Der modernen Methoden nicht abgeneigte junge Arzt Dr. John Pierre fällt bei den Stadtoberen in Misgunst
und wird in einem Schauprozeß zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er landet schließlich in der Anstalt des
ominösen Dr. Callistratus, der als uneingeschränkter Herrscher über seine burgähnliche Anlage auch über
Wohl und Wehe seiner Insassen entscheidet; einer unheiligen Allianz mit den Stadtoberen sei Dank.
Dabei hat Callistratus auf die Einweisung Pierres hingewirkt, braucht er diesen doch bei seinen
für ihn lebenswichtigen Experimenten mit menschlichem Blut. Pierre versucht sich den
menschenverachtenden Experimenten zu widersetzen, der Allmacht Callistratus' ist er jedoch
hilflos ausgesetzt.
Henry Cass inszenierte diesen britischen Horrorstreifen, der sich in seiner günstigen Machart an den Erfolg
von Hammers "Dracula" anhängen will und sich mit Jimmy Sangster den Drehbuchautor von selbigem angelte.
Doch eigentlich legt die vordergründige Vampirthematik eine falsche Spur, haben wir es hier doch eher mit einem
"Mad Scientist" samt buckligen Diener Karl zu tun sowie Ausflügen in das Gefängnisfilmgenre.
Dazu kommen in einer unangenhmen Szene wildgewordene Hunde, die an "Graf Zaroff" oder "Augen ohne Gesicht" erinnern.
Obwohl das Ganze in Transsilvanien um 1870 herum spielen soll, ist auf dem Grabmal eines
frisch Bestatteten deutlich die Jahreszahl 1392 zu lesen.
Aber solche Details machen den Streifen eigentlich nur noch liebenswerter.
Und Donald Wolfit als Dr. Callistratus ist eine Bank!
6/10
Der Dämon mit den blutigen Händen - Henry Cass (1958)
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Re: Der Dämon mit den blutigen Händen - Henry Cass (1958)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“