Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott (1962)

Moderator: jogiwan

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Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott (1962)

Beitrag von buxtebrawler »

Captain Clegg.jpg
Captain Clegg.jpg (157.33 KiB) 442 mal betrachtet

Originaltitel: Captain Clegg

Herstellungsland: Großbritannien / 1962

Regie: Peter Graham Scott

Darsteller: Peter Cushing, Patrick Allen, Michael Ripper, Oliver Reed, Martin Benson, Yvonne Romain, David Lodge, Derek Francis, Milton Reid, Daphne Anderson, Jack MacGowran, Colin Douglas u. A.
England im 18. Jahrhundert. Captain Collier (Patrick Allen) wird damit beauftragt den brutalen und gnadenlosen Captain Clegg zu finden. Als er in einem kleinen Dorf auf den ehrenwerten Dr. Blyss (Peter Cushing) trifft, erzählt der Colier, dass Clegg gestorben sei und auf dem Dorffriedhof begraben liegt. Collier beschließt trotzdem weiter nachzuforschen und so werden bald erste Zweifel in Collier wach und auch Blyss scheint etwas zu verbergen. Als dann auch noch Moorgeister auftauchen, ist Collier der Lösung sehr nahe...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott

Beitrag von buxtebrawler »

„Die Bande des Captain Clegg“, ein recht eigenwilliger Abenteuerfilm aus dem britischen „Hammer“-Hause, basiert auf dem Roman „Doctor Syn – A Tale of Romney March“ und wurde erstmals bereits in den 1930er Jahren verfilmt. Unter der Regie von Peter Graham Scott und mit einem klassischen, hochkarätigen „Hammer“-Schauspielerensemble entstand Anfang der 1960er ein Film, der von einer Gruppe Schmuggler handelt, die in einem Dorf ihren Geschäften nachgeht, aber noch ganz andere Geheimnisse zu haben scheint. Star des Films ist Peter Cushing, der hier als intelligenter, verschlagener Vikar in einer seiner besten Rollen zu sehen ist. Die Rolle ist ihm wahrlich wie auf den Leib geschneidert. Die Handlung besteht in erster Linie aus dem Katz- und Mausspiel zwischen den Fahndern, die nach dem angeblich verstorbenen Piraten Captain Clegg suchen und die Einwohner des Dorfes der Schmuggelei zu überführen suchen und der Schmugglergruppe, die die Obrigkeit herrlich und höchst unterhaltsam an der Nase herumführt. Dabei wurde bewusst auf ein gängiges Gut/Böse-Schema verzichtet und die Fahnder kommen nicht sonderlich gut weg. Die Kriminellen sind hingegen perfekt in der Dorfgemeinschaft integriert und versuchen mit List und Tücke, diesen Zustand aufrecht zu erhalten und ihre Jäger loszuwerden. Darin steckt durchaus eine sympathische Outlaw-Romantik, die Graham Scott hier zelebriert. Hinzu kommt eine düstere Komponente im Zusammenhang mit den vermeintlichen „Moorgeistern“ und einer lebendig scheinenden Vogelscheuche. Die Erzählweise fiel recht flott aus, die Bilder sind prachtvoll, die Schauspieler klasse und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Für einen herzlichen Lacher meinerseits sorgte die Idee, Hänfling Cushing in einer Kampfesszene gegen einen waschechten Wrestler antreten zu lassen - das sieht man sicherlich nicht alle Tage. Mir fällt gerade auf, wie schwer es ist, diesen Film zu beschreiben, ohne dabei zuviel von der Handlung vorwegzunehmen. Wobei diese eigentlich recht vorhersehbar ausfiel und meine Vorsicht daher evtl. auch gar nicht nötig wäre. Trotzdem behält „Die Bande des Captain Clegg“ als untypischer Piratenfilm immer ausreichend Spannung bei, um den Zuschauer an den Schirm zu fesseln. Für Irritationen vieler Kritiker sorgte allerdings die Tatsache, dass es sich eben NICHT um einen Gothic-Horror-Beitrag handelt, den anscheinend viele erwartet hatten. Möglicherweise wurde „Captain Clegg“ auch in diese Richtung zu vermarkten versucht. So ist es sicherlich nicht auf handwerkliches Unvermögen zurückzuführen, dass die „Moorgeister“ eindeutig als Männer in Skelettkostümen zu erkennen sind, sondern war wohl so beabsichtigt. Nichtsdestotrotz wurden einige dieser Szenen sehr atmosphärisch umgesetzt. Mich hat „Captain Clegg“ jedenfalls prächtig unterhalten, insofern spreche ich eine klare Empfehlung für Freunde des etwas anderen „Hammer“-Films und insbesondere Fans von Peter Cushing aus.
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Blap
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott

Beitrag von Blap »

Ein sehr schöner Film, zu dem ich einen Kurzkommentar von August 2009 auf Lage habe:


Die Bande des Captain Clegg

England in den späten Jahren des 18. Jahrhunderts. Die Bewohner eines kleinen Dorfes lassen ihre Geschicke vom ansässigen Vikar Dr. Blyss (Peter Cushing) leiten. Dies bekommt der Ortschaft ausserordentlich gut, denn seit Dr. Blyss schaltet und waltet lebt man nicht mehr in Armut, bescheidener Wohlstand hielt nach und nach Einzug. Plötzlich taucht ein Trupp der Armee auf, geleitet von dem pflichtbewussten Captain Collier (Patrick Allen). Er bekam einen Tipp, das Dort soll kräftig mit geschmuggelten Waren handeln, Collier will mit Nachdruck einschreiten und die vermeintlichen Täter dingfest machen. Die Bewohner des Dorfes sind jedoch mit allen Wassern gewaschen, lassen sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen. Zu allem Überfluss spukt es im nahen Moor, unheimliche Geisterreiter verbreiten Angst und Schrecken...

Captain Clegg (1962) ist eine Hammer Produktion mit dem unvergessenen, grandiosen Peter Cushing in der Hauptrolle. Man bekommt hier keinen Gothic-Grusel zu sehen, auch wenn Geister (?) und eine unheimliche Vogelscheuche mit von der Partie sind, der Film ist eine Art "Abenteuer-Krimi" um pfiffige Schmuggler, ehemalige Piraten und eine nette Liebesgeschichte wurde ebenfalls in die Handlung eingewoben. Wie man es von Hammer kennt und erwartet, gibt es wundervolle Kulissen zu sehen, fängt die Kamera herrliche Bilder ein. Die Besetzung ist ein wahres Freudenfest. Bei Peter Cushing geht mit immer das Herz auf, in "Captain Clegg" spielt er mal wieder ganz, ganz gross auf! Oliver Reed -dessen Karriere durch Hammer in die Gänge kam- ist als Sohn aus gutem Hause zu sehen, hier kämpft er um seine Liebe zur schönen Imogene, die von der hübschen Yvonne Romain sehr ansprechend dargestellt wird. Patrick Allen als knurriger Militärschädel gibt den Gegenpart zum umtriebigen Cushing, die beiden Schauspieler ergänzen sich prächtig. Natürlich darf auch Hammers Nebendarsteller für alle Fälle nicht fehlen, folglich ist der geschätzte Michael Ripper ebenfalls mit von der Partie. Seine Rolle ist hier recht umfangreich ausgefallen, als Sargmacher sorgt er für etliche Schmunzler, den Mann muss man einfach gern haben!

Obwohl der Film mit lediglich rund 80 Minuten Laufzeit auskommen muss, hat man die Charaktere schön ausgearbeitet und die Handlungsstränge überzeugen allesamt, selbst die kleine Liebesgeschichte ist stimmig und macht Freude. Sicher, "Captain Clegg" offenbart dem Zuschauer seine Rätsel und Geheimnisse recht leicht, doch das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Dörflern und den Soldaten ist eine wahre Pracht, daher stört es überhaupt nicht, dass die Auflösung der Geschichte schnell durchschaubar ist. Grosses Lob verdient auch die sehr ansprechende DVD aus der "Hammer Collection" von Koch Media. Der Film kommt in sehr schöner Qualität daher, zwar gibt es lediglich zwei Trailer und eine -recht umfangreiche- Bildergalerie als Boni, doch das informative Booklet ist sehr angenehm zu lesen und das Amaray steckt in einem schicken Schuber (der ohne den "gefürchteten FSK-Flatschen" auskommt).

Ein sehr schöner Hammer Film, kein Fan darf sich diesen Titel entgehen lassen! Auch Freunde gepflegter Unterhaltung aus den frühen sechziger Jahren sollten einen Blick riskieren!

Sehr gut = Dicke 8/10
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dr. freudstein
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott

Beitrag von dr. freudstein »

Ich habe keinen "Kurz"kommentar gefunden :D
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buxtebrawler
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 12.05.2017 bei Anolis auf Blu-ray:

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Amaray

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Mediabook Cover A

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Mediabook Cover B

Extras:
Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen, Uwe Sommerlad und Volker Kronz / The Making of Captain Clegg / Die Kutschen des George Mossman / Amerikanischer Kinotrailer / Deutscher Kinotrailer / Deutscher Werberatschlag / Britischer Werberatschlag / Französischer Werberatschlag / Filmprogramm / Bildergalerie

Inkl. 28-seitigem Booklet geschrieben von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad (exklusiv nur im Mediabook enthalten)

Quelle: OFDb-Shop
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Arkadin
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott (1962)

Beitrag von Arkadin »

Die königliche Krone schickt den Marine-Captain Collier (Patrick Allen) in ein kleines Dorf in den Romney-Sümpfen an der Frankreich zugewandten englischen Küstengegend, um dort einer Schmugglerbande das Handwerk zu legen. Diese macht sich den Aberglauben um unheimliche Romney-Moorgeistern zu Nutze, um ungestört ihrem Treiben nachgehen zu können. Im Dorf treffen Collier und seine Männer auf den freundlichen Reverend Dr. Blyss (Peter Cushing), der weitaus mehr ist als er zunächst zu sein scheint. Und welche Verbindung hat der gefürchtete Pirat Captain Clegg, dessen Grab sich auf dem Kirchfriedhof befindet, mit den seltsamen Vorgängen in den Romney-Sümpfen?

Denkt man an Hammer, denkt man zuallererst an die berühmten Horrorfilme, welche die klassischen Monster der Universal Studios in neues, farbiges Licht rückten. Fans kommen sicherlich noch die von Clouzots „Die Teuflischen“ inspirierten, von Freddie Francis umgesetzten Psychothriller in den Sinn. Doch das Studio produzierte in seiner Glanzperiode noch sehr viel mehr. Neben einige „Robin Hood“-Streifen auch Piratenfilme. „Die Bande des Captain Clegg“ fällt zwischen diese beiden Genres. Sein Anti-Held ist Pirat, seine Bande Schmuggler – er selber sieht sich als eine Art Robin Hood, der gegen die Krone kämpft und den armen Leuten zu Reichtum verhilft. Und somit liegt die Sympathie des Zuschauers dann auch ganz klar bei dem doppelgesichtigen Geistlichen Dr. Blyss und nicht bei dem gewissenhaften Captain der Krone, der mit seinen Männern versucht, dem Schmuggler-Treiben ein drastisches Ende zu setzen. Dr. Blyss wird dabei von dem Hammer-Star Peter Cushing gespielt, der selber ein großer Fan der Vorlage war und sichtlich Freude an der Rolle hat.

Peter Cushing zeigt in „Die Bande des Captain Clegg“, was ihn so großartig machte. Brille auf und er ist der liebenswürdige, stets gütig lächelnde Vikar. Ein Mann, dem man ohne weiteres sein Haus anvertrauen würde, und der eine große Wärme ausstrahlt. Brille ab und aus Cushing wird augenblicklich der harte Chef einer Schmuggler-Bande, hinter dessen eisblauen Augen das Gehirn wie eine Maschine arbeitet. Zwischen diesen beiden Gesichtern liegt kein Atmenzug und Cushing überzeugt mit beiden gleichermaßen. Für Cushing war der Dr. Blyss eine Traumrolle, denn er war schon lange ein Fan der Bücher über Dr. Syn und sein Alter Ego Captain Clegg, welche diesem Film zugrunde lagen. Bereits 1937 gab es eine erste Verfilmung mit George Arliss und 1963 folgte eine weitere durch das Walt Disney Studio. Hier spielte Patrick „Nummer 6“ McGoohan die Hauptrolle. Da die Hammer-Produktion lediglich die Rechte am ersten „Dr. Syn“-Buch hatte, Disney aber die an den Figuren, musste Dr. Syn kurzfristig in Dr. Blyss umbenannt werden. Alle anderen Charaktere konnten allerdings ihre Namen behalten. Cushing selber versuchte sich immer wieder ins Drehbuch einzubringen und schrieb einige Jahre später selber ein auf den „Dr. Syn“-Romanen beruhendes Drehbuch, welches allerdings nie realisiert wurde. Selbst wenn man die Darstellungen von Arliss und McGoohan kennt, Peter Cushing IST einfach Dr. Blyss. Zu jeder Sekunde sieht man ihm seine Begeisterung und Spielfreude an. Sogar die zahlreichen Stunts führte er augenscheinlich zum Großteil selber aus.

Nah dran Peter Cushing die Schau zu stehlen ist Hammer-Veteran Michael Ripper, der in „Die Bande des Captain Clegg“ seine großartigste Darbietung zeigt. Der im Laufe seiner Karriere auf mal größere, mal kleinere Nebenrollen abonnierte Schauspieler, spielt hier die wahrscheinlich größte Rolle seines Lebens und lässt sich diese Chance nicht entgehen. Sieht man Ripper als Sargmacher Jeremiah Mipps, mag man kaum glauben, dass die Filmgeschichte keine Hauptrolle für ihn bereit hielt. Sympathisch, augenzwinkernd, aber auch hart durchgreifend, wenn es sein muss Im großen Finale möchte man fast mit ihm mit weinen. Aber auch die anderen Schauspieler gehen in ihren Rollen auf. Sei es der blutjunge Oliver Reed, der hier zwar weit hinter seinen ungeheuer charismatischen King aus „Sie sind verdammt“ zurückbleibt, dessen beeindruckende Präsenz aber auch hier in jederzeit spürbar ist. Oder der mehr als solide Patrick Allen welcher als Captain Collier eigentlich der nominelle Held der Geschichte sein müsste. Da aber die Sympathien der Filmemacher und des Drehbuchs ganz klar bei den Schmugglern liegen, bleibt für ihn nur der Platz eines klugen und sehr menschlichen Antagonisten, wobei der wahre Schurke der Geschichte der intrigante, eifersüchtige Barbesitzer Mr. Rash ist, welcher von Martin Benson herrlich widerlich gegeben wird. Allein die schöne Yvonne Romain bleibt etwas blass und ist mehr Ausstattungsstück als eigenständiger Charakter. „Die Bande des Captain Clegg“ ist eben ein reiner Männerfilm, der mit Frauen nicht viel anfangen kann.

Obwohl formell nicht dem Horrorfilm zuzurechnen, herrscht auch in „Die Bande des Captain Clegg“ eine Hammer-typische, unheimlich Atmosphäre vor. Diese wird von den „Moorgeistern“ verbreitet. Eine wahrlich schauerliche Gruppe von Geisterreitern, die auf ihren skelettierten Pferden durch das neblige Moor reiten und selber nur aus Gerippe und Totenschädel zu stehen scheinen. Zwar wird recht schnell verraten, dass es sich bei den Moorgeistern um sehr irdische Phänomene im „Misfits“-Outfit handelt, trotzdem sind die Szenen in denen sie auftauchen recht gruselig und beeindruckend gefilmt. Auch für den stämmigen „Mulatten“, zunächst noch ein besonders bedauernswerter Charakter, wird in der zweiten Hälfte des Films zu einem unheimlichen Todesengel, der immer wieder aus den Schatten auftaucht, um jemanden zu meucheln. Dies sind aber nur die Sahnehäubchen auf einen durchweg unterhaltsamen und kurzweiligen Film, der sein Herz auf dem rechten Fleck hat und vor allem auch wegen Peter Cushings exzellenter Darbietung und den pointierten Dialogen zwischen ihm und seinem Feind von der Marine noch heute viele Freunde hat.
Früher war mehr Lametta
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott (1962)

Beitrag von buxtebrawler »

Eine "Hammer"-7-Blu-ray-Box ist mutmaßlich am 10.10.2019 bei Koch Films erschienen:

Bild

Beinhaltet (7 Blu-rays):
- Dracula und seine Bräute
- Die Bande des Captain Cleggs
- Frankensteins Ungeheuer
- Der Fluch von Siniestro
- Das Haus des Grauens
- Der Satan mit den langen Wimpern
- Das Rätsel der unheimlichen Maske

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=98027
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Re: Die Bande des Captain Clegg - Peter Graham Scott (1962)

Beitrag von karlAbundzu »

Ich dachte an einen Piratenfilm. Aber es ist ein Film über einen Piraten.
In einem Dorf wird fröhlich der Alkoholschmuggel mit Frankreich gefrönt, Ende des 18. Jahrhunderts, die Steuern nicht bezahlt, englischen Soldaten kein Obdach gewährt. Organisiert wird dies vom fröhlichen ortsansässigen Pastor. Eines Tages kommt allerdings ein Captain der englischen Krone vorbei, mit einer ausgesprochen liderlichen Auswahl an Soldaten, um mal ordentlich auf den Busch zu klopfen. Dabei haben sie einen "Mulatten", der einst von seinem Piraten Kapitän Clegg die Zunge rausgechnitten wurde und angebunden auf einer Insel zurück gelassen wurde. Dieser reagiert äußerst unwirsch auf den Pastor. Dazu noch eine Love Story zwischen Imogene und Harry / Yvonne Romain und Oliver Reed. In Siniestro spielten ja auch beide.
Dazu treiben noch Geisterwesen im nahen Moor ihr Unwesen.
Ungewöhnlich spitzbübisch angelegter Hammer-Film mit Piratenthema, ein unbeugsames Dorf mit zwar haufenweise zwielichtigen Gestalten, denen man aber nie so ganz böse sein kann. Dazu eine Liebesdrama Geschichte. Und auch immer wider fiese Sadismen und sehr rotes Blut.
Peter Cushing in einer sehr abwechslungsreichen Rolle mit vielen Fazetten, und man nimmt ihn das alles ab: den sadistischen Piratenchef, den Pastor, der für das Wohl des ganzen Dorfes, seiner Tochter und ihrem Lover ganz Südengland mit französischem Alk versorgt.
Neben den schon genannten waren noch mehr bekannte Hammer-Gesichter dabei: besonders auffällig Michael Ripper, der besonders brillant den abgefeimten Sarghersteller mimt, der auch eine besondere Beziehung zu dem Pater hat. So auffällig habe ich ihn selten erlebt, dazu habe ich zum ersten Mal erlebt, dass jemand einen Rollennamen hat, der so klingt wie mein Nachname.
Patrich Allan gibt den heftigen Soldaten des Königs, ziemlich zielstrebig und widerlich.
Die Geistererscheinungen sind hübsch gruslig in Szene gesetzt, auch wenn man das gleich durchschaut, was da so hintersteckt. Aber darum geht s ja auch nur nebenbei.
Schöne Abenteuerhafte Geschichte, launig inszeniert, also hammer-untypisch, hat mir gefallen.
Bitte Antesten!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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