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Darsteller: Gregory Cox, Fiona Evans, Edward Brayshaw, Debbie Lee London, Kim Fenton, Anna Conrich, Robin Welch, Gary Brown, Annabel Yuresha, Adrian Hough, Helen Rochelle, Howard Martin u. A.
Gleich zu Anfang des Films metzelt sich Jackson, der aus den USA wieder nach England zurückgekehrt ist, als er gemerkt hat, daß der Job als Camp Aufseher doch nicht so das ist was er sich vorgestellt hat, durch eine Partygemeinschaft. Auf dieser Party lernt Jackson eine blinde Frau kennen, die dort auf ein "Blind- Date" gewartet hat. Diese blinde Frau ist der Meinung, daß Jackson dieses Blind- Date verkörpert, und zeigt sich ihm gegenüber sehr vertrauensvoll. Sie verliebt sich in ihn und ist auf dem besten Weg, aus Jackson einen anderen Menschen zu machen. Es sieht auch alles danach aus, als würde aus Jackson ein normaler Mensch werden, doch plötzlich kehrt sein Drang zu töten zurück.
Dem Amateur- bzw. Lowest-Budget-Bereich entstammt das Debüt des britischen Regisseurs Anders Palm, eine Parodie der „Freitag, der 13.“-Slasherreihe namens „Hand of Death Part 25 – Jackson’s Back“ aus dem Jahre 1988. Das „Part 25“ ist natürlich Quatsch und ein satirischer Seitenhieb auf den Fortsetzungswahn erfolgreicher Schlitzerfilme.
Was zunächst wie ein bemüht lustiges Slasherfilmchen mit zwar harten, aber mittelprächtig umgesetzten Spezialeffekten beginnt, entpuppt sich recht bald als aberwitzige Persiflage des Jason-Vorhees-Charakters, der hier Jackson heißt, gerade aus den USA nach England gekommen ist und ebenfalls mit einer Eishockey-Maske sein entstelltes Antlitz verdeckt. Dieser hat während seiner letzten Metzelorgie nämlich die blinde Shelly kennengelernt, die ihn mit ihrem „Blind Date“ verwechselte. Überrascht von ihrer sorglosen, offenherzigen Reaktion auf seine Person lässt er sie am Leben, die beiden verlieben sich ineinander und versuchen, den Alltag gemeinsam zu meistern. Jackson will dafür seine Tätigkeit als Serienkiller einstellen, doch das ist einfacher gesagt als getan…
Wer schon immer einmal mehr über die familiären Hintergründe eines Jasons bzw. Jacksons erfahren und ihn dabei beobachten wollte, wie er englische Literaturklassiker zitiert, sich notgedrungen an S/M-Sexualpraktiken mit seiner Partnerin versucht und ein neues Leben anzufangen versucht, ist hier an der richtigen Adresse. „Hand of Death“ ist gespickt mit absurder Tragi- und Situationskomik und die Hauptdarsteller meistern ihre Sache absolut passabel. Klar ist aber auch, dass letztlich doch alles vergebens ist und so mündet die amüsante, dramaturgisch aber über die eine oder andere Länge stolpernde Romanze mit einem Massaker voll übertriebener Härte, deren blutige Effekte auch dem einen oder anderen parodierten Film gut zu Gesicht gestanden hätten. Doch damit nicht genug – davon ausgehend, dass Jacksons Untaten stets von Hollywood zu Horrorfilmen verwurstet werden, eben jener „Hand of Death“-Reihe, überzeugt der Film mit einer genialen, irgendwie surrealen Schlusspointe.
Fazit: Augenscheinlich kein professioneller Spielfilm, sondern ein Fan-Projekt, das seine Vorbilder augenzwinkernd und charmant parodiert und sich dabei an zur Selbstironie fähige Genrefreunde richtet, die mit einem amtlichen Härtegrad belohnt werden. Auch Fans diverser Troma-Werke dürften hieran ihre Freude haben. Nichtsdestotrotz wurde der gern übersehene Subtext der „Freitag, der 13.“-Filme, in denen sich ein gesellschaftlich Ausgestoßener grausam rächt, auch insofern in diese Persiflage herübergerettet, als eine Frau durch ihre Sehbehinderung in der Lage ist, sich vorurteilsfrei der Hauptfigur zu nähern und Liebenswertes in ihr entdeckt. Prädikat: Pädagogisch wertvoll! (Ähem…)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Ah ja, der Bux gleicht sich in etwa meinen 4/10 an. Schön. Inhaltlich würde ich meine Kritik (kann ich eh nicht formulieren) nicht so schreiben.Ich fand den eher langweilig, aber der hatte durchaus seine ganz amüsanten Momente, keine Frage. Kann man schon mal gut bei ablachen, kreisch, brüll. Im Gesamtpaket hats mich aber jetzt nicht so sehr überzeugt, vielleicht aber auch am falschem Tag erwischt. Und auf deutsch hätte der vielleicht sogar nen Punkt mehr bekommen, mein Englisch ist ja nicht so gut, also eher auf 5. Klasse Niveau (wie alles andere auch)
dr. freudstein hat geschrieben:Ah ja, der Bux gleicht sich in etwa meinen 4/10 an. Schön. Inhaltlich würde ich meine Kritik (kann ich eh nicht formulieren) nicht so schreiben.Ich fand den eher langweilig, aber der hatte durchaus seine ganz amüsanten Momente, keine Frage. Kann man schon mal gut bei ablachen, kreisch, brüll.
Ich hab den bei 6/10 eingeordnet, fand den schon recht originell.
dr. freudstein hat geschrieben:Im Gesamtpaket hats mich aber jetzt nicht so sehr überzeugt, vielleicht aber auch am falschem Tag erwischt. Und auf deutsch hätte der vielleicht sogar nen Punkt mehr bekommen, mein Englisch ist ja nicht so gut, also eher auf 5. Klasse Niveau (wie alles andere auch)
Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Klassenziels!
Ich hab den mit deutschen Untertiteln gesehen. Bei Verständnisschwierigkeiten gewinnt der Film dadurch mit Sicherheit.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Bei Slashern wird man als Zuschauern ja oftmals mit der Tatsache konfrontiert, dass man nichts bis kaum über das Seelenleben und die Motivation des Killers erfährt. Bei „Hand of Death“ a.k.a. „Unmasked 25“ geht man hingegen den anderen Weg und Regisseur Anders Palm präsentiert uns die turbulenten Gefühlswelten eines entstellten wie einsamen Serienkillers namens Jackson, der mit Eishockey-Maske seine tödlichen Runden dreht und auf einer Party auf die blinde Shelly, die dem Mörder völlig wertfrei begegnet. Die beiden verlieben sich ineinander, wobei die Vergangenheit des Mörders und seine kranken Gedanken dem Glück der Beiden immer wieder im Weg steht. „Unmasked 25“ möchte sich über Klischees des Genres lustig machen und präsentiert eine von Jason Vorhees inspirierte Figur und ein paar sehr herbe Gore-Momente, die am Anfang und am Ende des Streifens präsentiert werden. Leider ist aber nur die Idee lustig und der Film hingegen ein höchst unterdurchschnittliches Vergnügen, dass mit Überzeichnung, skurriler Momente und Comic-hafter Gewalt versucht ein paar Lacher zu generieren. Der Rest besteht aus seltsam anmutenden Momenten, nervigen Figuren und lahmen Dialogen über verpfuschte Kindheiten, Philosophie und Sadomaso. Manchmal sind weniger Informationen auch einfach besser und abseits der herben Effekte entpuppt sich der Streifen auch rasch als zähe Angelegenheit. Der bisweilen sehr unfreiwillige Humor vieler Camp-Slasher ist meines Erachtens jedenfalls viel unterhaltsamer, als dieser bemüht auf skurril gestrickter Beitrag aus Großbritannien, der aus seinen durchwegs guten Zutaten leider nur ein erschreckend langatmiges und unbefriedigendes Endergebnis zimmert.