Villain
Großbritannien 1971
Regie: Michael Tuchner
Richard Burton, Ian McShane, Nigel Davenport, Donald Sinden, Fiona Lewis, T.P. McKenna, Joss Ackland, Elizabeth Knight, Colin Welland, Tony Selby, John Hallam, Del Henney, Ben Howard, James Cossins, Anthony Sagar, Clive Francis, Cathleen Nesbitt
OFDB
Vic Dakin ist der rücksichtslose Chef einer rücksichtslosen Gangsterbande, der mit Liebe beim Job ist und noch selbst gerne hart zuschlägt, anstatt dies anderen zu überlassen. Eines Tages bekommt er einen Tipp zu einem möglichen Lohngeldraub. Nicht sein übliches Geschäft, aber lukrativ. Zusammen mit dem Gelegenheitserpresser und –zuhälter Wolff fädelt er den Job ein. Allerdings muss er dabei auf dem Gebiet des Schulfreundes und jetzigem Konkurrenten Frank arbeiten, weswegen er diesen zur Zusammenarbeit einlädt. Frank allerdings bringt seinen kranken und nervenschwachen Schwager Edgar mit ins Spiel, und damit wissen eine Menge Leute von dem geplanten Überfall. Auch Inspektor Matthews, von dem heißt, dass er nur noch eine einzige Aufgabe hat: Dakin dingfest zu machen …
Bemüht harte Gangsterstory, die einzig unter dem Problem ihrer Entstehungszeit leidet. Der Film bringt durchaus echtes Lokalkolorit mit, weil er nur in London und Umgebung gedreht wurde. Richard Burtons Ausstrahlung ist eiskalt und extrem unsympathisch. Keiner, mit dem man gleichzeitig im selben Club sein möchte und die anderen Darsteller sind erstklassig gecastet und die Charaktere nachvollziehbar und durch die Bank ziemliche Schweine.
Aber es fehlt ein wenig der Esprit. Bis zur Gewaltorgie von RIFIFI AM KARFREITAG ist noch einige Zeit hin, und Anfang der 70er wurden solche Filme oft noch mit diesem Balladentouch inszeniert. Nur so ist nämlich der ziemlich saftlose Showdown zu erklären. Bis dahin aber hält der Film konstant seine niedrige, aber immer vorhandene Spannung, und letzten Endes sind es die Figuren die hier begeistern. Von solchen Typen (und von der Musik) kann man hin zu DIE PROFIS eine gerade Linie ziehen und den britischen Gangster-/Cop-Film der 70er-Jahre nachvollziehen. Aber trotzdem, so richtig losgehen tut hier nur der Überfall, alles andere ist mit gebremstem Schaum inszeniert. Schade, ein explosiv-brutales Remake wäre sicher eine Schau …
6/10