Tokyo Tribe - Shion Sono (2014)

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jogiwan
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Tokyo Tribe - Shion Sono (2014)

Beitrag von jogiwan »

Tokyo Tribe

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Originaltitel: Tokyo Tribe

Herstellungsland: Japan / 2014

Regie: Shion Sono

Darsteller: Ryôhei Suzuki, Young Dais, Shôta Sometani, Shunsuke Daitô

Story:

In einem dystopischen und alternativen Tokyo nicht fern unserer Zeit wird die Stadt von 23 Gangs beherrscht, die jeweils ein Viertel der Stadt mit Gewalt, Prostitution und Korruption unter ihrer Kontrolle haben. Eines Nachts versucht jedoch der durchgeknallte Mera mit seinem nicht minder gewaltbereiten und psychopathischen Clan das fragile Gefüge der Machtverhältnisse durcheinander zu bringen und lockt den friedliebenden Kai und dessen Freunde in eine Falle. Der Plan alle Macht an sich zu reißen scheint auch aufzugehen und eine Welle der Gewalt erwischt die Gangs unerwartet und auf dem falschen Fuß. Doch Kai und seine Gang lassen sich nicht so einfach unterkriegen und neben Hilfe von unerwarteter Seite appelliert dieser bei den konkurrierenden Gangs auf deren Vernunft, um Mera und seinen teuflischen Plan doch noch stoppen zu können…
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jogiwan
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Re: Tokyo Tribe - Shion Sono (2014)

Beitrag von jogiwan »

Shion Sono ist ja schon einer der letzten, großen Regie-Exzentriker und sein Faible für schräge Filme wird ja zu unserem Glück ja nur noch von dessen Arbeitspensum und filmischen Output getoppt. „Tokyo Tribe“ ist ein Rap-Musical mit Martial-Arts Einlagen, das im wahrsten Sinne auf dicke Hose macht und den Zuschauer mit überzeichneten Figuren, Szenarien, Texten und jeder Menge Sex und Gewalt konfrontiert. Statt in Dialogen wird die Handlung mit Rap-Passagen seinen schier unüberschaubaren Figuren vorgetragen und der Zuschauer im Verlauf oft direkt angesprochen. Dabei ist jetzt japanischer Hip Hop mit seinem Versuch optisch und inhaltlich den amerikanischen Ghetto-Rap zu imitieren an sich schon eine schräge Sache und meines Erachtens fern jeglicher Authentizität und dennoch wird das in Falle von „Toyko Tribe“ stets auch mit voller Ernsthaftigkeit vorgetragen. Der bisweilen frauenfeindliche Unterton dieser Musikrichtung bietet ja auch einige Parallelen zu asiatischen Genre-Filmen, die in diesem Punkt ja auch wenig Zurückhaltung an den Tag legen. Woran es aber definitiv nichts zu meckern gibt, ist wieder einmal die Optik und von der mehrminütigen Planfahrt bis hin zu den durch-choreographierten Martial-Arts-Einlagen gibt es vieles zu bestaunen und das Konzept des Streifens ist auch die totale Reizüberflutung und maßlose Übertreibung, die Shion Sono zwei Stunden lang ausgiebig zelebriert. „Toyko Tribe“ wirkt dann auch ungefähr so, als hätte man „Enter the Void“ mit „The Warriors“ vermischt, das Ganze durch den japanischen Satire-Wolf gedreht und mit der gesamten HipHop-Szene des Landes und dem Warenlager von zwanzig Ein-Euro-Shops nochmals neu verfilmt. Eigentlich ganz spannend inszeniert und ungewöhnlich präsentiert ist dieser Marital-Arts-Gang-Hip-Hop-Musikfilm aber dennoch nicht so wirklich mein Ding, auch wenn man „Tokyo Tribe“ schon gesehen haben sollte.
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