Deliria-Italiano

FAHRENHEIT 451



Deutscher Titel: Fahrenheit 451
Originaltitel: Fahrenheit 451

Regie: François Truffaut
Produktionsland: Großbritannien (1966)

Darsteller: Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack, Anton Diffring, Jeremy Spenser, Bee Duffell, Alex Scott, Michael Balfour, Anna Palk, Ann Bell, Caroline Hunt, David Glover...

Story:

Irgendwann in der Zukunft: Das geistlose Fernsehen beherrscht die Gesellschaft. Lesen ist unter Strafe verboten, Bücher werden verbrannt. Der Feuerwehrmann Montag, der für die Bücherverbrennungen verantwortlich ist, lernt eines Tages eine Frau kennen, die noch einen wachen Geist besitzt, weil sie Bücher liest. Sie sieht seiner abgestumpften Gattin sehr ähnlich und so nimmt er Kontakt auf. Allmählich erkennt er selbst die Vorteile des Lesens und versteckt bei seinen Einsätzen einzelne Bücher. Als ihn seine Frau jedoch denunziert, muß er fliehen...

via http://www.ofdb.de/plot/4064,2122,Fahrenheit-451

FAHRENHEIT 451 (Großbritannien 1966, Regie: François Truffaut)

Guter Film über eine Gesellschaft ohne Bücher. Natürlich herrschen Angst und Unterdrückung, demgegenüber sich stiller Widerstand formiert. Der Feuerwehrmann Montag, einst sich hirnlos nach oben arbeitend, entdeckt plötzlich die Macht des geschriebenen Wortes und beginnt das System zu hintergehen…

Mir gefiel das völlig buchstabenbereinigte Intro, mir gefiel die Grundidee und ich liebe das Ende! Aber zwischendurch stieß ich auf diverse Ungereimtheiten, die mir nicht gefielen (warum können die denn alle lesen?). Trotzdem ist der Film für Freunde von Gesellschaftsdystopien natürlich ein Genuss. 7-8/10

Im Abspann hätte ich mir ja gerne den Disclaimer „no books were harmed“ gewünscht. Das viele brennende Papier tat mir in der Seele weh!

Bei mir ist es schon länger her, als ich den zuletzt geschaut habe. Die Romanvorlage lieferte Ray Bradbury, wenn ich mich recht erinnere. Den Film selbst empfand ich eher als schwach, nicht nur wegen der darin vorkommenden Ungereimtheiden, sondern weil ich den als überaus schwerfällig und langweilig empfand.Ist allerdings auch kein Stoff, der sich einfach verfilmen läßt.

5,5/10

Schon seit eh und je habe ich bei mir festgestellt, dass mir Filme dann tendenziell besser gefallen, wenn ich sie in besonderem Rahmen und nicht zuhause an der Glotze zum ersten mal sehe. Nun, bei Fahrenheit 451 fand meine erste Sichtung in der "Film AG" statt, einer Art Schulkino, die zu meiner Schulzeit für Schüler und Studenten zu einem absoluten Kampfpreis von 2-3 Mark Filmvorstellungen organisierte.
Da ich zudem Ray Bradbury zu meinen Lieblings-SF-Autoren zähle, kann ich nicht nur behaupten, dass mir der Film subjektiv sehr gut gefallen hat, sondern auch, dass eine bessere Verfilmung des Stoffs kaum denkbar gewesen wäre: Das ungewöhnliche Intro, die Charakterdarsteller, überhaupt: die Story!
Und warum können die alle lesen? Naja, wahrscheinlich kann man das auch im Untergrund lernen, bei den Leuten, die die ganzen Bücher horten. Wir haben dank Internet ja auch Bedienungsanleitungen für verbotene Sachen (Bombenbau, oder sei es nur, wie man seinen BluRay Player codefree schaltet...).

Ray Bradbury kam es jedenfalls darauf an, die Folgen des übermäßigen TV-Konsums aufzuzeigen (Analphabetisierung oder schlicht Verblödung - und das ganz ohne Hai-Horror von The Asylum!). Das Internet kannte der gute Mann ja noch nicht und er konnte nicht wissen, dass man dafür auch lesen können muss.
Und was ist mit Fernsehzeitschriften...?

Egal wie überholt diese Zukunftsvision in Details sein mag, sie ist immer noch beeindruckend, auch heute, nachdem ich den Film schon ungefähr fünfmal gesehen habe. Und das macht einen Klassiker aus.

9/10 Punkten

Die Kroete hat geschrieben:Bei mir ist es schon länger her, als ich den zuletzt geschaut habe.

Bei mir wohl noch länger, das war noch im Schulunterricht.

In der Tat ein großer Klassiker, den Truffaut da geschaffen hat. Angesichts der Entwicklung der sozialen Medien aktueller denn je. Wer unter 20 nimmt heutzutage noch freiwillig ein Buch in die Hand, was für ein beängstigende Entwicklung.

9/10

Theoretiker hat geschrieben:In der Tat ein großer Klassiker, den Truffaut da geschaffen hat. Angesichts der Entwicklung der sozialen Medien aktueller denn je. Wer unter 20 nimmt heutzutage noch freiwillig ein Buch in die Hand, was für ein beängstigende Entwicklung.

9/10

Der Unterschied zwischen einer freiwilligen Einstellung und einem strafrechtlichen Verbot sollte hier doch schon jedem bekannt sein!

Die Kroete hat geschrieben:

Theoretiker hat geschrieben:In der Tat ein großer Klassiker, den Truffaut da geschaffen hat. Angesichts der Entwicklung der sozialen Medien aktueller denn je. Wer unter 20 nimmt heutzutage noch freiwillig ein Buch in die Hand, was für ein beängstigende Entwicklung.

9/10

Der Unterschied zwischen einer freiwilligen Einstellung und einem strafrechtlichen Verbot sollte hier doch schon jedem bekannt sein!

Ernst gemeinter Einwurf?

Bradbury wollte aufzeigen, dass eine Gesellschaft, die Lesen (=Bildung) durch Fernsehkonsum (man füge ein: Internet, Videospiele, etc.) ersetzt, jeden Anspruch verliert, sodass sie Bücher als Synonym für Bildung eher als Gefahr identifiziert und sie daher verbieten lässt.

Die Kroete hat geschrieben:

Theoretiker hat geschrieben:In der Tat ein großer Klassiker, den Truffaut da geschaffen hat. Angesichts der Entwicklung der sozialen Medien aktueller denn je. Wer unter 20 nimmt heutzutage noch freiwillig ein Buch in die Hand, was für ein beängstigende Entwicklung.

9/10

Der Unterschied zwischen einer freiwilligen Einstellung und einem strafrechtlichen Verbot sollte hier doch schon jedem bekannt sein!

Natürlich besteht hier ein großer Unterschied, aber der Theoretiker hat ja schon das entscheidende Wort gesagt: Entwicklung! Das Science-Fiction-Genre - Buch wie Film - untersucht mögliche Entwicklungen, die sich aus einer gegenwärtigen Situation in naher oder ferner Zukunft ergeben könnten.
Aus den grenzdebilen Kiddies, die kein Buch mehr in die Hand nehmen wollen, werden irgendwann Erwachsene, aus denen werden Politiker, und die könnten irgendwann auf die Idee kommen, Bücher zu verbieten, weil die in ihren Augen ja sowieso nichts nutzen.
Das freilich ist eine Entwicklung, die über mehrere Generationen erfolgt.

Wenn sie der Meinung wären, sie würden nichts nützen, würde man sie nicht verbieten.
Eher so herum: sie sind einen fremd, sie bringen ein auf unbekannte Ideen, und daher werden sie verboten.