Der Trost von Fremden - Paul Schrader (1990)

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jogiwan
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Der Trost von Fremden - Paul Schrader (1990)

Beitrag von jogiwan »

Der Trost von Fremden

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Originaltitel: The Comfort of Strangers

Herstellungsland: Großbritannien, Italien / 1990

Regie: Paul Schrader

Darsteller:innen: Christopher Walken, Rupert Everett, Natasha Richardson, Helen Mirren, Manfredi Aliquo

Story:

Die englische Paar Colin und Mary sind auf Besuch in Venedig, doch zwischen Kunst und Kultur will zwischen den Beiden keine richtige Urlaubsstimmung aufkommen. Das unverheiratete Paar hat sich etwas entfremdet und die große Liebe ist etwas der täglichen Routine und Alltagssorgen gewichen. Eines Abends treffen die beiden zufällig den Venezianer Robert, der die Beiden in eine Bar mitnimmt. Am nächsten Tag lädt er die beiden in seinen Palazzo, wo Colin und Mary auch dessen exzentrische Frau Caroline kennenlernen. Nett, bestimmt, aber auch etwas aufdringlich entwickelt sich der Tag aber aufgrund unterschiedlicher Moralvorstellungen etwas seltsam und nach dem Abendessen sind sich die beiden Briten sicher, das andere Paar nicht mehr sehen zu wollen. Doch das Schicksal führt alle scheinbar wieder zusammen, wobei das erneute Zusammentreffen nicht ohne Konsequenzen bleibt.
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jogiwan
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Re: Der Trost von Fremden - Paul Schrader (1990)

Beitrag von jogiwan »

Um einen Film wie „Der Trost von Fremden“ zu verstehen muss man wohl selbst in Venedig gewesen und dem Charme dieser Stadt erlegen sein. In geistiger Verwandtschaft zu „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ entwickelt Regisseur Paul Schrader einen subtil beunruhigen Film über zwei unterschiedliche Paare, die sich scheinbar zufällig in der Lagunenstadt begegnen. Doch anstatt unbeschwerter Freundlichkeit, liegt von Beginn an ein unheimlicher und nicht erklärbarer Schatten über der Begegnung und so freundlich sich Robert auch benimmt, so undurchschaubar wirkt sein Handeln - genauso wie das seiner etwas aufdringlich erscheinenden Gattin, die sich ihrem Gatten völlig unterordnet und gesellschaftliche Werte aus einer vergangenen Zeit repräsentiert. Auf der anderen Seite gibt es das moderne und aufgeschlossene Paar aus England, das für ganz andere Werte steht und das Aufeinandertreffen bleibt nicht ohne Folgen. Die Handlung von „Der Trost von Fremden“ ist dabei über weite Strecken nicht wirklich greifbar der Reiz ist hier sicher die unterschwellige Erotik und Aggression, die gegenseitige Neugier und Ablehnung, der Drang das Gesicht zu wahren und das Prickeln Dinge zu tun, obwohl die internen Alarmsignale längst ertönt sind. Das Ende mag dann vielleicht etwas abrupt und seltsam erscheinen und auch die Motivation wird nicht enthüllt und dennoch ist „The Comfort of Strangers“ doch ein sehr empfehlenswerter Streifen für Menschen, die bereitwillig dem bisweilen destruktiven Charme schöner Dinge mit aller Konsequenz erliegen.
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