, zum Halten gekommen. Hongkong hatte im Zuge der Rückgabe der Kronkolonie 1997 an China seine meisten bedeutenden Filmemacher an die USA verloren. Der Rest fabrizierte vornehmlich auf Westen getrimmten 08/15-Action von der Stange. Lediglich Johnny To war hier und da für einen Überraschung gut, doch Ende der 90er produzierte er immer häufiger romantische Komödien.

Da erschien plötzlich Südkorea mit einem gewaltigen Knall auf der internationalen Filmbühne. „Shiri“ hieß das Werk, das den Startschuss für eine, bis heute anhaltende, Welle von international erfolgreichen Genrefilmen gab. In der Folgezeit startete nicht nur das international angesehenen Regie-Genie Kim Ki-Duk mit seinem Meisterwerk „Seom – Die Insel“ (2000) durch, mit „Shiri“ wurde auch der Grundstein für die Erfolge von Chan-wook Park (“OldBoy“, 2003) und Joon-ho Bong (“Memories of Murder“, 2003) gelegt.

Der Regisseur von „Shiri“ hieß Je-kyu Kang, der in der Folgezeit auch den modernen Kriegsfilm-Klassiker „Brotherhood“ schuf. Danach nahm er sich eine Auszeit von sieben Jahren und meldete sich dieses Jahr auf der Berlinale mit seinem vierten Spielfilm zurück: „My Way“, der unter dem Titel „Prisoners of War“ jetzt von Splendid auch in Deutschland auf DVD und BluRay veröffentlicht wurde.

Also wieder ein Kriegsfilm. Dazu noch mit 24 Millionen US-Dollar der aufwendigste und teuerste in der koreanischen Geschichte. Mit viel Pathos erzählt Je-kyu Kang die Geschichte zweier Männer, die seit der Kindheit zwar durch ihre gemeinsame Leidenschaft für den Marathonlauf vereint, aber durch den “Rassenhass” der Japaner doch auch getrennt sind. Während Dong-gun Jang den schier unbesiegbaren, heldenhaften Südkoreaner Jun-shik Kim spielt, gibt Jô Odagiri in der Rolle des fanatischen, japanischen Herrenmenschen Tatsuo Hasegawa ordentlich Gas. Er geht so sehr in seiner Rolle auf, dass man ihn nur zu gerne hasst. Auch wenn seine Darstellung immer mal wieder die Grenze zur Karikatur überschreitet. Teuflischer noch gebiert sich sein Adjutant Noda, der von Tarô Yamamoto mit unangenehmer Schlangenhaftigkeit gespielt wird. Gegenüber diesen Monstren wirkt der Held Je-kyu Kang natürlich noch edler, aber gleichzeitig auch langweiliger. Zumindest muss man aber konstatieren, dass Dong-gun Jang in seiner Rolle ausgesprochen sympathisch rüber kommt. Die anderen Nebendarsteller bleiben, bis auf Kim In-gwon als koreanischer Überläufer „Anton“, unscheinbar. Kim In-gwon hat allerdings auch eine sehr dankbare Rolle zugewiesen bekommen. Vom lustigen Dicken Lee Jong-dae wandelt er sich, im sowjetischen Kriegsgefangenenlager mit etwas Macht ausgestattet, überzeugend zu einem brutalen, wenn auch tragischen Mitläufer „Anton“.

Die Idee, die Protagonisten zu zwingen, in immer wieder anderer Uniform von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz (Mongolei, Ostfront, Normandie) ziehen zu lassen und dort um ihr Leben zu kämpfen, eröffnet dem Film die Möglichkeit zu wahrlich spektakuläre, mitreißende Actionsequenzen. Hier zieht Regisseur Je-kyu Kang alle Register und lässt den Zuschauer förmlich atemlos zurück. Auch wenn nicht jeder CGI-Effekt perfekt sitzt (Explosionen, Flugzeuge etc.), so hat man doch keine Zeit darüber nachzudenken und wird bereits in die nächste gnadenlose Kampfszene geworfen. Die hohe Kunst der mitreißenden Actioninszenierung beherrscht Je-kyu Kang also aus dem Effeff. Woran es hier und da hapert, ist das Drehbuch.

Während in der ersten Hälfte Koreaner und Japaner noch im stereotypischsten schwarz-weiß gezeichnet werden, so bemüht sich das Drehbuch dann immerhin in der zweiten Hälfte um Ausgewogenheit. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte gewaltige Lücken aufweist. Manche Handlungen der Protagonisten sind einfach nicht zu verstehen und allein dem Klischee ihrer Rolle geschuldet. Gänzlich abstrus ist dann der Charakter einer chinesischen Scharfschützin, die sich am Ende zwar heroisch, aber auch schlichtweg dämlich verhält. Auch Tatsuo Hasegawas Wandlung vom Saulus zum Paulus erscheint übereilt. Insbesondere bleibt nicht nachvollziehbar, warum Jun-shik Kim Tatsuo, trotz dessen scheußlicher Verbrechen und seiner Verbohrtheit, immer wieder unter Einsatz seines Lebens rettet. Dies ist zwar für die zweite Hälfte des Filmes zwingend wichtig, wirkt aber zum Teil arg konstruiert. Ebenso wie der Umstand, dass die beide Protagonisten unter den widrigsten Umständen immer wieder überleben und am Ende sogar in die Deutsche Wehrmacht integriert werden. Hier gehorcht der Film dann nur noch den Regeln des Actionfilmes. Mit dem ernsthaften Ansatz eines realistischen Anti-Kriegsfilms, hat das nichts zu tun, auch wenn der Film sich fortwährend diesen Habitus gibt.

Doch aller Kritik zum Trotz, muss festgehalten werden, dass „Prisoners of War“ als reines Action-Spektakel mit angedeutetem Tiefgang sehr gut funktioniert. Zudem ist seine Grundaussage, dass Menschen nicht durch Herkunft oder Uniform definiert werden, sondern allein dadurch, was sie aus sich machen, sehr sympathisch. Und die finale Szene sorgt sogar für etwas Gänsehaut. Dass der Film aber von wahren Ereignissen inspiriert wurde, ist natürlich Quatsch. Allein das Bild eines Koreaners in Deutscher Wehrmachtsuniform hat die Fantasie der Filmemacher beflügelt. Diese führte aber zu einem guten Actionfilm mit einer spannenden Geschichte, der seine eigenen hohe Ansprüche allerdings verfehlt.

Neben zahlreichen Trailern für das Spendid-Programm, finden sich auf der gelungenen DVD noch 5 Minuten Interviews mit Dong-gun Jang und Je-kyu Kang, sowie ein 9-minütige Blick auf die Dreharbeiten. Das Bild lässt ebenfalls keine Wünsche offen, die deutsche Synchronisation ist okay. Für die Originalfassung stehen gut lesbare, deutsche Untertitel zur Verfügung. Die Originalfassung ist dabei allein schon aufgrund des Sprachgewirrs aus Koreanisch, Japanisch, Russisch und Deutsch zu bevorzugen. Zudem ist diese Spur sehr gut abgemischt.

Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/06/ ... rs-of-war/
Früher war mehr Lametta
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