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Black Sabbath - The End of The End.jpg (461.56 KiB) 228 mal betrachtet
Originaltitel: Black Sabbath: The End of the End
Herstellungsland: Großbritannien / 2017
Regie: Dick Carruthers
Mitwirkende: Tony Iommi, Ozzy Osbourne, Geezer Butler, Tommy Clufetos, Adam Wakeman
Nach 50 Jahren Karriere endet für Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Geezer Butler genau dort eine Ära, wo zuvor alles begann: in Birmingham. Dieser Film ist nicht nur das letzte Testament einer der erfolgreichsten Metalbands aller Zeiten, sondern gleichzeitig ein Abschiedsgruß an und Liebesbeweis für die treuen Fans des vergangenen halben Jahrhunderts. Die Metal-Ikonen treten ab - mit einem Knall.
Black Sabbath, jene Band, die einst den Heavy Metal erfand, ging von Januar 2016 bis Februar 2017 auf große Abschiedstournee – in Beinahe-Originalbesetzung, sprich: Tony Iommi, Ozzy Osbourne und Geezer Butler waren dabei, Drummer Bill Ward wurde durch den Jungspund Tommy Clufetos ersetzt. Mit dem Tournee-Abschlussgig am 4. Februar 2017 schloss sich der Kreis; Black Sabbath besiegelten das Ende der Band dort, wo alles begonnen hatte: in ihrem Heimatort Birmingham. Das Konzert in der ausverkauften, 16.000 Besucher(innen) Platz bietenden Genting-Arena wurde aufgezeichnet und auf Tonträger sowie DVD und Blu-ray veröffentlicht. Zugleich wurde dieser 95-minütige Konzertfilm vom erfahrenen Musikdoku-Regisseur Dick Carruthers („Heavy Metal – Louder Than Life“) entwickelt, der Konzertausschnitte mit Interviews und dokumentarischem Material sowie intimen Momenten vereint.
Bilder aus dem Birminghamer Stahlwerk unterlegen Texteinblendungen zur Band und bilden somit eine Assoziationskette von Stahlgießerei zur Komposition von Heavy-Metal-Musik. Das ist ebenso naheliegend wie etwas abgedroschen, einer Band wie Black Sabbath jedoch angemessen. Diese spielte ein Best-of-Set der klassischen Ozzy-Ära, das in Ausschnitten von atemberaubender Ton- und Bildqualität gezeigt wird. Wem die alten Platten möglicherweise zu muffig nach den 1970ern klingen oder wem sich das Material aus etwaigen anderen Gründen nie erschlossen hat, bekommt hier noch einmal seine Chance – die Wechselwirkung aus dem schweren Sound, der inkl. Ozzy topfitten Band auf der Bühne und den Reaktionen des Publikums machen Sabbath‘ Werk begreifbar.
Die Perfomance wird immer wieder von Interviews mit Ozzy, Tony und Geezer unterbrochen, die mal als Gruppe, mal allein Anekdoten zum Besten geben und ihre Erinnerungen mit den Zuschauerinnen und Zuschauern teilen. Alle Bandmitglieder wirken dabei bodenständig, humorvoll und sympathisch; nach fast 50-jähriger Karriere scheint niemand ein bestimmtes Image aufrechterhalten oder sich größer als das machen zu wollen, was ohnehin mehr als die Summe aller Teile ist: ihre stilprägende Musik.
Ein besonderes Bonbon ist das mitgeschnittene und in den Film eingeflochtene Treffen der Bandmitglieder im Proberaum zwei Tage nach dem Auftritt, bei dem sie in intimer Atmosphäre die selten gespielten Stücke „Wizard“, „Wicked World“ und „Changes“ interpretieren. Insbesondere letztgenannte Nummer dürfte auch dem härtesten Stahlkocher die eine oder andere Gänsehaut bereiten.
„Black Sabbath – The End of the End” ist eine fulminante Melange aus Konzert- und Dokumentarfilm, die das Zeug dazu hat, mit ihren festgehaltenen Eindrücken der De-facto-Bandauflösung eine ganze Reihe neuer Fans zu generieren. Denn das Werk der Band ist in Stein gemeißelt respektive in Stahl geschmiedet und steht als Monolith in der Musiklandschaft, an dem sich schon manch Sau gerieben hat, der jedoch unumstößlich ist.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Aus gesundheitlichen Gründen musste ich mir die Konzerte der Abschlusstour in Zürich, alternativ in München, leider schenken. Was mich sehr geärgert hat, denn allein die Topics Originalbesetzung und unwiderruflich letzte Tournee haben mir damals (wie heute) das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Und die Kritiken beider Auftritte lasen sich gigantisch. Aber es hat halt nicht sollen sein. Danke für die Rezi, und danke für den Link: