Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

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buxtebrawler
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Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Eddie the Eagle

Herstellungsland: Großbritannien / USA / Deutschland (2016)

Regie: Dexter Fletcher

Darsteller(innen): Taron Egerton, Hugh Jackman, Tom Costello, Jo Hartley, Keith Allen, Dickon Tolson, Jack Costello, Mark Benton, Tim McInnerny, Edvin Endre, Mads Sjøgård Pettersen, Marc Benjamin, Iris Berben, Rune Temte, Carlton Bunce, Joachim Raaf, Sean Jackson u. A.
Seitdem er acht Jahre alt ist, hegt Michael Edwards (Taron Egerton) den Traum, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen, wobei es ihm weniger auf die konkrete Sportart ankommt. Er probiert sein Glück also in verschiedenen Disziplinen, muss aber feststellen, dass sein sportliches Talent recht beschränkt ist und er sich gegen die Konkurrenz nicht durchsetzen wird. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass sein Land Großbritannien noch nie einen Skispringer zu den Spielen geschickt hat. Dennoch legt ihm der bürokratische Sportverband Steine in den Weg, indem er eine zu erzielende Mindestweite voraussetzt. Bei seinen erfolglosen Trainingsversuchen lernt er den abgehalfterten und dem Alkohol zugeneigten Ex-Star Bronson Peary (Hugh Jackman) kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Trotz seiner Ungelenkheit und der enormen Sehschwäche schafft er es mittlerweile zumindest heil die Schanze hinunter. Der Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 1988 in Calgary nimmt Gestalt an und unter seinem Spitznamen "Eddie the Eagle" lebt er vor den Augen der Weltöffentlichkeit vor, was das Olympische Motto "dabei sein ist alles" wirklich bedeutet.
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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buxtebrawler
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Re: Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von buxtebrawler »

„Eddie, du bist kein Sportler!“

Noch vor „Rocketman“ verfilmte der britische Schauspieler und Regisseur Dexter Fletcher die sportliche Karriere des Briten Michael „Eddie“ Edwards (Taron Egerton, „Legend“), der sich als unterprivilegierter und wenig talentierter Hobbysportler seinen Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllte: Er trat allen Widerständen zum Trotz bei der Winterolympiade 1988 in Calgary als Skispringer für das Vereinigte Königreich an. Die britisch-US-amerikanisch-deutsche Koproduktion wurde im Jahre 2015 gedreht und kam 2016 in die Kinos.

„Aus Ihnen wird niemals ein Olympia-Teilnehmer werden!“

Stuckateur Eddie träumt seit seiner Kindheit davon, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Doch der Junge aus der Arbeiterklasse ist aufgrund seiner Kurzsichtigkeit mit dicken Brillen gestraft und findet einfach keine Sportart, für die er wirklich begabt wäre. Unterstützung seiner Eltern (Jo Hartley, „This is England“ und Keith Allen, „Kafka“) hat er auch nicht zu erwarten. Dennoch hält er an seinem Traum fest und schafft es sogar ins britische Alpin-Ski-Team, wird dort aber noch vor der Olympiade 1984 entlassen. Als er feststellt, dass es gar kein britisches Skispringer-Team gibt, er auf nationaler Ebene also ohne Konkurrenz wäre, versucht er, sich das Skispringen anzueignen und reist ins Trainingslager nach Garmisch-Partenkirchen. Das olympische Komitee seiner britischen Heimat ist von seinen Plänen wenig begeistert und legt ihm Steine in den Weg, wo es nur kann. Als er den abgehalfterten ehemaligen Skispringer Bronson Peary (Hugh Jackman, „X-Men“) als Trainer gewinnen kann, wendet sich das Blatt jedoch zu Eddies Gunsten…

„Er bricht sich das Genick...“ – „ICH brech' ihm das Genick!“ (Eddies Eltern)

Zunächst sehen wir Eddie als Kind im Jahre 1973 während einer Tauchübung in der Badewanne – er will zur Olympiade im Luftanhalten… Je älter er wird, an desto mehr Disziplinen versucht er sich und zerdeppert dabei immer mehr seiner Brillen. Ab 1987, als er für den Abfahrtslauf aussortiert wird, befinden wir uns in der filmischen Gegenwart. In Garmisch verspotten ihn arrogante Profispringer. Die Norweger haben dort ihr Trainingslager aufgeschlagen und werden als komplette Arschlöcher dargestellt. Alle Welt scheint gegen ihn zu sein, und sein Training ist bestimmt von zahlreichen Stürzen – visualisiert durch eine Menge entsprechender Stunts. Von einer 70-Meter-Schanze stürzt er wirklich schlimm. So skurril einem der naiv wirkende, unter seiner optisch unvorteilhaften Brille oft etwas tumb hervorstierende Eddie und so aussichtslos sein Unterfangen auch erscheinen mögen, so leidet man doch mit ihm, hofft mit ihm, drückt ihm die Daumen. Die für diesen Film frei erfundene Figur Bronson Peary, ein verbitterter Trinker, wird dann zum Gamechanger: Es gelingt ihm einfach nicht, Eddie abzuwimmeln. Er blättert im Buch seines Ex-Trainers Sharp (Christopher Walken, „Dead Zone – Der Attentäter“), was den Ausschlag dafür gibt, endlich aufzutauen und Eddie unter seine Fittiche zu nehmen – wenn auch immer noch recht widerwillig.

„Ich wette, bis zum Wochenende ist er tot.“

Dadurch wird aber mitnichten alles gut, die Handlung hält – trotz eigentlich dem Großteil des Filmpublikums sicherlich bekanntem Ausgang – die Spannung weiter hoch. Eddie nimmt zunächst am Seniorenspringen in Garmisch teil, um sich damit für Olympia zu qualifizieren, doch das Komitee legt eine Mindestdistanz fest, damit Eddie nicht antreten kann. Grund ist der schnöde Mammon, denn potenzielle Sponsoren wollen nicht mit Eddie in Verbindung gebracht werden. Der Film wirft wahrlich kein gutes Licht auf die Sportkomitees. Für eine Teilnahme an europäischen Wettkämpfen braucht Eddie Geld, das er nicht hat; sein Vater versucht ihm seine Ambitionen noch immer auszureden, woraufhin Eddie das elterliche Wohnmobil und Sparbuch entwendet… Als sein Traum abermals zu zerplatzen scheint, wird jedoch ein Trainingssprung anerkannt, womit die Tür zu Olympia ’88 offensteht! Bronson würde zwar lieber bis 1992 mit Eddie trainieren, doch sein Schützling tritt 1988 an.

„Der Adler ist gelandet!“

Fletcher integriert nun Originalbilder von der Eröffnungsfeier in seinen Film, die Eddie verpasst, weil man ihn abfüllt. Sein letzter Platz im Wettbewerb ist zugleich ein neuer britischer Rekord, ein Paradoxon, das er enthusiastisch feiert und zum Publikums- und Medienliebling avanciert. Eddie ist Letzter und trotzdem ein Gewinner. Dies war der Moment, in dem die Weltöffentlichkeit auf ihn aufmerksam wurde und an dem er seinen Spitznamen „The Eagle“ verpasst bekam. Von den Offiziellen und den Mitbewerbern wird er aber weiterhin geschnitten. Er beschließt, doch noch auch die 90-Meter-Schanze anzutreten, und dieser Sprung gerät zum dramaturgischen Höhepunkt des Films. Das Happy End deckt nun wirklich alles ab – auch Bronson und dessen Ex-Trainer Sharp – und ist vielleicht ein bisschen arg dick aufgetragen, enthält aber auch einen Originalauszug aus Eddies Abschlussrede und damit weiteres authentisches Archivmaterial.

Der Film verzichtet auf Sprachbarrieren, die es in der Realität natürlich gegeben haben wird, und fabuliert zu Eddies Geschichte, als sei sie nicht eigentlich bereits aufregend und unglaublich genug gewesen, so einigen Döntjes dazu, sodass von einer authentischen Biografie offenbar nicht mehr die Rede sein kann. Das ist schade und wertet „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“ ein wenig ab, wenngleich er ansonsten weit nach vorne springt: Eine im Kern reale Außenseiter-Aufstiegserzählung vermengt Fletcher mit einem nahezu perfekten Gespür für Timing und auf weitestgehend unkitschige Weise mit dem olympischen Gedanken sowie sportlicher Wettkampfphilosophie. Dabei führt er seinen Protagonisten nicht etwa in Slapstick-Manier vor, sondern macht ihn zum Helden, der tapfer seinen Traum verfolgt und sich von der Hochnäsig- und Gehässigkeit anderer ebenso wenig demotivieren lässt wie von den leider nicht mehr in erster Linie dem Sport verpflichtet zu sein scheinenden professionellen Strukturen, die das olympische „Dabei sein ist alles“-Motto konterkarieren – ohne dabei Eddie komische Seite zu verleugnen. Zudem sensibilisiert dieser Film eindrucksvoll für den Ski-Sport und dessen Herausforderungen.

Schauspielerisch liefert nicht nur Taron Egerton hier großes Kino. Matthew Margeson komponierte eine schöne, sich variierend durch den Film ziehende Melodie, und zu Eddies waghalsigstem Sprung ertönt passenderweise Van Halens „Jump“. Nicht zuletzt passte Fletchers herzerwärmender Film (unbewusst) mit seiner hauptsächlich in den Jahren 1987 und 1988 angesiedelten Handlung und seiner entsprechenden musikalischen Untermalung auch prima in den ‘80er-Retro-Trend seiner Zeit. Wäre das Drehbuch ohne derart viele Hinzudichtungen ausgekommen, dass der reale Eddie damit zitiert wird, der Film entspreche kaum noch der historischen Wirklichkeit, fiele meine Wertung noch etwas höher aus, 7,5 von 10 Brillengläsern packe ich „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“ aber locker unter die Ski-Brille und erfreue mich an der positiven Botschaft nicht nur dieses Films, sondern auch Eddies sportlicher Erfolge.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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sergio petroni
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Re: Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von sergio petroni »

Schöne Kritik, bux! Macht echt Lust auf den Film.
Wobei ich zugeben muß, daß ich damals einerseits den Eddie belächelt habe.
Andererseits aber JEDEN bewundert habe, der die Chuzpe aufbrachte, eine
solche Schanze herunterzufahren (für mich unvorstellbar).
Aber was zum Geier sind Döntjes?? :kicher:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Dick Cockboner
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Re: Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von Dick Cockboner »

Ein wirklich guter Film!
Dieses "Einer gegen Alle" & "Lebe Deinen Traum" - Ding verkörpert der Eddie ja nun mal in Vollendung.
Das die britischen Sportfunktionäre so handelten wie sie es taten erstaunt, denn Sportsgeist und Skurrilität sind doch eigentlich urbritische Eigenschaften, die Öffentlichkeit hat es dann ja auch damit bewiesen, das der Herr The Eagle gefeiert wurde ohne Ende. Ein kauziger Typ, der es eigentlich nicht "richtig" kann, es aber trotzdem tut & persönlich sportliche Bestleistungen abruft, gefällt mir irgendwie auch besser als so eine Sprungmaschine wie z.B. Matti Nykänen.
Musik hatter auch gemacht, der Eddie. Natürlich auf finnisch, wat denn sonst... :kicher:
Junge, Junge, der Typ... :thup:
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buxtebrawler
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Re: Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von buxtebrawler »

sergio petroni hat geschrieben: Sa 27. Jan 2024, 10:33 Schöne Kritik, bux! Macht echt Lust auf den Film.
Wobei ich zugeben muß, daß ich damals einerseits den Eddie belächelt habe.
Andererseits aber JEDEN bewundert habe, der die Chuzpe aufbrachte, eine
solche Schanze herunterzufahren (für mich unvorstellbar).
Aber was zum Geier sind Döntjes?? :kicher:
Danke!
Das geht mir ganz ähnlich :lol:
Döntjes ist Norddeutsch und bedeutet so viel wie Anekdoten, Trivia, Erzählungen.
Dick Cockboner hat geschrieben: Sa 27. Jan 2024, 17:54 Musik hatter auch gemacht, der Eddie. Natürlich auf finnisch, wat denn sonst... :kicher:
Junge, Junge, der Typ... :thup:
Das kannte ich noch nicht - und ist natürlich großartig :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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phantom
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Re: Eddie the Eagle – Alles ist möglich - Dexter Fletcher (2016)

Beitrag von phantom »

Hinweis: Kabel Eins zeigt diesen Film heute um 20:15 Uhr. Natürlich aufgepumpt mit zahlreichen Werbeblöcken.
Die Wiederholung gegen 00:30 Uhr enthält davon deutlich weniger.
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