Wir sind deine Community rund ums Thema Film mit Schwerpunkt auf italienischem bzw. europäischem Genre-Kino. Vom Giallo über den Poliziesco/die Poliziotteschi, den Italo-Western, den Horror und der Science-Fiction bis hin zum Eurospy, zur Commedia sexy all'italiana, zu Barbaren und Endzeit, Sex- und Nunploitation, Sleaze und Trash – tausch dich bei uns gratis mit Gleichgesinnten aus, werbefrei und unkommerziell.
Night of the Demon.jpg (235.42 KiB) 384 mal betrachtet
Originaltitel: Night of the Demon
Herstellungsland: Großbritannien / 1957
Regie: Jacques Tourneur
Darsteller: Dana Andrews, Peggy Cummins, Niall MacGinnis, Maurice Denham, Athene Seyler, Liam Redmond, Reginald Beckwith, Ewan Roberts, Peter Elliott, Rosamund Greenwood, Brian Wilde, Richard Leech u. A.
Der Psychologe John Holden (Dana Andrews) kommt nach London, um dort auf einem Kongreß gegen den Aberglauben der Parapsychologie und Hexerei zu sprechen. Der Vorsitzende des Kongresses, Professor Harrington (Maurice Denham), ist jedoch kurz zuvor einem unerklärlichen Unfall zum Opfer gefallen, nachdem er gegen den Führer einer Satanssekte, Karswell (Niall MacGinnis), ermittelt hatte. Obwohl mißtrauisch, überzeugt Harringtons Nichte Joanna (Peggy Cummins) Holden, daß Karswell durchaus einen Dämon gerufen haben könnte, um ihren Onkel zu töten. Tatsächlich führt Karswell Böses im Schilde und steckt Holden unbemerkt ein Stück Pergament zu. Von da an fühlt sich dieser bedroht und verfolgt und er weiß nicht, wie er dem Fluch entkommen soll...
„Gedankenlesen, Hellsehen, Gespenster und Dämonen!“
Der französische Regisseur Jacques Tourneur, der 15 Jahre zuvor bereits das edle Voodoo-Drama „Ich folgte einem Zombie“ drehte und auch für den allgemein respektierten „Katzenmenschen“ verantwortlich zeichnet, inszenierte 1957 diese britische Horrorproduktion, deren Handlung um einen dämonischen Fluch, dem auf den Grund zu gehen ein notorischer Zweifler gezwungen wird, mich an klassische Gruselcomics erinnert. Tatsächlich fußt das Drehbuch auf britischen Schauermärchen des Autors Montague Rhode James.
Noch in Schwarzweiß gedreht, entpuppt sich „Der Fluch des Dämonen“ als charmanter Beitrag zum Horrorgenre der 1950er, offenbart dank des Regiegeschicks Tourneurs aber Qualitäten, die über die übliche B-Movie-Kost hinausgehen. Tourneur erschuf stimmige, düstere, nebelverhangene Bilder und bewies ein sicheres Händchen für eine fesselnde Dramaturgie, die diese Perle mitsamt ihrer wohldosierten Auftritte des schaurigen Dämons zu einem stilvollen und spannenden Filmerlebnis machen, an dem kein Klassikerfreund vorbeikommt. Sicherlich vermag die Kreatur heutzutage kaum noch wirklich zu schockieren, jedoch wird ihr Erscheinen so sorgfältig vorbereitet, dass die erruptive Wirkung ihrer deutlich sichtbaren Materialisierungen nicht verpufft.
Naturgemäß etwas schwer tue ich mich damit, wenn ein Film wie dieser mit komödiantischen Einlagen aufgelockert werden soll, so auch hier. Den positiven Gesamteindruck dieses Werks, das ich irgendwo zwischen den großen Klassikern und der aus ihnen resultierenden Low-Budget-Dutzendware mit Hang zum Trash einordnen würde (und zwar deutlich näher an den Klassikern), vermag dieser Wermutstropfen aber nicht sonderlich zu schmälern; ebenso wenig der Umstand, dass neben dem von Niall MacGinnis gespielten, geheimnisvollen Dr. Julian Karswell kaum ein Charakter sonderlich Tiefgang besitzt und die übrigen schauspielerischen Leistungen dementsprechend eher unauffällig, aber stets mindestens „solide“ ausfielen.
Leider war ich gezwungen, mir eine geschnittene TV-Fassung, die zudem im falschen Bildformat ausgestrahlt wurde, anzusehen, da es noch immer keine deutsche Heimkinoauswertung gibt. Hallo Labels – aufwachen!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Netter Grusler, dessen "Monster" in der Tat eher knuffig erscheint. Als Highlight der Box "Die Rache der Galerie des Grauens" würde ich DER FLUCH DES DÄMONEN nun nicht sehen, zu behäbig ist die Story mit zu wenig überraschenden Momenten bzw. "trashigen Actionszenen".
Die BD aus dem Hause Anolis ist überaus gelungen, leider liegt keine durchgängige Syncro vor.
Erscheint voraussichtlich am 15.04.2016 bei Anolis noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination ohne die "Die Rache der Galerie des Grauens"-Sammelbox:
Extras:
- Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad
- Dokumentation „Speak of the Devil“ (unter Mitwirkung von Hauptdarstellerin Peggy Cummins und Produktionsdesigner Sir Ken Adam)
- Super-8-Fassung
- Englischer Kinotrailer
- Braunschweiger Filmfest Programm
- Bildergalerie
- 20-seitiges Booklet geschrieben von Uwe Sommerlad
Bemerkungen:
- Britische Langfassung und amerikanische Kurzfassung wählbar
buxtebrawler hat geschrieben:Erscheint voraussichtlich am 15.04.2016 bei Anolis noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination ohne die "Die Rache der Galerie des Grauens"-Sammelbox.
Für alle die diese Auswertung mit der Box gekauft haben doch ein Schlag ins Gesicht!
Nun auch endlich Jacques Tourneurs Gruselfilm-Klassiker geschaut. Und zwar die britische Blu-ray, die nicht nur drei Versionen des Films an Bord hat, sondern auch Tonnen an Extras für die allein man einen ganzen Tag braucht. Ich fand den Film insgesamt sehr gut. Manche Szenen (Sturm, Flucht durch den Wald, die Szene in der Hütte) haben mich auch schlichtweg weggefegt. Aber insgesamt fand ich ihn "nur" sehr gut. Aber die Erwartungshaltung war auch ein absolutes Meisterwerk zu sehen. Das war es dann meiner Meinung nach nicht. Dafür fehlt noch etwas und der Film war an einigen Stellen etwas geschwätzig und insgesamt etwas unausgewogen. So war die Summe der Teile am Ende mehr als das Ganze. Nichtsdestotrotz aber natürlich ein Must-See. Was ich schade fand: Durch die sehr gute Bildqualität konnte man mehr als deutlich sehen, wie am Ende ein wichtiges Stück Papier immer wieder davonfliegt. Da war der Faden an dem es hing so überdeutlich zu sehen, dass das was von Augsburger Puppenkiste hatte. Aber das will ich jetzt nicht dem Film selber ankreiden. Den Dämon fand ich übrigens toll.
Früher war mehr Lametta
*************************************************************************************** Filmforum Bremen Weird Xperience