Red to Kill - Billy Tang (1994)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39397
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Red to Kill - Billy Tang (1994)

Beitrag von jogiwan »

Red to kill

Bild

Originaltitel: Ruo sha

Herstellungsland: Hongkong / 1994

Regie: Billy Tang

Darsteller: Lily Chung, Money Lo Man Yee, Ben Ng, Booby Yip

Story:

Die Sozialarbeiterin Lok findet in der geistig behinderten Ming eine enge Freundin. Eines Tages wird Ming vergewaltigt. Ihr Peiniger wird gestellt, doch das Gericht spricht ihn angesichts der Behinderung Mings frei. Als Lok dann auf eigene Faust die Gerechtigkeit durchsetzen will, sieht sie sich einem völlig durchgedrehten Psychopathen gegenüber, dessen Tötungsinstinkt auf die Farbe Rot besonders anspringt... (quelle: ofdb.de)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Borderline666
Beiträge: 350
Registriert: Di 11. Apr 2023, 23:20
Wohnort: Die Pfalz
Kontaktdaten:

Re: Red to Kill - Billy Tang (1994)

Beitrag von Borderline666 »

Billy Hin-Shing Tang ist einer dieser Regisseure, der auf gut deutsch gesagt einen Scheiß drauf gibt, was andere über ihn denken, macht was er will, von politischer Korrektheit nicht im geringsten was hält und es genießt die Art Zuschauer zu schockieren, die eher zart besaitet ist. Er ist dafür bekannt, in seinen Filmen so mancher Frau gerne mal eine Vergewaltigung zu zu kommen zu lassen und scheint es als einen Genuß zu betrachten, wenn Zuschauer solcher Werke einen Genuß daran finden, wenn es etwas extremer zur Sache geht. Eines dieser Beispiele ist der 1994 in Hongkong entstandene RED TO KILL. Es ist ein Film, der einen in Sachen Verrücktheit des Übeltäters an Kai von EBOLA SYNDROME erinnert: Nihilistisch, ohne Skrupel und etwas psychisch durch geknallt.

Der Film ist gut inszeniert und weist eine verträumte Atmosphäre auf, da Billy Tang das blaue Element des Lichts häufig einsetzt und besonders in den Szenen, die nachts spielen, das gesamte Setting eine unheimliche Atmosphäre ausstrahlt. In den Charakteren haben wir Herrn Chan, tagsüber einen friedlichen Arzt, den jeder liebt, während er sich nachts in einen brutalen Vergewaltiger verwandelt, der auf seine Weise geliebt werden möchte. Vordergründig für seine Vergewaltigungen steht die Farbe Rot, die ihn besonders "in den Wahnsinn" treibt, weswegen er sich an den Frauen dementsprechend vergreift.

Die Leistungen der Protagonisten sind zufriedenstellend, insbesondere unseres Vergewaltigers Mr. Chan, der auch seine eigene schmerzhafte Vergangenheit hat, von der wir im Laufe des Films erfahren. Ein kleines Manko, das man erwähnen könnte, ist der Mangel an Logik, da die Polizei und der Rest der Sozialarbeiter fast während des gesamten Ablaufs abwesend sind, während der Vergewaltiger-Arzt ungestört seiner Arbeit nachgeht, obwohl wir auch gesehen haben, dass tatsächlich ähnliche Verbrechen behandelt wurden. Das Fehlen der Behörden ist also eher ein sozialer Kommentar als eine Schwäche des Drehbuchs, da wir selten erfahren, was wirklich hinter den Mauern vor sich geht.

Red to Kill ist ein extremer asiatischer Horrorfilm mit vielen guten Elementen und kraftvollen, morbiden Szenen, der jeden Fan des Genres zufriedenstellen wird, insbesondere wenn diese Fans ein Gespür für die extremen Erlebnisse haben, die uns das ferne Hongkong bietet. Für einen CAT III-Film bietet er wenig Blut oder anderweitige Gore-Szenen, bis zum Ende hin, als Mr. Chan mit der Kreissäge im Schädel mehr oder weniger halbiert wird, der Großteil der Härte ist auf die Vergewaltigungen zurück zu führen, was meiner Meinung nach auch schon reicht.
Antworten