Dead Bodies - Robert Quinn (2003)

Moderator: jogiwan

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Maulwurf
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Dead Bodies - Robert Quinn (2003)

Beitrag von Maulwurf »

Dead Bodies
Dead bodies
Irland 2003
Regie: Robert Quinn
Andrew Scott, Katy Davis, Eamonn Owens, Darren Healy, Kelly Reilly, Jer O'Leary, Des Nealon, Gerard McSorley, Liz Quinn, Brendan O'Sullivan, Sean McGinley, Frank Coughlan


Dead Bodies.jpg
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ODFB

Wie versteckt man eine Leiche? Vor diesem Problem steht Tommy, der nach einem ausgesprochen handfesten Streit mit seiner Freundin nach Hause kommt und vor deren sterblichen Überresten steht. Tommy denkt, dass es das Beste sein wird, den Körper unauffällig im Wald zu verbuddeln. Aber in dem Loch, das Tommy gräbt liegt bereits eine Leiche. Tommy schüttet das Grab gerade noch zu und flüchtet, aber dadurch wird ein Hund aufmerksam auf das Loch. Eine Spaziergängerin auf die Leiche. Die Polizei auf Tommy. Und jemand, der vor sieben Jahren seine Frau umgebracht hat und nie entdeckt wurde, wird ebenfalls aufmerksam …

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Dunkelheit hat mehrere Schichten. Das sieht man aber nicht, wenn sie einen umhüllt. DEAD BODIES hat auch mehrere Schichten, die sich aber erst nach und nach entblättern, und die man nicht sehen kann solange sie den Zuschauer umhüllen. Hier ist weniges so wie es zu Beginn scheint, und nicht nur die Handlung entwickelt sich auf verschiedenen Ebenen, auch die Charaktere wechseln ihre Erscheinungen immer wieder. Je nachdem aus welchem Gesichtswinkel man die Person sieht, könnte sie ein aufrechter Mensch oder ein gewissenloser Mörder sein. Ein gewissenloser Mensch? Ein aufrechter Mörder? Was sieht man in einem Rohrschachtest? Einen Schmetterling der Sex hat? Oder einen körperlosen Kopf der eine Frau befriedigt? Oder vielleicht etwas ganz anderes?

DEAD BODIES funktioniert genauso wie ein Rohrschachtest, und es kommt auf den Blickwinkel an was man sieht. Sehen möchte. Zu sehen vermeint. Die ersten 40 Minuten laufen als typischer Leben-in-Großbritannien-Film á la FOOTBALL FACTORY, nur ohne die extreme Gewalt, und beinhalten einiges an schwarzem Humor, über den man lang und anhaltend kichern kann. Eigentlich möchte man auch weiterkichern, aber die Schwärze kriecht unmerklich heran, und mit dem Verderben, das über Tommy hereinbricht, wird der Film allmählich immer spannender und packender. Keine Person handelt so wie man es von ihr erwartet, jeder bewegt sich quasi in einer anderen Schicht der Dunkelheit, und was dann am Ende des Films übrig bleibt ist ebenfalls überhaupt nicht das was man zu Beginn erwartet hatte. Das Kichern bleibt einem irgendwann im Halse stecken, wo man es zwar durchaus noch spürt, aber immer wenn man es rauslassen möchte, schnürt es einem so seltsam die Kehle zu …

DEAD BODIES ist also ein Film der zuwiderlaufenden Erwartungen. Eine schwarze Komödie? Ja, teilweise. Ein Krimi? Ja, durchaus. Düster? Ja, ziemlich. Eine Moritat über Freundschaft und wie man sie pflegen sollte? Ja, unbedingt.

Oder anders ausgedrückt: Wer schon mal den toten Körper seiner Freundin bei Nacht im Wald vergraben hat weiß natürlich, wie sehr so etwas eine (Männer-) Freundschaft belasten kann. Und wenn dann auch noch gleich danach die nächste Freundin auf der Matte steht, dann ist auch klar, dass die Polizei irgendwann etwas aufdringlicher wird. Detective Inspector Wheeler ist ein ganz kalter Hund, der den älteren Mordfall von vor sieben Jahren damals nicht aufklären konnte, was natürlich an seiner Psyche kratzt. Was liegt also näher, als die beiden Fälle miteinander zu verbinden: „Wie alt waren Sie vor sieben Jahren? 17 – Alt genug …“

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Wheeler hat seine eigenen Dämonen, und er lässt sie auch raus. Unbeobachtet, wie er meint. Doch aus einer anderen Schicht der Dunkelheit heraus wird Wheeler beobachtet, so wie auch Tommy beobachtet wird. Die Nacht hat tausend Augen, und jede Handlung hat Zeugen, was dazu führt, dass jede Handlung auch Konsequenzen hat, welche die vorhergehende Tat potenzieren. DEAD BODIES ist ein flirrendes und cooles Kaleidoskop blutiger Momentaufnahmen. Ein Puzzle, das aus kleinen und mit Schmutz beschmierten Teilchen besteht, welches am Ende ein wildes und atemberaubendes Gesamtbild zeigt, erzählt in einem rasenden Tempo und völlig ohne Längen, dafür unter starkem und sinnvollem Einsatz technischer Möglichkeiten (Farbfilter, Bilder von Überwachungskameras, Sandbilder). Eine kleine und fiese Geschichte über ganz normale Menschen, die es unter vollkommen idiotischen Umständen mit nicht ganz erlaubten Dingen zu tun bekommen. Und vor allem ein Riesenspaß!

7/10
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