Captain Kronos - Vampirjäger - Brian Clemens (1973)

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Captain Kronos - Vampirjäger - Brian Clemens (1973)

Beitrag von sid.vicious »

Produktionsland: England
Produktion: Hammer
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Brian Clemens
Drehbuch: Brian Clemens
Kamera: Ian Wilson
Schnitt: James Needs
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Laurie Johnson
Länge: ca. 87 Min
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Horst Janson, John Carson, Caroline Munro

Kronos, der einst als Captain der britischen Armee tätig war, hat sich dem Kampf gegen das Übernatürlich, sprich dem Kampf gegen Vampire, gewidmet. Als er einen Brief von Doktor Markus erhält, wird ihm klar, dass er diesen aufsuchen muss. In dessen Dorf ist es zu zahlreichen Toten gekommen. Junge Mädchen, denen die Lebenskraft ausgesaugt wurde und als alte Frauen das Zeitliche segneten. Cronos macht sich auf den Weg um den Kampf mit dem Übernatürlichen aufzunehmen.

Captain Kronos – Vampirjäger ist eher das Stiefkind der Hammer-Produktionsfirma. Der Film konnte Kritiker wie Publikum in keiner Weise überzeugen. Was den Fans der Hammer-Filme heute wohl eher fraglich erscheint, da diese die Klasse dieses maßlos unterschätzen Films erkannt haben. Captain Kronos ist allerdings auch ein sehr ungewöhnlicher Vampirfilm, der nicht nach dem klassischen Schema vorgeht, sondern durchaus neue Ideen einbrachte. Dieses mag durchaus am Produktionsjahr 1973 liegen. Die Welt hatte sich durch die Flower Power Generation geändert und Brian Clemens der Regisseur wollte den Film eher dieser anpassen und von altbekannten Schema abrücken. Dieses stieß beim Cineasten und Kritiker auf gewaltigen Missmut und Ablehnung.

Diese etwas ungewöhnliche Vorgehensweise bezog sich nicht auf das Ambiente, welches der Film anbot, sondern rein auf die Story und dessen Begründungen. Das Übernatürliche lässt sich nicht durch die altbekannten Mittel im Kampf gegen Vampire beseitigen, was durchaus als ein Auflehnen gegen sämtliche Konventionen des klassischen Vampirfilms gesehen werden kann.

Die Locations, wie das Schloss in dem das Finale abläuft, haben durchaus ein wenig davon zu bieten, was Terence Fishers Dracula-Filme so einzigartig machte. Das Finale innerhalb dieser Bauten, ist gleichzeitig das absolute Highlight des Films. Dem Zuschauer wird nun erst die eigentliche Lösung präsentiert. Diese ist mitunter sehr überraschend, da man zuvor auf völlig andere Fährten gelockt wurde.

Die Rolle des Captain Kronos spielt der, in Deutschlands 70ern nicht unbekannte Horst Janson, der an Seite von Karin Anselm in der Serie Der Bastian zum Liebling aller Schwiegermütter wurde. Anfang der 80er hatte er es dann in der Sesamstraße mit anderen Monstern zu tun. Den weiblichen Part übernahm, wie bereits ein Jahr zuvor in Alan Gibsons Dracula A.D. '72, eine atemberaubend charismatische Caroline Munro.

Fazit: Vollkommen unterschätzter Hammer Film, der wesentlich mehr zu bieten hat, als die in allem erhabenen damaligen Kritiker erkannt haben.

8,5/10
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untot
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von untot »

Sehr guter Hammer Streifen mit Horst Janson, als Captain Kronos, der Name (Cronos) macht ihn für mich ja schon gleich mal sympathisch. 8-)
Die Story ist für einen Vampirfilm, eigentlich recht untypisch und verworren, denn den Opfern wird nicht das Blut, sondern ihre Jugend ausgesaugt, die vormals jungen Opfer sehen hinterher ganz schön alt aus und das ist hier auch wörtlich zu verstehen.
Dann gibt es noch andere Vampire, die beißen dann doch noch in den Hals, so wie in den unseres Helden und dann sind diese Viecher auch noch nicht immer auf die selbe Art und Weise zu killen, auch das war für mich ziemlich befremdlich.
Trotzdem netter Stoff, mal was anderes, die Kullissen sind ganz Hammer-Like, besonderes Augenmerk sollte man auf die Räumlichkeiten des Schlosses legen, diese Farben, zu der Zeit, der Knaller. :lol:
Ich kann hier wirklich guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen.

7/10
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buxtebrawler
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von buxtebrawler »

untot hat geschrieben:der Name (Cronos) macht ihn für mich ja schon gleich mal sympathisch. 8-)
:thup: 8-)

Hab den leider noch nicht gesehen, aber da warte ich einfach mal entspannt ab, was da noch als VÖ kommt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Ringo aka Angelface
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von Ringo aka Angelface »

Gibt doch schon eine Anolis VÖ inder Hammer-Serie! Ist aber glaube ich mittlerweile out of print, und wie ich Anolis kenne wird da nix mehr kommen - oder eine superduper Specialediton um 36 Euronen 8-)
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Nello Pazzafini
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von Nello Pazzafini »

der kam doch bei Koch???
toller film und auf alle fälle schwer unterbewertet....
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buxtebrawler
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von buxtebrawler »

Nee, der kam schon bei Anolis und meines Wissens wurde eine SE angekündigt, die dann wohl wieder 26 Taler kosten würde - also weniger als die OOP-Fassung momentan ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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sid.vicious
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von sid.vicious »

Nello Pazzafini hat geschrieben:der kam doch bei Koch???
toller film und auf alle fälle schwer unterbewertet....

Die DVD stammt aus der Hammer Edition von Anolis.
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Blap
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von Blap »

Der Bastian jagt böse Blutsauger. Ein echter Oberknuffel, ein sehr liebenswerter Streifen.

Ich besitze glücklicherweise die Anolis-DVD, eine SE wurde schon vor Jahren in Aussicht gestellt. Sollte diese tatsächlich irgendwann erscheinen, wird sich Blapi diesen Film gern doppelt ins Regal stellen.
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buxtebrawler
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von buxtebrawler »

„Trinke ihr Blut und labe dich daran!“

„Captain Kronos – Vampirjäger“ aus dem Jahre 1973 war einer von mehreren Versuchen der altehrwürdigen „Hammer Film Productions“, sich mit ihren Produktionen neu zu positionieren und eine frische serientaugliche Figur neben Peter Cushing als Protagonisten der Frankenstein- und Van Helsing der Dracula-Reihe sowie Christopher Lee als Vlad Tepes persönlich zu etablieren. Er blieb jedoch leider die einzige Regie-Arbeit des britischen „Mit Schirm, Charme und Melone“-Autors und -Produzenten Brian Clemens.

Kronos (Horst Janson, „Zinksärge für die Goldjungen“) hat sein Leben dem Kampf gegen Vampire verschrieben, da er der einzige Überlebende seiner Familie ist, die den Blutsaugern zum Opfer fiel. Zusammen mit seinem Gefährten Professor Grost eilt er in Mantel und Degen auf seinem Pferd seinem alten Freund Dr. Marcus zur Hilfe, der machtlos mit ansehen muss, wie junge Mädchen von einem Tag auf den anderen extrem altern und dahinscheiden. Offensichtlich saugt ein Vampir ihnen die Lebenskraft aus...

Brian Clemens, der auch das Drehbuch verfasste, bricht in „Captain Kronos – Vampirjäger“ mit vielen Vampirklischees und aus Brma Stokers „Dracula“-Roman überlieferten Gesetzmäßigkeiten. Das Aussaugen von Lebensenergie statt Blutes, die Lichtunempfindlichkeit sowie veränderte Vampirtötungsmöglichkeiten sind tatsächliche interessante Variationen der klassischen Thematik, die jedoch genregetreu einmal mehr in einem nicht näher definierten Gotik-Zeitalter angesiedelt wurde. Größtes Alleinstellungsmerkmal ist jedoch, dass man mit Kronos einen neuartigen Vampirjäger in den Mittelpunkt rückte, dem eine geheimnisumwitterte Aura zuteil wurde, der anscheinend über außergewöhnliche, übermenschliche Fähigkeiten verfügt und als heldenhafter, letztlich jedoch einsamer und innerlich zerrütteter Rächer getrieben und rastlos seines Weges zieht. Allem Anschein nach war „Captain Kronos – Vampirjäger“ tatsächlich als Auftakt einer Serie oder Filmreihe konzipiert worden, die ihn mit verschiedenen Vampirarten konfrontiert und vermutlich auch mehr über seine Vergangenheit und seinen Charakter preisgegeben hätte. Unter Filmkennern gilt „Captain Kronos – Vampirjäger“ als Quasi-Pionier für Konzepte wie „Buffy“ und „Blade“. Das Potential jedoch blieb seinerzeit unerkannt und der Film floppte – auch (oder vor allem?) aufgrund mangelnder Promotion – an den Kinokassen.

Das hat zur Folge, dass die Charakterkonstellation mitunter etwas unübersichtlich wirkt und einiges angerissen wird, jedoch weitestgehend im Verborgenen bleibt, offene Fragen zurücklassend. Apropos Fragen: Mir stellte sich sofort die nach der Tauglichkeit des blonden deutschen Schwiegermama-Lieblings Janson in der Hauptrolle als verwegener Vampirjäger. Es dauerte etwas, bis ich mich an den Anblick gewöhnt hatte, musste Janson aber schließlich zugestehen, seine Sache im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht zu haben. Ihm zur Seite steht John Cater („Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes“) als buckliger, kauziger Professor Grost. Keine dieser beiden gegensätzlichen Rollen wäre direkt vergleichbar mit dem bekanntesten Vampirjäger Van Helsing. Klassische Gothic-Horror-Atmosphäre indes kommt in „Captain Kronos – Vampirjäger“ erst im in einem – hammertypisch detailreich ausgestatteten – alten Schloss stattfindenden Finale so richtig auf, weite Teile der Handlung spielen tagsüber unter freiem Himmel, was ihn zeitweise eher wie einen Abenteuer- oder Fantasy-Film wirken lässt. Das fällt aber nicht sonderlich negativ ins Gewicht, sondern ist Teil der veränderten Ausrichtung des Films und trägt zu seinem Charme und Unterhaltungswert bei. Die vampiristischen Übergriffe finden i.d.R. im Off statt, mit blutigen Details hält man sich demnach stark zurück. Die durch die Wälder streifende schwarzgewandte Gestalt jedoch beschwört durchaus wohligen Grusel herauf. Ein gewisser humoristischer Anteil lockert das Geschehen auf und unterstreicht die bisweilen augenzwinkernde Leichtfüßigkeit des Films, der bewusst keine pathosgetränkte, pompöse Gothic-Operette sein will. Doch nicht jede Idee zündet und weiß zu überzeugen; Szenen wie die mit erst toten, dann unwissentlich von Vampiren zum Leben wiedererweckten Kröten kratzen doch arg an der Grenze zum Albern-Absurden. Die gut gelungenen Make-up-Effekte vor allem der Alterungsprozesse können sich ebenso sehen lassen wie die schöne, detailverliebte Kameraarbeit.

Einer der größten Trümpfe von „Captain Kronos – Vampirjäger“ ist allerdings die Beteiligung Caroline Munros („Maniac“), die seinerzeit nicht nur eines der hübschesten Genrefilm-Gesichter war, sondern auch ein Erotikfaktor, mit dem auch hier nicht zu knapp kalkuliert wurde. Zwar bleibt man stets insofern züchtig, als man keinerlei unbekleidete Geschlechtsorgane mit der Kamera einfängt, lässt es zwischen Kronos und der Munro, die hier eine ebenfalls geheimnisvolle, durch Kronos vom Pranger befreite, exotisch-rassige und verrucht anmutende Schönheit spielt, ordentlich funken und die Phantasie des Zuschauers beflügeln. Caroline Munro ist das Salz in der Suppe und füllt ihre Rolle neben körperlichen Reizen mit Ausstrahlung und angenehmer Natürlichkeit aus. Auch dem Gehörsinn wird geschmeichelt, in Form stimmiger orchestraler Begleitung. Das wahrlich überraschende Ende schüttet dann noch einmal eine ganze Menge origineller Einfälle aus und kann sich auch dramaturgisch sehen lassen, inkl. eines ausgiebigen Schwertkampfs. Es ist der Schlusspunkt unter einen in Bezug auf Genrekonventionen experimentellen, nicht nur filmhistorisch interessanten, unterhaltsamen Film, der mit seinem britischen Charme zu keiner Sekunde langweilt, wenn er auch aus heutiger Sicht sicherlich recht unspektakulär wirkt. Und es ist ein Film, den ich persönlich lieber in Serie gehen gesehen hätte als „Buffy“ oder „Blade“...

Danke an Anolis für die eigens für die DVD-Veröffentlichung angefertigte, professionelle deutsche Synchronisation, für die Horst Jansen sich selbst sprechen durfte, und die allgemein vorbildliche Veröffentlichung dieses vergessenen, nun entstaubten Klassikers!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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DrDjangoMD
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Re: Captain Kronos - Vampirjäger

Beitrag von DrDjangoMD »

Der Film klingt ja sehr nach meinem Geschmack, freu mich schon den auch mal zu sehen. :popcorn:
buxtebrawler hat geschrieben:Einer der größten Trümpfe von „Captain Kronos – Vampirjäger“ ist allerdings die Beteiligung Caroline Munros („Maniac“), die seinerzeit nicht nur eines der hübschesten Genrefilm-Gesichter war, sondern auch ein Erotikfaktor, mit dem auch hier nicht zu knapp kalkuliert wurde. Zwar bleibt man stets insofern züchtig, als man keinerlei unbekleidete Geschlechtsorgane mit der Kamera einfängt, lässt es zwischen Kronos und der Munro, die hier eine ebenfalls geheimnisvolle, durch Kronos vom Pranger befreite, exotisch-rassige und verrucht anmutende Schönheit spielt, ordentlich funken und die Phantasie des Zuschauers beflügeln. Caroline Munro ist das Salz in der Suppe und füllt ihre Rolle neben körperlichen Reizen mit Ausstrahlung und angenehmer Natürlichkeit aus.
:thup: :knutsch:
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