Anne Lake, gerade aus den USA ins UK zurückgekehrt, will ihre kleine Tochter Bunny nach ihrrem ersten Tag im Kindergarten abholen. Doch die Kleine ist verschwunden, und niemand kann sich erinnern, sie gesehen zu haben. Anne schaltet die Polizei ein, doch die Ermittlungen werfen nur die Frage auf: Gibt es Bunny überhaupt, oder ist sie vielleicht gar nur ein Produkt von Annes Fantasie?
Unsere Bewertung:
Stiller und atmosphärischer Krimi von Otto Preminger um eine mutmaßliche Kindesentführung, der vor allem durch seine Schauspieler überzeugt. Lawrence Olivier und auch Keir Dullea machen ihre Sache gut. Hervorragend ist allerdings die Performance von Carol Lynley: Anne ist vordergründig normal und tough, doch im Innern anscheinend mit in der Kindheit begründeten Neurosen behaftet, was Bruder Steve gerne nebenbei und scheinbar widerstrebend einfließen lässt. Schnell neigt man dazu, sich der ersten Meinung des nüchternen Inspektors anzuschließen. Der Film legt dank seiner Akteure geschickt und subtil Fallstricke aus, und weiß so am Ende wirklich zu überraschen. Zudem kann man bereits das aufziehende „Swinging London“ ahnen: In einem Fernsehapparat in einem Pub ist ein Gig der großartigen, aber leider dramatisch erfolglosen „Zombies“ zu sehen, die im Score immer mal wieder angespielt werden. In einer Nebenrolle als schrulliger Hauswirt Wilson taucht Multitalent Noel Coward auf.
Bunny Lake ist verschwunden
Moderator: jogiwan
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