Das Haus der langen Schatten - Pete Walker (1983)
Moderator: jogiwan
Das Haus der langen Schatten - Pete Walker (1983)
Originaltitel: The House of the Long Shadows
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Pete Walker
Darsteller: Vincent Price, Christopher Lee, Peter Cushing, Desi Arnaz Jr., John Carradine, Sheila Keith,
Julie Peasgood, Richard Todd, Louise English, Richard Hunter, Norman Rossington....
Inhalt:
Ein Buchautor schließt eine Wette um viel Geld ab.
Innerhalb von 24 Stunden will er seinem Verleger ein fertig geschriebenes Manuskript eines Buches übergeben.
Zu diesem Zweck zieht er sich in ein abgelegenes Haus zurück in dem plötzlich sehr mysteriöse Dinge vorgehen...
Fazit:
Schöner Grusler aus dem Jahre 1983, der einen aber an die guten alten Filme aus den Hammer Studios erinnernt.
Nicht nur, das sich hier drei altgediente Horror Ikonen die Ehre geben, nämlich, Price, Lee und Cushing, der Film hat auch sonst einiges zu bieten, spannende Geschichte, gruselige Atmo, tolles Setting und das alles das wurde mit einem kleinen Augenzwinkern gekonnt in Szene gesetzt!
Für Liebhaber des klassischen Horrorfilms ist dieser Streifen Fest!
8/10
Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
Simple Grundstory, solide Umsetzung. Der Clou an “Das Haus der langen Schatten” ist natürlich die exzellente Besetzung. Gleich vier absolute Horror-Veteranen geben sich hier ein Stelldichein : Cushing, Price, Lee und Carradine. So ist der Film auch mehr zu einer liebevollen Hommage geraten und erinnert mehr als einmal an vergangene Zeiten und Filme der Stars. Schön gruselig ist der Streifen allemal, zudem hat er immer wieder überraschende Handungswendungen parat.
Klar - im Prinzip ist man bei diesem Streifen wirklich auf Nummer sicher gegangen. Eine Ansammlung wirklicher Genre-Größen ist zwar nicht immer eine Garantie, dennoch wäre es schon mehr als verwunderlich gewesen, wenn "Das Haus der langen Schatten" ein Rohrkrepierer geworden wäre. Jeder Oldschool-Horror-Fan sollte diesen Film wirklich mal gesehen haben.
Fazit : 8 / 10
Klar - im Prinzip ist man bei diesem Streifen wirklich auf Nummer sicher gegangen. Eine Ansammlung wirklicher Genre-Größen ist zwar nicht immer eine Garantie, dennoch wäre es schon mehr als verwunderlich gewesen, wenn "Das Haus der langen Schatten" ein Rohrkrepierer geworden wäre. Jeder Oldschool-Horror-Fan sollte diesen Film wirklich mal gesehen haben.
Fazit : 8 / 10
- DrDjangoMD
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
Als ich das mit zirka 16 Jahren gesehen habe wusste ich noch nicht mal wer John Carradine war...hach, das waren noch Zeiten
Den Film selbst fand ich schon damals super. Ich bekrittelte zwar, dass sich Humor und Horror nicht so durchdringen, wie ich es gerne mochte, aber es war toll drei (heute wären es vier) meiner Lieblinge in ein und demselben Film zu sehen
Den Film selbst fand ich schon damals super. Ich bekrittelte zwar, dass sich Humor und Horror nicht so durchdringen, wie ich es gerne mochte, aber es war toll drei (heute wären es vier) meiner Lieblinge in ein und demselben Film zu sehen
- buxtebrawler
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
Erscheint am 28.09.2012 bei Black Hill / Koch Media auf DVD und Blu-ray:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- horror1966
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
Das Haus der langen Schatten
(The House of the Long Shadows)
mit Vincent Price, Christopher Lee, Peter Cushing, Desi Arnaz Jr., John Carradine, Sheila Keith, Julie Peasgood, Richard Todd, Louise English, Richard Hunter, Norman Rossington
Regie: Pete Walker
Drehbuch: Michael Armstrong / Earl Derr Biggers / George M. Cohan
Kamera: Norman G. Langley
Musik: Richard Harvey
FSK 16
Großbritannien / 1983
Der amerikanische Schriftsteller Kenneth Magee lässt sich auf eine Wette mit seinem Verleger ein und soll 24 Stunden auf einem abgelegenen walisischen Landgut verbringen, um einen Roman zu schreiben. Im Laufe des Abends treffen verschiedene Menschen ein, die sich alle als Angehörige der Grisbanes erweisen, denen das Haus gehört. Sie sind wegen des Familiengeheimnisses im Obergeschoss gekommen, doch das hat sich schon selbstständig gemacht und mit der Ermordung der Anwesenden begonnen.
Es gibt diverse Filme die allein schon aufgrund ihrer Besetzungsliste als Klassiker angesehen werden können und wenn dann auch noch einmalig in der Filmgeschichte Schauspiel-Legenden wie Vincent Price, Christopher Lee, John Carradine und Peter Cushing gemeinsam in einer Geschichte auftreten, gehört ein solches Werk im Prinzip zum Pflichtprogramm eines jeden Film-Liebhabers. Regisseur Pete Walker (Zeuge des Wahnsinns) hat es in seiner letzten Regiearbeit tatsächlich geschafft, diese Ikonen des Horrorfilms gemeinsam vor die Kamera zu holen und allein schon wegen dieses Aspektes sollte man dem guten Mann den höchsten Respekt zollen. Nun wäre es aber noch nicht genug, nur wegen des Mitwirkens dieser bekannten Gesichter von einem äußerst gelungenem Film zu sprechen, doch "Das Haus der langen Schatten" beinhaltet wirklich alles, was ein herausragender Oldschool-Gruselfilm haben sollte, um dem Zuschauer ein wunderbar atmosphärisches Film-Vergnügen zu bereiten. Wie man diversen Kritiken im Netz entnehmen kann scheint das nicht jeder so zu sehen, denn zugegebenermaßen beinhaltet das Szenario an einigen Stellen den Hauch von unfreiwilliger Komik, was dem Szenario aber insgesamt gesehen viel eher besonders gut zu Gesicht steht als das es ihm schaden würde und auch der von manch einem beklagte mangelnde Spannungsaufbau ist eigentlich überhaupt nicht zu erkennen.
Eher das Gegenteil ist der Fall, denn die Erzählung nimmt sich genügend Zeit um teilweise sogar absolute Hochspannung aufzubauen, zudem sind die Geschehnisse durchgehend von einer extrem dichten Grundstimmung untermalt, so das genau das richtige Gefühl für einen Film dieser Art aufkommen kann. Zugegeben, in der ersten Filmhälfte passiert nicht sonderlich viel, aber Pete Walker hat es hervorragend verstanden den Betrachter in eine gewisse Erwartungshaltung zu versetzen, die sich dann auch im zweiten Teil des Filmes absolut erfüllen soll. Zudem ist es für die von den Ereignissen ausgehenden Faszination absolut notwendig, erst einmal die Atmosphäre des genialen Schauplatzes auf einen wirken zu lassen, denn das abseits gelegene und düstere Herrenhaus übt schon eine sehr beklemmende Wirkung auf einen aus und man möchte auf keinen Fall eine Nacht in diesem alten Gemäuer verbringen, so wie es Schriftsteller Kenneth Magee aufgrund einer Wette macht. Nachdem schon in den ersten Minuten etwas scheinbar unheilvolles in der Luft liegt verstärkt sich dieser Eindruck immer mehr, nachdem nun die weiter oben genannten Schauspiel-Legenden nach und nach die Szenerie betreten.
Für Nostalgiker ist es ein absoluter Hochgenuss diese Ikonen vereint zu sehen, die einem doch so viele unvergessliche Filme beschert haben und die obwohl sichtlich in die Jahre gekommen noch rein gar nichts von ihrer Omnipräsenz verloren haben. Wenn die großen Stars der ehemaligen Hammer Studios vor die Kamera treten liegt immer eine ehrfurchtsvolle Beinote in der Luft und man saugt als Zuschauer nur allzu gern das fantastische Schauspiel dieser Ikonen wie ein Schwamm in sich auf. An dieser Stelle sollte man jedoch fairerweise anmerken, das auch beim restlichen Cast keinerlei Grund zur Beanstandung besteht, denn sämtliche Akteure tragen ihr Scherflein dazu bei, das hier ein wirklich außergewöhnlich guter Film serviert wird, den man durchaus als zeitlosen Klassiker bezeichnen kann. Es entwickelt sich immer mehr eine Art Puzzle-Spiel, in dem einem im Laufe der Zeit immer mehr Bruchstücke offenbart werden, die das zu beginn merkwürdige Szenario erklären sollen. Die wahren Hintergründe des Geschehens bleiben für eine lange Zeit eher im Dunkeln und aus diesem Aspekt bezieht "Das Haus der langen Schatten" seine eigentliche große Stärke. Doch selbst als sich der Schleier einer geheimnisvollen Familien-Tragödie zu lüften scheint, ist in dieser Story nichts so wie es scheint. Dieser Punkt kommt dann jedoch erst ganz am Schluss zum tragen, denn zuvor wird der Zuschauer mit etlichen Wendungen und Wirrungen konfrontiert, so das hier bis wirklich zur letzten Minute nichts von der Intensität der Ereignisse verloren geht. Im Grunde genommen wird man mit zwei vollkommen unterschiedlichen Filmhälften konfrontiert, denn dient der erste Teil doch hauptsächlich dazu, immer weitere Fragmente des Geheimnisses zu offenbaren und somit die aufgebaute Spannung fast ins Unermessliche zu steigern, so kommt es danach zur totalen Entladung, die durch die Ermordung diverser Charaktere in Erscheinung tritt.
Warum in diesem Fall viele Leute "Das Haus der langen Schatten" fast schon als Komödie ansehen entzieht sich meiner Kenntnis und ist ehrlich gesagt auch nicht so ganz nachvollziehen. Denn bis auf die erwähnten und nicht zahlreich vorkommenden Momente in denen etwas unfreiwillige Komik zu erkennen ist, ist dieses meiner Meinung nach grandiose Werk vielmehr als durchaus ernster Genre-Beitrag anzusehen, bei dem man sich fast durchgehend wunderbar an einem exzellenten Grusel-Feeling erfreuen kann. Für mich persönlich ist dieser letzte Film von Pete Walker nicht nur aufgrund der großen Namen als absoluter Klassiker anzusehen, denn die Geschichte beinhaltet so viel Klasse und Raffinesse, das ein absolut überragendes Gesamtbild entsteht. Ob sich aber gerade die jüngere Generation mit einem solchen Film anfreunden kann wage ich zu bezweifeln, fehlt es der Story doch ganz eindeutig am nötigen Härtegrad, um die heutigen Bedürfnisse zu stillen. Dafür gibt es aber auch genügend andere Werke, denn hier handelt es sich ganz eindeutig um einen nahezu perfekten Oldschool-Grusler und über diese Tatsache sollte man sich schon im Vorfeld informieren. Dennoch ist in vorliegendem Fall definitiv eine generelle und äußerst dicke Empfehlung auszusprechen, bekommt man doch herausragende Darsteller in einem ungemein atmosphärischen Szenario geboten, das jede Menge Spannung, Intensität und sehr gelungene Überraschungsmomente enthält.
Fazit:
Man sieht den Urgesteinen des Horrorfilmes zwar an das sie in die Jahre gekommen sind, doch bezieht sich dieser Eindruck ausschließlich auf die Optik und keinesfalls auf die darstellerischen Leistungen, die hier immer noch hervorragend sind. Sicherlich ist das auch ein Grund für den exzellenten Gesamteindruck den man von diesem Werk gewinnt, doch auch die nötigen Zutaten wurden brillant miteinander kombiniert, so das im Endeffekt keinerlei Grund zur negativen Kritik besteht.
10/10
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- buxtebrawler
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
„Dieser Ort ist verflucht!“
„Das Haus der langen Schatten“ aus dem Jahre 1983 ist die bis dato letzte Regiearbeit des Briten Pete Walker („Frightmare – Alptraum“). Der auf der mehrfach verfilmten Geschichte „Seven Keys to Baldpate“ basierende Horrorfilm mit komödiantischer Schlagseite schaffte es erst- und letztmals, die Genre-Ikonen Vincent Price („Die Verfluchten“), Peter Cushing („Frankensteins Fluch“), Christopher Lee („Dracula“) und John Carradine („Hexensabbat“) vor der Kamera zu vereinen. Obgleich die Handlung in Wales spielt, wurde in Hampshire, England gedreht.
Der sehr von sich überzeugte Schriftsteller Kenneth Magee (Desi Arnaz Jr., „Begrabt die Wölfe in der Schlucht“) wettet mit seinem Verleger Allyson (Richard Todd, „Asylum“) um 20.000 Dollar, dass er einen Klassiker à la „Sturmhöhe“ problemlos innerhalb von 24 Stunden schreiben könne. Allyson nimmt die Wette an und bittet Magee dafür in ein vermeintlich leerstehendes Herrenhaus in Baldpate, Wales…
„Das Haus steht seit 40 Jahren leer, aber ein Betrieb ist hier wie auf dem Time Square!“
Auf dem Weg nach Baldpate sieht sich Magee mit Warnungen vor dem angeblich verfluchten Gemäuer konfrontiert, die er in seiner Rationalität kurzerhand er in den Wind schlägt. Im Ort tobt ein Unwetter, am Bahnhof begegnet Magee seltsamen Menschen. Und das Haus entpuppt sich als keinesfalls leerstehend: Mr. und Mrs. Quimby (John Carradine und Sheila Keith, „Haus der Peitschen“), Vater und Tochter, stellen sich als Haushälter des Anwesens vor. Die bereits am Bahnhof erblickte alte Frau treibt dort ebenfalls ihr Unwesen, entpuppt sich jedoch als Sekretärin Allysons in Maskerade, die damit beauftragt wurde, Magee einen gehörigen Schrecken einzujagen. Mit Sebastian Rand (Peter Cuhsing) kommt ein weiterer Besucher, der Magee am Schreiben hindert. Angeblich hätte dieser einen Autounfall in Nähe des Hauses gehabt, hat aber seltsamerweise auch einen Schlüssel für das Haus. Es dauert nicht lange und der Reigen wird von Lionel Grisbane (Vincent Price) erweitert, der nach langer Zeit seinem Elternhaus einen Besuch abstattet und das Familienerbe beansprucht. Damit noch längst nicht genug, stößt auch noch ein Mr. Corrigan (Christopher Lee) hinzu, der das Haus gekauft haben will. Zu guter Letzt taucht das junge Paar (Louise English, „Bugsy Malone“ und Richard Hunter, „Der Elefantenmensch“) vom Bahnhof auf und liefert sich einen Beziehungsstreit, der sich gewaschen hat. Anhand der aushängenden Ahnengalerie ahnt Magee bereits, dass nicht jeder derjenige ist, der er zu sein vorgibt. Schließlich kommt er hinter das düstere Grisbane’sche Familiengeheimnis, das die Mitglieder vor 40 Jahren dazu veranlasste, den 14-jährigen Familienspross Roderick bei lebendigem Leibe in ein Zimmer zu sperren und es zu versiegeln – und in dieser Nacht möchte man ihn befreien… Doch so schnell wie sich das Haus mit Menschen füllte, so schnell werden die Anwesenden nach und nach durch grausame Todesfälle dezimiert. Vollzieht Roderick seine Rache? Und wann bitteschön soll Magee in Ruhe sein Buch schreiben?
„Schicksal und Vergeltung sind oft miteinander verwandt!“
Genüsslich suhlt sich Walker in allen Klischees, angefangen beim Unwetter über das unheimliche alte Gemäuer mit geheimen Gängen, Zimmern etc. bis hin zur lange Jahre zurückliegenden Familientragödie. „Das Haus der langen Schatten“ ist nämlich in erster Linie eine Hommage an das klassische britische und US-amerikanische Gruselkino, an Produktionen aus dem Hause „Hammer“ ebenso wie an Roger Cormans Poe-Adaptionen etc. Umso faszinierender ist es, die Protagonisten vieler dieser Filme hier versammelt zu sehen, denen allesamt und quasi gleichberechtigt ihre größeren Auftritte zugestanden werden. Klar sind sie alle gealtert, am ältesten sieht jedoch der ehrwürdige Peter Cushing aus, dürrer denn je und schon recht erbarmenswert, was jedoch nichts an seinen einwandfreien Leistungen ändert, zumal sein Äußeres zu seiner Rolle passt. Alle vier interagieren prima miteinander und machen „Das Haus der langen Schatten“ zu einem besonderen Aufeinandertreffen der Alte-Schule-Gentleman des Genre-Kinos, die dem Film seine gewisse Erhabenheit verleihen. Ironischerweise liegen die Darsteller des Familienclans altersmäßig weit weniger auseinander, als das suggerierte Vater-Kinder-Geflecht erahnen lässt. Doch ist „Das Haus der langen Schatten“ keinesfalls ein pathetischer Altherrenfilm, der trocken einen vergangenen Stil kopiert, sondern eine sympathisch augenzwinkernde, mit unaufdringlicher Selbstironie versehene Angelegenheit ohne Netz, dafür mit doppeltem Boden, die gleich mehrere mehr oder wenige überraschende Wendungen bereithält, die letztlich liebevoll den leicht karikierenden Ehrerbietungscharakter besiegeln. Die große atmosphärische Intensität der Gruselhaus- und Gothic-Horror-Klassiker erreicht der Film dadurch indes natürlich nicht.
Was den Horror-Aspekt betrifft, bekommt man einiges geboten: Über einen Ekelfaktor verfügende Szenen mit einem erhängten Leichnam und Maden, einer Erdrosselung mit einer Klaviersaite, Fallen wie Säure- und Giftattacken etc. Dabei geht Walker ungeachtet seiner eigenen Filmographie nie sonderlich explizit vor und zeigt bisweilen nur die Ergebnisse statt den Tatvorgang. Auch dies passt zum Stil des Films und dessen bewusst altmodischer Ausrichtung. Sogar expressionistische Schattenspiele fanden ihren Weg ins Walkers Werk und am Ende steht nicht nur die Auflösung vieler eventueller Logiklücken, sondern auch die Aussage, dass die klassischen Dramen eben doch die besten sind. Dass man dabei im Kontext der Films auf die früheren Arbeiten der beteiligten Schauspieler verweist, ist nicht schwer zu erraten und setzt den Schlusspunkt unter diese schöne Respektsbekundung vor der alten Schule des Horrorkinos und seinen menschlichen Aushängeschildern. 7,5 von 10 Haustürschlüsseln verteile ich dafür unter den interessierten Freunden und Kennern einer großen, charakteristischen Zeit der Horrorfilmgeschichte.
„Das Haus der langen Schatten“ aus dem Jahre 1983 ist die bis dato letzte Regiearbeit des Briten Pete Walker („Frightmare – Alptraum“). Der auf der mehrfach verfilmten Geschichte „Seven Keys to Baldpate“ basierende Horrorfilm mit komödiantischer Schlagseite schaffte es erst- und letztmals, die Genre-Ikonen Vincent Price („Die Verfluchten“), Peter Cushing („Frankensteins Fluch“), Christopher Lee („Dracula“) und John Carradine („Hexensabbat“) vor der Kamera zu vereinen. Obgleich die Handlung in Wales spielt, wurde in Hampshire, England gedreht.
Der sehr von sich überzeugte Schriftsteller Kenneth Magee (Desi Arnaz Jr., „Begrabt die Wölfe in der Schlucht“) wettet mit seinem Verleger Allyson (Richard Todd, „Asylum“) um 20.000 Dollar, dass er einen Klassiker à la „Sturmhöhe“ problemlos innerhalb von 24 Stunden schreiben könne. Allyson nimmt die Wette an und bittet Magee dafür in ein vermeintlich leerstehendes Herrenhaus in Baldpate, Wales…
„Das Haus steht seit 40 Jahren leer, aber ein Betrieb ist hier wie auf dem Time Square!“
Auf dem Weg nach Baldpate sieht sich Magee mit Warnungen vor dem angeblich verfluchten Gemäuer konfrontiert, die er in seiner Rationalität kurzerhand er in den Wind schlägt. Im Ort tobt ein Unwetter, am Bahnhof begegnet Magee seltsamen Menschen. Und das Haus entpuppt sich als keinesfalls leerstehend: Mr. und Mrs. Quimby (John Carradine und Sheila Keith, „Haus der Peitschen“), Vater und Tochter, stellen sich als Haushälter des Anwesens vor. Die bereits am Bahnhof erblickte alte Frau treibt dort ebenfalls ihr Unwesen, entpuppt sich jedoch als Sekretärin Allysons in Maskerade, die damit beauftragt wurde, Magee einen gehörigen Schrecken einzujagen. Mit Sebastian Rand (Peter Cuhsing) kommt ein weiterer Besucher, der Magee am Schreiben hindert. Angeblich hätte dieser einen Autounfall in Nähe des Hauses gehabt, hat aber seltsamerweise auch einen Schlüssel für das Haus. Es dauert nicht lange und der Reigen wird von Lionel Grisbane (Vincent Price) erweitert, der nach langer Zeit seinem Elternhaus einen Besuch abstattet und das Familienerbe beansprucht. Damit noch längst nicht genug, stößt auch noch ein Mr. Corrigan (Christopher Lee) hinzu, der das Haus gekauft haben will. Zu guter Letzt taucht das junge Paar (Louise English, „Bugsy Malone“ und Richard Hunter, „Der Elefantenmensch“) vom Bahnhof auf und liefert sich einen Beziehungsstreit, der sich gewaschen hat. Anhand der aushängenden Ahnengalerie ahnt Magee bereits, dass nicht jeder derjenige ist, der er zu sein vorgibt. Schließlich kommt er hinter das düstere Grisbane’sche Familiengeheimnis, das die Mitglieder vor 40 Jahren dazu veranlasste, den 14-jährigen Familienspross Roderick bei lebendigem Leibe in ein Zimmer zu sperren und es zu versiegeln – und in dieser Nacht möchte man ihn befreien… Doch so schnell wie sich das Haus mit Menschen füllte, so schnell werden die Anwesenden nach und nach durch grausame Todesfälle dezimiert. Vollzieht Roderick seine Rache? Und wann bitteschön soll Magee in Ruhe sein Buch schreiben?
„Schicksal und Vergeltung sind oft miteinander verwandt!“
Genüsslich suhlt sich Walker in allen Klischees, angefangen beim Unwetter über das unheimliche alte Gemäuer mit geheimen Gängen, Zimmern etc. bis hin zur lange Jahre zurückliegenden Familientragödie. „Das Haus der langen Schatten“ ist nämlich in erster Linie eine Hommage an das klassische britische und US-amerikanische Gruselkino, an Produktionen aus dem Hause „Hammer“ ebenso wie an Roger Cormans Poe-Adaptionen etc. Umso faszinierender ist es, die Protagonisten vieler dieser Filme hier versammelt zu sehen, denen allesamt und quasi gleichberechtigt ihre größeren Auftritte zugestanden werden. Klar sind sie alle gealtert, am ältesten sieht jedoch der ehrwürdige Peter Cushing aus, dürrer denn je und schon recht erbarmenswert, was jedoch nichts an seinen einwandfreien Leistungen ändert, zumal sein Äußeres zu seiner Rolle passt. Alle vier interagieren prima miteinander und machen „Das Haus der langen Schatten“ zu einem besonderen Aufeinandertreffen der Alte-Schule-Gentleman des Genre-Kinos, die dem Film seine gewisse Erhabenheit verleihen. Ironischerweise liegen die Darsteller des Familienclans altersmäßig weit weniger auseinander, als das suggerierte Vater-Kinder-Geflecht erahnen lässt. Doch ist „Das Haus der langen Schatten“ keinesfalls ein pathetischer Altherrenfilm, der trocken einen vergangenen Stil kopiert, sondern eine sympathisch augenzwinkernde, mit unaufdringlicher Selbstironie versehene Angelegenheit ohne Netz, dafür mit doppeltem Boden, die gleich mehrere mehr oder wenige überraschende Wendungen bereithält, die letztlich liebevoll den leicht karikierenden Ehrerbietungscharakter besiegeln. Die große atmosphärische Intensität der Gruselhaus- und Gothic-Horror-Klassiker erreicht der Film dadurch indes natürlich nicht.
Was den Horror-Aspekt betrifft, bekommt man einiges geboten: Über einen Ekelfaktor verfügende Szenen mit einem erhängten Leichnam und Maden, einer Erdrosselung mit einer Klaviersaite, Fallen wie Säure- und Giftattacken etc. Dabei geht Walker ungeachtet seiner eigenen Filmographie nie sonderlich explizit vor und zeigt bisweilen nur die Ergebnisse statt den Tatvorgang. Auch dies passt zum Stil des Films und dessen bewusst altmodischer Ausrichtung. Sogar expressionistische Schattenspiele fanden ihren Weg ins Walkers Werk und am Ende steht nicht nur die Auflösung vieler eventueller Logiklücken, sondern auch die Aussage, dass die klassischen Dramen eben doch die besten sind. Dass man dabei im Kontext der Films auf die früheren Arbeiten der beteiligten Schauspieler verweist, ist nicht schwer zu erraten und setzt den Schlusspunkt unter diese schöne Respektsbekundung vor der alten Schule des Horrorkinos und seinen menschlichen Aushängeschildern. 7,5 von 10 Haustürschlüsseln verteile ich dafür unter den interessierten Freunden und Kennern einer großen, charakteristischen Zeit der Horrorfilmgeschichte.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker
Erscheint voraussichtlich am 23.06.2015 bei Ascot Elite noch einmal auf Blu-ray und DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker (1983)
Schöner und auf die schönste Weise altmodischer Grusler über einen sympathischen Autor, der mit seinen Verleger wettet, binnen 24 Stunden in einem abgelegenen Haus einen Roman fertigstellen zu können und dabei Zeuge eines ominösen Familientreffens wird. Der ganze Streifen aus der Cannon-Schmiede erinnert dabei wohl nicht ungefähr an britische Horror-Filme vergangener Jahrzehnte und bietet dann auch gleich vier Genre-Größen inklusive Vincent Price, Christopher Lee, Peter Cushing und John Carradine, sowie eine nette Geschichte mit nettem Twist, die den Zuschauer auch immer bei Laune hält. Ehe man sich versieht ist man ja wie der Schriftsteller und seine hübsche Begleitung mittendrin in einen Familienaufstellung der etwas anderen und der erste Mord lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten. Da gibt es dann auch nicht viel zu meckern und wer oldskoolige Filme mag, sollte mit der respektvollen Hommage namens „Das Haus der langen Schatten“ auch voll und ganz auf seine Kosten kommen. Die neue Blu-Ray-Disc aus dem Hause „Black Hill“ ist zwar okay, hat aber ein Bild, das nicht über das einer guten DVD hinausgeht.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker (1983)
Die drei großen/Großen Alten und Pete Walker, heraus kommt eine liebevolle und anachronistische Verbeugung vor dem klassischen Horrorfilm und den Königen des Genres. Für mich als Cushing, Lee und Price Fanboy absolut unverzichtbar.
Sicher nicht der stärkste Film von Pete Walker, gleichwohl einer der knuffigsten Streifen des Genres.
Sicher nicht der stärkste Film von Pete Walker, gleichwohl einer der knuffigsten Streifen des Genres.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Re: Das Haus der langen Schatten - Pete Walker (1983)
Erscheint voraussichtlich am 22.04.2016 als Repack und Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook bei BRE:
Cover A, limitiert auf 555 Exemplare
Cover B, limitiert auf 444 Exemplare
Extras:
- 28-seitiges Booklet mit Text von Christoph Kellerbach
- Bildergalerie
Quelle: OFDb-Shop
Cover A, limitiert auf 555 Exemplare
Cover B, limitiert auf 444 Exemplare
Extras:
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