Die Todesliste - Nr. 1 stirbt - Klaus Hüttmann

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horror1966
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Die Todesliste - Nr. 1 stirbt - Klaus Hüttmann

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Die Todesliste - Nr. 1 stirbt
(The List)
mit Anthony Flanagan, Sienna Guillory, Clive Russell, Rebecca Ferdinando, Louise Delamere, Bill Paterson, Nigel Planer, Mingus Johnston, Andrew Havill, Rita Davies, Christopher Dane, Charles Dale, Charles De'Ath
Regie: Klaus Hüttmann
Drehbuch: Klaus Hüttmann
Kamera: Felix Wiedemann
Musik: Walter Christian Mair
FSK 16
Großbritannien / 2013

Nach einem verlorenen Prozess, der ihn in der Ansicht bestärkt, machtlos gegen die Welt der Reichen zu sein, dreht Christopher Cowin den Spieß um. Der Werbespezialist richtet eine Webseite ein, auf der man Verstöße von Amtsträgern melden und bewerten kann. Die Liste ist ein weltweiter Erfolg. Bis ein Unbekannter sie etwas ernster nimmt, als sie von ihrem Erfinder gemeint war. Einer nach dem anderen muss die jeweils als Nummer eins geführte Person sterben. Und dann landet Christopher selbst ganz oben.


Ein Kurzfilm aus dem Jahr 2004 (Der Schwimmer) war bisher die einzige Referenz die Regisseur Klaus Hüttmann vorzuweisen hatte. Nun liegt mit "Die Todesliste - Nr. 1 stirbt sein erster Spielfilm vor der gleichzeitig eine Geschichte erzählt, die man sich auch ohne Weiteres in der Realität vorstellen könnte. Eine im Netz eingestellte Liste mit korrupten Menschen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik macht dort die Runde und jeder der auf die Liste zugreift, kann die Platzierungen durch ein Voting beeinflussen. Damit will Christopher die Menschen wach rütteln und sie dazu bringen, sich gegen Machtmissbrauch und Korruption zu wehren, doch die wirklich entstehenden Folgen dieser Aktion nehmen andere Formen an, als der Werbefachmann es sich je vorgestellt hätte. Die jeweilige Nr. 1 wird entführt und nach einem gefilmten Geständnis seiner Missetaten regelrecht vor laufender Kamera hingerichtet und mit der Zeit gerät Christian nicht nur selbst in den Verdacht die Morde zu begehen, sein Name erscheint zudem auch auf der sogenannten Todesliste.

Nun ist dieser Film sicherlich kein Werk, das durch etliche Action-Passagen oder einen gesteigerten Härtegrad auf sich aufmerksam macht, vielmehr ist es die teils recht ruhige-und bedächtige Erzählweise der Abläufe, die ein Höchstmaß an Intensität freisetzt. Zudem kommt auch der manchmal erschreckend realistische Anstrich der Ereignisse hinzu, denn nur zu gut kann man sich vorstellen, das so etwas auch im wirklichen Leben passieren könnte. In vorliegendem Fall handelt es sich auch keinesfalls um einen der ansonsten typische Mörder, denn es ist kein offensichtlich psychopathischer Killer, sondern vielmehr ein Mensch, der sein Land von den korruptesten Subjekten befreien will. So ergibt sich auch ein durchaus sozialkritischer Ansatz zu erkennen, da die eigentliche Thematik der Geschichte absolut zeitgemäß und immer aktuell erscheint. Hüttman hat mit "Die Todesliste - Nr. 1 stirbt" eine sehr gute filmische Umsetzung gefunden und nicht gerade selten überkommt einen das Gefühl, das es sich hier um die gelungene Umsetzung einer literarischen Vorlage handeln würde. Wodurch dieser Eindruck entsteht kann man dabei gar nicht einmal genau festmachen, doch das Gefühl lässt sich definitiv nicht ableugnen. Eigentlich ist das aber auch vollkommen egal, denn der Regisseur beweist hier ein äußerst gutes Händchen für die eher ruhigen Zwischentöne und beleuchtet auch die für Christian entstehenden Konsequenzen, die dabei nicht nur seine Person, sondern auch seine gesamte Familie betreffen.

So trifft der mittlerweile schon von der Polizei gesuchte Mann eine schwerwiegende Entscheidung, die ein unglaubliches Risiko birgt. Betrachtet man das Ganze aber einmal ganz nüchtern, dann bleibt ihm im Prinzip überhaupt keine andere Möglichkeit als sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um so eine Konfrontation mit dem Mörder herbeizuführen. Dieser ist nämlich nur ihm bekannt, hat er doch Cowin einmal sogar aus einer lebensbedrohenden Lage gerettet und ihm danach in aller Ruhe seine Beweggründe offenbart. Für die Behörden ist der ominöse Mann allerdings nicht mehr als eine Art Phantom an dessen Existenz man nicht wirklich glaubt. Stattdessen wird spekuliert, das Christian sich lediglich eine Figur ausgedacht hat, um von seinen eigenen Taten abzulenken und die Beamten in die Irre zu führen. Doch natürlich kommt es wie es kommen muss und zum Ende hin findet dann das unausweichliche Aufeinandertreffen der beiden Männer statt, das aber längst noch nicht den finalen Showdown darstellt. Für diesen hat sich Hüttmann der übrigens auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet noch eine kleine Wendung einfallen lassen, die das gesamte Geschehen nahezu perfekt und äußerst stimmig abrundet.

Letztendlich bekommt man mit "Die Todesliste - Nr. 1 stirbt" einen wirklich gelungenen Thriller präsentiert, der sein Hauptaugenmerk nicht auf spektakuläre Action-Passagen legt, sondern vielmehr ruhig-und bedächtig eine spannende Geschichte erzählt, die sich jederzeit auch in der Realität abspielen könnte. Daraus beziehen die Abläufe ihre große Stärke, zudem entpuppt sich auch das von den Akteuren gebotene Schauspiel als überdurchschnittlich gut, so das es recht wenig zu beanstanden gibt. Wie so oft sind es eben die eher unscheinbaren Produktionen, die beim Betrachter den größten Eindruck hinterlassen und das Werk von Hüttmann kann man sicherlich in diese Kategorie einordnen. Natürlich sollte sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen doch ich könnte mir sehr gut vorstellen, das dieser Film nicht gerade wenige Leute ansprechen wird.


Fazit:


"Die Todesliste - Nr. 1 stirbt" ist einkleiner, aber sehr feiner Thriller voller Spannung und einer teils erschreckend realistisch wirkenden Geschichte. Ein immer aktuelles Thema wurde gut und überdurchschnittlich ins Bild gesetzt und sehr gut agierende Darsteller verleihen dem Ganzen eine äußerst glaubwürdige Note. Für mich persönlich handelt es sich hier auf jeden Fall um eine positive Überraschung, so das ich ohne Bedenken eine Empfehlung aussprechen kann.


7/10
Big Brother is watching you
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